Es sind zwei Dinge, denen Pippa Middleton ihren weltweiten Ruhm verdankt: der angeheirateten Verwandtschaft und ihrem Po. Dessen ist sich die 33-Jährige durchaus bewusst, wie sie einmal mit überraschender Selbstironie in der Einleitung zu ihrem Buch „Celebrate“, einem Koch- und Party-Ratgeber, schrieb. Als Schwester von Herzogin Kate und Schwägerin von Prinz William, Nummer zwei der britischen Thronfolge, wurde sie der Weltöffentlichkeit bei deren Hochzeit bekannt.
Das von mehr als zwei Milliarden TV-Zuschauern verfolgte Ereignis sollte Pippas Leben verändern. Als Trauzeugin und Brautjungfer trug sie ein weißes von Sarah Burton entworfenes Seidenkleid, das die durchtrainierten Rundungen ihres Hinterteils betonte. „Her Royal Hotness“, adelte sie die Boulevard-Zeitung „Daily Mail“ in Anlehnung an Ihre Königliche Hoheit, die Queen, daraufhin. Fan-Clubs huldigten ihrem Po, es gab sogar Facebook-Seiten zu Ehren ihres Körperteils. Mancher Beobachter bezeichnete den Hype als absurd, aber bis heute erinnert sich jeder Monarchie-Fan an Pippas großen Auftritt – ganz nach dem Motto: „Wo warst du, als Pippa den roten Teppich entlang lief?“
Eine Karriere konnte sie darauf nicht aufbauen, was auch an ihrer Verbindung zur Königsfamilie lag, die sie offenbar immer wieder in die Schranken verwies. Die Medien gingen zudem in den folgenden Jahren hart mit ihr ins Gericht. Auf der Suche nach einer Rolle probierte sich Pippa als Autorin, doch ihr Party-Ratgeber wurde von den Kritikern überwiegend zerrissen. In den sozialen Netzwerken lästerten etliche Menschen über das Luxusleben der 33-Jährigen in der High Society oder gaben hasserfüllte Kommentaren über die junge Frau ab. Wenn die begeisterte Partygängerin am Abend ausging, erschienen am nächsten Tag Fotos in den Klatschspalten der Boulevardpresse. Beobachter analysierten auf scharfe Weise Pippas Männerbekanntschaften oder bewerteten unaufhörlich die Figur der Sportlerin.
„Ich wurde von der Öffentlichkeit schikaniert“, erinnerte sich Pippa einmal in einem Interview. Sie habe sich aber ein „dickes Fell“ zugelegt, nachdem sie plötzlich in der Weltöffentlichkeit stand und Paparazzi ihr Leben durch die Kamera-Objektive verfolgten. Sie habe alleine damit klarkommen müssen, dass alles Mögliche über sie erzählt wurde. „Die Leute haben dieses Bild von mir als Partymädchen, das nicht arbeitet. Viele denken, ich sei privilegiert und würde meine Position ausnutzen.“ Tatsächlich hat die Familie einen beispiellosen sozialen Aufstieg hinter sich, den laut Insidern vor allem die ehrgeizige Mutter Carole vorangetrieben hat.
Die ehemalige Flugbegleiterin hat es mit ihrem Mann Michael dank eines Unternehmens für Partyzubehör zu einem beachtlichen Millionen-Vermögen gebracht – und es geschafft, die Kinder auch in der elitären Oberschicht Großbritanniens zu etablieren. Dafür schickten die Eltern Philippa Charlotte Middleton, genauso wie Tochter Catherine und Sohn James, auf das angesehene und teure Marlborough-College. Später studierte Pippa englische Literatur an der Universität in Edinburgh, bevor sie in die britische Hauptstadt zog. Sie half in der Familienfirma „Party Pieces“ aus, für die sie auch heute noch in Teilzeit tätig ist, und arbeitete als Event-Managerin. Zudem schrieb die Sportbegeisterte, die Triathlons absolviert, Marathons läuft und Ski fährt, mehrere Kolumnen für verschiedene Magazine.
Immer recht machen konnte sie es der Öffentlichkeit dennoch nicht. Um ihr Image aufzupolieren, hat sie sich jetzt die erfolgreiche PR–Beraterin Jo Milloy zur Seite genommen. Es dürfte ihr Werk sein, dass Pippa zuletzt vor allem in ihrer Rolle als Botschafterin der British Heart Foundation oder im Einsatz für andere wohltätige Zwecke präsentiert wurde. Im Juli 2016 verlobte sich die attraktive Brünette dann mit dem millionenschweren Hedgefonds-Manager James Matthews, mit dem sie seit Ende 2015 zusammen ist. Das Paar lebt in einem Stadthaus im Londoner Nobelviertel Chelsea. Nach all der Aufregung vor der Trauung beginnen für Pippa nach dem Ja-Wort vielleicht endlich ruhigere Zeiten.