Im Sisslerfeld konzentrieren sich zahlreiche Arbeitsplätze des Kantons Aargau auf kleiner Fläche. „Sie soll eine Erfolgsgeschichte für alle werden“, hieß es in einer Einladung des Kantons zum Apéro in den Räumen des Agrochemieriesen Syngenta in Stein. Mehr als 100 Personen aus der Fricktaler Politik und Wirtschaft kamen. Es gab Neuheiten und Gelegenheit, sich zu vernetzen: Alteingesessene wie Syngenta mit Neuen im Sisslerfeld und denen, die noch kommen, wie das Baselbieter Biochemie-Unternehmen Bachem. Dessen dritter Schweizer Standort wird auf Eiker Gemarkung den Betrieb aufnehmen, wohl ab 2028 mit 500 neuen Jobs.
2019 hat der Kanton die Gebietsentwicklung des Sisslerfelds in die Hand genommen. „Der Verkehr war vom Start an das Dauerthema“, sagte Richard Zickermann, Projektleiter Gebietsentwicklung. Auch jetzt ging es wieder um den öffentlichen Verkehr. Der ab 2040 zu erwartende Vollausbau des Sisslerfelds mit 15.000 Jobs soll nicht zum Verkehrskollaps führen.
Das war der Part von Jürg Bitterli, Projektleiter öffentlicher Verkehr im kantonalen Baudepartement. Aber nicht die zur Abstimmung vorliegende S1 war sein Thema, es ging auch um Busse. Ab 2024 werde es stündliche Direktbusse zwischen den Bahnhöfen Laufenburg und Stein-Säckingen geben. Hinzu kommen Busse, die in den Hauptverkehrszeiten im 30-Minuten-Takt zwischen Laufenburg und Stein-Säckingen mit einem Schlenker nach Kaisten verkehren. Ziel ist es, in Stein-Säckingen Anschluss an S-Bahn oder IR nach Basel zu bekommen. Eine neue Buslinie, auch im Stundentakt, soll zwischen Frick und Stein-Säckingen fahren und das Sisslerfeld anbinden. Ziel: Anschluss an die IR-Züge nach Zürich an den Bahnhöfen Frick und Stein-Säckingen.
In Stein wird das Postauto ab 2024 über die Münchwilerstraße fahren und damit die stark belastete Schaffhauserstraße meiden. Hintergrund ist auch die Anbindung der neuen Kantonsschule, die in Stein im August 2025 startet. Zusätzliche IR-Halte am Bahnhof Stein-Säckingen kündigte Bitterli für Ende 2025 an. Auch auf die Elektrifizierung der deutschen Hochrheinbahn baut der Kanton. Sie werde ab Ende 2027 ein Mehrangebot an Zügen bringen. Zusätzliche Buslinien sind laut Bitterli ab 2028 im Einsatz, wenn sich das Unternehmen Bachem niedergelassen hat. Bitterlis Fazit: „Der ÖV ist schon da, bevor die neuen Jobs kommen. Von jedem Zug besteht ein Busanschluss.“