Für Lina Larissa Strahl und Lisa-Marie Koroll hat sich seit 2014 einiges geändert. Jedes Jahr waren die Jung-Schauspielerinnen seitdem auf der Kino-Leinwand zu sehen – die eine als Hexe Bibi Blocksberg, die andere als deren beste Freundin Tina Martin. Mit dem vierten Teil geht die „Bibi & Tina“-Reihe zu Ende, auch weil die Stars der Filme langsam, aber sicher aus den Rollen herauswachsen, die ihnen in Deutschland so viele Fans eingebracht haben.

Routine sei in all den Jahren nicht aufgekommen, sagt Strahl in einem Interview mit dem „Express“. Ein bisschen traurig sei sie über das Ende der Reihe aber dennoch. „Wir hatten schon nach dem dritten Teil darüber nachgedacht, dass es jetzt bald zu Ende geht“, erinnert sie sich in dem Gespräch. „Das Abschlussfest damals war auch für uns eine Art Abschluss.“ Dann kam der vierte Teil hinterher – er wird aber mit Sicherheit der letzte sein. Auch Koroll trägt den Abschied mit Fassung. „Wir sind ja jetzt auch schon älter und erwachsener, deshalb können wir damit ganz gut umgehen. Deshalb war es nicht so emotional und schlimm, wie wir vorher gedacht hätten.“ Traurig sei es natürlich trotzdem – „auch weil wir vielleicht nicht so schnell wieder mit Detlev Buck drehen werden“.

Die 19-jährige Lisa-Marie Koroll aus Eisenach kann bislang vor allem Erfahrung aus TV-Projekten vorweisen. Ihr Debüt gab sie 2005 in der Serie „Familie Dr. Kleist“ mit Francis Fulton-Smith in der Hauptrolle. Koroll hat im vergangenen Jahr Abitur gemacht – jetzt kann sie sich komplett auf ihre Karriere als Schauspielerin konzentrieren. Für sie stehen schon im April wieder Dreharbeiten an. Und die nächsten Castings sind auch bereits in Planung.

Die Schauspielerin ist – ebenso wie ihre jungen Kollegen – inzwischen alt genug, um zu verstehen, was die Filme für ihre Karriere bedeuten. „Das hat uns beruflich natürlich viele Türen geöffnet“, sagt Koroll, der es trotzdem wichtig ist, nun ihr „eigenes Ding“ zu machen. Das gilt auch für Lina Larissa Strahl. Die 19-Jährige, die aus Niedersachsen stammt, gewann 2013 mit ihrem Lieder „Freakin’ Out“ den Kika-Nachwuchs-Wettbewerb „Dein Song“.

Die Musik ist ihr wichtigstes Standbei, auch wenn ein paar Jahre lang „Bibi & Tina“ ihr Leben bestimmt hat. Strahl konzentriert sich inzwischen wieder mehr auf die Musik, mit der ihre Karriere auch angefangen hat. Im Frühjahr ist sie wieder mit ihrem Debüt-Album „Official“ unterwegs und geht auf „Glitzer Deluxe Tour“ (am 2. Juli ist sie in Stuttgart zu hören) – unter anderem mit dabei ist auch ihr Freund Tilman Pörzgen, den sie am Set von „Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs“ kennen gelernt hat – er spielte einen französischen Austauschschüler. Schauspielern will Strahl auch weiterhin, aber nach dem stressigen Jahr lässt sie es erst mal etwas ruhiger angehen. „Ich genieße es jetzt erstmal frei zu haben“, sagt sie.

Strahl und Koroll sind inzwischen miteinander befreundet. Kein Wunder! „Wir haben ja seit vier Jahren jeden Sommer zusammen verbracht“, sagt Koroll. Strahl bestätigt: „Das wäre ja auch ein großes Drama, wenn wir beide uns nicht verstehen würden.“ 2015 bekamen beide zusammen übrigens den New Faces Award für ihre schauspielerische Leistung in „Bibi & Tina“. Zum Abschluss der Filmreihe winkt eventuell noch ein weiterer Preis: Strahl und Koroll sind bei Kids’ Choice Awards von Nickelodeon in der Rubrik „Lieblings-Star Deutschland, Österreich, Schweiz“ nominiert – die Konkurrenz (Lukas Rieger, Wincent Weiss und Lena Gercke) kann sich dort durchaus sehen lassen.

 

Eine Erfolgsgeschichte

Die „Bibi & Tina“-Filme basieren auf der gleichnamigen Hörspielreihe rund um die Hexe Bibi Blocksberg und ihre Freundin Tina Martin, die auf einem Reiterhof lebt. Regisseur der vier Filme ist Detlev Buck, der die Geschichten als eine Mischung aus Pferde-Abenteuer und Pop-Musical inszeniert hat, mit spannenden, romantischen und vor allem lustigen Elementen. Nach dem ersten Teil folgten „Voll verhext!“, „Mädchen gegen Jungs“ und nun „Tohuwabohu total“. Nicht nur die Filme, auch die Musik ist erfolgreich – der Soundtrack von Teil drei erreichte Platz eins der deutschen Album-Charts.