Mittwoch gegen 9 Uhr die erste Schrecksekunde – nur noch eine Stunde bis zum Start des Ticketverkaufs für den Eurovision Song Contest (ESC) in Basel im Mai! Eine halbe Stunde später wird der Laptop zurechtgerückt, 9.37 Uhr: langsam hochfahren. Die Zeit vergeht ja doch immer schneller, als man denkt. Noch mal aufs Klo und einen Kaffee holen. Die letzte Ticketkauf-Erfahrung hat gezeigt: Es kann dauern, bis man wieder aufstehen darf.

In der Brunch-Pause, irgendwann zwischen dem für einen Arbeitstag späten Frühstück und einem viel zu frühen Mittagessen, findet der wichtigste Termin des Tages statt. Ach was, der Woche! Des Monats! Mindestens.

Um Punkt 10 Uhr geht‘s los

Schnell noch das Passwort bei Ticketcorner.ch überprüfen, kurz vor 10 Uhr geht es über den per E-Mail versandten Link ins Internet. Und jetzt? Eintritt in den Warteraum. Die Anzeige, die den Fortschritt belegen soll, bewegt sich nicht. Etwa eine Viertelstunde lang.

Pünktlich da – aber offenbar weit hinten in der Warteschlange.
Pünktlich da – aber offenbar weit hinten in der Warteschlange. | Bild: Nicole Rieß

Unterdessen darf zuerst die Freundin am anderen Ende der Stadt Tickets für die sogenannte Afternoon Preview des zweiten Halbfinals in den Warenkorb legen. Die Tochter, derzeit auf Schüleraustausch in Kanada (Ortszeit: kurz nach 4 Uhr morgens), kommt an zwei Tickets für die abendliche Preview zum zweiten Halbfinale. Der Gatte darf kurz am ESC-Traum schnuppern und nach Eingabe eines Codes – einmalig und individuell – Tickets auswählen. Doch kaum ist das geschehen, heißt es: „Leider konnten wir Ihre Anfrage nicht erfüllen.“

Als schließlich auch ich die Ticketkategorien in Augenschein nehmen und etwas auswählen darf, geht es mir genauso. Zurück auf der Übersicht ist plötzlich in einer anderen Kategorie etwas verfügbar. Ein schneller Klick – wieder nichts. Hier zählen Tausendstelsekunden. Um 10.39 Uhr gebe ich endgültig auf. „Zurzeit nicht verfügbar“, lese ich überall. Aber egal: Ich kenne zwei Leute mit jeweils zwei Tickets!

Alle Tickets weg – da hatten andere wohl mehr Glück.
Alle Tickets weg – da hatten andere wohl mehr Glück. | Bild: Nicole Rieß

Im zweiten Halbfinale sind Armenien, Australien, Österreich, Griechenland, Irland, Lettland, Litauen, Montenegro, Tschechien, Dänemark, Finnland, Georgien, Israel, Luxemburg, Malta und Serbien. Es könnte wirklich schlimmer sein.

Um 12.24 Uhr verschickt die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) die Mitteilung, dass die Tickets für die Live-Shows schon nach sieben Minuten weg waren, die für die Preview-Shows nach 20 Minuten.

Das könnte Sie auch interessieren

42.000 Tickets wurden laut SRG in der ersten Welle verkauft. Wer registriert ist, aber dieses Mal nicht erfolgreich war, kann sein Glück später noch mal versuchen. Neun Shows finden zwischen dem 12. und 17. Mai in der St. Jakobshalle in Basel statt. 60.000 Fans sollen alles in allem dabei sein können live dabei sein. Und letztendlich bleibt immer noch das: Ohne Vorregistrierung gibt es ab 30. Januar Tickets für das Public Viewing, das zeitgleich mit dem Finale am 17. Mai im größten Fußballstadion der Schweiz gleich stattfindet. Allein dort haben 36.000 Fans Platz.

Zudem soll es eine Plattform geben, auf der Leute, die doch nicht teilnehmen können, Karten weiterverkaufen können – zum aufgedruckten Originalpreis. Das gab die Europäische Rundfunkunion (EBU) bekannt.