Worauf Sie sich freuen dürfen: Alpenvorland pur. Sanfte Hügel mit tiefgrünen Wäldern. Glückliche Kühe auf bunten Wiesen. Verstreute Dörfer und Höfe. Berge am Horizont. In der dünn besiedelten Landschaft um Stiefenhofen verteilen sich keine 2000 Einwohner auf das Pfarrdorf und 25 Streusiedlungen.
Auf schmalen Pfaden zum dschungelartigen Auwald
Eng wird‘s hier nur im Ellhofer Tobel. Ein schmaler Pfad führt hinab in das Flora-Fauna-Habitat. Unten im Talgrund steht dichter, dschungelartiger Auwald. Eschen, mannshohes Springkraut und riesige Pestwurzblätter lassen gerade genug Platz für den munter über Felsstufen springenden Bach. Der Weg, eigentlich nur ein Pfad, verläuft mal direkt am klaren Wasser, dann hoch darüber.
Auf zum Jakobsweg
Wieder aus der Schlucht hinaus ans Licht getreten, finden sich erste Schilder des Jakobswegs. Eigentlich sind es sogar zwei, der von Augsburg kommende Bayerisch-Schwäbische und der Münchner. Von der bayerischen Landeshauptstadt geht es auf den Spuren alter Römerstraßen und Handelsrouten zu den oberbayerischen Klöstern Andechs, Wessobrunn und Steingaden, zur berühmten Wieskirche, quer durchs Ostallgäuer Hügelland nach Kempten und weiter an den Bodensee.
Von Lindau oder Bregenz setzten die rucksackbeschwerten Pilger (und Wanderer) per Schiff nach Rorschach über, um auf dem Schweizer Weg dem Ziel Santiago de Compostela näher zu kommen.
Eine Attraktion: Käse aus Heumilch und Wiesenkräutern
Unser erstes „Pilgerziel“ ist Hopfen. Häuser scharen sich um die Kapelle und die Sennerei. Wie im benachbarten Rutzhofen – am Beginn der Wanderung – entsteht auch hier der Berg- und Alpkäse aus Allgäuer Heumilch. Wiesenkräuter sind das Geheimnis und zudem das wichtigste touristische Zugpferd im Kräuterdorf Stiefenhofen.
In den 90-er Jahren war Axel Kulmus, Wirt im Rössle, einer der ersten, die Bärlauch-Pesto herstellten. Damals als Spinner belächelt, hat sich seine Jahresproduktion auf rund 150 Kilo gesteigert. Kapuzinerkresse, Spitzwegerich, Ringelblumen und Gänseblümchen schmecken ebenso gut. Sein „Kräuter-Lehrmeister“ war Tilman Schlosser. Auch ein Idealist, der es wagte, in Hopfen auf 800 Metern Meereshöhe, Wildkräuter anbauen zu wollen. Der Erfolg hat auch ihm Recht gegeben. Seine Söhne führen in zweiter Generation mit großem Zuspruch die ökologisch und extensiv bewirtschaftete Gärtnerei mit Direktvertrieb weiter.
Die Wanderkarte zum Herunterladen
Dateiname | : | Wandern mit Genuss: Kräuterwandern im Westallgäu |
Datum | : | 28.04.2020 |
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Distanz: 14,3 km (335 Höhenmeter), Dauer: 4:00 Stunden, Beste Zeit: April bis November, Kondition: leicht/mittel