Mark Flekken: In der Nachspielzeit brauchte Freiburgs Torhüter den Pfosten und vor allem den Kollegen Nils Petersen als Helfer in der Not, der gleich zweimal einen Mainzer Einschlag verhinderte. Aber in den regulären 90 Minuten zeigte der Niederländer erneut eine überzeugende Leistung. Die spektakulärste mehrerer Paraden war jene in der 89. Minute, als Flekken einen 30-Meter-Freistoß von Aarón wegboxte. Beim Gegentor macht- und schuldlos. – Note: 2
Kiliann Sildillia: Man darf, nein, man muss es sagen: Der junge Fußballer agiert bemerkenswert souverän. Geschickt im Zweikampf und wann immer es sich anbietet, munter im Vorwärtsgang. Wenn sich der 20-Jährige im Flanken noch verbessert, ist alles bestens. Dass er auch das kann, hatte er ja immerhin am ersten Spieltag in Augsburg auch schon gezeigt. – Note: 2
Matthias Ginter: Als klar war, dass Nico Schlotterbeck den Sportclub verlassen würde, trauerten viele Fans eine zeitlang. Als klar war, dass Matthias Ginter zurückkehren würde, freuten sich dann alle. Nach acht Bundesliga-Spieltagen kann man es so zusammenfassen: Mit Schlotterbeck verlor der SC einen allzeit engagierten, temperamentvollen Kicker, der viele mitriss. Aber mit Ginter bekamen die Freiburger etwas, was sie nicht hatten: eine beruhigende, allzeit verlässliche Selbstverständlichkeit in der Abwehrarbeit. Auch gegen Mainz eine schnörkellose, souveräne Leistung. – Note: 2

Philipp Lienhart: Der österreichische Nationalspieler bildet mit Matthias Ginter ein Topduo in der Innenverteidigung. Höhepunkte einer starken Leistung waren die Szenen, in denen er jeweils den Mainzer Sturmführer Onisiwo ablief. Da spielten ein gutes Auge, ein perfektes Timing für den Antritt und eine solide Grundschnelligkeit großartig zusammen. – Note: 2
Christian Günter: Normalerweise saust der Kapitän die linke Außenbahn auf und ab. Im Duett mit Vincenzo Grifo entsteht da oft vehementer Sturm und Drang. Die Mainzer indes hatten sich ganz gut darauf vorbereitet und konnten „GüGri“ ganz gut kontrollieren, wann immer sie es zusammen versuchten. So blieb Günter offensiv unter seinen Möglichkeiten, dafür war er defensiv einige Male gefordert. – Note: 3
Nicolas Höfler: Stark, stark, stark! Immer anspielbar, mit klugen Laufwegen und immer wieder vielleicht unspektakulären, aber sehr wirkungsvollen Spielverlagerungen. Gehört auch mit 32 Lenzen zu den laufstärksten Kickern der Bundesliga – und beim Sportclub spult er die meisten Kilometer ab. – Note: 2

Maximilian Eggestein: Am frühen 1:0 durch Michael Gregoritsch waren insgesamt fünf Freiburger beteiligt, Kämpfer Eggestein war einer von ihnen. Hatte im Laufe des Spiels selbst zweimal aussichtsreiche Torszenen, allerdings zögerte der 25-Jährige beide Male einen Ticken zu lang – weg waren Ball und Chance. Defensiv stark, gut auf den Beinen. – Note: 2,5
Vincenzo Grifo: Gemessen an Auftritten in der Vergangenheit gab es diesmal nicht so viele gemeinsame Offensivaktionen mit Christian Günter. Die Mainzer Abwehrschläue trickster Grifo dann auf seine Weise aus. Als alle Welt bei einem flotten Freiburger Angriff einen Grifo-Pass auf den ihn hinterlaufenden Günter erwartete, spielte der italienische Nationalspieler den Ball flach und hart an den Fünfmeterraum, wo ihn Gregoritsch direkt weiterleitete: Latte, Abstauber Kyereh, 2:0. „Wintsches“ Gesamtleistung? Gut! – Note: 2
Daniel-Kofi Kyereh: Der ghanaische Nationalspieler wird den 1. Oktober 2022 nie mehr vergessen! Denn in der 37. Minute des Bundesligaspiels gegen Mainz 05 erzielte Kyereh seinen ersten Treffer im Oberhaus des deutschen Profifußballs. Zwar war es keiner der Marke spektakulär, sondern ein gemeiner Abstauber, aber Tor ist Tor. „Den hätte jeder im Stadion reingemacht“, sagte der glückliche Kyereh, was Kollege Gregoritsch so nicht unterschreiben wollte: „Da muss man erst mal stehen!“ – Note: 3
Ritsu Doan: Der Japaner war an beiden Freiburger Treffern beteiligt, zwar nicht direkt als letzter Passgeber, aber eben als wuseliger Teil gelungener Angriffe. Das alleine unterstreicht, wie wichtig der Neuzugang ist – auch wenn ihm ansonsten gegen Mainz nicht alles gelang und er auch mehr als ihm lieb war nach hinten arbeiten musste. – Note: 3

Michael Gregoritsch: Keine drei Minuten sind gespielt, da hat der Österreicher schon seinen ersten Schuss abgefeuert, sein viertes Saisontor erzielt und einen Jubelhüpfer hingelegt. Besser hätte es nicht sein können. Im weiteren Verlauf der Partie kam „Gregerl“ noch weitere sieben Mal (!) zum Abschluss, ein weiteres Tor wollte ihm aber nicht gelingen. Auch und vor allem wegen 05-Torhüter Robin Zentner, der zweimal großartig parierte. – Note: 2
Wooyeong Jeong: Ersetzte ab der 69. Minute Kyereh. Fazit: Der Südkoreaner läuft seiner Form der Vorsaison weiter hinterher. – Note: 4
Kevin Schade: Kam nach 69 Minuten für Doan. Brauchte keinerlei Anlaufzeit, war mit seiner Schnelligkeit sogleich ein Unruheherd für die Mainzer Hintermannschaft. In der 87. Minute hätte man ihm eine Portion Kaltschnäuzigkeit oder auch Frechheit gewünscht, als er vom Eck des Fünfmeterraums zu flanken versuchte und damit scheiterte. Denkbar gewesen wäre stattdessen auch ein eigener Abschluss mit links aufs kurze rechte Eck. – Note: 2,5

Noah Weißhaupt: Ab der 84. Minute für Grifo im Spiel. Stärkste Szene war eine gelungene Abwehraktion in der hektischen Schlussphase! – Note für den Kurzeinsatz: 3
Nils Petersen: Der Freiburger „Fußballgott“ kam in Minute 84 für Gregoritsch. In der Offensive konnte er sich nur einmal in Szene setzen, als er dem Kollegen Schade einen Ball vorlegte. Wichtig war Petersen allerdings auf der anderen Seite, den der eigentliche Mittelstürmer klärte einmal kurz vor und einmal direkt auf der Torlinie. Ball paradox, Ball erfolgreich! Für diesen Kurzeinsatz gibt‘s drei Punkte und die Note 1.
Yannik Keitel: Wurde in der dritten Minute der Nachspielzeit für Eggestein aufs Feld geschickt – und bekam in der dritten Minute der Nachspielzeit die gelbe Karte für ein rustikales Einsteigen an der Mittellinie. Schneller geht‘s kaum – keine Benotung.