Im Oktober startet an den Universitäten das neue Wintersemester. Für Studienanfänger bedeutet das: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Viele junge Menschen sind zum ersten Mal auf sich allein gestellt und müssen ihre Angelegenheiten selbst regeln. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen, mit denen sich die angehenden Studenten auseinandersetzen müssen:

Was ist beim Thema Krankenversicherung zu beachten?

Eine Krankenversicherung ist für jeden eingeschriebenen Studenten verpflichtend.
Eine Krankenversicherung ist für jeden eingeschriebenen Studenten verpflichtend. | Bild: Maurizio Gambarini, dpa

Studenten, die an einer staatlichen Hochschule eingeschrieben sind, müssen grundsätzlich krankenversichert sein. Dabei gibt es allerdings verschiedene Möglichkeiten, wie Marlies Piper, Sozialberaterin des Bodensee-Studentenwerks Seezeit, erklärt: „Welche Art der Krankenversicherung die richtige ist, ist vor allem vom Alter, der Semesterzahl und dem Verdienst des Studenten abhängig.“

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Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres können Studenten beispielsweise in der gesetzlichen Krankenversicherung ihrer Eltern familienversichert sein, ohne zusätzliche Beiträge zu zahlen. Darüber hinaus werden sie in der studentischen Krankenversicherung versicherungspflichtig. Das ist jedoch nur bis zum Abschluss des 14. Fachsemesters oder bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres möglich. „Wer länger an der Uni eingeschrieben ist, muss sich freiwillig bei der gesetzlichen Krankenkasse versichern“, sagt Marlies Piper. Der Beitrag orientiere sich dann am Einkommen.

Wer privat krankenversichert ist und durch das Studium versicherungspflichtig wird, kann sich auf Antrag „befreien“ lassen und privat krankenversichert bleiben. Das sollten sich Studenten jedoch gründlich überlegen, rät Piper: „Wer sich einmal befreien lässt, kann für die gesamte Studienzeit nicht mehr in die gesetzliche Krankenkasse wechseln.“

Welche weiteren Versicherungen sind sinnvoll?

Haftpflicht? Hausrat? Berufsunfähigkeit? Für Studenten sind nicht alle Versicherungen unbedingt nötig.
Haftpflicht? Hausrat? Berufsunfähigkeit? Für Studenten sind nicht alle Versicherungen unbedingt nötig. | Bild: Eisenhans/stock.adobe.com

Neben der Krankenversicherung gibt es noch zwei weitere Policen, die jeder Student haben sollte, rät Peter Grieble, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg: „Sehr wichtig ist eine private Haftpflichtversicherung – sie kann einen Studenten vor dem finanziellen Ruin schützen, wenn Dritte durch ihn in irgendeiner Weise geschädigt werden.“

Außerdem rät er den angehenden Akademikern zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. „Gerade in jungen Jahren sollte man sich damit auseinandersetzen, denn die Beiträge sind dann deutlich niedriger“, so Grieble. So sei man für 400 bis 600 Euro im Jahr abgesichert, falls es durch Unfall oder Krankheit zur Berufsunfähig kommt. Eine Hausratversicherung hält der Experte dagegen für zweitrangig. „In der Regel haben Studenten noch eine recht überschaubare Einrichtung“, sagt er, „deshalb ist die Hausrat- bei weitem nicht so wichtig wie die Haftpflicht- oder die Berufsunfähigkeitsversicherung.“

Welches Girokonto ist das richtige?

Viele Banken bieten Girokonten für Studenten zu speziellen Konditionen an.
Viele Banken bieten Girokonten für Studenten zu speziellen Konditionen an. | Bild: Angelika Warmuth, dpa

Obwohl Studenten in der Regel ein geringes Einkommen haben, sind sie für Banken eine attraktive Zielgruppe. Schließlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie künftig zu den Gutverdienern gehören. Deshalb gibt es viele Geldinstitute, die Girokonten zu speziellen Konditionen für Studenten anbieten. Diese sind bei vielen Banken kostenlos – es fallen also keine Kontoführungsgebühren an.

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Trotzdem lohnt es sich, bei der Wahl der richtigen Bank genauer hinzuschauen, denn auch der Zinssatz des Dispokredits kann eine wichtige Rolle spielen. Wenn ein Student zu Beginn des Semesters beispielsweise Bücherkäufe oder Semestergebühren mit dem Dispokredit seines Girokontos finanzieren möchte, sollte der Zinssatz nicht zu hoch sein. Um sich einen Überblick über die vielen verschiedenen Angebote zu verschaffen, empfiehlt sich ein Girokonto-Vergleich im Internet.

Müssen Studenten den Rundfunkbeitrag zahlen?

Wer im Studium Bafög bezieht, kann sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen.
Wer im Studium Bafög bezieht, kann sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen. | Bild: Jens Kalaene, dpa

Studenten, die in eine eigene Wohnung oder in ein Studentenwohnheim ziehen, werden zu Beitragszahlern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. „Davon kann man sich allerdings befreien lassen, wenn man Bafög-Empfänger ist“, erklärt Marlies Piper. Dazu müsse man einen entsprechenden Antrag beim Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio stellen. In Wohngemeinschaften gilt: Ein Bewohner muss den vollen Beitrag zahlen, auch wenn einer oder mehrere andere WG-Mitglieder davon befreit sind. „Nur wenn alle Mitbewohner Bafög beziehen, ist die gesamte Wohnung beitragsfrei“, so Piper.

Wobei können Studenten sonst noch sparen?

Auch zahlreiche Mobilfunkanbieter haben günstige Studententarife im Angebot.
Auch zahlreiche Mobilfunkanbieter haben günstige Studententarife im Angebot. | Bild: Peter Gercke, dpa

Auch die Wahl des Handyvertrags will gut überlegt sein – denn Studenten können auch hier kräftig sparen. Viele Mobilfunkunternehmen bieten Verträge zu speziellen Konditionen an. Neben einem Rabatt auf die Grundgebühr oder dem Verzicht auf die Anschlusskosten gibt es für Studenten bis zu einem gewissen Alter – je nach Anbieter zwischen 25 und 28 Jahren – Vorteile wie mehr Datenvolumen oder einen Premium-Zugang zu Musik- und Video-Streaming-Diensten.

Für Studenten, die während des Studiums regelmäßig mit dem Zug fahren, um zum Beispiel die Familie zu besuchen, hat die Deutsche Bahn ein spezielles Angebot: Mit der My BahnCard 25 oder der My BahnCard 50 bekommen junge Menschen unter 27 Jahren 25 beziehungsweise 50 Prozent Rabatt auf die Super Spar-, Spar- und Flexpreise der Bahn.

In vielen Städten gibt es darüber hinaus spezielle Studentenrabatte in kulturellen Einrichtungen oder für andere Freizeitaktivitäten.