Mark Flekken: Freiburgs Torhüter hatte einen geschäftigen Nachmittag, pflückte Flanken aus der Luft oder boxte sie weg, hielt, was zu halten war, und ließ nur passieren, was nicht zu halten war. Mithin bei den Gegentoren durch Kruse und Arnold machtlos. Der Niederländer schlug unzählige weite Pässe nach vorne, da sollte er im Training freilich an der Präzision feilen. Denn der Ball flog mal zu hoch, oft zu weit, zu selten zu den eigenen Mitspielern. – Note: 3

Manuel Gulde: Der rechte Mann in der Dreier-Abwehrkette. Sehr umsichtig, mit einigen guten Tacklings. Beim Gegentor durch Kruse sah er allerdings im Duett mit Keven Schlotterbeck nicht gut aus, denn die beiden hatten viele auf dem Schirm, den listigen Ex-Freiburger aber nicht. – Note: 3

Keven Schlotterbeck: Durch die Corona-bedingte Absenz von Philipp Lienhart mal wieder in der Startelf. Mühte sich sehr, und doch merkt man dem älteren Bruder von Nico Schlotterbeck schon an, dass er in dieser Saison auf nicht so viele Einsatzminuten kommt. Mit dem Kollegen Gulde sah er nicht gut aus beim 1:2-Anschlusstor von Kruse. – Note: 3

Nico Schlotterbeck: Einfach sagenhaft, wie sich der 22-jährige Verteidiger entwickelt hat. Souverän in der Defensive, enorm im Antritt nach vorn, im gegnerischen Strafraum gefährlich bei hohen Bällen – oder außerhalb des Sechzehners auch mit seiner linken Klebe. Mit der entschied Schlotterbeck die Partie gegen Wolfsburg, sein 3:2 war das, was man in der Fußballersprache einen echten Strahl nennt. Rundherum super, weshalb die unglückliche Aktion im Getümmel vor dem Gegentor zum 2:2 ausgeblendet wird! – Note: 1

Jonathan Schmid: Durch die Verletzung von Lukas Kübler in die Mannschaft gerückt. In Halbzeit eins gelangen dem Jonny auf der rechten Seite einige gute Offensivaktionen. In Halbzeit zwei geriet er an seine Grenzen, als der Gegner auf bedingungslose Offensive schaltete. – Note: 3

Christian Günter: Auf den Kapitän ist immer Verlass, auch wenn er im ersten Durchgang mit Mbabu und später Baku defensiv auch mal Probleme hatte. Unwiderstehliche Aktionen im Vorwärtsgang waren natürlich wieder dabei. Nach 41 Minuten rauschte nach herrlichem Zuspiel von Vincenzo Grifo Günters Schuss knapp am rechten Pfosten vorbei. Oder war‘s eine harte Flanke, an der Ermedin Demirovic um eine Fußspitze vorbeirutschte? – Note: 2,5

Nicolas Höfler: Am 9. März hatte der Mann Geburtstag und gibt nun im zarten Alter von 32 Jahren den Denker und Lenker im Freiburger Mittelfeld. Außerdem ist der Chicco einfach auch ein cleverer Zweikämpfer, weshalb er auch gegen die Wölfe wieder viele wichtige Ballgewinne hatte. Fantastisch darüber hinaus seine Flanke mit links, nach der Grifo den Ball annahm und ihn erst gar nicht auf den Boden fallen ließ, sondern ihn zum 2:0 ins Tor hämmerte. – Note: 2

Janik Haberer: Ersetzte den Corona positiv getesteten Maximilian Eggestein als Nebenmann von Höfler. Leider war er zu oft im persönlichen Zweikampf mit der Kugel, soll heißen, Haberer unterliefen doch mehrere Stockfehler. Sein Laufpensum und seine intensive Art, den Ball führenden Gegner zu attackieren, gefielen aber. Und einige eher unauffällige, dafür sehr gescheite Pässe waren auch dabei. – Note: 3,5

Vincenzo Grifo: Ach, der Wintsche, wie sie ihn liebevoll rufen in Freiburg, was hat der Mann für ein Gefühl im rechten Fuß! Zu bestaunen schon nach sieben Minuten, als er Wolfsburgs Torwart Pervan aus 25 Metern einen direkten Freistoß in den Kasten zirkelte. Oder die geniale Hackenvorlage zu Günter, der danach das Tor knapp verfehlte. Und dann sein Tor zum 2:0. Die tolle Flanke von Höfler nahm Grifo mit dem rechten Fuß an und bevor der Ball zu Boden ploppte, drosch er ihn direkt aus der Luft ins Tor. Ein grandioser Treffer – vielleicht werden die Bilder davon ja auch Italiens Nationaltrainer Mancini zugespielt... – Note: 1

Lucas Höler: In den vergangenen Wochen hatte der Mann mit der Neun einige Male Verschnaufpausen bekommen von Trainer Christian Streich. Sie sind ihm gut bekommen. Gegen Wolfsburg lief Höler so weit die Füße trugen – und noch weiter! Als er in der vorletzten Minute der Nachspielzeit an der gegnerischen Eckfahne ein weiteres Mal einen Ball erlaufen hatte, dann gecheckt wurde und liegenblieb, da pfiffen die Fans erst gegen Schiedsrichter Petersen, weil der keinen Freistoß pfiff. Und dann gaben sie Höler Standing Ovations, als der wieder aufstand. Verdient, sehr verdient! – Note: 1

Ermedin Demirovic: Absolvierte ebenfalls ein beachtliches Laufpensum, störte unermüdlich den Wolfsburger Spielaufbau. Hatte Pech, als er in der 10. Minute nach einer Höler-Vorlage nur den Pfosten traf. Und als er es in der zweiten Halbzeit mit einem listigen Schuss aufs rechte untere Eck versuchte, konnte Wölfe-Keeper Pervan gerade noch zur Ecke klären. – Note: 2
Kilian Sildillia: Kam nach 83 Minuten für Schmid und damit nicht zum günstigsten Zeitpunkt, weil die Wolfsburger da Alles oder Nichts spielten. War beim Getümmel im SC-Strafraum vor dem 2:2 durch Arnold auch mit von der unglücklichen Partie, gefällt aber generell mit seiner Körpersprache und seinem Mut. – Note für den Kurzeinsatz: 3

Roland Sallai: Ersetzte in der 83. Minute Janik Haberer. Kämpfte, sprintete längs und quer über den Platz, um die Wolfsburger zu stören. Dafür gibt‘s für den Kurzeinsatz die Note 3.

Nils Petersen: Der stets vom Publikum gefeierte Torjäger und bester Joker aller Zeiten wurde vom Trainer erst nach 85 Minuten für Demirovic aufs Feld geschickt. Tja, was soll man sagen, Freiburgs Fußballgott erzielte diesmal zwar keinen Blitztreffer, aber nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung legte er den Ball mit der Brust in die Schussbahn von Nico Schlotterbeck, worauf der sich nicht zweimal bitten ließ und aus 17 Metern zum 3:2 traf. Vermutlich deshalb gab‘s nach Spielschluss deshalb eine besonders dicke Umarmung von Christian Streich. Und von uns für den ganz kurzen Einsatz natürlich die Note 1.

Noah Weißhaupt: Durfte die letzten zwei der fünf Minuten Nachspielzeit für Grifo aufs Feld. – ohne Bewertung