Mark Flekken: Zuerst hatte Freiburgs Torhüter Glück, als Timo Werner nur den Pfosten traf, danach hielt Flekken alles, was hoch, halbhoch oder flach auf sein Tor kam, echt stark! Einmal aber war der Niederländer machtlos, als ihm der eingewechselte Kevin Kampl in der 74. Minute nach einem Doppelpass keine Chance ließ. Besonderes Pech: Doppelpasspartner des Leipzigers war unfreiwillig SC-Verteidiger Manuel Gulde. – Note: 2
Lukas Kübler: Defensiv solide zeigte sich der Rechtsverteidiger auch mit kämpferischer Note. Im Aufbauspiel allerdings mit etlichen falschen Entscheidungen. In Summe das, was man eine durchwachsene Leistung nennt. – Note: 3,5
Der erste Einsatz nach der Verletzung
Manuel Gulde: Nach seiner im Spiel gegen Bayern München am 8. April erlittenen Verletzung erstmals wieder im Einsatz. Der Innenverteidiger wusste zu gefallen, großartige Grätsche in der 62. Minute gegen Werner. Nach 74 Minuten wurde der 32-Jährige aber zum Unglücksraben. War sein Missgeschick unmittelbar nach Wiederbeginn, als er gleich zweimal ins Straucheln kam und er so Nkunku und Werner zu einer guten Chance verhalf, noch folgenlos geblieben, sah das dann anders aus. Kampl versuchte, seinen Sturmkollegen Nkunku anzuspielen, was ihm gründlich misslungen wäre. Aber dann kam Guldes Knie ins Spiel und mit ihm die Kugel zurück zu Kampl, der mühelos zum Tor des Tages einschießen konnte. – Note: 3
Viel Energie und viele Zweikämpfe
Matthias Ginter: Im Pokalspiel gegen Leipzig war der Matze wie so viele Freiburger ziemlich von der Rolle. Im Bundesligamatch zeigte sich der Abwehrchef wieder von seiner guten Seite. Gutes Auge heißt gutes Stellungsspiel, kluges Tackling heißt gewonnene Zweikämpfe. Und als ihm Nkunku gegen den Kopf stieß, zeigte Ginter Nehmerqualitäten. – Note: 2,5
Christian Günter: Mit viel Energie unterwegs, aber das musste auch sein, weil die Sachsen oft über seine Seite angriffen. Immer wieder gingen Szoboszlai, Simakan oder Werner steil, was die hohe Aufmerksamkeit des Kapitäns erforderte. Gewohnt schnell im Antritt, aber trotzdem nicht immer erster Sieger. Nach vorne weitgehend ohne Wirkung. – Note: 3
Nicolas Höfler: Die Statistik wies den Freiburger Mittelfeldstrategen als besten Zweikämpfer des Sport-Clubs aus und auch als den Mann mit den meisten Ballkontakten im roten Trikot der Gastgeber. Das sind aussagekräftige Werte, allerdings fielen auch gelegentliche Ungenauigkeiten im Passspiel auf. Gut, aber es war schon auffälliger. – Note: 3
Kilometer langer Lauf und Denkpause
Maximilian Eggestein: Lief wieder von vorne nach hinten, von links nach rechts. Aber wie schon der ehemalige Mittelfeldregisseur Günter Netzer sagte: Was nutzt es, wenn ein Spieler fünfzehn Kilometer läuft und davon die meisten in die falsche Richtung. Natürlich war das ironisch gemeint vom langen Blonden und so schlimm war‘s ja gar nicht beim Maxi. Große Wirkung erzielte er freilich nicht. – Note: 4
Noah Weißhaupt: Weil Ritsu Doan verletzt fehlte und Roland Sallai von Trainer Christian Streich eine Denkpause verordnet bekam, schlug die Startelf-Stunde des 21-jährigen Stürmers. Und, kurzum: Weißhaupt machte es gut. Traute sich Sololäufe zu, gefiel mit flottem Tempo. Wurde in der 16. Minute im Strafraum von Leipzigs Abwehrchef Willi Orban zu Boden geschubst, aber für Schiedsrichter Tobias Welz war es zu wenig für einen Elfmeter. Nach 60 Minuten erschöpft vom Feld und dort vom Trainer mit einem Sonderlob auf die Bank gesetzt. – Note: 2,5
Die Mittelläufer
Vincenzo Grifo: Eifrig um Offensivimpulse bemüht, aber eben nicht so auffällig wie oft schon in dieser langen Saison. Vor allem missrieten dem italienischen Nationalspieler gleich mehrfach seine normalerweise höchst präzisen Flanken. Zum Abschluss kam Grifo auch nicht. – Note: 3,5
Lucas Höler: Der Dauerläufer muss ganz offensichtlich einer strapaziösen Saison allmählich Tribut zollen. Offensiv völlig wirkungslos, Flankenbälle flogen nicht dorthin, wo sie hätten fliegen sollen. Und als Höler in der ersten Minute der Nachspielzeit nach einem von RB-Keeper Janis Blaswich abgewehrten Schuss des eingewechselten Nils Petersen zum Nachschuss kam, setzte er den doch einigermaßen ungelenk weit am Kasten vorbei. – Note: 4

Michael Gregoritsch: Als der Österreicher in der 3. Minute nach einem Rempler im Strafraum zu Boden ging und Schiedsrichter Welz pfiff, da schwante den Leipzigern Böses. Elfmeter für Freiburg? Nein, doch nicht, Welz hatte wegen einer Abseitsstellung von Gregoritsch abgepfiffen. Tja, und das war‘s denn auch schon, nichts mehr zu sehen vom 29-Jährigen. Auffällig allenfalls, dass der 1,93 Meter große Sport-Club-Stürmer so gut wie kein Kopfballduell gewann. – Note: 4
Die vier frischen Kräfte ohne Bewertung
In der 83. Minute kamen mit Wooyeong Jeong, Jonathan Schmid, Kimberley Ezekwem und Nils Petersen vier frische Kräfte ins Spiel. Zu spät allerdings, um das Ruder herum zu reißen. Petersen prüfte immerhin mit einem Schuss von der Strafraumgrenze Leipzigs Schlussmann Blaswich. Und Schmids Flanke, die sich gefährlich Richtung linkes Toreck senkte, wurde ebenfalls zur Beute von Blaswich. – alle vier ohne Bewertung.