dpa

Neuer Rückschlag für Stuttgart – Leipzig auf Kurs Königsklasse

Berlin – Der VfB Stuttgart hat einen erneuten Rückschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga erlitten. Die Schwaben unterlagen am Samstag gegen das zuletzt formschwache Team von Bayer Leverkusen mit 0:1 (0:0) und liegen als Tabellen-16. nur noch drei Zähler vor dem 1. FC Nürnberg.

Der FC Augsburg hat am Sonntag die Chance, sich bei Eintracht Frankfurt weiter von der gefährdeten Zone abzusetzen. Leverkusen stoppte seine Negativserie von drei Niederlagen in Serie und schob sich wieder Richtung Europapokalränge.

Im Rennen um die Champions-League-Plätze festigte RB Leipzig mit dem souveränen 2:0 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg und dem vierten Ligasieg nacheinander den dritten Platz. Borussia Mönchengladbach konnte nach drei sieglosen Partien wieder gewinnen und wahrte mit dem 1:0 (0:0) gegen den Tabellenletzten Hannover 96 seine Königsklassen-Chance.

Werder Bremen kletterte durch das 2:1 (0:0) gegen den SC Freiburg auf Platz sechs. Am Abend wollte Borussia Dortmund mit einem Sieg über den FSV Mainz 05 vorübergehend die Tabellenführung vom FC Bayern übernehmen.

Zwei Tage nach den positiven Schlagzeilen durch die Verpflichtung von Sven Mislintat als Sportdirektor spitzt sich die Lage für Stuttgart weiter zu. Kai Havertz (64. Minute) sorgte per Foulelfmeter für die Entscheidung, der Ex-Leverkusener Gonzalo Castro hatte Kevin Volland zu Fall gebracht. Der VfB wartet damit seit fünf Partien auf einen Sieg. In der Nachspielzeit sah Santiago Ascacibar die Rote Karte.

Leipzig ist dagegen derzeit kaum zu stoppen. Nach den Treffern von Kevin Kampl (16.) mit einem Schuss aus 20 Metern und Timo Werner (28.) hatte Wolfsburg wenig dagegenzusetzen. Nationalstürmer Werner bestätigte seine Topform: Der 23-Jährige war dem Datendienstleister Opta zufolge damit zum ersten Mal in seiner Karriere in vier Bundesligaspielen in Serie an mindestens einem Treffer beteiligt.

Bei Gladbach herrscht derzeit hingegen Tor-Minimalismus. Zum sechsten Mal hintereinander gab es für das Team des scheidenden Trainers Dieter Hecking nur einen Treffer – der abgefälschte Schuss von Raffael (53.) reichte jedoch zum ersten Sieg seit mehr als einem Monat. Nach der achten Niederlage in Serie besteht für das abgeschlagene Hannover kaum noch Hoffnung.

Bremen ist dagegen weiter ohne Niederlage in diesem Jahr. Davy Klaasen (76.) und Theodor Gebre Selassie (84.) trafen für Werder, das in der Pause verletzungsbedingt Torwart Jiri Pavlenka gegen Stefanos Kapino tauschen musste. Luca Waldschmidt (90.+3) erzielte nur noch den Anschlusstreffer für die Breisgauer.

Werder Bremen träumt weiter von Europa: 2:1 gegen den SC Freiburg

Bremen – Davy Klassen (76. Minute) und Theodor Gebre Selassie (84.) erzielten am Samstag in der Fußball-Bundesliga beim 2:1 (0:0) gegen den SC Freiburg die Treffer für die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt.

Durch den zwölften Saison-Erfolg kletterten die Bremer mit 46 Punkten auf Platz sechs. Für die ersatzgeschwächten Freiburger konnte Luca Waldschmidt (90.+3) lediglich verkürzen. Das Team von Trainer Christian Streich bleibt mit 32 Zählern auf Platz 13.

Die Bremer wollten vor 41 000 Zuschauer im ausverkauften Weserstadion von Beginn an die Euphoriewelle der vergangenen Wochen nutzen. Der Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals und die Vertragsverlängerungen der Leistungsträger Maximilian und des gegen Freiburg kurzfristig fehlenden Johannes Eggestein (muskuläre Probleme) unter der Woche machten sich allerdings lange Zeit nicht bemerkbar. Lediglich ein Kopfball von Milos Veljkovic nach einer Bremer Ecke sorgte für Gefahr (5. Minute).

Bundesliga, SV Werder Bremen – SC Freiburg, 29. Spieltag im Weserstadion. Freiburgs Florian Niederlechner (r) kämpft gegen Werders Nuri ...
Bundesliga, SV Werder Bremen – SC Freiburg, 29. Spieltag im Weserstadion. Freiburgs Florian Niederlechner (r) kämpft gegen Werders Nuri Sahin um den Ball. | Bild: Carmen Jaspersen/dpa

Freiburg war nach dem 0:5-Debakel vom vergangenen Spieltag beim FSV Mainz 05 vorerst auf eine sichere Defensive bedacht. Die Abwehr, in der erstmals die Brüder Nico (19) und Keven (21) Schlotterbeck gemeinsam in der Dreierkette aufliefen, wirkte deutlich stabiler als zuletzt.

In der Offensive war vorerst nur ein Schuss von Pascal Stenzel nach 14 Minuten erwähnenswert. Das Fehlen von Torjäger Nils Petersen (Muskelfaserriss) machte sich einmal mehr bemerkbar. Für den ehemaligen Bremer kam die Partie an seiner alten Wirkungsstätte noch zu früh.

Zehn Minuten vor der Pause wurde das Spiel etwas lebhafter. Ein Freistoß von Milot Rashica ging knapp über das Freiburger Tor. Dann zeigte SC-Keeper Alexander Schwolow seine Stärken. Erst lenkte er einen Kopfball des zuvor unauffälligen Bremer Kapitäns Max Kruse zur Ecke.

In der 38. Minute war es wieder Kruse, der Schwolow mit einem Schuss aus 18 Metern prüfte. Freiburg hatte zuvor den Werder-Star vor allem durch Amir Abrashi gut im Griff.

Auch Freiburg kam vor dem Seitenwechsel noch gefährlich vor das Werder-Tor. Zwei Treffer fanden wegen Abseits zurecht keine Anerkennung von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus. Ein Schlenzer von Vincenzo Grifo ging knapp am langen Eck vorbei.

Werder musste die zweite Halbzeit ohne Torhüter Jiri Pavlenka beginnen. Der Tscheche verletzte sich bei einer Rettungstat in der 35. Minute und wurde nach der Pause durch Stefanos Kapino ersetzt. Die erste Chance im zweiten Durchgang hatte die Mannschaft des griechischen Keepers. Eine lange Flanke von Rashica legte Klaassen an Schwolow vorbei, doch Keven Schlotterbeck klärte vor der Linie.

Danach entwickelte sich ein offenes Spiel. Werder versuchte viel und brachte Sturm-Oldie Claudio Pizarro. Doch Freiburg verteidigte weiter klug. Tormöglichkeiten gab es kaum. SC-Angreifer Florian Niederlechner kam nach 71 Minuten frei zum Schuss, doch Werders Keeper Kapino parierte sicher.

Als es nach einem torlosen Remis aussah, sorgte Klaassen doch noch für die Führung. Einen Pass von Rashica köpfte der Niederländer mit Hilfe des Freiburgers Nico Schlotterbeck ins Netz (76.). Gebre Selassie erhöhte acht Minuten später ebenfalls per Kopf auf 2:0. Der Anschlusstreffer durch Waldschmidt in der Nachspielzeit kam für die Breisgauer zu spät.