Wer in Deutschland lebt, der genießt in der Regel ein gewisses Maß an Wohlstand. Es gibt ausreichend Trinkwasser und Nahrung und eine gute Infrastruktur. Doch diesen Luxus genießen nicht alle Menschen auf der Welt. Es gibt Städte, in denen die Lebensqualität besonders niedrig ist. Einwohner haben vor allem mit erheblichen Herausforderungen in Bezug auf Lebensbedingungen, Infrastruktur, Umwelt und Sicherheit zu kämpfen und sind von zahlreichen Problemlagen geplagt. In diesem Ranking erfahren Sie, in welchen 10 Städten weltweit die Lebensqualität besonders niedrig ist, den jeweiligen Lebensqualitätsindex und noch einige Fakten über die Städte.
10 Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Darauf basieren die Werte
Die Werte basieren auf der globalen Datenbank Numbeo, die den Lebensqualitätsindex in einer Untersuchung von insgesamt 248 Städten analysiert und ermittelt hat. Die Werte stammen aus dem Jahr 2022, wurden von Statista veröffentlicht und werden stetig aktualisiert. Numbeo bezieht sich auf verschiedene Daten: Es werden Nutzerangaben ins Ergebnis einbezogen, aber auch Daten von Behörden oder sonstigen Umfragen. Bei der Analyse sind mehrere Faktoren berücksichtigt worden: Umweltverschmutzung, Kaufkraft, Verhältnis zwischen Wohnraumkosten und Einkommen, Sicherheit, Klima, Lebenshaltungskosten, Gesundheitsversorgung und Verkehr.
Numbeo liefert einen guten Überblick, die Daten sind aber kritisch zu betrachten. Die Plattform stand in den vergangenen Jahren immer wieder in der Kritik, da sich die Datenbank zu einem großen Teil auf Nutzerdaten stützt, die als manipulierbar gelten. Die Ergebnisse wollten wir Ihnen trotzdem nicht vorenthalten.
Überblick der 10 Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit (sortiert nach Lebensqualitätsindex)
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Platz 1: Manila, Philippinen (46,08)
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Platz 2: Lagos, Nigeria (48,22)
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Platz 3: Dhaka, Bangladesch (56,18)
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Platz 4: Teheran, Iran (56,28)
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Platz 5: Peking, China (58,96)
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Platz 6: Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam (66,41)
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Platz 7: Beirut, Libanon (66,54)
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Platz 8: Colombo, Sri Lanka (66,85)
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Platz 9: Caracas, Venezuela (69,32)
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Platz 10: Rio de Janeiro, Brasilien (70,28)
Auf Platz 1 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Manila (Philippinen)
Als kulturelles Zentrum und als Hauptstadt der Philippinen hat Manila für Touristen einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Für die Menschen, die dort leben, sind die Umstände allerdings oftmals so verheerend und katastrophal, dass Manila als Stadt mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit gilt. Gründe hierfür sind beispielsweise die hohe Kriminalitätsrate, die hohe und dichte Bevölkerungsrate, die zu begrenztem Wohnraum und Verkehrschaos führt, schlechte Luftqualität und Umweltverschmutzung sowie eine Armut und Ungleichheit in der Bevölkerung. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist sehr groß.
Fakten über Manila:
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Lebensqualitätsindex: 46,08
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Einwohnerzahl: Rund 1,7 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 31.175,93 ₱ (circa 519 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 25.136,84 ₱ (circa 418 €)
Platz 2 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Lagos (Nigeria)
Auf dem zweiten Platz der niedrigsten Lebensqualität weltweit liegt die Stadt Lagos in Nigeria, die zweitgrößte Stadt Afrikas. Lagos zählt als die größte Stadt Nigerias und die Bevölkerungsanzahl wächst stetig an. Dies stellt die Stadt vor große Herausforderungen, da immer mehr Menschen kommen, aber immer weniger Ressourcen vorhanden sind und der Wohnraum sehr begrenzt ist. Lagos wird oftmals auch als eine der ärmsten Städte der Welt bezeichnet. Korruption und Erwerbslosigkeit verschlechtern zunehmend die finanzielle Situation der Stadt.
Fakten über Lagos:
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Lebensqualitätindex: 48,22
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Einwohnerzahl: Rund 14 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 395.011,53 ₦ (circa 793 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 94.220,99 ₦ (circa 189 €)
Platz 3 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit belegt Dhaka (Bangladesch)
Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch ist durch Armut und schlechte Infrastruktur gekennzeichnet und die Menschen leiden dort auch unter mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten und Naturkatastrophen wie beispielsweise Überschwemmungen. Zudem ist das Bildungssystem defizitär, was Dhaka für einen Großteil der Bevölkerung zu keiner lebenswerten Stadt macht.
Fakten über Dhaka:
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Lebensqualitätindex: 56,18
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Einwohnerzahl: Rund 10 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 15.095,36 ৳ (130 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 30.972,55 ৳ (circa 268 €)
Auf Platz 4 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Teheran (Iran)
Die Hauptstadt Irans gilt vor allem wegen der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit als eine Stadt mit einer besonders niedrigen Lebensqualität. Inflation und Wirtschaftssanktionen sind nur einer der wenigen Gründe, weshalb es vielen Menschen im in der Hauptstadt finanziell schlecht geht. Der rasante Anstieg der Bevölkerungsanzahl stellt die Stadtverwaltung im Hinblick auf den begrenzten Wohnraum vor große Herausforderungen.
Fakten über Teheran:
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Lebensqualitätindex: 56,28
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Einwohnerzahl: Rund 9 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 491,67 $ (circa 460 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 271,79 $ (circa 254 €)
Platz 5 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Peking (China)
Peking, die Hauptstadt Chinas ist wirtschaftlich wesentlich stabiler als die zuvor genannten Städte und verfügt über renommierte Bildungseinrichtungen und über eine gute Infrastruktur. Die niedrige Lebensqualität in Peking liegt vor allem der Umweltverschmutzung, den hohen Kosten für Wohnraum und der immens ansteigenden Bevölkerungsdichte zugrunde.
Fakten über Peking:
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Lebensqualitätindex: 58,96
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Einwohnerzahl: Rund 22 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 6.981,25 ¥ (circa 46€)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 11.547,60 ¥ (circa 77€)
Platz 6 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit belegt Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam)
Die größte Stadt in Vietnam ist für viele Menschen ein beliebtes Reiseziel und hat kulturell einiges zu bieten. Die Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren verbessert und auch das Bildungssystem hat einen Fortschritt erlebt. Was die Stadt nicht besonders lebenswert macht, ist die hohe Bevölkerungsdichte und die damit einhergehende, unübersichtliche und belastende Verkehrssituation.
Fakten über Ho-Chi-Minh-Stadt:
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Lebensqualitätindex: 66,41
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Einwohnerzahl: Rund 9 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 12.220.000 ₫ (circa 490 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 11.093.750,00 ₫ (circa 444 €)
Auf Platz 7 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Beirut (Libanon)
Wenn man an Beirut denkt, dann erinnert man sich vermutlich an die Explosion im Hafen 2020, die große Schäden verursachte. Beirut hat sowohl mit politischer Instabilität als auch mit Infrastrukturproblemen zu kämpfen, was für viele Menschen eine Belastung im täglichen Leben darstellt.
Fakten über Beirut:
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Lebensqualitätindex: 66,54
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Einwohnerzahl: Rund 2 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 780,00 $ (circa 730 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 335,21 $ (circa 314 €)
Platz 8 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Colombo (Sri Lanka)
Colombo, die Hauptstadt Sri Lankas, hat in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit im Tourismussektor gewonnen und ist bei jungen Backpackern ein beliebtes Reiseziel. Doch die Hauptstadt ist auch von Schattenseiten geprägt: Die hohe Bevölkerungsdichte und das hohe Verkehrsaufkommen stellen für viele Bewohner ein Problem dar. Auch die Umweltverschmutzung und das defizitäre Abfallsystem sind für viele Menschen ein Grund, lediglich dort Urlaub zu machen und nicht dauerhaft in Colombo zu wohnen.
Fakten über Colombo:
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Lebensqualitätindex: 66,85
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Einwohnerzahl: Rund 2,3 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 99.733,33 Rs (circa 1.131 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 64.655,17 Rs (circa 733 €)
Platz 9 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit belegt Caracas (Venezuela)
Die Hauptstadt von Venezuela ist besonders aufgrund der langanhaltenden, wirtschaftlichen Krise angeschlagen und daher finanziell instabil. Die kritische Sicherheitslage, Unruhen in der Stadt und die mangelhafte Infrastruktur schlagen sich auf den Lebensqualitätsindex nieder. Die ärmeren Stadtteile sind zudem stark benachteiligt und die Menschen dort haben nur erschwert einen Zugang zu Bildung.
Fakten über Caracas:
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Lebensqualitätindex: 69,32
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Einwohnerzahl: Rund 2 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 322,22 $ (circa 301 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 177,62 $ (circa 166 €)
Auf Platz 10 der Städte mit der niedrigsten Lebensqualität weltweit: Rio de Janeiro (Brasilien)
Obwohl Rio de Janerio auf Platz 10 gelandet ist, hat die Stadt viel zu bieten: viel Kultur, schöne Landschaften und eine bunte Partyszene. Allerdings ist die Schere zwischen Arm und Reich in dieser Stadt sehr groß. In den ärmeren Gegenden, in den Favelas, haben die Menschen nur wenig finanzielle Ressourcen und geringe Bildungsmöglichkeiten. Zudem gilt die Kriminalitätsrate in Rio de Janeiro als sehr hoch.
Fakten über Rio de Janeiro:
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Lebensqualitätindex: 70,28
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Einwohnerzahl: Rund 6,7 Millionen Einwohner
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Durchschnittliche Monatsmiete für eine Zwei-Zimmer-Wohnung im Stadtkern: 1.999,49 BRL (circa 377 €)
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Durchschnittliches Nettoeinkommen pro Monat: 1.864,36 BRL (circa 352 €)
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