Der Schwarzwälder Automatisierungsspezialist Dunkermotoren reduziert das Personal aufgrund der schwächelnden Konjunktur spürbar. Man habe zunächst dafür gesorgt, dass Überstunden abgebaut werden. Nun habe man sich dazu durchgerungen, Arbeitsverhältnisse mit Befristung auslaufen zu lassen, sagte Dunker-Geschäftsführer Uwe Lorenz. Zur Anzahl der betroffenen Stellen wollte sich Lorenz gegenüber dem SÜDKURIER nicht äußern. Zu Informationen, wonach befristete Arbeitsstellen im niedrigen dreistelligen Bereich nicht verlängert werden sollen, sagte Lorenz: „Es werden weniger sein.“ Man versuche das Unmenschliche möglich zu machen, um die konjunkturelle Eintrübung abzufedern, so Lorenz.

Aktuell arbeiten rund 1000 Menschen für Dunker am Bonndorfer Stammsitz. Weltweit beschäftigt das Unternehmen etwa 1300 Mitarbeiter. Um Kurzarbeit im Januar und Februar komme man nicht herum, sagte Lorenz. Die Maßnahme werde vom Betriebsrat und der IG Metall mitgetragen. Man habe die Situation gemeinsam und jeder für sich beleuchtet und sei zu denselben Schlüssen gekommen.

Betriebsrat für Kurzarbeit

„Wir haben jetzt zu wenig Arbeit, um alle zu beschäftigen, deshalb war es auch der Wunsch des Betriebsrates, dass Kurzarbeit angemeldet wird“, sagte Simon Scherble, Betriebsratsvorsitzender bei Dunkermotoren. Diese Maßnahme berge für die Mitarbeiter, die am gestrigen Dienstag in einer Betriebsversammlung über die Maßnahmen informiert wurden, überschaubare Einkommensbußen. Man hoffe letztlich somit Arbeitsplätze retten zu können, sagte Scherble. Zuvor hatte sich auch ein Vertreter der IG Metall dafür ausgesprochen, der Auftragsflaute zuerst mit Kurzarbeit zu begegnen.

Insbesondere aufgrund weltpolitischer Faktoren leeren sich die Bücher bei dem Traditionsbetrieb. Der Handelskonflikt zwischen USA und China, die unklare Lage durch den Brexit und auch die Unruhen in der Türkei, seien Gründe für die Auftragsflaute, hieß es. „Unternehmen seien in diesen krisenhaften Zeiten vorsichtig geworden mit Investitionen“, sagte Dunker-Geschäftsführer Lorenz. Das kostet Dunker derzeit Aufträge.

Auch andere Firmen haben Probleme

Der Maschinenbauer ist nicht das einzige Unternehmen im Schwarzwald, das in den vergangenen Monaten Kurzarbeit angemeldet hat. Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands WviB, Christoph Münzer, sagte dem SÜDKURIER, das konjunkturelle Bild sei derzeit „wolkig mit teilweise kräftigen Regengüssen“. Nach einem wirtschaftlichen Rekord-Jahrzehnt sei Deutschland aber – anders als 2009 – besser auf eine abkühlende Konjunktur vorbereitet. Viele negative Trends überlagerten sich derzeit. Daher gelte es umso mehr, den Mittelstand steuerlich zu entlastet. Auch die Entbürokratisierung müsse vorangetrieben werden.