Jede moderne Waschmaschine hat sie: Die Eco-Taste. Auch viele Spülmaschinen verfügen heutzutage über diesen ökologischen Modus. Doch wieviel Energie lässt sich eigentlich mit dem Eco-Programm sparen? Und muss ich dafür Einbußen bei der Sauberkeit in Kauf nehmen? Wir erklären Ihnen die wichtigsten Fragen.
- Wie sparen die Geräte Strom, obwohl sie viel länger laufen als im Normal- oder Kurzprogramm? „Wenn Sie mit dem Auto 200 Stundenkilometer schnell unterwegs sind, dann kommen sie schneller ans Ziel als mit 100 Stundenkilometern. Sie verbrauchen aber auch deutlich mehr Sprit. Genauso ist das bei Spül- und Waschmaschinen auch“, sagt Bernd Glassl, Bereichsleiter Haushaltspflege beim Industrieverband Körperpflege und Waschmittel. Denn die Reinigungsleistung beim Waschen wird von folgenden vier Dingen beeinflusst: der Zeit, der Temperatur, der Mechanik und dem verwendeten Waschmittel. Sie bilden den so genannten Sinnerschen Kreis. Da das Erhitzen des Wassers beim Waschen die meiste Energie verbraucht, wird bei Sparprogrammen die Temperatur reduziert. Für das gleiche Reinigungsergebnis muss dann ein anderer Faktor erhöht werden, beispielsweise die Zeit.
- Was passiert bei einem Kurzprogramm energietechnisch? Auch wenn es sparsam klingt, die Spül- oder Waschmaschine nur kurz einzuschalten: es stimmt nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Denn hier muss das Wasser innerhalb kürzester Zeit erhitzt werden, was sehr viel Energie verbraucht.
- Wie viel spart man mit dem Eco-Programm bei Spülmaschinen ein? Das hängt stark von dem verwendeten Gerät ab. „Wenn eine Spülmaschine in allen Programmen sehr effizient arbeitet, spart man im Eco-Programm unseren Tests zufolge gerade mal noch vier Cent pro Spülgang“, sagt Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest. Bei weniger effizienten Maschinen können es den Tests nach bis zu 13 Cent pro Spülgang sein. „Aber man leistet auf jeden Fall einen kleinen Betrag zum Energiesparen“, sagt Stephan Scherfenberg.
Mit ECO-Programmen kann man richtig Geld sparen - und die Hygiene bleibt auch nicht auf der Strecke. | Bild: Florian Schuh/dpa-tmn - Und bei Waschmaschinen? Wie bei neueren Spülmaschinen ist auch bei Waschmaschinen das Eco-Programm inzwischen meist am Gerät voreingestellt. Und auch hier kommt es stark auf das Gerät an, wie viel man mit dem Programm einsparen kann. „Der Energiebedarf reduziert sich mal um nur zehn Prozent, mal um knapp 60 Prozent“, sagt Bernd Glassl, Bereichsleiter Haushaltspflege beim Industrieverband Körperpflege und Waschmittel. Wer ein neues Gerät kauft und es besonders sparsam nutzen möchte, kann sich an den aktuellen Testergebnissen der Stiftung Warentest orientieren.
- Gespart wird an der Temperatur. Wird die Wäsche denn trotzdem noch genauso sauber? „Ja. Gerade um Flecken zu entfernen ist eine längere Waschzeit sogar besser, weil das Waschmittel so besser einwirken kann“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel. Das Reinigungsergebnis ist also das gleiche – egal, ob man ein Kurzprogramm wählt oder ein Eco-Programm. Was viele aber nicht wissen: In einem 60-Grad-Eco-Programm werden die Temperaturen auf bis zu 30 Grad heruntergefahren. Für hygienisch reine Geschirrtücher, Unterwäsche oder Wäsche von Kranken wählt man also besser kein Eco-Programm, sondern einen normalen 60-Grad-Waschgang. „Und das Vollwaschmittel mit Bleiche nicht vergessen, sonst profitiert man von den höheren Temperaturen auch nicht wirklich“, sagt Bernd Glassl. Einmal im Monat sollte die Waschmaschine auf jeden Fall in einem vollen 60-Grad-Programm mit Vollwaschmittel laufen. Denn nur so werden Waschmittelreste, mögliche Keime und unangenehme Gerüche wirklich weggespült.
- Und wie hygienisch sind die Sparprogramme bei Spülmaschinen? „Das Spülergebnis war in unseren Tests genauso sauber wie bei anderen Programmen“, sagt Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest. Gerade bei stark verschmutztem Geschirr kommen dagegen eher die Kurzprogramme an ihre Grenzen, weil der Dreck nicht lange genug eingeweicht wird. Auch die Spülmaschine sollte etwa einmal im Monat mit einem Standardprogramm laufen. „Hier sind die Temperaturen einfach höher und deshalb werden nur so Fettablagerungen in den Leitungen vollständig abtransportiert“, sagt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel.
- An welchen Programmen orientieren sich die Energielabel? Da die Geräte im Sparprogramm die geringsten Verbrauchswerte haben, geben die Hersteller diese auch gern auf dem Energielabel an. Wer andere Programme wählt, muss also auch mit einem höheren Verbrauch als dem angegeben rechnen.
Unter Umweltgesichtspunkten ist für eine Wasch- oder Geschirrspülmaschine natürlich immer der Wasser- und Stromverbrauch entscheidend. | Bild: Foto: dpa