Die Bahnbrücken in Baden-Württemberg sind in einem schlechten Zustand. 111 Brücken müssen früher oder später abgerissen werden, da sie laut Deutscher Bahn „gravierende Schäden“ haben. Eine wirtschaftliche Sanierung sei nicht mehr möglich, es sei sinnvoller, diese Brücken abzureisen. Das geht aus einer Anfrage der Partei „Die Grünen“ im Bundestag hervor.
„Dies bedeutet aber nicht, dass eine solche Brücke ein Sicherheitsrisiko ist“, teilt Werner Graf, Sprecher der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg, mit. Auch das Bundesverkehrsministerium bestätigt auf Anfrage, dass sich aus der Zustandsbeschreibung der Brücken kein Sicherheitsrisiko ableiten lasse. Der Personen- sowie der Güterverkehr sind laut Graf durch den Zustand der Brücken nicht eingeschränkt. Zumindest so lange nicht, bis die Bahn die Brücken abreißen und durch neue ersetzen wird, ist anzumerken.
947 und damit fast ein Drittel der 3104 Eisenbahnbrücken im Südwesten haben zudem „umfangreiche Schäden“ und ihre wirtschaftliche Sanierung ist laut Bahn zu prüfen, wie aus der Anfrage ebenso hervorgeht. In Deutschland sei bei rund fünf Prozent aller Brücken eine wirtschaftliche Instandsetzung nicht mehr möglich, teilt Sprecher Graf mit. Die Bahn setze aber derzeit das „größte Modernisierungsprogramm ihrer Geschichte um“.
Laut einer Vereinbarung mit dem Bund möchte die Bahn deutschlandweit „bis 2019 insgesamt 875 Eisenbahnbrücken vollständig oder in Teilen“ erneuern. Die Bahn sei zuversichtlich, dieses Ziel auch einhalten zu können, teilt Graf mit. Dies hänge allerdings auch von externen Faktoren wie Genehmigungsverfahren ab.