Mehr Umsatz und ein deutlicher Zuwachs bei den Beschäftigten. Der Ravensburger Pharmahersteller Vetter hat im ersten Nach-Corona-Jahr zulegen können. „Voller Stolz“ blicke man auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück, teilte das Unternehmen mit. Durch strategische Investitionen in Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland, Österreich und den USA sehe sich das Familienunternehmen gut aufgestellt, um von dem weiter wachsenden Markt der Pharmadienstleistungen zu profitieren.

Größter Arbeitgeber in Ravensburg

Zwar hat sich das Umsatzwachstum der Oberschwaben 2022 mit sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgeschwächt. Und auch die magische Grenze von 900 Millionen Euro Erlös wurde mit 892 Millionen knapp verpasst.

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Allerdings ist es dem Spezialisten für sterile Injektionssysteme gelungen, bei der Mitarbeiterzahl am Stammsitz einen Rekord aufzustellen. In mehreren Werken in Ravensburg arbeiten jetzt 6000 Menschen für Vetter. Damit habe sich die Mitarbeiterzahl in der Region in Jahresfrist um rund 200 erhöht, sagte ein Vetter-Sprecher dem SÜDKURIER.

Vetter-Firmenzentrale in Ravensburg. Vetter betreibt allein in der Region Bodensee-Oberschwaben vier große Produktions- und ...
Vetter-Firmenzentrale in Ravensburg. Vetter betreibt allein in der Region Bodensee-Oberschwaben vier große Produktions- und Logistikstandorte und hat dort 2022 rund 165 Millionen Euro investiert. | Bild: Vetter

Mitarbeiteraufbau in der Region

Und in den nächsten Jahren will man weiter wachsen. In fünf Jahren will das Unternehmen, das fast allen großen Pharmaherstellern Produkte zuliefert, weltweit rund 8000 Mitarbeiter beschäftigen, 7300 davon in der Region Bodensee-Oberschwaben. Derzeit wird insbesondere die Zahl der Ausbildungsplätze hochgefahren, um sich auch langfristig den Fachkräftenachwuchs zu sichern.

Der größte Arbeitgeber in Ravensburg ist das Unternehmen schon seit einiger Zeit. „Als stabiles Familienunternehmen sind und bleiben wir ein wirtschaftliches Zugpferd“, sagte Udo J. Vetter, Beiratschef des Pharmadienstleisters und gleichzeitig Mitglied eines der beiden Familienstämme der Vetter-Eigner.

Udo J. Vetter, Mitglied der Inhaberfamilie und Vorsitzender des Unternehmensbeirats von Vetter aus Ravensburg
Udo J. Vetter, Mitglied der Inhaberfamilie und Vorsitzender des Unternehmensbeirats von Vetter aus Ravensburg | Bild: Vetter

Wachstumsmarkt sind aber die USA

Das Wachstum des Unternehmens wird sich aber mittelfristig ins Ausland verlagern, vor allem in die USA. Dort treibt Vetter der derzeit eine Investitionsoffensive voran und will in den kommenden Jahren bis zu 800 Millionen Euro in den Ausbau der Geschäfte stecken, etwa in ein neues Produktionswerk nahe Chicago. Der dortige Pharmamarkt gilt als der größte der Welt. Schon heute machen die Oberschwaben in den USA rund die Hälfte ihres Umsatzes.

Zum Unternehmens-Gewinn äußert sich Vetter nicht im Detail. Früheren Aussagen zufolge ist er aber „ordentlich“.

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