Mark Flekken: Bis zur 77. Minute führte Freiburg mit 1:0, dann ließ der SC-Torwart einen harmlosen Fernschuss des eingewechselten Dortmunders Jamie Bynoe-Gittens durch die Hände flutschen und schenkte den Gästen das 1:1. Der Lapsus des Niederländers ging allen Freiburgern durch Mark und Bein und sorgte für eine Schockwirkung. So kam es, wie es eigentlich nicht hätte kommen dürfen, und der BVB sicherte sich noch einen 3:1-Erfolg. Es war sozusagen ein tiefschwarzer Flekken auf einer starken Freiburger Mannschaftsleistung und dafür gibt‘s für den SC-Schlussmann leider die Note 6.

Kiliann Sildillia: Der junge Franzose zeigte eine prima Leistung und hatte auf Freiburger Seite die meisten Ballkontakte. Furchtlos im Zweikampf, bis auf wenige Situationen auch mit kühlem Kopf unterwegs. Lediglich gegen Ende der Partie verlor der 20-Jährige mal den Überblick, so auch bei Moukokos Tor zum 1:2, aber da war er nicht der einzige Freiburger Verteidiger, der unglücklich aussah. – Note: 2,5

Philipp Lienhart: Hatte zu Beginn ein paar Orientierungsschwierigkeiten. Das gab sich aber bald. Immer wieder nutzte der Österreicher die Freiräume, die ihm der Gegner ließ, zu imposanten Vorstößen. Im vergangenen Jahr erzielte Lienhart fünf Treffer nach Standardsituationen, bei den neun Eckbällen, die der Sport-Club gegen Dortmund hatte, spielte er diesmal keine Rolle. – Note: 2,5

Matthias Ginter: Den Rückkehrer bringt mit seinen 29 Jahren kaum mehr etwas aus der Ruhe. Souveräne Partie in der Abwehr, offensiv mit einer Kopfballvorlage auf den Torschützen Michael Gregoritsch am 1:0 beteiligt. Bei Eckbällen galt dasselbe wie beim Kollegen Lienhart: keine Chance auf einen erfolgreichen Kopfball. – Note: 2

Christian Günter: Das Duo Günter-Grifo glänzte auf der linken Angriffsseite in der ersten Halbzeit so sehr, dass Borussen-Trainer Edin Terzic zur Halbzeit seinen hoffnungslos überforderten Rechtsverteidiger Thomas Meunier nach 45 Minuten auswechselte. Der SC-Kapitän tauchte später im Statistikbogen als der Freiburger auf, der die meisten Torschussvorlagen geliefert hatte. So auch den schönen Flankenball, den Ginter dann zu Gregoritsch köpfte und der ins Tor. In Halbzeit zwei vom eingewechselten Marius Wolf mehr beschäftigt. – Note: 2

Nicolas Höfler: Hatte einige typische Höfler-Ballgewinne, die durch gutes Auge, schnelles Handeln und wenn es sein muss durch robustes Tackling zustande kommen. Und doch war der Mittelfeldlenker diesmal nicht so präsent wie eigentlich von ihm gewohnt. Hatte allerdings auch viele unterschiedliche Defensivaufgaben zu bewältigen. – Note: 3

Maximilian Eggestein: War offensiv gut im Spiel, vor allem in der ersten Halbzeit mit vielen gefälligen Aktionen. Wenn er doch nur mit einer richtigen Klebe ausgestattet wäre, dann hätte Eggestein gegen Dortmund zu den Torschützen gehören können. Allerdings auch wieder mit zwei kritischen Ballverlusten im Mittelfeld, die zu gefährlichen Dortmunder Angriffen führten. – Note: 3

Vincenzo Grifo: Die 60. Minute stand stellvertretend für die herausragende Leistung des italienischen Nationalspielers. Einem verlorenen Ball im Mittelfeld setzte Grifo nach und luchste nach kurzem Sprint und geschicktem Zweikampfverhalten dem Dortmunder Wolf die Kugel wieder ab. Auf der anderen Seite am Spielfeldrand stand Trainer Christian Streich, ließ zweimal seine Fäuste durch die Luft kreisen und zeigte dem Vince dann den hoch erhobenen Daumen. So viel zum Defensivverhalten des kreativen Kopfs im SC-Trikot. Offensiv war Grifo sowieso eine Augenweide. Blitzgescheite Pässe, großartige Ballbehandlung, Torgefahr – nach 34 Minuten musste BVB-Keeper Gregor Kobel eine Glanzparade zeigen, um den Einschlag eines Grifo-Freistoßes zu verhindern. – Note: 1

Roland Sallai: Nach 33 Minuten holte ihn Dortmunds Meunier kurz vor dem Strafraum rüde von den Beinen, was die Freiburger Bank Rot für den BVB-Belgier fordern ließ. Schiedsrichter Tobias Welz gab indes nur Gelb, weil seiner Ansicht nach ein anderer Dortmunder Verteidiger noch hätte eingreifen können. In Halbzeit zwei hatte der Ungar nach 65 Minuten freie Bahn und damit das 2:0 auf dem Fuß, doch der Schuss aus 15 Metern geriet zu schwach. – Note: 2,5

Ritsu Doan: War 60 Minuten lang ein absoluter Unruheherd für Dortmunds Verteidigung. Sorgte auf der rechten Seite vor allem im ersten Durchgang im Zusammenspiel mit Sildillia und Eggestein mehrfach für gefährliche Situationen vor dem BVB-Kasten. In Halbzeit zwei geriet ihm in aussichtsreicher Position die Flanke auf Gregoritsch etwas zu hoch, weshalb der den Ball deutlich über den Querbalken setzte. – Note: 2

Michael Gregoritsch: Der Neuzugang, der am ersten Spieltag beim 4:0 in Augsburg den Torreigen eröffnet hatte, sah zu Beginn wenig Land. Dem Österreicher versprang mehrmals der Ball und oft landeten seine Pässe in Dortmunder Beinen. Zwischendurch griff sich Gregoritsch an den Kopf, als schien er ein wenig fassungslos. Doch wie das eben so ist bei Torjägern: In der 35. Minute legte er den Ball nach Kopfballvorlage von Matthias Ginter mit einem wunderbar gefühlvollen Kopfballheber über Torhüter Kobel ins BVB-Tor. Danach lief es bei ihm besser, ohne dass er aber noch mal erfolgversprechend zum Abschluss kam. – Note: 3

Nils Petersen: Der von den SC-Fans als Fußballgott gefeierte Torjäger ersetzte ab der 74. Minute den ausgepumpten Gregoritsch. Hatte zwei Abschlüsse, mit denen er das Tor verfehlte, aber beide Male hätte ein Treffer auch nicht gezählt, weil spät die Fahne des Schiedsrichterassistenten in die Höhe ging. Blieb also ohne Wirkung beim Kurzeinsatz. – Note hierfür: 3,5

Daniel-Kofi Kyereh und Noah Weißhaupt kamen nach 85 Minuten für Doan und Grifo aufs Feld, konnten aber in der kurzen Zeit bis Abpfiff keine Akzente mehr setzen. – ohne Bewertung.

