Egal ob von der Familie oder von Freunden und Bekannten: So gut wie jeder WhatsApp-Nutzer dürfte schon einmal einen Spaß, einen Reim oder eine lustige Geschichte über den Messenger-Dienst erhalten haben, bei denen der Nutzer aufgefordert wird, sie weiterzuverbreiten.
Während die genannten Beispiele harmlos sind und andere Nutzer im schlimmsten Fall nur nerven, gibt es allerdings WhatsApp-Kettenbriefe, bei denen Sie genauer hinsehen sollten, bevor Sie entscheiden, ob Sie die Nachricht teilen oder nicht besser löschen sollten. Meist handelt es sich dabei um WhatsApp-Kettenbriefe. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen, um nicht Opfer eines Betruges zu werden. Sogar das Bundeskriminalamt hat bereits vor Betrugsmaschen über WhatsApp gewarnt.
WhatsApp-Kettenbrief: Vorsicht vor Betrugsmaschen
Einen WhatsApp-Kettenbrief können Sie daran erkennen, dass Sie in einer Nachricht aufgefordert werden, diese mit Ihren eigenen Kontakten zu teilen. Während häufig ein witziger Spruch oder ein Reim zu Feiertagen geteilt wird, haben aber auch Betrüger das Potential von Kettenbriefen längst für sich erkannt. Laut der Verbraucherzentrale des Bundes werden Kettenbriefe von ihnen hauptsächlich dazu verwendet, um mit Falschmeldungen Angst zu verbreiten, Daten zu stehlen oder den Nutzer in eine Abo-Falle zu locken. Das Ziel der Betrüger: Die Nachricht soll möglichst viele Menschen erreichen. Und wo geht das in der heutigen Zeit besser, als über einen Kettenbrief per WhatsApp?
Übrigens: Mit dieser neuen WhatsApp-Funktion können Sie Nachrichten bearbeiten.
So erkennen Sie einen WhatsApp-Kettenbrief
Wie bereits erwähnt, findet sich in den meisten Kettenbriefen eine Formulierung, die den Nutzer dazu auffordert, den Kettenbrief mit seinen Kontakten zu teilen. Das reicht von "Schicke diese Nachricht an 15 Personen weiter" über Drohungen, dass etwas Schreckliches geschehen könnte, sollte man die Nachricht nicht weiterleiten, bis hin zum Versprechen von Belohnungen, sollte man den Kettenbrief ausreichend oft teilen.
WhatsApp hat laut dem Online-Magazin connect.de im Jahr 2018 allerdings ein Feature hinzugefügt, welches es Nutzer leichter macht, weitergeleitete Nachrichten zu erkennen. Befindet sich über der zugesandten Nachricht ein Pfeil mit dem Hinweis "weitergeleitet". Daran können Sie erkennen, dass niemand diese Nachricht kürzlich für Sie verfasst hat, sondern, dass Sie von einer anderen Quelle stammt.
Laut dem connect.de-Bericht deuten auch eine fehlerhafte Sprache oder Rechtschreibung sowie Links, auf die man laut Nachricht bitte klicken soll darauf hin, dass es sich um einen Kettenbrief handeln könnte, der von Betrügern aufgesetzt wurde.
Die Verbraucherzentrale hat auf ihrer Website zudem einige beispielhafte Formulierungen veröffentlicht, bei denen Nutzer hellhörig werden sollten. Hier ein paar Beispiele:
- Bitte teilen! Ab dem XX.XX.XXXX fallen für die Nutzung dieses Services Gebühren in Höhe von 70 Cent pro Nachricht an. (Falschmeldung)
- Klicke hier, um 10.000 Euro zu gewinnen. Teile diese Nachricht, damit auch andere die Chance bekommen (Kettenbrief mit Linkaufforderung)
- Mit einer Spende an das untenstehende Konto können Sie XYZ eine überlebenswichtige Operation finanzieren. Bitte unbedingt teilen! (Spendenaufruf)
Laut einem Sat1-Bericht nehmen zudem die Enkeltricks über WhatsApp zu.
Übrigens: WhatsApp arbeitet derzeit an animierten Emojis.
WhatsApp-Kettenbrief: So betrügen Kriminelle mit Kettenbriefen
Beinhaltet ein Kettenbrief einen Link oder einen Spendenaufruf ist große Vorsicht geboten. Die Wahrscheinlichkeit sei laut der Verbraucherzentrale in solchen Fällen besonders hoch, dass es sich um einen Betrugsversuch handele. Insbesondere Links können Ihnen massiven Schaden zufügen.
Entweder betreiben Betrüger mit den Links Phishing, um an persönliche Daten oder Zugangsdaten zu gelangen, oder über den Link wird eine Schadsoftware auf das Smartphone geladen. So manches Mal werden Nutzer auch für sogenannte "Denial of Service"-Angriffe (DoS) genutzt. Dann sorgen die Menschen, die auf den Link klicken, dafür, dass es bei der angeklickten Website zu Überlastungen und damit zu einem wirtschaftlichen Schaden kommen kann.
Bei Spendenaufrufen landet das überwiesene Geld nicht selten auf Konten von Betrügern. Und sogenannten "Make Money Fast"-Nachrichten, bei denen Nutzern schnelles Geld versprochen wird, erfüllen lediglich den Zweck, Nutzer in eine private Chat-Gruppe zu locken, in der sie schlussendlich dazu überredet werden, irgendwo Geld einzuzahlen.
Falschmeldungen können zwar nicht direkt einen wirtschaftlichen Schaden verursachen, dennoch spielen sie mit dem Unwissen und den Ängsten des Empfängers und bringen Menschen teilweise dazu, Verschwörungstheorien oder Fake-News weiterzuverbreiten.
Gefährlichen Kettenbrief über WhatsApp erhalten? So gehen Sie vor
Die Verbraucherzentrale des Bundes hat zusammengefasst, wie man sich im Umgang mit Kettenbriefen verhalten sollte:
- Berücksichtigen Sie beim Empfang eines E-Mail-Kettenbriefes die Möglichkeit, dass es sich um einen Phishing-Versuch handeln könnte.
- Klicken Sie nicht auf Links und laden Sie keine Anhänge oder Dateien herunter. Schadsoftware wird häufig installiert, wenn Sie in dieser Form aktiv werden.
- Geben Sie keine persönlichen Daten preis.
- Werden Sie dazu aufgefordert, die Nachricht an Ihre Kontakte weiterzuleiten, löschen Sie die Nachricht, ohne dies zu tun.
- Antworten Sie nicht auf die erhaltene Nachricht.
- Überweisen Sie kein Geld an unbekannte Konten – auch nicht an Spendenkonten. Sollten Sie spenden wollen, sollte dies über eine seriöse Organisation geschehen.
- Werden Sie in dem Kettenbrief bedroht, können Sie Anzeige erstatten.
- Kennen Sie den Absender des WhatsApp-Kettenbriefes, weisen Sie Ihren Bekannten auf die Risiken der Verbreitung solcher Nachrichten hin.
- Ist der Absender unbekannt, blockieren Sie ihn und melden Sie den Vorfall WhatsApp.
Der Messenger-Dienst WhatsApp ist dafür bekannt, der App neue und aufregende Features hinzuzufügen. Unter anderem gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, ChatGPT in WhatsApp zu nutzen oder einen Newsletter per WhatsApp zu versenden. Sogar eine Urlaubsfunktion ist verfügbar, wenn man einmal keine WhatsApp-Nachrichten erhalten will. Wer WhatsApp nicht mehr nutzen möchte, kann inzwischen auf viele Alternativen, wie Signal, Threema und Co. zugreifen.