Ursprünglich ein kleiner Gletschersee des Feldberg-Gletschers, heute der größte See im Schwarzwald. Zu diesem Privileg kam der Schluchsee durch den Bau einer über 63 Meter hohen Staumauer in den Jahren 1929 bis 1932. Dazu musste der Natursee zunächst um 13 Meter abgesenkt werden. Bei der Sprengung eines Stollens fand man einen Einbaum. Dieser belegt, dass der Schluchsee bereits um das Jahr 650 nach Christus befahren wurde. Der Einbaum kann im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz besichtigt werden. Der Schluchsee liegt südöstlich des Titi-sees und ist über sieben Kilometer lang und eineinhalb Kilometer breit.
Nutzung der Wasserkraft
Finanziert wurde die Staumauer von der Schluchseewerk AG mit der Maßgabe, die Wasserkräfte zur Stromerzeugung zu nutzen. Damals war von Umweltschutz und "Sauberer Energie" im heutigen Sinne noch keine Rede, allerdings hatte der Naturschutz ein Wörtchen mitzureden.
Während sich der so entstandene Schluchsee über Jahrzehnte harmonisch in die zauberhafte Schwarzwald-Landschaft einbettete und den Tourismus aufblühen ließ, kommt es in jüngster Zeit immer wieder zu Interessenkonflikten zwischen dem Betreiber und der Gemeinde Schluchsee über den Wasserstand während des Sommers. Die Gemeinde befürchtet, dass die Touristen bei niedrigem oder auch zu hohem Wasserstand auf die Dauer ausbleiben könnten.
Ein spektakuläres Naturschauspiel
Wegen notwendiger Reparaturarbeiten an der Staumauer wurde der Schluchsee 1983 extrem abgesenkt. Für mehrere Wochen war der ursprüngliche Gletschersee sichtbar – ein spektakuläres Jahrhundertereignis, das unzählige Schaulustige an den Schluchsee zog. Das freigelegte Seebett glich einer Mondlandschaft mit jeder Menge Schlamm, Algen und Geröll. Die Grundmauern eines alten Schulgebäudes, vergangener Bauernhöfe, einer abgebauten Kapelle wurden sichtbar.
Die Menschen spazierten durch das Seebett, nahmen gesunkene Schiffe und Skier von der nahe dem See verlaufenen Loipe in Augenschein – und auch Munition aus dem Weltkrieg wurde gefunden. Der übliche Badebetrieb, die Seefischerei und der Segelsport mussten eine Zwangspause einlegen. Dafür wurde die alte Poststraße entlang des Gletschersees reaktiviert und als Touristenattraktion mit einer alten Postkutsche befahren. Nach gut einem Jahr war der ganze Spuk dann wieder vorbei und der Schluchsee präsentierte sich in alter Pracht und Schönheit.
Allerdings wurde der Wasserspiegel im Winter 2013/14 erneut massiv abgesenkt. Das abgeflossene Wasser wurde zur Stromerzeugung benötigt, da der Solarstrom geringer ausfiel. So musste dem Schluchsee viel mehr Wasser abgezapft werden, um die rund 30 000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Im Frühjahr 2014 lag der Pegel rund zwölf Meter unter dem Normalwert. Aber bereits im Juni 2014 hatte der Wasserstand wieder die ideale Höhe erreicht und lud zum Baden ein.
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Dateiname | : | Radtour Schluchsee |
Datum | : | 07.05.2018 |
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Distanz: 58 km (1057 Höhenmeter). Dauer: 5:30 bis 6 Stunden. Beste Zeit: Juni bis Oktober Kondition: schwer.