Grenzgänger und Schweizer Einkaufstouristen können aufatmen: Die Fridolinsbrücke zwischen Bad Säckingen und Stein/AG ist nun wieder frei befahrbar. 23 Monate nach Beginn der grundlegenden Sanierung konnten die Arbeiten offiziell abgeschlossen. Lediglich einige Fahrbahnmarkierungen sowie die Installation der Ampelanlage auf der Schweizer Seite stehen noch aus. Diese soll spätestens in der kommenden Woche vorgenommen werden.

Brückenheiliger wurde aufgehübscht

Und auch der Namenspatron der Brücke, der Heilige Fridolin, steht in Form der Bronze-Plastik des Bildhauers Rolf Brem seit Montag wieder an seinem angestammten Platz auf der Brückenmitte. Die letzten Wochen verbrachte die 45 Jahre alte Skulptur in einer Restaurationswerkstatt einer Glockengießerei in Aarau. Dort wurde die Figur gereinigt und ein kleinerer Schaden am Kreuz behoben. Vertreter des kantonalen Departements für Verkehr und Umwelt in Aarau enthüllten die 250 Kilogramm schwere Figur in Anwesenheit von Bad Säckingen Bürgermeister Alexander Guhl und Steins Gemeindeammann Beat Käser.

Enthüllung der Fridolinsstatue Video: Obermeyer, Justus
Enthüllung der Fridolinsstatue Video: Obermeyer, Justus

Auch wenn die Brückensanierung am Ende fünf Monate länger dauerte als geplant, der Kostenrahmen von elf Millionen Schweizer Franken konnte „gut eingehalten werden“, wie Martin Bühler, Leiter der Unterabteilung Realisierung im Verkehrsdepartements des Kantons Aargau, erklärte. Gründe für die Verzögerungen lagen einerseits im „gefühlt dauerhaft schlechtem Wetter“, das immer wieder zum Aufschub zwang, andererseits aber auch in einigen Widrigkeiten und technische Herausforderungen, die nicht vorhersehbar waren. „Dieser Baustelle blieb nichts erspart“, so Bühler, „aber manches sieht man erst, wenn man in die Brücke hineinschaut“.

Kosten teilen sich Land und Kanton

Die Kosten der Sanierung übernehmen zu gleichen Teilen das Land Baden-Württemberg und der Kanton Aargau. „Für die Stadt Bad Säckingen ist dies ein sehr schöner Anlass, weil wir nichts bezahlen müssen“, meinte denn auch Bürgermeister Alexander Guhl in seinem Grußwort. Er war selbst mit einem städtischen E-Bike zur feierlichen Enthüllung gekommen und zählte damit zu den ersten Nutzern des neu angelegten Fahrradstreifens. Für die als fahrradfreundliche Stadt zertifizierte Kommune sei die grenzüberschreitende Radverbindung wichtig, so Guhl. Verbessert werden soll nun noch der Anschluss des Radweges auf der Seite des Zolls.

Die neu angelegten Fahrradstreifen sind noch provisorisch markiert.
Die neu angelegten Fahrradstreifen sind noch provisorisch markiert. | Bild: Obermeyer, Justus

Neue Streifen für den Fahrradverkehr

Für die beiden zusätzlichen Radstreifen wurden die Geländer versetzt und die Fahrpuren für die Autos etwas verengt, wie Martin Bühler erklärte. Außerdem wurden die Brückenelemente nach den aktuellsten Vorgaben des Erdbebenschutzes und auch für den Fall einer Schiffshavarie verstärkt. „Für die nächsten 60 Jahre ist die Brücke gut gerüstet“, so Bühler. Und dies auch bei einer Zunahme des Verkehrs. Etwa drei bis fünf Schwertransporte queren die Brücke täglich, hinzu kommen noch durchschnittlich zwei besonders schwere Transporte mit einem Gesamtgewicht von 120 Tonnen, so Bühler.

Für Steins Gemeindeammann Beat Käser habe die Bauzeit gezeigt, wie wichtig eine reibungslose Verkehrsverbindung zwischen Deutschland und er Schweiz ist. „Die Brücke nutzen ja nicht nur Arbeitskräfte im Sisslerfeld, sondern Pendler für die gesamte Schweiz“, so Käser.

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