Mark Flekken: Was zu halten war, hielt der Freiburger Torhüter. Gegen Kean mit dem Fuß, gegen Chiesa reaktionsschnell mit dem linken Arm und anschließender Unterstützung durch die Querlatte, die drei harmlosen, direkt auf ihn platzierten Schüsse sowieso. Nur den Elfmeter von Vlahovic kurz vor der Pause und den Flachschuss von Chiesa in der letzten Minute der Nachspielzeit musste der Niederländer passieren lassen. Mit ein bisschen Spielglück hätte er Vlahovic‘ Strafstoß sogar gehalten, doch irgendwie mogelte sich der Ball zwischen den Beinen des in von ihm aus gesehen in die linke Ecke gesprungen Flekken ins Tor. – Note: 2

Bild 1: Freiburgs Ginter bekommt Bestnote – aber Juventus Turin das Ticket fürs Europa-League-Viertelfinale
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Lukas Kübler: Resoluter Zweikämpfer. Ließ sich von den Turiner Angreifern wenig beeindrucken, dem Ex-Frankfurter Kostic zeigte er zweimal, wo in Freiburg der Hammer hängt. Deutlich verbessert als zuletzt gegen Hoffenheim. Dass Kübler in der Schlussminute mit einem verpatzten Befreiungsschlag das 0:2 begünstigte, ist zwar richtig, aber das Freiburger Europa-League-Aus war zu diesem Zeitpunkt sowieso schon besiegelt. – Note: 3

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Manuel Gulde: Beim Bundesligasieg gegen Hoffenheim war der Innenverteidiger stärkster Freiburger Akteur. Damit war nach Lienharts erneutem Ausfall klar, dass Gulde auch gegen Juve am Ball sein würde. Er verteidigte engagiert, ging dann und wann auch über die Mittellinie, wobei das gestalterische Spiel nicht so seines ist.

Dann musste der 32-Jährige auch noch eine ganz bittere Pille schlucken. In der 26. Minute für ein Foul an Kostic verwarnt, wurde er in der 41. Minute von Juve-Verteidiger Gatti am Arm getroffen und auf Intervention des Videoschiedsrichters vom Feldschiedsrichter doppelt sanktioniert: Elfmeter für Turin und Gelb-Rot für Gulde. Der 1990er-Weltmeister Andi Brehme hätte dazu wohl gesagt: Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß. – Note: 3

Matthias Ginter: Unglaublich, was der Kerl leistete. In der Abwehr hatte er fast immer einen Fuß rechtzeitig dazwischen und als das nicht möglich war, klärte er per Kopfball auf der Linie. Im Angriff hätte er nach Günters Eckball in der 22. Minute beinahe per Kopf getroffen. Turins Schlussmann Szczesny drehte die Kugel nach einem Hechtsprung mit der linken Hand aus dem Eck. Und in der zweiten Halbzeit war der Matze überall. Hinten, im Mittelfeld, vorne. Ein sensationelles Pensum, als wollte er alleine das Blatt wenden. – Note: 1

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Kilian Sildillia: Furchtlos, mutig, nur manchmal einfach etwas zu ungestüm. So wechseln sich zwangsläufig starke Szenen mit unglücklichen ab. In Summe kein spektakulärer, aber ein weiterer ordentlicher Auftritt des Wuschelkopfs. – Note: 3

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Christian Günter: Voller Emotionen und mit reichlich Zug startete der Kapitän in die Partie. Nicht nur mit den Füßen schritt er voran, auch mit dem Mund war Günter flink. Als sich Cuadrado mitten im Duell geradezu lächerlich im Strafraum fallen ließ, sagte ihm der Tennenbronner mal eben Bescheid.

Wäre Ginters Kopfball in der 22. Minute ins Tor gegangen, hätte Günter einen Assist verbucht. Mit hätte hat freilich noch niemand ein Spiel gewonnen. In der zweiten Halbzeit ging‘s beim Käpt‘n stark bergab, weshalb nach 74 Minuten vorzeitig Schluss war. - Note: 3,5

Nicolas Höfler: Fast ohne Fehl und Tadel im Mittelfeld. Einmal ein zu forsch gezogener Pass, der einen möglichen Überraschungsangriff vereitelte, ein-, zweimal zweiter Sieger in Mann-gegen-Mann-Duellen – aber das ist auch schon alles, was beim Chicco nicht wie gewünscht lief. Ansonsten der Mann mit Ruhe, Übersicht und geschickter Zweikampfführung. – Note: 2,5

Maximilian Eggestein: Vier Tage nach dem Bundesligaspiel gegen Hoffenheim, in dem der frühere Bremer als Höhenflieger gar ein Tor erzielte, landete er nun etwas unsanft auf dem europäischen Parkett. Zwar eifriger Arbeiter mit sehr akzeptablem Laufpensum, im filigranen Doppelpassspiel aber einige Male nicht auf der Höhe. Musste zur Halbzeit raus, weil Trainer Streich nach Guldes Platzverweis einen neuen Verteidiger, im Falle der junge Kenneth Schmidt, benötigte. – Note: 3,5

Ritsu Doan: Hatte viele gute Szenen, war technisch seinen Gegenspielern überlegen, aber Juventus stellte auch nie nur einen Verteidiger für die Bewachung des Japaners ab. Nach fünf Minuten schloss er einen exquisiten Freiburger Konter über mehrere Stationen mit einem zu hektischen Schuss ungenügend ab. Die bessere Lösung wäre gewesen, mit dem Ball noch einige Meter weiter in den Strafraum zu stürmen. Auswechslung in der 62. Minute, für Doan kam Sallai. - Note: 2,5

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Lucas Höler: Er bekam von Trainer Streich den Vorzug vor Vincenzo Grifo. Das war hart für den Italiener im Team des Sport-Clubs und am Ende zu viel der Bürde für Höler. Zwar erledigte er den Auftrag, immer wieder vorne anzulaufen, zufriedenstellend. Allerdings unterliefen ihm doch zu viele Fehlpässe und Ballverluste. Zuletzt mit ansprechenden Leistungen, fiel der diesmal deutlich ab. – Note: 4

Michael Gregoritsch: Wegen Krankheit hatte der Österreicher das Hinspiel in Turin verpasst, umso heißer war er auf die Partie im heimischen Europa Park-Stadion. Gegen die hoch gewachsenen Abwehrspezialisten aus dem Piemont hatte der Gregerl wie erwartet seine liebe Müh. Allerdings gewann er im Mittelfeld einige Kopfballduelle und sorgte so für weiteren Ballbesitz. Sehenswert auch sein Freistoß aus fast 30 Metern, der stramm einen Meter am linken Torpfosten vorbei flog. Nach 74 Minuten raus für Petersen. – Note: 3

Kenneth Schmidt: Frage: Wer zum Teufel ist Kenneth Schmidt? Antwort: Ein weiterer Rohdiamant aus der Freiburger Fußballschule, von dem man in Zukunft noch einiges sehen dürfte. Kam zur zweiten Halbzeit für Eggestein aufs Feld und agierte frisch von der Leber weg ohne Ängste vor großen Namen im Juve-Trikot. Eine beherzte Vorstellung, zu der man dem 20-Jährigen gratulieren kann. – Note: 2

Vincenzo Grifo: Das muss schon sehr bitter gewesen sein für den italienischen Nationalspieler, als ihm Trainer Christian Streich eröffnete, dass er im Rückspiel gegen Juventus zunächst auf der Bank Platz nehmen müsse. Aus taktischen Gründen habe er zum ganz großen Enttäuscher werden müssen. Als Grifo dann ab der 62. Minute ran durfte, tat er das mit Herzblut. Versuchte viel, aber es gelang dann doch zu wenig. – Note: 3

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Roland Sallai: Kam mit Grifo nach 62 Minuten ins Spiel. Ersetzte auf der rechten Seite Doan, der sich in vielen Duellen mit Juve-Verteidigern aufgerieben hatte. Der Ungar ging gewohnt forsch zur Sache, schlug Flanken, versuchte sich mit einem Schuss aus der Distanz, der freilich zu keinem Problem für Turins Schlussmann Szczesny wurde. Seine Unerbittlichkeit im Zweikampf brachte ihm kurz vor Schluss noch die gelbe Karte ein. – Note: 3

Noah Weißhaupt: Kam nach 74 Minuten für Christian Günter. Die Erinnerung der Sport-Club-Fans ans Spiel gegen Hoffenheim war noch frisch und damit ebenso die Tatsache, dass der Einwechselspieler Weißhaupt die Flanke zum Siegtreffer von Doan geschlagen hatte. Flanken schlug er auch diesmal, nur führten sie nicht zu gefährlichen Situationen und schon gar nicht zu einem Torerfolg. Darf ruhig noch forscher drauf gehen. – Note: 3

Nils Petersen: Kam nach 74 Minuten für Gregoritsch auf den Platz, konnte im Sturmzentrum aber wenig anstellen. Es kamen zwar Flanken in den Turiner Strafraum, aber eben keine Richtung Nils Petersen Fußballgott. Gut fürs Selbstvertrauen, dass ihm zwei schöne Ballgewinne gelangen, auch wenn daraus am Ende nichts Zählbares wurde. - Note: 3,5