Idylle pur und ein europäisch geschütztes Paradies für Brut- und Zugvögel – das sind die Salemer Klosterteiche. Im Salemer Tal gehören sie zu den Hinterlassenschaften der Zisterzienser. Das Kloster Salem wurde 1134 gegründet und hat sich zu einem der bedeutendsten und größten Zisterzienserklöster Süddeutschlands entwickelt. Die Schaffenskraft der Mönche prägt bis heute die gesamte Kulturlandschaft im Bodenseeraum. Neben Ackerbau und Viehzucht betätigten sich die Mönche auch als Fischzüchter – nicht zuletzt, um die eigene Versorgung sicherzustellen.

Die Salemer Klosterweiher

Fleisch zu essen war im Alltag der Zisterzienser verboten, wobei Fisch als „Flussgemüse“ jederzeit verzehrt werden durfte. Entsprechend spielte der Fisch in jeglicher Art im Klosteralltag eine wichtige Rolle. Dazu kam, dass in Fastenzeiten auch die Nachfrage nach Fisch in der Bevölkerung stieg. Eine ausreichende Wasserzufuhr und die Möglichkeit, durch die hügelige Topografie notwendige Dämme mit geringem Aufwand zu bauen, beflügelte die Mönche im Salemer Tal, im Laufe der Jahre insgesamt 24 Fischteiche anzulegen – mehr als die Hälfte davon in unmittelbarer Nähe des Klosters. Gezüchtet wurden hauptsächlich Karpfen, aber auch Forellen, Schleien und Hechte entwickelten sich prächtig.

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Gleich einer Perlenkette sind zum Beispiel der Spitznagelweiher, Markgräfin- und Martinsweiher sowie Bifang- und Killenweiher über Gräben miteinander verbunden. 

Noch heute gibt es 13 dieser Teiche, in denen nach wie vor Fische gezüchtet werden. Sie sind aber nicht nur besonders reizvoll für den Betrachter, sondern durch die breiten Verlandungszonen und angrenzenden Streuwiesen von hohem ökologischen Wert für die Tier- und Pflanzenwelt. Deshalb wurden die Salemer Klosterweiher 2003 zum Europäischen Vogelschutzgebiet erklärt.

Die Weiher ziehen Brut- und Zugvögel ins Hinterland des Bodensees. Zwerg- und Schwarzhalstaucher sowie die Kolbenente brüten in den Ufergebieten. In den Röhrichten fühlen sich unter anderem die Wasserralle und die Drosselrohrsänger sehr wohl. Die Tafelenten rasten im Winter in zum Teil großen Beständen im geschützten Salemer Tal. Die Klosterweiher sind von Wäldern, Äckern und Grünland umgeben. Die Ufer vieler Teiche sind von einem geschlossenen Schilfgürtel geprägt, und in den flachen Wasserzonen finden sich zum Teil dichte Seerosenbestände.

Der Prälatenweg

Im Jahr 1155 erwarb das Kloster Salem einen Gutshof in Maurach, der sich zu einem der wichtigsten Standorte entwickelte und auch als Anlegestelle am Bodensee diente. Der Prälatenweg war die kürzeste Verbindung vom Kloster zum See und man erreichte auch schnell die wichtigsten Gutshöfe (Grangien). Mit dem Neubau der Wallfahrtskirche Birnau 1750 mitten in den Weinbergen oberhalb von Maurach wurde der Wirtschaftsweg zum Prozessionsweg, auf dem das Gnadenbild der früheren Wallfahrt Altbirnau vom Kloster Salem feierlich in die neu errichtete Wallfahrtskirche überführt wurde.

Die Neuzeit

1802 ging die Reichsabtei der Zisterzienser in staatliche Verwaltung über und kam in den Besitz des Markgrafen von Baden, der aus dem Kloster ein Schloss und den Wohnsitz für sich und die Verwaltung seines Weingutes bis zum heutigen Tag machte. Schloss Salem gehört zu den Staatlichen Schlössern Baden-Württembergs und ist eine der attraktivsten Anlaufstationen am Bodensee.

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Dateiname : Linzgau-Radtour
Datum : 14.05.2018
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Bild :

Distanz: 33 km (215 Höhenmeter). Dauer: 2:30 bis 3 Stunden. Beste Zeit: Ostern bis Oktober. Kondition: leicht.

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