16.45 Uhr: Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod
Bei erneuten Luftangriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Bezirk Schebekino habe seit Samstagmorgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit.
Im Dorf Nowaja Tawolschanka sei dadurch eine "ältere Frau" gestorben, im Dorf Besliudowka sei eine andere Frau ihren zahlreichen Verletzungen durch Granatsplitter erlegen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs verletzt.
13.10 Uhr: Wagner-Chef beklagt „Chaos“ in russischer Militärführung
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen. „Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos“, sagte er am Samstag auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine.
Der 62-Jährige ist Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er kündigte an, selbst mit seinen Wagner-Truppen in der seit Tagen beschossenen Region einzumarschieren, wenn das russische Militär dort nicht „schnellstens“ Ordnung schaffe.
11.32 Uhr: Selenskyj sieht Ukraine bereit für Gegenoffensive
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht das Land bereit für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung seiner Gebiete von der russischen Besatzung. „Ich denke, wir sind heute dafür bereit“, sagte er im Interview des „Wall Street Journal“, das die US-Zeitung am Samstag auch als Video auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine gern noch einige Waffen für die Offensive gegen die russische Invasion gehabt hätte, aber nicht mehr Monate warten könne auf deren Lieferung.
„Wir glauben sehr an den Erfolg, ich weiß nicht, wie lange wir Zeit brauchen“, sagte er. Zugleich wies er darauf hin, dass es dauern könne und der Preis für den Erfolg hoch sein werde. Seit Monaten wird über den Beginn der Offensive spekuliert, zeitweilig hatte es in Kiew geheißen, die Operation laufe bereits.
Das waren die Entwicklungen am Freitag, 2. Juni:
21.37 Uhr: Selenskyj kritisiert erneut Probleme mit Schutzbunkern in Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der andauernden nächtlichen russischen Raketen- und Drohnenangriffe erneut Probleme mit den Schutzbunkern in der Hauptstadt Kiew beklagt. Bürger beschwerten sich über den Mangel, über verschlossene Bunker und versiegelte Zugänge zu ihnen, kritisierte Selenskyj in seiner am Freitag veröffentlichten abendlichen Videobotschaft. In einigen Stadtteilen fehlten die Notunterkünfte ganz.
„Dieses Ausmaß an Nachlässigkeit in der Stadt kann nicht durch irgendwelche Rechtfertigungen gedeckt werden“, sagte Selenskyj. Er wies die Regierung an, sich um eine Besserung der Lage zu kümmern. Nach allem, was am Donnerstag passiert sei in Kiew, sei dieser Zustand untragbar.
20.23 Uhr: Wagner-Chef: Truppen zu 99 Prozent aus Bachmut abgezogen
Die russische Privatarmee Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin ihren angekündigten Abzug aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut fast abgeschlossen. 99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt verlassen, teilte Prigoschin am Freitagabend mit. „Alle Positionen sind in der entsprechenden Ordnung dem (russischen) Verteidigungsministerium übergeben worden.“ Es sei alles geklärt, sagte Prigoschin, der den Abzug für Anfang Juni angekündigt hatte.
Bleiben sollen nach früheren Angaben nur zwei Wagner-Leute, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen. Es habe auch keine „Provokationen“ mehr seitens der ukrainischen Streitkräfte gegeben, sagte Prigoschin nun.
15.38 Uhr: Kiew erneut massiv mit russischen Raketen und Drohnen beschossen
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut mit russischen Raketen und Drohnen angegriffen worden. Das Luftabwehrsystem der Ukraine habe „alle 15 Marschflugkörper und alle 21 Angriffsdrohnen zerstört“, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Freitag im Onlinedienst Telegram. Die russische Armee erklärte hingegen, sie habe in der Nacht Luftabwehrsysteme in der Ukraine bombardiert und „getroffen“. Derweil meldeten die Behörden in der grenznahen russischen Region Belgorod zwei Tote infolge erneuter ukrainischer Angriffe.
Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurde infolge des „massiven Angriffs“ auf Kiew ein elfjähriges Kind verletzt. Ein 68-jähriger Mann sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Auch seien Häuser und Autos beschädigt worden. Der Polizeichef der Region, Andrij Nebytow, erklärte seinerseits, dass nach dem erneuten russischen Angriff „fünf Wohnhäuser beschädigt“ worden seien, vermutlich durch herabfallende Raketenteile. Der nächtliche Luftalarm dauerte demnach „mehr als zwei Stunden“.
14.32 Uhr: Bundesregierung beschafft 66 Truppentransporter für die Ukraine
Zur Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff hat die Bundesregierung weitere Militärfahrzeuge beschafft. Man habe mit der Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) einen Vertrag abgeschlossen über 66 Truppentransporter, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Die Neufahrzeuge sollen an die Ukraine geliefert und dort zum geschützten Infanterietransport eingesetzt werden.
Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall kommt bei diesem Auftrag nicht zum Zug. Als Alternative hatte sich zwar dessen Radpanzer Fuchs angeboten. Wie aus Regierungskreisen verlautete, wären Fuchs-Radpanzer aber das Sechs- bis Siebenfache teurer gewesen als der geschützte Truppentransporter von FFG, auf den nun die Wahl fiel.
13.49 Uhr: Blinken: Starke Ukraine ist Voraussetzung für echten Frieden
US-Außenminister Antony Blinken hat angesichts der lauter werdenden Forderungen nach Friedensverhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg die entscheidende Bedeutung einer „starken“ Ukraine als Voraussetzung für einen „echten Frieden“ unterstrichen. „Gerade weil wir uns keine Illusionen über Putins Bestrebungen machen, glauben wir, dass die Voraussetzung für eine sinnvolle Diplomatie und einen echten Frieden eine stärkere Ukraine ist, die in der Lage ist, künftige Aggressionen abzuschrecken und abzuwehren“, sagte Blinken mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag bei einem Besuch in Helsinki.
In die Stärke der Ukraine zu investieren, gehe nicht auf Kosten der Diplomatie. Sie ebne vielmehr den Weg dafür, sagte Blinken weiter.
12.55 Uhr: Blinken: Putins Krieg ist Fallstudie für strategisches Versagen
US-Außenminister Antony Blinken hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin völliges strategisches Versagen beim Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Es stehe außer Frage, dass Russland heute in militärischer, wirtschaftlicher und geopolitischer Hinsicht deutlich schlechter dastehe als vor dem Einmarsch in die Ukraine, sagte Blinken am Freitag in einer Rede im Rathaus der finnischen Hauptstadt Helsinki. Putin habe Russlands Macht und Einfluss damit auf Jahre hin erheblich geschwächt. Russland sei heute isolierter auf der Weltbühne als jemals zuvor.
Blinken war in dieser Woche erst nach Schweden, dann nach Norwegen und weiter nach Finnland gereist, wo er am Freitag die scheidende Regierungschefin Sanna Marin und Außenminister Pekka Haavisto traf.
12.01 Uhr: Russland meldet erneut ukrainischen Angriff auf Grenzregion Belgorod
Bei einem erneuten ukrainischen Angriff auf das russische Grenzgebiet sind nach russischen Angaben am Freitag zwei Menschen getötet worden. Zudem seien zwei weitere Menschen in der zuletzt wiederholt attackierten Region Belgorod verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mit.
Der Beschuss ereignete sich demnach auf einer Dorfstraße in der zuletzt vermehrt angegriffenen Gegend um die grenznahe Stadt Schebekino. Dabei hätten Granatsplitter vorbeifahrende Autos getroffen. In einem der Autos seien zwei Frauen getroffen worden und "vor Ort an ihren Verletzungen" gestorben, erklärte Gladkow.
In einem weiteren Auto seien zwei Menschen durch Splitter schwer verletzt worden. Beide würden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben des Gouverneurs wurden auch andere Orte in der Region angegriffen. Von dort wurden demnach zwar Sachschäden, aber keine Opfer gemeldet.
8 Uhr: Kiew erneut mit Dutzenden Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen
Russland hat seine Angriffswelle auf die ukrainische Hauptstadt Kiew fortgesetzt. In der Nacht zum Freitag habe die russische Armee insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär am Morgen mit. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden.
Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekte, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer, etwa durch herabfallende Trümmerteile, war zunächst nichts bekannt.
Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 1. Juni:
14.48 Uhr: Selenskyj warnt vor enttäuschten Hoffnungen auf EU- und Nato-Beitritt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau für eine schnelle Osterweiterung der Nato und der EU geworben. „Wir brauchen Frieden. Deshalb sollte jedes europäische Land, das an Russland grenzt und das nicht will, dass Russland es auseinanderreißt, ein vollwertiges Mitglied der EU und der Nato sein“, sagte der 45-Jährige. Einzige Alternativen dazu seien ein offener Krieg oder eine grausame russische Besatzung.
Die EU- und Nato-Staaten warnte Selenskyj zudem vor einer Hinhaltetaktik. „Denken Sie an die Enttäuschung unserer Soldaten, die für Freiheit kämpfen und an die Enttäuschung jener Nationen, für die unser Kampf in der Ukraine Hoffnung ist“, sagte er. Wenn nicht einmal diejenigen eine klare positive Antwort auf den Wunsch zum Nato- und EU-Beitritt bekämen, die die Werte Europas mit Blut verteidigten, könne es für andere kaum mehr fassbare Hoffnung geben.
13.30 Uhr: Selenskyj bittet auf Europa-Gipfel um Patriot-Raketen und Kampfjets
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Verbündeten beim Europa-Gipfel in Moldau eindringlich um Unterstützung mit modernen Kampfjets und Patriot-Abwehrraketen gebeten. Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine komme es nun auf zwei Komponenten an: „eine Patriot-Koalition, die der russischen Erpressung durch ballistische Raketen ein Ende setzt, und eine Koalition moderner Kampfflugzeuge, die beweist, dass Terror gegen unsere Bürger keine Chance hat“, sagte Selenskyj am Donnerstag in der Auftaktsitzung des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) vor fast 50 Staats- und Regierungschefs auf Schloss Mimi in Bulboaca.
Die Ukraine hat bereits Patriot-Luftverteidigungssysteme von ihren Verbündeten erhalten - auch aus Deutschland. An einer auf dem G7-Gipfel geschmiedeten Koalition zur Unterstützung der Ukraine mit F-16-Kampfjets aus amerikanischer Produktion beteiligt sich die Bundesregierung dagegen bisher nicht. Mehrere andere europäische Länder, darunter die Niederlande und Großbritannien, haben angekündigt, ukrainische Piloten für die F-16 ausbilden zu wollen.
13.15 Uhr: Russisches Militär will Einmarsch im Gebiet Belgorod verhindert haben
Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Gebiet Belgorod unweit der Ukraine mehrere Versuche verhindert, dass Bewaffnete auf eigenes Territorium vorrücken. „Ukrainische Terroreinheiten in der Stärke von zwei mit Panzern verstärkten Schützenkompanien haben versucht, im Gebiet der Ortschaft Nowaja Tawolschanka und des internationalen Pkw-Grenzübergangs „Schebekino“ nach Russland einzudringen“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag. Insgesamt drei solcher Attacken seien abgewehrt worden.
Der Feind sei unter anderem aus der Luft sowie mit schwerer Artillerie bekämpft worden und habe bei seinem Rückzug „deutliche Verluste“ erlitten. „Im Grenzgebiet wurden mehr als 30 ukrainische Terroristen, vier gepanzerte Fahrzeuge, ein Mehrfachraketenwerfer „Grad“ und ein Geländewagen vernichtet“, sagte Konaschenkow.
11.50 Uhr: Westen zieht Moldau in den Ukraine-Krieg hinein
Russland hat sich angesichts eines Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der Ex-Sowjetrepublik Moldau verärgert gezeigt. „Die Ukraine ist zu einem Brückenkopf des Kriegs gegen Russland (...) geworden“, sagte Russlands Geheimdienstchef Alexander Bortnikow am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dann fügte er hinzu: „Der Westen drängt Moldau aktiv zu einer Teilnahme am ukrainischen Konflikt.“
Die kleine Republik Moldau hat sich unter der Führung ihrer proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu seit Beginn von Russlands Kriegs vor 15 Monaten klar auf die Seite des angegriffenen Nachbarn Ukraine gestellt. Ebenso wie die Ukraine ist auch Moldau mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern seit einem Jahr EU-Beitrittskandidat. Sandu beklagte zuletzt immer wieder Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land.
11.12 Uhr: Selenskyj fordert bei Europa-Gipfel weitere militärische Hilfe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Gipfel mit 47 europäischen Ländern in Moldau weitere militärische Unterstützung gegen Russland gefordert. Nach einer Serie von Luftangriffen auf Kiew drängte er die Partner am Donnerstag zur Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen und spielte auf die geplante Kampfjet-Koalition an. Er forderte zudem einen schnellen Nato-Beitritt seines Landes.
Selenskyj traf als erster zu dem Gipfel auf dem Weingut Schloss Mimi südöstlich von Moldaus Hauptstadt Chisinau ein, nur rund 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Gemeinsam mit Moldaus Präsidentin Maia Sandu schritt er über den roten Teppich. Die Ukraine stehe „Schulter an Schulter“ mit Moldau und den anderen Ländern Europas, betonte Selenskyj, dessen Teilnahme aus Sicherheitsgründen bis zuletzt nicht bestätigt worden war. Er sprach von einem „historischen“ Zusammenschluss.
9 Uhr: Selenskyj zu Europa-Gipfel in Moldau eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt persönlich am Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau teil. Selenskyj wurde am Donnerstag auf Schloss Mimi in Bulboaca von Moldaus Präsidentin Maia Sandu begrüßt. Über den Kurznachrichtendienst Telegram schrieb er: „Heute arbeiten wir in Moldau. Teilnahme am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft. Viele bilaterale Treffen. Wir entwickeln eine Koalition von Kämpfern und bieten eine Koalition von „Patrioten“ an. EU, Nato, Friedensformel. Alles, um unsere Zukunft zu schützen.“
Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 31. Mai:
21.18 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfen von 300 Millionen Dollar zu
Die USA haben der Ukraine neue Militärhilfen im Wert von 300 Millionen Dollar (280 Millionen Euro) zugesagt. Das Rüstungspaket umfasst unter anderem Munition für das Patriot-Luftabwehrsystem, Luftabwehrraketen vom Typ AIM-7 und Luftabwehrsysteme vom Typ Avenger, wie das US-Verteidigungsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte. Geliefert werden sollen auch Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Munition für Artilleriegeschütze und Panzer sowie 30 Millionen Schuss Munition für kleinere Schusswaffen.
Mit dem jüngsten Paket steigen die Militärhilfen der USA für die Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land auf 37,6 Milliarden Dollar, wie das Pentagon weiter mitteilte. Die Zusage erfolgte, während die Ukraine sich auf eine Offensive gegen die russischen Truppen im Osten und Süden des Landes vorbereitet. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland.
15.26 Uhr: Russland evakuiert Kinder aus Dörfern in der Grenzregion zur Ukraine
Die russischen Behörden wollen wegen zunehmender Angriffe in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine nach eigenen Angaben hunderte Kinder aus Dörfern in dem Gebiet evakuieren. "Wir beginnen heute damit, Kinder aus den Distrikten Schebekino und Graiworon zu evakuieren", erklärte Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur der Region Belgorod, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Beide Gebiete liegen in der Region Belgorod.
"Heute werden die ersten 300 Kinder nach Woronesch gebracht", erklärte Gladkow weiter. Woronesch liegt rund 250 Kilometer nordöstlich und somit weiter von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Entscheidung sei angesichts der sich "verschlechternden" Situation getroffen worden. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete später, in der Nähe von Woronesch seien Busse mit etwa 150 Insassen angekommen
13.35 Uhr: Deutschland untersagt Russland Betrieb von vier Generalkonsulaten
Als Reaktion auf die Beschränkungen für deutsche Staatsbedienstete in Russland müssen bis zum Jahresende vier russische Generalkonsulate in Deutschland schließen. Dies sei der russischen Seite am Mittwoch mitgeteilt worden, sagte ein Außenamtssprecher in Berlin. Ein weiteres Generalkonsulat sowie die russische Botschaft können demnach weiterbetrieben werden. Zugleich schließt Deutschland drei seiner Generalkonsulate in Russland: In Kaliningrad, Jekaterinburg und Nowosibirsk wird der Betrieb dem Sprecher zufolge im November eingestellt. Mit dem Schritt werde "strukturelle und personelle Parität" hergestellt, sagte der Außenamtssprecher weiter.
13.30 Uhr: Kreml plant keinen Kriegszustand in Russland
Trotz der Drohnenattacken gegen Moskau und des anhaltenden Beschusses russischer Regionen an der Grenze zur Ukraine sieht der Kreml keine Notwendigkeit für die Einführung des Kriegsrechts im Land. Die Verhängung eines Kriegszustands werde aktuell nicht diskutiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Er reagierte damit Medien zufolge auf Forderungen des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow. Der Putin-Vertraute hatte nach den Drohnenattacken gegen Moskau am Dienstag ein härteres Durchgreifen gegen die Ukraine und die Verhängung des Kriegsrechts verlangt.
Peskow betonte, dass die Entscheidung darüber Moskau obliege und nicht den Regionen. Zugleich zeigte er sich einmal mehr besorgt wegen des andauernden Beschusses insbesondere der russischen Grenzregion Belgorod. „Die Lage dort ist ziemlich alarmierend. Es werden Maßnahmen ergriffen“, sagte Peskow.
12 Uhr: Laut Russischer Armee wurde das „letzte Kriegsschiff“ der Ukraine zerstört
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben das letzte große Kriegsschiff der ukrainischen Seestreitkräfte zerstört. Es sei am Montag bei einem „Hochpräzisionsschlag“ der russischen Luftwaffe auf einen Anlegeplatz im Hafen von Odessa zerstört worden, teilte die russische Armee am Mittwoch mit. Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Schiff um die „Juri Olefirenko“.
Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 30. Juni:
15.30 Uhr: Scholz verurteilt russische Angriffe auf zivile Ziele
Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag die russischen Luftangriffe auf zivile Ziele verurteilt. Der Kanzler habe zudem weitere deutsche Unterstützung zugesagt, in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. Selenskyi habe über die Auswirkungen der jüngsten Luftangriffe auf ukrainische Städte und kritische Infrastruktur berichtet. Beide wollten weiter in engem Kontakt bleiben, „auch mit Blick auf die globale Unterstützung für eine Friedenslösung“, hieß es.
11.25 Uhr: Ukraine weist Beteiligung an Drohnenangriff auf Moskau zurück
Die Ukraine hat eine Beteiligung an dem Drohnenangriff auf Russlands Hauptstadt Moskau zurückgewiesen und mit Spott reagiert. „Natürlich sind wir nicht direkt daran beteiligt“, sagte der Berater des Präsidentenbüros in Kiew, Mychajlo Podoljak.
Zugleich prognostizierte der ukrainische Regierungsberater, dass die Zahl der Anschläge auf russischem Staatsgebiet wohl weiter zunehmen werde. „Alle Menschen, die glauben (...), dass sie einen anderen souveränen Staat absolut straflos zerstören können, haben nach 15 Monaten noch nicht verstanden, dass sie 2014 nicht wiederholen können.“ Damals hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert.
9 Uhr: Russland macht Ukraine für Drohnenangriffe auf Moskau verantwortlich
Russland hat die Ukraine für die Drohnenangriffe auf Moskau verantwortlich gemacht - und von einem „Terrorakt“ gesprochen. „Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Insgesamt seien acht Drohnen eingesetzt worden, die mittlerweile alle zerstört seien. Drei seien von ihrer ursprünglichen Flugbahn abgebracht worden, die restlichen fünf von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es weiter.
Beweise für die Anschuldigungen legte Moskau nicht vor. Aus der Ukraine, gegen die Russland seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg führt, gab es zunächst keine Reaktion.
7.25 Uhr: Moskau laut Bürgermeister von mehreren Drohnen attackiert
Russlands Hauptstadt Moskau ist Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge von mehreren Drohnen angegriffen worden. „Infolge eines Drohnenangriffs sind heute am frühen Morgen einige Gebäude geringfügig beschädigt worden“, schrieb Sobjanin am Dienstag auf Telegram. Es sei niemand „ernsthaft verletzt“ worden. Zu den Hintergründen werde noch ermittelt. Hausbewohner seien in Sicherheit gebracht worden, Sicherheitskräfte seien im Einsatz.
Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, erklärte, die Luftabwehr sei aktiv gewesen: „Im Anflug auf Moskau wurden einige Drohnen abgeschossen.“
6 Uhr: Selenskyj dankt für Rettung Hunderter Leben
Nach den massiven russischen Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Flugabwehr des Landes für die Rettung Hunderter Menschenleben gedankt.
Es habe zwar einige Einschläge gegeben, aber die meisten Drohnen und Raketen seien abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. „Die Welt muss sehen, dass der Terror verliert“, sagte er. Es seien mindestens einige Hundert Menschenleben durch die Flugabwehr an einem Tag gerettet worden, lobte er.
Das waren die Entwicklungen am Montag, 29. Mai:
14.32 Uhr: Ukrainisches Militär: Elf Iskander-Raketen auf Kiew abgefeuert
Bei der jüngsten schweren Angriffswelle auf Kiew hat Russland Angaben des ukrainischen Militärs zufolge insgesamt elf Raketen abgefeuert. „Gegen 11.30 Uhr wurde die Region Kiew mit ballistischen Raketen und Marschflugkörpern des bodengestützten Iskander-Systems angegriffen“, schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, am Montag auf Telegram. „Insgesamt wurden elf Raketen abgefeuert: Iskander-M und Iskander-K aus Richtung Norden.“ Alle Geschosse seien von der Luftverteidigung abgefangen worden.
12 Uhr: Luftangriffe: Schwere Detonationen erschüttern das Zentrum von Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist erneut von heftigen russischen Luftangriffen erschüttert worden - und das am helllichten Tag. Die meisten Luftangriffe passierten bislang meist nachts oder in den frühen Morgenstunden. Laut Militärverwaltung war am Montagmittag die Luftabwehr aktiv. Auch ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete von lauten Detonationsgeräuschen und Luftalarm. Am Himmel im Stadtzentrum war demnach zu sehen, wie zahlreiche Raketen der Flugabwehr aufstiegen, um Flugobjekte unschädlich zu machen.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach auf Telegram von Explosionen in zentralen Stadtteilen. Er veröffentlichte auch ein Foto von brennenden Raketenteilen, die im Bezirk Obolon mitten auf eine Straße fielen. Auch aus anderen Vierteln wurden herabstürzende Objekte gemeldet. Rettungskräfte seien im Einsatz. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.
11.05 Uhr: London: Russische „Tarnung und Täuschung“ in der Praxis wirkungslos
Am 24. Mai habe Russland eine Sicherheitsübung rund um die Krim-Brücke durchgeführt, die das russische Festland mit der 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer verbindet, hieß es am Montag im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London. Teil der Übung sei der Aufbau einer Nebelwand durch auf Lastwagen montierte TDA-3-Rauchgeneratoren gewesen, die die Brücke teilweise verschleiert habe.
„Die russische Doktrin betrachtet den Rauch als Teil von "Maskirowka" (Tarnung und Täuschung) - auf die sie großen Wert legt“, hieß es in dem Geheimdienstbericht. „In der Praxis ist die russische Maskirowka im Ukraine-Krieg aber in der Regel wirkungslos gewesen, wahrscheinlich aufgrund des Fehlens einer starken zentralen Planung und geringer Kampfdisziplin auf niedriger Ebene.“
11 Uhr: Fast 50 Länder gegen Putin - Moldau-Gipfel soll Europas Einheit symbolisieren
"Moldau ist nicht allein" - unter diesem Motto steht ein Gipfel, zu dem am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs von 47 europäischen Ländern sowie die Spitzen der EU-Institutionen erwartet werden. Von dem Treffen im kleinen Nachbarland der Ukraine soll ein Zeichen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehen: Hände weg von Moldau! Die frühere Sowjetrepublik ist nicht erst seit dem Krieg Übergriffen aus Moskau ausgesetzt.
"Ein solches Mega-Event hat es in der Geschichte Moldaus noch nicht gegeben", sagt Felix Hett, Länderbeauftragter der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung für Moldau und die Ukraine. Wenn alles gut gehe, sei der Gipfel ein Beweis, was das kleine Land mit gerade einmal 2,6 Millionen Einwohnern alles stemmen könne.
Moldaus Präsidentin Maia Sandu hat auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeladen. Der Gipfel findet symbolträchtig auf Schloss Mimi statt, einem Weingut nahe der ukrainischen Grenze, rund 35 Kilometer südöstlich von Moldaus Hauptstadt Chisinau.
8 Uhr: Kiew in der Nacht erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Montag erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen worden. Die ukrainische Luftabwehr habe mehr als 40 Ziele in der Luft entdeckt und zerstört, teilte die Zivil- und Militärverwaltung der Stadt im Messengerdienst Telegram mit. Demnach feuerten strategische Bomber vom Typ TU-95MS Marschflugkörper ab. Zudem sei Kiew mit Sprengstoffdrohnen attackiert worden.
Der Verwaltung zufolge handelte es sich um die 15. Angriffswelle seit Anfang Mai. Mit den "konstanten Angriffen versucht der Feind, die Zivilbevölkerung in einem Zustand starker psychologischer Anspannung zu halten", erklärte sie.
Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 28. Mai:
20.38 Uhr: Selenskyj richtet Kampfansage an russische Führung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Sturz der russischen Führung nach deren Niederlage in ihrem Angriffskrieg vorausgesagt. „Kiew und alle unsere Städte, unsere gesamte Ukraine werden den Schlusspunkt unter die Geschichte des Moskauer Despotismus setzen, der viele verschiedene Völker über sehr lange Zeit hinweg versklavt hat“, sagte er am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Der Staatschef war dabei nicht wie üblich in einem abgeschirmten Raum, sondern im Abendlicht auf der Straße vor dem Präsidentenbüro in Kiew zu sehen.
Der ukrainischen Flugabwehr sei es gelungen, einen der größten russischen Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn fast völlig abzuwehren, sagte Selenskyj. Russland habe so versucht, den Kiewern den Stadtgeburtstag zu verderben. Doch Kiew habe in seiner Geschichte schon verschiedenste Gräueltaten überlebt und werde auch die Angriffe der Russen überstehen und diesen die Eroberung nicht ermöglichen, so der 45-Jährige. Seinen Worten nach können Waffen wie die Shahed-Drohnen Russlands Machthaber nicht retten. Weil es das Leben und die Kultur verachte, könne Russland den Krieg nur verlieren, prognostizierte er.
12.19 Uhr: Gouverneur russischer Grenzregion meldet ukrainischen Beschuss
Die westrussische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist nach Angaben der Behörden erneut unter Beschuss geraten. Schwerpunkt der gestrigen Angriffe seien die Landkreise Schebekino und Graiworon gewesen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. In Graiworon, wo es Anfang der Woche zu schweren Kämpfen kam, seien 115 Granaten eingeschlagen, im Kreis Schebekino habe es 103 Einschläge gegeben.
Bei den Angriffen auf Schebekino ist Gladkow zufolge ein Wachmann ums Leben gekommen, drei Personen wurden verletzt, darunter zwei Minderjährige. Sie würden im Krankenhaus behandelt. Sowohl in Schebekino als auch im Kreis Graiworon sind nach seinen Angaben Wohnhäuser durch den Beschuss beschädigt worden.
11.36 Uhr: Lawrow kritisiert Debatte um F-16-Jets für die Ukraine als „Spiel mit dem Feuer“
Angesichts der Debatte um die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine hat Russland den Westen davor gewarnt, „mit dem Feuer“ zu spielen. „Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Da gibt es gar keinen Zweifel“, sagte der Außenminister Sergej Lawrow in einem Gespräch mit dem russischen Fernsehen, von dem der Interviewer Pawel Sarubin am Sonntag Auszüge in Onlinenetzwerken veröffentlichte.
„Das ist eine inakzeptable Eskalation“, kritisierte Lawrow demnach. Sie werde betrieben von „Washington, London und ihren Satelliten innerhalb der EU“ und verfolge das Ziel, „Russland zu schwächen“. Der Westen wolle mit der militärischen Unterstützung der Ukraine Russland „eine strategische Niederlage zufügen“ und sein Land „zerstückeln“, wiederholte der Außenminister eine bei der russischen Führung gebräuchliche Rhetorik.
10.26 Uhr: London: Russische Bürger werden zu Opfern für den Krieg aufgerufen
Bürgerinnen und Bürger in Russland werden laut britischen Geheimdienstexperten vermehrt dazu aufgerufen, aktiv Opfer für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu bringen. „Staatlich unterstützte russische Medien und Unternehmensgruppen haben das Wirtschaftsministerium ersucht, angesichts der wirtschaftlichen Anforderungen des Krieges eine Sechs-Tage-Woche für die Arbeiter zu genehmigen, anscheinend ohne zusätzliche Bezahlung“, hieß es am Sonntag im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London.
9.43 Uhr: Armee: Zwei Tote bei schwerstem russischen Drohnenbeschuss auf Kiew seit Invasionsbeginn
Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag die umfangreichsten Drohnenangriffe auf Kiew seit Beginn der russischen Invasion verübt. "Insgesamt wurde eine Rekordzahl an explosiven Drohnen gezählt: 54!", erklärte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag im Messengerdienst Telegram. Mehr als 40 dieser Drohnen hätten die ukrainische Hauptstadt zum Ziel gehabt. Dort wurden nach vorläufigen Behördenangaben zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.
"Es handelt sich um den bedeutendsten Drohnenangriff gegen die Hauptstadt seit Beginn der Invasion", erklärte die regionale Militäradministration auf Telegram. Dieser habe "in mehreren Wellen" stattgefunden, der Luftalarm habe mehr als fünf Stunden lang gedauert.
9.03 Uhr: Massiver nächtlicher Drohnenangriff gegen die Ukraine
In der Nacht hat Russland einen der schwersten Drohnenangriffe seit Monaten gegen die Ukraine durchgeführt. „Insgesamt wurde der Start von einer Rekordzahl an Kamikaze-Drohnen registriert: 54!“, teilte der Pressedienst der ukrainischen Luftwaffe am Sonntagmorgen auf Telegram mit. Obwohl nach Angaben der Behörden 52 der unbemannten Fluggeräte abgeschossen werden konnten, gab es einen Toten und eine Verletzte zu beklagen.
Die Attacke galt demnach hauptsächlich der Hauptstadt Kiew. Nach Angaben der dortigen Militärverwaltung wurden über Kiew 40 Drohnen abgeschossen. Es sei bereits der 14. Angriff seit Anfang Mai, teilte Militärgouverneur Serhij Popko auf Telegram mit. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko wurde eine 35-Jährige durch Trümmer einer herabfallenden Drohne verletzt, ein 41-Jähriger kam ums Leben. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, es kam zu Bränden.
8.03 Uhr: Selenskyj dankt Berlin und plant neue Sanktionen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die weitere Lieferung verschiedener Verteidigungsausrüstung und Waffen gedankt. Gestärkt würden dadurch die Flugabwehr und insgesamt die Verteidigungskraft gegen den russischen Terror, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Details nannte er nicht. Er dankte auch Finnland für ein neues Verteidigungspaket sowie Kanada und Island. Zugleich kündigte er noch härtere Sanktionen gegen Russland an, um den Krieg des Landes gegen die Ukraine zu beenden.
Das waren die Entwicklungen am Samstag, 27. Mai:
19.30 Uhr: Russische Behörden melden zwei Tote bei Angriffen in Grenzregionen zur Ukraine
Bei erneutem Beschuss russischer Grenzregionen zur Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden am Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei einem Angriff in der Gegend um den Ort Schebekino in der Region Belgorod seien ein Wachmann getötet und weitere Menschen verwundet worden, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. In der Region Kursk wurde laut Gouverneur Roman Starowoit ein Bauarbeiter durch Granatfeuer getötet.
16.45 Uhr: Hunderte deutsche Staatsbedienstete müssen aus Russland raus
Mehrere Hundert deutsche Staatsbedienstete wie Diplomaten, Lehrer und Mitarbeiter der Goethe-Institute müssen Russland verlassen. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ teilte das Auswärtige Amt auf Anfrage mit, im Zusammenhang mit der Reduzierung der Präsenz russischer Nachrichtendienste in Deutschland habe das russische Außenministerium im April die Entscheidung getroffen, für den Personalbestand der deutschen Auslandsvertretungen und Mittlerorganisationen in Russland ab Anfang Juni eine Obergrenze einzuführen.
Aus dem Ministerium hieß es am Samstag dazu, diese Grenze erfordere „einen großen Einschnitt in allen Bereichen unserer Präsenz in Russland“. Es sei eine „einseitige, nicht gerechtfertigte und nicht nachvollziehbare Entscheidung“ Russlands.
11.30 Uhr: Ukraine bittet Deutschland um moderne Marschflugkörper
Im Abwehrkampf gegen Russland hat die Ukraine die Bundesregierung um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. Eine entsprechende Anfrage aus Kiew sei in den vergangenen Tagen eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitagabend in Berlin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, bei seinen westlichen Partnern weiter um Unterstützung werben zu wollen.
„Wir werden alles Mögliche und Unmögliche tun, um die Lieferung weiterer Luftverteidigungssysteme höherer Qualität an die Ukraine zu beschleunigen“, sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videoansprache. Das sei „im wahrsten Sinne des Wortes eine tägliche Angelegenheit in der Zusammenarbeit mit Partnern“. Bei der Modernisierung der Verteidigung komme sein Land schneller voran, als noch vor sechs Monaten absehbar gewesen sei
Das waren die Entwicklungen am Freitag, 26. Mai:
21.55 Uhr: Ukraine will Taurus-Marschflugkörper von Deutschland
Die Ukraine hat Deutschland um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. In den letzten Tagen sei eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Seite eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitag. Sie machte keine näheren Details zu dem Schreiben - etwa dazu, wie viele Einheiten Kiew forderte. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ über die Taurus-Anfrage der Ukraine berichtet.
Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hatte sich vor wenigen Tagen für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. Die Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern Reichweite ermöglichten dem angegriffenen Land „Schläge gegen die militärische Infrastruktur der Russen weit hinter der Frontlinie“, hatte er gesagt. Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch „um die 150“ einsatzbereit.
19.45 Uhr: Lula lehnt Putins Einladung nach St. Petersburg ab
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach St. Petersburg in einem Telefongespräch abgelehnt. "Ich habe (Putin) für die Einladung zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg gedankt und geantwortet, dass ich zur Zeit nicht nach Russland kommen kann", schrieb Lula am Freitag auf Twitter.
"Aber ich habe bekräftigt, dass Brasilien ebenso wie Indien, Indonesien und China zum Dialog mit beiden Konfliktparteien bereit ist, um Frieden zu erreichen", fügte der brasilianische Präsident mit Blick auf den Ukraine-Krieg hinzu.
19.05 Uhr: Scholz dämpft Erwartungen auf baldigen Nato-Betritt der Ukraine
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eineinhalb Monate vor dem Nato-Gipfel im litauischen Vilnius die Erwartungen auf einen baldigen Beitritt der Ukraine zu dem Verteidigungsbündnis gedämpft. Bei dem Gipfel werde es "vor allem darum gehen, die konkrete Unterstützung für die Ukraine in dieser Situation zu organisieren", sagte Scholz nach einem Treffen mit Vertretern der baltischen Staaten am Freitag in Tallinn auf eine Frage zum Wunsch Kiews nach einer offiziellen Einladung durch die Nato auf dem Gipfel im Juli.
Die Frage, "um die es jetzt geht", sei, "wie wir die Kooperation in der konkreten Situation des russischen Angriffs auf die Ukraine verbessern können und wie wir klarmachen können, das wir diese Unterstützung so lange aufrechterhalten werden, wie das notwendig ist", erläuterte Scholz. Er hat nach Berichten über Artilleriebeschuss in der russischen Grenzregion Belgorod bekräftigt, dass von Deutschland an die Ukraine gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet eingesetzt werden. "Die Waffen, die wir liefern, die sind für den Einsatz zur Verteidigung auf ukrainischem Boden", sagte Scholz.
17.30 Uhr: Lawrow dankt China für „ausgewogene Haltung“ im Ukraine-Krieg
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat China für seine „ausgewogene Haltung“ im Ukraine-Krieg gedankt. Bei einem Treffen mit dem chinesischen Sondergesandten Li Hui am Freitag in Moskau würdigte Lawrow „die Bereitschaft Pekings, eine positive Rolle bei der Lösung der Krise zu spielen“. Das teilte das russische Außenministerium in Moskau mit.
Seit Beginn des Kriegs vor 15 Monaten betont Chinas Führung immer wieder, sich für Verhandlungen um ein Ende der Kampfhandlungen einzusetzen. Jedoch gibt China dem russischen Präsidenten Wladimir Putin insgesamt Rückendeckung.
15.40 Uhr: Laut Umfrage befürworten 71 Prozent der Deutschen Russland-Sanktionen
Die Mehrheit der Deutschen befürwortet weiterhin die wegen Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen des Westens gegen Moskau. Dies sei das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), berichtete der "Spiegel" am Freitag. Demnach stehen 71 Prozent der Deutschen hinter den Strafmaßnahmen.
72 Prozent der Befürworter glauben den Angaben zufolge, dass die Sanktionen de facto der deutschen Wirtschaft mehr schaden als der russischen. Trotzdem seien 84 Prozent von ihnen der Meinung, die Sanktionen erfüllten ihren Zweck.
15.19 Uhr: Bundesregierung: Atomwaffen-Verkündung ist russischer Einschüchterungsversuch
Die Bundesregierung hat den vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko verkündeten Beginn der Stationierung von russischen Atomwaffen in Belarus als "weiteren durchsichtigen Versuch der nuklearen Einschüchterung durch Russland" zurückgewiesen. "Diese Verlegung ist ein falscher Schritt", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. "Belarus selbst widerspricht mit einer solchen Verlegung mehreren Erklärungen, in denen es sich international festgelegt hat, ein nuklearwaffenfreies Territorium zu sein", fügte er hinzu.
Auch Russland stehe damit im Widerspruch zu eigenen Erklärungen, "in denen es heißt, dass alle Kernwaffenstaaten keine Kernwaffen außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets stationieren sollten", fuhr Büchner fort. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts fügte hinzu, dass es sich um eine Ankündigung handele und die Stationierung nach Wissen des Ministeriums nicht erfolgt sei.
13.37 Uhr: Russland: Mehrere Orte in der Grenzregion Belgorod erneut beschossen
In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine sind russischen Angaben zufolge erneut Ziele mit heftiger Artillerie angegriffen worden. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, teilte am Freitag im Onlinedienst Telegram mit, das Dorf Kozinka nahe Graiworon sei von 132 Geschossen getroffen worden. In dem Gebiet waren zu Beginn der Woche bewaffnete Gruppen eingedrungen; zwei russische Milizen, die für Kiew kämpfen, hatten sich zum dem Angriff bekannt.
Regionalgouverneur Gladkow zufolge wurden auch die Regionen Belgorodski und Wolokonowski sowie die Stadt Schebekino mit Artillerie, Mörsergranaten und Drohnen beschossen. Dadurch seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Verletzte gab es laut Gladkow nicht.
Zu dem Angriff auf die Grenzregion zu Beginn der Woche hatte sich unter anderem die Miliz "Freiheit für Russland" bekannt. Ihren Angaben zufolge wurden beim Zusammenstoß mit russischen Streitkräften in ihren Rängen zwei Kämpfer getötet und zehn weitere verletzt. Moskau gab an, "mehr als 70" Angreifer seien getötet worden.
13 Uhr: Kasachstan lehnt Staatenbund nach russisch-belarussischem Vorbild ab
Die zentralasiatische Republik Kasachstan hat die Integration in einen Staatenbund nach dem Vorbild der Union zwischen Russland und Belarus abgelehnt. "Kasachstan hat nicht die Absicht, einen Staatenbund zu gründen oder ihm beizutreten", schrieb der Sprecher von Präsident Kassym-Schomart Tokajew am Freitag im Online-Netzwerk Facebook.
Tokajew hatte in dieser Woche bei einem regionalen Gipfeltreffen mit Blick auf die Nähe zwischen Belarus und Russland von einem "Problem" gesprochen, das er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko diskutieren wolle.
13 Uhr: Kreml: Putin zu Telefonat mit Scholz bereit
Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Kreml-Angaben zu einem neuen Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Krieg in der Ukraine bereit. Bisher habe Scholz nicht angerufen oder Berlin eine solche Initiative für ein Gespräch angestoßen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Er reagierte auf Äußerungen des Kanzlers, mit Putin zu gegebener Zeit sprechen zu wollen. „Es ist notwendig zu reden“, sagte Peskow.
„Präsident Putin bleibt offen für Dialog, verfolgt dabei aber natürlich das grundlegende Ziel des Schutzes der Interessen unserer Bürger.“ Putin und Scholz telefonierten laut Kreml auf deutsche Initiative zuletzt am 2. Dezember etwa eine Stunde zur Lage in der Ukraine und zu den Folgen des Krieges.
7.33 Uhr: Russland bringt Aufteilung der Ukraine mit der EU ins Gespräch
Russland wäre zu einem dauerhaftem Frieden in der Ukraine nach eigenen Angaben erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt hat. Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, skizzierte am Donnerstag drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges. In der von ihm bevorzugten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen und die östlichen Russland, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmen.
Bei diesem Ausgang „endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird“, schrieb Medwedew im Online-Dienst Telegram. Sollte hingegen ein unabhängig gebliebener Teil der Ukraine der EU oder der Nato beitreten, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, „mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann“, behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin.
Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 25. Mai:
18.37 Uhr: Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen
Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. "Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen", antwortete Lukaschenko am Donnerstag in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen.
Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt. Damals sagte er in einem Fernsehinterview, er habe mit seinem belarussischen Kollegen Lukaschenko vereinbart, dass Russland und Belarus nun "Dasselbe tun" wie die USA auf dem Gebiet ihrer Verbündeten.
15.09 Uhr: USA loben Deutschland für Ukraine-Militärhilfe
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Deutschlands aufgestockte Militärhilfe für die Ukraine gelobt. Das Mitte Mai zugesagte Paket im Umfang von etwa 2,7 Milliarden Euro „spiegelt das Bestreben Deutschlands wider, den kurzfristigen Bedarf der Ukraine zu decken“ und sei gleichzeitig eine langfristige Investition, sagte Austin am Donnerstag zu Beginn eines virtuellen Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land.
13.31 Uhr: Russland wirft Ukraine versuchten Anschlag auf Kernkraftwerke vor
Der Kreml wirft der Ukraine Anschlagspläne gegen Hochspannungsleitungen zweier Atomkraftwerke im Norden Russlands vor. „Tatsächlich halten die feindseligen Handlungen des Kiewer Regimes gegen unser Land an“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag. Damit kommentierte er Meldungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB über die Festnahme zweier Männer, die angeblich Hochspannungsleitungen zu Atomkraftwerken sprengen und damit die Nuklearanlagen außer Betrieb setzen wollten.
13.20 Uhr: Selenskyj-Berater: Ukrainische Gegenoffensive läuft schon seit Tagen
Die seit langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen. „Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen“, sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens am Mittwochabend. „Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen“, ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, laut italienischer Übersetzung.
Zugleich bestritt er, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Russland und Kremlchef Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, bemerkte Podolyak. Er meinte weiter: „Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen.“
10.33 Uhr: Moskau: Atomwaffen in Belarus bleiben unter russischer Kontrolle
Moskau und Minsk haben die Stationierung von Atomwaffen in der Ex-Sowjetrepublik Belarus unter Beibehaltung der russischen Kontrolle vereinbart. „Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung. Im Vertrag wird die Handhabung der Stationierung geregelt.
Von belarussischer Seite unterschrieb Verteidigungsminister Viktor Chrenin das Dokument. „Heute übt der "kollektive" Westen beispiellosen Druck in allen Bereichen der nationalen Sicherheit sowohl auf Belarus als auch auf Russland aus“, sagte Chrenin bei der Unterzeichnung. Minsk sei daher an einer Vertiefung der Partnerschaft mit Russland interessiert. Bereits jetzt ist Belarus der wichtigste Bündnispartner Russlands. Moskau hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Boden aus begonnen.
9.41 Uhr: Wagner-Chef: Gruppe beginnt mit Übergabe von Stellungen in Bachmut an russische Armee
Moskau (AFP) - Die Söldnergruppe Wagner hat nach Angaben ihres Chefs mit der Übergabe ihrer Stellungen in der ostukrainischen Stadt Bachmut an die russische Armee begonnen. „Wir ziehen heute Einheiten aus Bachmut zurück“, sagte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem am Donnerstag von seinem Pressedienst in Onlinemedien veröffentlichten Video.
Bis zum 1. Juni werde der Großteil der Einheiten auf andere Stützpunkte verlegt sein. „Wir übergeben Stellungen an das Militär, die Munition und alles“, sagte Prigoschin. Der Wagner-Chef hatte zuvor die Einnahme von Bachmut gemeldet.
7.45 Uhr: Erneute massive nächtliche russische Luftangriffe auf Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Russland habe "Kiew erneut aus der Luft angegriffen", schrieb der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert.
"Der Angriff war massiv", erklärte Popko weiter weiter. Russland greife "in mehreren Wellen" an, mit Pausen zwischen den Drohnenattacken. "Nach vorläufigen Informationen" seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört. Angaben zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst nicht.
Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 24. Mai:
19.42 Uhr: Russland: Ukrainischer Angriff auf russisches Kriegsschiff nahe Bosporus abgewehrt
Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf ein russisches Kriegsschiff abgewehrt, das mit der Bewachung von Gaspipelines in türkischen Gewässern beauftragt war. "Die ukrainischen Streitkräfte haben erfolglos versucht, das Schiff 'Iwan Churs' der Schwarzmeerflotte anzugreifen (...)", teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Telegram mit. Drei unbemannte Wasserfahrzeuge, auch Drohnenschiffe genannt, seien dabei zerstört worden.
Der Angriff ereignete sich demnach am frühen Mittwochmorgen "140 Kilometer nordöstlich des Bosporus", als das russische Schiff "Aufgaben zum sicheren Betrieb der Gaspipelines Turkish Stream und Blue Stream ausführte." Die Türkei äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
16.25 Uhr: China gibt Russland weiter Rückhalt - Drohnenangriffe auf Belgorod
Der russische Krieg gegen die Ukraine ist nun schon im 16. Monat. Moskau sieht keine Chancen auf baldigen Frieden - und bekommt Unterstützung aus Peking. In der Region Belgorod erklären die Russen den Alarmzustand für beendet. Aber ruhig wird es nicht.
Kiew/Moskau/Peking (dpa) - Russland kann auch nach 15 Monaten Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter auf grundsätzlichen Rückhalt aus China bauen. Staats- und Parteichef Xi Jinping versicherte am Mittwoch in Peking, dass die Volksrepublik den Nachbarn bei dessen „Kerninteressen“ weiterhin unterstützen werde. Beim Kampfgeschehen richtete sich der Fokus vor allem auf die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine. Die dortigen Behörden hoben den verhängten Alarmzustand nach zwei Tagen auf. Wenig später berichteten sie jedoch von neuen massiven Angriffen mit Drohnen.
14.28 Uhr: Wagner-Chef: Rund 10.000 Häftlings-Rekruten in der Ukraine getötet
Bei den Kämpfen in der Ukraine sind nach Angaben des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin etwa 10.000 von 50.000 als Kämpfer rekrutierten Strafgefangenen getötet worden. "Ich habe 50.000 Häftlinge ausgesucht, von denen etwa 20 Prozent getötet wurden", sagte der Chef der Söldnergruppe Wagner in einem am Dienstagabend von einem regierungstreuen Blogger veröffentlichten Interview. Unter den professionellen Wagner-Söldnern sei die Todesrate ähnlich hoch. Zahlen dazu nannte Prigoschin nicht.
Die Söldnergruppe Wagner stand in den vergangenen Monaten in erster Linie der verlustreichen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut. Prigoschin hatte im vergangenen Jahr in russischen Straflagern Häftlinge für den Kampf in der Ukraine rekrutiert. Dabei sicherte er den Gefangenen den Erlass ihrer Strafe zu, wenn sie die Kämpfe überleben.
13.10 Uhr: Wagner-Chef warnt vor Niederlage Russlands im Ukraine-Krieg
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat seine Kritik an der Kriegsführung gegen die Ukraine bekräftigt und vor einer Niederlage gewarnt. „Wir müssen uns auf einen sehr schweren Krieg vorbereiten“, sagte er dem kremlnahen Polittechnologen Konstantin Dolgow, der ein Video von dem Interview mit Prigoschin in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichte.
Damit Russland nicht verliere, müsse es den Kriegszustand ausrufen und die Wirtschaft auf die Produktion von Munition umstellen, sagte Prigoschin. „Wir sollten neue Mobilmachungen einleiten“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Alle sollten nur für den Krieg arbeiten.
11.15 Uhr: Moskau will Konflikt in Ukraine nicht einfrieren
Der Kreml ist nach eigenen Angaben nicht an einem Einfrieren des Konflikts in der Ukraine interessiert. Russland werde die militärische Spezialoperation bis zum Ende führen, bis es seine Interessen durchgesetzt und seine Ziele erreicht habe - entweder im Zuge der Kämpfe oder durch „andere zur Verfügung stehende Mittel“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskau bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als „militärische Spezialoperation“. Laut Peskow gibt es derzeit keine Anzeichen für die Möglichkeit einer friedlichen Lösung.
10.12 Uhr: Russische Region Belgorod meldet „große Zahl“ an Drohnenangriffen
Die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist laut Behörden mit einer „großen Zahl“ von Drohnen angegriffen worden. Es gebe in der Stadt Belgorod selbst und in anderen Orten des Gebiets Schäden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch mit. Es seien Autos, Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude beschädigt worden. Die Flugabwehr habe die meisten Drohnen unschädlich gemacht. In der Region gibt es seit Monaten immer wieder Angriffe.
8.40 Uhr: Luftwaffen-Inspekteur hält deutsche Beteiligung an Kampfjet-Koalition für möglich
Der Inspekteur der Luftwaffe hält einen deutschen Beitrag zur ukrainischen Kampfjet-Koalition für möglich, obwohl Deutschland nicht über die von Kiew bevorzugten Maschinen verfügt. „Nationen, die keine F-16 haben, können hier eher am Rande unterstützen wie bei Infrastruktur oder auch Ausbildung“, sagte Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Mittwoch. Gerhartz wies darauf hin, dass Flugzeuge innerhalb der Nato interoperabel nutzbar seien - die Bewaffnung eines deutschen Eurofighters könne also problemlos auf eine F-16 für die Ukraine übertragen werden.
8.16 Uhr: London: Zahl russischer Deserteure ist deutlich gestiegen
Die Zahl der russischen Deserteure im Krieg gegen die Ukraine hat nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich zugenommen. Zwischen Januar und Mai hätten russische Militärgerichte insgesamt 1053 Fälle von Fahnenflucht behandelt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch unter Berufung auf Recherchen unabhängiger russischer Journalisten mit. Das sei mehr als im Gesamtjahr 2022.
Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 23. Mai:
19.55 Uhr: Neue EU-Militärhilfe für Ukraine: Bereits 220 000 Geschosse geliefert
Die ukrainischen Streitkräfte haben über die neue EU-Initiative für Munitionslieferungen bereits etwa 220 000 Artilleriegeschosse und Mörsergranaten erhalten. Das teilte eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Dienstag nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel mit. Zudem wurden ihren Angaben zufolge rund 1300 Raketen geliefert, darunter Panzerabwehrraketen, Seezielflugkörper und Flugabwehrraketen.
17.30 Uhr: Russische Behörden heben Alarmzustand in Belgorod auf
Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben den unter Verweis auf Kämpfe verhängten Alarmzustand wieder aufgehoben. Der rechtliche Zustand einer „Anti-Terror-Operation“ sei beendet, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag mit.
Nach russischer Darstellung wurde im Gebiet Belgorod seit Montag gegen Dutzende „Vertreter ukrainischer Militärverbände“ gekämpft. Die Ukraine wies zurück, etwas mit Angriffen in der Region zu tun zu haben. In Kiew wurde darauf hingewiesen, dass sich aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps zu den Angriffen bekannt hätten. Russland führt seit 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
17 Uhr: Polen will ukrainische Kampfjet-Piloten ausbilden
Polen will nach eigenen Angaben ukrainische Kampfjet-Piloten ausbilden, hat damit aber noch nicht begonnen. "Wir sind bereit", sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag nach EU-Beratungen in Brüssel. Das Training habe aber "noch nicht angefangen". Blaszczak stellte damit Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell richtig. Dieser hatte vor dem Verteidigungsministertreffen behauptet, die Schulung der F-16-Piloten habe bereits "in mehreren Ländern begonnen", darunter Polen.
15.55 Uhr: Russland will Angriff auf Belgorod mit massivem Militäreinsatz zurückgedrängt haben
Mit einem massiven Militäreinsatz hat die russische Armee nach eigenen Angaben den bisher schwerwiegendsten Angriff von aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern auf das eigene Staatsgebiet aufgehalten. Die in die Grenzregion Belgorod eingedrungenen "nationalistischen" Gruppierungen seien durch einen "Anti-Terror-Einsatz" mit Luftangriffen und Artilleriefeuer "aufgehalten und zerstört" worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, der Angriff "ukrainischer Kämpfer" löse "große Sorge" aus. Zwei russische, gegen Präsident Wladimir Putin gerichtete Gruppen bekannten sich zu den Angriffen, die Ukraine wies jede Verantwortung zurück.
Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, nach dem Einsatz auf russischem Gebiet seien die verbliebenen "Nationalisten" auf das "Territorium der Ukraine zurückgedrängt" worden, wo die "zerstörerischen Schläge" der russischen Armee bis zur "vollständigen Vernichtung" der Kämpfer fortgesetzt worden seien. Demnach tötete die russische Armee mehr als 70 "ukrainische Terroristen". Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Wie üblich machte das Verteidigungsministerium keine Angaben zu Verlusten oder Schäden auf russischer Seite.
15.20 Uhr: Orban: Kein Sieg auf dem Schlachtfeld für die Ukraine
Ungarns rechtsnationalistischer Regierungschef Viktor Orban hat am Dienstag darauf beharrt, dass die Ukraine den Krieg in ihrem Land nicht gewinnen könne. Er sprach sich bei einer Konferenz in Katar für ein Eingreifen der USA zur Beendigung des russischen Kriegs in der Ukraine aus. Er bekräftigte Rufe nach einem Waffenstillstand und gab an, dass die USA und ihre Partner in Europa ein neues Sicherheitsabkommen mit Russland schließen müssten.
Orban liegt mit den anderen EU-Mitgliedern über Kreuz, was den Ukraine-Krieg angeht und hat EU-Hilfen für Kiew blockiert. Beim Wirtschaftsforum in Katar sagte er, der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei das Ergebnis eines „Scheiterns der Diplomatie“.
11.55 Uhr: Russland meldet anhaltende Artillerie- und Mörserangriffe in Grenzregion
Nach dem Eindringen einer "Sabotage-Gruppe" aus der Ukraine ist es in der russischen Grenzregion Belgorod nach russischen Angaben zu anhaltenden Artillerie- und Mörserangriffen gekommen. Das gab der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Dienstag bekannt. Er veröffentlichte eine Liste der Angriffe vom Montag und fügte hinzu: "Ukrainische Streitkräfte haben Angriffe auf das Gebiet Belgorod gestartet."
11.52 Uhr: Selenskyj besucht Truppen in Ostukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Truppenbesuch in die Ostukraine gereist. Auf seiner „Rückkehr von einer Auslandsreise“ habe Selenskyj „Frontstellungen“ der ukrainischen Streitkräfte „an der Verteidigungslinie Wuhledar-Marjinka in der Region Donezk“ besucht, erklärte das Büro des Präsidenten am Dienstag.
Die Präsidentschaft veröffentlichte Bilder Selenskyjs an der Front. Auf ihnen ist der Staatschef in Militärkleidung zusammen mit zivilen und militärischen Funktionären sowie im Austausch mit Soldaten zu sehen. Selenskyj traf anlässlich des Tags der ukrainischen Marine Soldaten der Teilstreitkräfte und vergab Orden. Zudem kündigte er die Aufstellung weiterer neuer Brigaden und die Schaffung eines Marinekorps an.
10.43 Uhr: Kämpfe in und um das ostukrainische Bachmut flauen ab
In und um die ostukrainische Stadt Bachmut haben die Kämpfe ukrainischen Angaben zufolge nachgelassen. „Unsere Truppen kontrollieren den südwestlichen Stadtrand im Stadtteil "Flugzeug"“, erklärte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag bei Telegram. Die russischen Einheiten würden weiter die von ihnen kontrollierten Stadtviertel nach ukrainischen Soldaten durchkämmen. Kämpfe gebe es weiter in den Vororten. Dort seien die russischen Truppen teils zur Verteidigung übergegangen. Die Ukrainer hätten dabei nördlich und südlich von Bachmut „unbedeutende“ Geländegewinne erzielt.
10.37 Uhr: Verletzte in russischer Grenzregion
Nach dem Eindringen Bewaffneter in die russische Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine haben laut Angaben offizieller Stellen viele Bewohner ihre Häuser verlassen. Der Gouverneur der Region sprach von mindestens acht Verletzten, zudem verhängte er am Abend Terroralarm. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kehrte indes nach den Gipfeltreffen in Saudi-Arabien und Japan in sein Heimatland zurück. In mehreren Gebieten wurde in der Nacht erneut Luftalarm ausgelöst.
9.24 Uhr: Kämpfe in russischer Grenzregion nahe zur Ukraine halten an
Die Kämpfe in mehreren an die Ukraine grenzenden Ortschaften des westrussischen Gebiets Belgorod halten nach Angaben der Behörden an. „Die Säuberung des Territoriums durch das Verteidigungsministerium und andere Sicherheitsstrukturen wird fortgesetzt“, teilte der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag auf Telegram mit. Zwar gebe es bisherigen Erkenntnissen zufolge unter den Zivilisten keine Todesopfer, doch für die Rückkehr der Einwohner sei es zu früh, erklärte er.
Am Montag waren Kämpfe im Landkreis Graiworon an der Grenze zur Ukraine ausgebrochen. Laut Gladkow war ein „Spionage- und Sabotagetrupp“ in das Gebiet eingedrungen. Zu dem Angriff bekannten sich zwei aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps, die im Krieg in der Ukraine auf der Seite Kiews kämpfen. Ziel sei es, eine demilitarisierte Zone entlang der Grenze zu schaffen, um den ständigen Beschuss ukrainischen Territoriums zu verhindern, hieß es von ihnen. Kiew dementierte eine Beteiligung an der Aktion.
Das waren die Entwicklungen am Montag, 22. Mai:
16.21 Uhr: Gouverneur: Verletzte nach Eindringen von ukrainischen "Saboteuren" in russische Region
In einer laut Behörden von ukrainischen "Saboteuren" infiltrierten russischen Region sind nach Angaben des zuständigen Gouverneurs mindestens sechs Menschen verletzt worden. In der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine habe sich ein Überfall von "Saboteuren" ereignet, teilte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Montag auf Telegram mit. Insgesamt seien drei Ortschaften Ziel von Angriffen geworden.
13.48 Uhr: Kiew: Teil Bachmuts weiter unter ukrainischer Kontrolle
In der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk sind nach Darstellung Kiews weiter ukrainische Soldaten. „Unsere Truppen kontrollieren in Bachmut gewisse Objekte und im Stadtteil "Flugzeug" den Sektor mit Einfamilienhäusern“, schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram. Die russischen Truppen durchkämmten die von ihnen eroberten Stadtteile nach ukrainischen Soldaten. Um die Anhöhen nördlich und südlich der Stadt werde weiter gekämpft.
Bachmut ist seit Monaten umkämpft. Moskau hatte am Wochenende die vollständige Eroberung der stark zerstörten Stadt mit einst 70 000 Einwohnern verkündet.
12.27 Uhr: Söldnergruppe Wagner will bis zum 1. Juni aus Bachmut abziehen
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat angekündigt, seine Kämpfer noch in diesem Monat aus der ostukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen. "Wagner wird Artemowsk zwischen dem 25. Mai und dem 1. Juni verlassen", sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht im Onlinedienst Telegram und nannte dabei Bachmut bei einem früheren Namen, der sich auf einen sowjetischen Revolutionär bezieht.
Prigoschin sagte in seiner Sprachnachricht, die Söldner hätten vor der geplanten Übergabe der Stadt Bachmut an die russische Armee "Verteidigungslinien" in den westlichen Außenbezirken der Stadt errichtet. "Wenn das Verteidigungsministerium nicht genügend Personal hat, haben wir Tausende von Generälen", sagte Prigoschin.
Sowohl Wagner als auch die russische Armee hatten am Wochenende die Einnahme von Bachmut für sich reklamiert - Kiew bestritt dies allerdings und sagte, die eigene Armee kontrolliere noch einen kleinen Teil der ostukrainischen Stadt und kämpfe dort weiter.
12.09 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell setzt auf Kampfjets für die Ukraine
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den Sinneswandel der USA bei Kampfjets für die Ukraine begrüßt. Borrell nannte es "ein gutes Zeichen", dass der G7-Gipfel in Japan am Wochenende den Weg dafür bereitet habe, "die Ukraine mit den nötigen Jets auszustatten", wie er am Montag vor einem EU-Außenministertreffen in Brüssel sagte. "Ich hoffe, dass wir der Ukraine bald solche Waffen zur Verfügung stellen können", sagte Borrell.
Die USA hatten zuvor erstmals eine Bereitschaft zur Ausbildung ukrainischer Piloten bekundet. Dies soll auch für F-16-Jets aus US-Produktion gelten. Auch eine Lieferung westlicher Kampfjets an Kiew gilt nicht mehr als ausgeschlossen.
11.39 Uhr: Behörden: Beispielloser Angriff auf ukrainische Großstadt Dnipro
Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland in der Nacht zu Montag die ukrainische Stadt Dnipro mit 16 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen. Ukrainische Behördenvertreter teilten mit, das Ausmaß des Angriffs sei beispiellos: "Heute hat ganz Dnipro nicht geschlafen. Seit Beginn des Krieges hat es keinen solchen Beschuss mehr gegeben", schrieb der Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, im Onlinedienst Telegram.
Die Infrastruktur sei mit verschiedenen Raketentypen und im Iran hergestellten Schahed-Drohnen angegriffen worden, schrieb der Generalstab auf Facebook und teilte weiter mit, die ukrainische Luftabwehr habe alle Drohnen und vier der Marschflugkörper zerstört.
Die Großstadt Dnipro im Osten der Ukraine hatte vor dem Krieg fast eine Million Einwohner. Sie liegt etwa 125 Kilometer von der aktuellen Front entfernt.
10.11 Uhr: Lage in Bachmut weiter unklar - Selenskyj zieht nach G7-Gipfel positive Bilanz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima als Erfolg für sein Land verbucht. Washington will die seit langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben. Gegensätzliche Standpunkte vertreten Moskau und Kiew bei der Frage, ob Bachmut nun von Russen erobert wurde oder nicht.
09.35 Uhr: Ukrainisches AKW Saporischschja erneut von Stromnetz abgeschnitten
Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut vom Stromnetz abgeschnitten worden. Das Kraftwerk im Südosten der Ukraine habe nach dem Ausfall einer Hochspannungsleitung seine "externe Stromversorgung verloren", teilte die russische Verwaltungsbehörde am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Der ukrainische Energielieferant Energoatom erklärte, nächtliche russische Angriffe hätten die letzte Hochspannungsleitung gekappt, die das Atomkraftwerk mit dem ukrainischen Stromnetz verbunden habe.
Die russische Verwaltungsbehörde des Atomkraftwerks erklärte, der Betrieb werde aktuell mit Dieselgeneratoren aufrecht erhalten. Die Gründe für den Ausfall wurden demnach noch geprüft.
Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 21. Mai:
21.40 Uhr: Selenskyj zieht nach G7-Gipfel positive Bilanz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach Abschluss des G7-Gipfels in Japan zufrieden gezeigt. „Das Thema Ukraine stand im Mittelpunkt, der Respekt gegenüber allen Ukrainern war besonders“, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Als Beleg für internationale Unterstützung führte er Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel in Hiroshima an. Am alljährlichen Treffen der Siebener-Gruppe hatten auch mehrere andere Gäste teilgenommen, beispielsweise aus Indien, Vietnam und Indonesien.
Die Begegnung mit US-Präsident Joe Biden habe „wie immer“ zur Stärkung der Ukraine geführt, sagte Selenskyj, der das Video im Flugzeug kurz vor dem Abflug Richtung Kiew aufnahm. Tatsächlich gab Biden beim Gipfel die Freigabe eines weiteren Hilfspakets für die Ukraine über 375 Milliarden Dollar (etwa 346 Milliarden Euro) bekannt. Zudem will Washington die seit langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben.
19.10 Uhr: EU-Außenminister beraten über Militärhilfe für die Ukraine
Die Außenminister der Europäischen Union beraten am Montag in Brüssel über weitere Militärhilfen für die Ukraine. Geplant ist eine neue Tranche von 500 Millionen Euro. Zuletzt blockierte Ungarn die Freigabe der Gelder, weil die Ukraine die größte ungarische Bank OTP kürzlich als Kriegssponsor eingestuft hatte.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will sich in Brüssel zudem für eine Ausweitung von Mehrheitsentscheidungen der EU stark machen, um solche Blockaden künftig zu verhindern. Dafür ist ein Treffen mit rund zehn weiteren Ländern vorgesehen. Bisher müssen alle Entscheidungen in der Außenpolitik einstimmig fallen.
16 Uhr: Ukraine hält weiter Teile im Südwesten Bachmuts
Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben weiter Teile der Stadt Bachmut unter seiner Kontrolle. „Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt“, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er räumte allerdings ein, dass die Lage kritisch sei und es schwere Kämpfe gebe. Am Samstag hatte das russische Militär bereits die Eroberung der Stadt verkündet. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.
Tscherewatyj nahm auch Stellung zu den missverständlichen Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj, die zunächst als Bestätigung für die russische Eroberung Bachmuts gewertet wurden, ehe Kiew sie dementierte. „Der Präsident hat es richtig gesagt - die Stadt ist praktisch dem Boden gleichgemacht“, sagte Tscherewatyj. Selbst bei einer Eroberung hätte die Stadt weder militärischen noch politischen Nutzen für die Russen, „aber sie führen sich auf, als hätten sie Dnipro eingenommen.“ Die Millionenstadt Dnipro ist das wichtigste Industrie- und Rüstungszentrum im Südosten der Ukraine.
13.26 Uhr: USA: Selenskyj-Zusage, F-16 nicht für Vorstoß nach Russland zu nutzen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden nach dessen Angaben zugesagt, Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 nicht für einen Vorstoß nach Russland zu nutzen. Er habe eine „pauschale Zusage von Selenskyj“, die F-16 nicht zu nutzen, um „in russisches geografisches Territorium“ vorzustoßen, sagte Biden am Sonntag nach Abschluss des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima.
Biden hatte am Rande des Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten Jets des amerikanischen Typs F-16 an die Ukraine zu liefern.
Biden begründete seine Kehrtwende bei den Kampfjets mit einer veränderten Situation. So machte er deutlich, dass es bei Fortschritten der Ukrainer zu einer Situation kommen könnte, wo diese Waffen größerer Reichweiten brauchen, als ihnen bisher zur Verfügung stehen. Er argumentierte zudem, dass die Kampfjets der Ukraine im Fall einer künftigen Friedensvereinbarung auch die Zuversicht geben könnten, den Russen bei einem erneuten Angriff Widerstand leisten zu können. „Also ist es ein anderer Bedarf. So wie die Panzer anfangs nicht gebraucht wurden, aber jetzt gebraucht werden.“
12.19 Uhr: Südkorea sagt Ukraine Ausrüstung für Minenräumung zu
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt. Yoon traf am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima. Dabei habe Yoon die rasche Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär, berichteten südkoreanische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul.
Es war das erste Treffen der beiden Präsidenten seit der russischen Invasion in die Ukraine. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine Kriegswaffen dorthin.
Beim Treffen mit Yoon bedankte sich Selenskyj laut dem Präsidialamt in Seoul für die bisherige Unterstützung Südkoreas. Beide Seiten hätten sich zudem auf die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg verständigt. Südkorea stehe hinter den Ukrainern, bis der Frieden wiederhergestellt sei, sagte Yoon.
11.00 Uhr: Japan: „Starke Botschaft“ der G7 zu Ukraine
Die G7-Staaten haben auf ihrem Gipfel in Hiroshima aus Sicht des Gastgebers Japan „unerschütterliche Einigkeit“ bei der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland bewiesen. Die persönliche Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs habe geholfen, „eine starke Botschaft“ in die Welt zu senden, sagte Japans Regierungschef Fumio Kishida am Sonntag nach dem Ende der dreitägigen Beratungen. „Ich denke, dass dies von sehr großer Bedeutung war“, sagte Kishida. Einseitige Versuche, den Status quo - „egal wo auf der Welt“ - mit Gewalt zu verändern, werde man als G7 nicht akzeptieren.
9.37 Uhr: London: Russland nutzt Überwachungsdrohnen zur Angriffsvorbereitung
Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handele sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.
8.54 Uhr: Selenskyj räumt offenbar Verlust der ostukrainischen Stadt Bachmut ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag offenbar den Verlust der seit Monaten heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut eingeräumt. „Heute ist Bachmut nur in unseren Herzen“, sagte Selenskyj am Sonntag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Es sei dort „nichts“ mehr übrig, sagte er, ohne zunächst nähere Angaben zur militärischen Lage vor Ort zu machen.
Am Tag zuvor hatten zuerst der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und später das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von Bachmut verkündet. Der russische Präsident Wladimir Putin habe den Wagner-Einheiten und der Armee gratuliert, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass eine Erklärung des Kremls.
7.57 Uhr: Biden kündigt neue Waffenlieferung für die Ukraine an
US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine neue umfangreiche Waffenlieferung für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse "Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge", teilte Biden am Sonntag am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima mit. Erst vor zwei Tagen hatte Washington den westlichen Verbündeten seine Zustimmung zur Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew erteilt.
Das waren die Entwicklungen am Samstag, 20. Mai:
19.22 Uhr: G7-Staaten sichern Ukraine "unerschütterliche Unterstützung" zu
Die G7-Gruppe hat bei ihrem Gipfel in Japan der Ukraine ihre "unerschütterliche Unterstützung" zugesichert. Die "diplomatische, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung" für das von Russland angegriffene Land solle verstärkt werden, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung der Gruppe führender Industriestaaten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm nach positiven Signalen der USA zur Lieferung von Kampfjets überraschend an dem Treffen in Hiroshima teil.
"Wir bekräftigen unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, solange dies nötig ist, um einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen", erklärten die G7-Staats- und Regierungschefs. Auch kündigten sie an, Lücken in den bisherigen Sanktionen gegen Moskau zu schließen.
15.10 Uhr: Chef der russischen Söldnergruppe Wagner verkündet Einnahme von Bachmut - Ukraine berichtet hingegen von weiterhin schweren Kämpfen
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die komplette Einnahme der ostukrainischen Stadt Bachmut verkündet. „Heute, am 20. Mai, um die Mittagszeit, wurde Bachmut vollständig eingenommen“, sagte Prigoschin in einem am Samstag im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video. An seiner Seite sind bewaffnete Männer zu sehen, die mit ihm vor zerstörten Gebäuden stehen.
„Die Operation zur Einnahme von Bachmut hat 224 Tage gedauert“, fügte Prigoschin hinzu. Es sei nur Wagner dort gewesen, erklärte der Wagner-Chef, der sich in einem offenen Konflikt mit der russischen Militärhierarchie befindet. „Wir haben nicht nur mit der ukrainischen Armee gekämpft, sondern auch mit der russischen Bürokratie, die uns Steine in den Weg gelegt hat“, sagte Prigoschin.
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar widersprach in Kiew mit den Worten, die „schweren Kämpfe“ in Bachmut dauerten an. Sie gab zu: „Die Lage ist kritisch.“ Die ukrainischen Streitkräfte verteidigten aber ihre Stellungen und kontrollierten einzelne Industrie- und Infrastrukturobjekte. Maljar hatte zuvor gesagt, dass das russische Militär mehrere Tausend Soldaten zur Verstärkung nach Bachmut verlegt habe.
14.42 Uhr: Selenskyj hofft bei G7-Gipfel auf breite Unterstützung für „Kampfjet-Koalition“
Mit seiner überraschenden Teilnahme am G7-Gipfel in Japan will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Aufbau einer von ihm angestrebten „Kampfjet-Koalition“ zur Verteidigung seines Landes beschleunigen. Es gehe um „Sicherheit und verbesserte Zusammenarbeit für unseren Sieg“, schrieb Selenskyj am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. In der Nacht wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut Ziel russischer Luftangriffe.
12.38 Uhr: G7-Gipfel: Selenskyj dankt Sunak für „Führung“ bei Kampfjet-Koalition
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem britischen Premierminister Rishi Sunak beim G7-Gipfel für dessen Unterstützung bei der Bildung einer Koalition zur Lieferung westlicher Kampfjets gedankt. Selenskyj traf Sunak am Samstag am Rande des Spitzentreffens der führenden demokratischen Industriestaaten im japanischen Hiroshima.
„Ich habe für die Führung des Vereinigten Königreichs in der internationalen Kampfjet-Koalition gedankt“, schrieb Selenskyj anschließend auf seinem Telegram-Account.
Die USA hatten zuvor am Rande des G7-Gipfels in Japan angekündigt, die Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine ermöglichen zu wollen. Bereits am Dienstag hatten Großbritannien und die Niederlande erklärt, eine von Kiew seit langem gewünschte internationale Kampfjet-Koalition für Kiew aufbauen zu wollen.
12.06 Uhr: G7-Staaten sagen Selenskyj beim Gipfel weitere Hilfen zu
Die Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrienationen haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kurz vor einem Treffen in Japan weitere Hilfen zugesagt. „Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um die Ukraine angesichts des fortdauernden illegalen russischen Angriffskriegs so lange zu unterstützen, wie dies nötig ist“
8.31 Uhr: G7-Staaten drängen China: „Druck auf Russland ausüben“
China soll nach dem Willen der G7-Staaten „Druck auf Russland ausüben“, den Krieg in der Ukraine zu beenden und seine Truppen zurückzuziehen. Das ging am Samstag aus der Erklärung des Gipfels der führenden demokratischen Industrieländer in Hiroshima in Japan hervor. Seit der Invasion in der Ukraine hat China die Aggression allerdings nicht einmal verurteilt, sondern Präsident Wladimir Putin Rückendeckung gegeben.
Zu Chinas eigenen Machtansprüchen auf Taiwan und im Ost- und Südchinesischen Meer stellen die G7-Staaten in der Erklärung fest: „Wir lehnen entschieden jeden einseitigen Versuch ab, den Status quo durch Gewalt und Zwang zu ändern.“ Frieden und Stabilität in dem wichtigen Schifffahrtsweg der Taiwanstraße seien unerlässlich für Sicherheit und Wohlergehen der Weltgemeinschaft.
Das waren die Entwicklungen am Freitag, 19. Mai:
21.04 Uhr: Berater: Selenskyj nimmt am G-7-Gipfel teil
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende am Gipfeltreffen der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) in Hiroshima teilnehmen. Das bestätigte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüroselen, Andrij Jermak, am Freitagabend im ukrainischen Fernsehen. „Ja, das kann ich bestätigen“, antwortete Jermak auf eine entsprechende Frage.
Selenskyj wolle sich in Hiroshima unter anderem mit US-Präsident Joe Biden treffen. In erster Linie wolle der ukrainische Präsident mit dem US-Kollegen über die von diesem verkündete Beteiligung der Vereinigten Staaten an der sogenannten Kampfjet-Koalition sprechen. „Ich kann heute offiziell über die Bildung der Flugzeug-Koalition sprechen, und das bedeutet, dass die Ukraine sehr bald alles zum Schutz ihres Himmels, ihrer Städte und Bürger haben wird“, sagte Jermak.
15.21 Uhr: Tichanowskaja: Fünf belarussische Kämpfer in der Ostukraine getötet
Im Osten der Ukraine sind nach Angaben der belarussischen Opposition fünf freiwillige belarussische Kämpfer im Gefecht gegen die russischen Truppen ums Leben gekommen. "Es bricht mir das Herz, dass fünf Mitglieder des belarussischen Freiwilligen-Regiments Kastus Kalinowski nach Kämpfen bei Bachmut tot sind", gab die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja am Freitag im Online-Dienst Twitter bekannt. Ein Kommandeur sei getötet worden, als er versucht habe, Verletzte in Sicherheit zu bringen.
Tichanowskaja zufolge konnten vier Leichen noch nicht aus den Trümmern des Gebäudes geborgen werden, das von russischer Artillerie angegriffen worden war. "Die Kämpfe dauern an", schrieb sie. Die Oppositionelle würdigte die "wahren Helden", die sich für die Freiheit der Ukraine und die Freiheit von Belarus geopfert hätten.
14.44 Uhr: Selenskyj bei Arabischer Liga: „Einige hier drücken ein Auge zu“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einigen Anführern in der arabischen Welt mangelnde Unterstützung seines Landes gegen die russischen Invasoren vorgeworfen.„Leider drücken einige auf der Welt und hier in Ihrem Kreis ein Auge zu“, sagte Selenskyj am Freitag in Saudi-Arabien beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga. Das gelte für Ukrainer in russischen Gefängnissen und „illegale Annexionen“. Einige Teilnehmer des arabischen Gipfels hätten „eine andere Ansicht zum Krieg auf unser Land und bezeichnen ihn als Konflikt“, sagte Selenskyj.
Selenskyj sprach als Ehrengast beim jährlichen Gipfel der Liga und ihrer 22 Mitglieder und reiste dafür am Freitag überraschend ins saudische Dschidda. Die arabische Welt müsse helfen, das ukrainische Volk zu schützen, darunter auch die dort lebende muslimische Gemeinde, sagte Selenskyj. „Ich bin hier, damit jeder einen ehrlichen Blick werfen kann - egal, wie sehr die Russen versuchen, Einfluss zu nehmen.“ Die Ukrainer hätten diesen Krieg nie gewählt. „Wir drängen die Besatzer aus unseren Gebieten“, sagte Selenskyj.
14.20 Uhr: Erneut Luftangriffe auf Kiew und weitere ukrainische Städte
In der Ukraine sind die Hauptstadt Kiew und weitere Städte in der Nacht zum Freitag erneut Ziel russischer Angriffe geworden. „Der zehnte Luftangriff in 19 Tagen im Mai“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Messengerdienst Telegram mit. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu inspizierte indes russische Truppen in der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste überraschend zum Treffen der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien - bevor er zum G7-Gipfel in Hiroshima erwartet wurde.
Es habe in der Nacht mehrere Angriffswellen mit Drohnen gegeben, erklärte die Militärverwaltung in Kiew. Alle in der Luft entdeckten Ziele, die in Richtung Kiew geflogen seien, seien zerstört worden. Militärvertretern und Medienberichten zufolge gab es auch Explosionen in den Städten Lwiw und Riwne im Westen des Landes sowie in Cherson und Krywyj Rih im Süden.
In der Nacht zuvor hatte die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge eine „beispiellose“ Welle von russischen Luftangriffen abgewehrt. Ukrainische Luftabwehreinheiten hätten 29 der 30 von Russland auf Kiew und andere Landesteile abgefeuerten Marschflugkörper zerstört und vier Drohnen abgeschossen, erklärte die ukrainische Luftwaffe. Das russische Verteidigungsministerium versicherte hingegen, alle Ziele bei den Angriffen „zerstört“ zu haben.
12.30 Uhr: Russischer Verteidigungsminister zur Truppeninspektion in Ukraine
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat einen Kommandoposten in der russisch besetzten südukrainischen Region Saporischschja besucht. In einem vom russischen Verteidigungsministerium am Freitag veröffentlichten Video ist Schoigu in einer Militäruniform mit hochrangigen Kommandeuren zu sehen. Es ist auch zu sehen, wie der Minister russischen Soldaten Orden überreicht und ihnen für ihren "Dienst am Land" dankt. Wann und wo genau der Besuch stattfand, wurde nicht mitgeteilt.
Laut dem Ministerium lobte Schoigu das Militär für die "hohe Effizienz bei der Identifizierung und Zerstörung von militärischem Material und Truppen" der Ukraine.
12.16 Uhr: Selenskyj überraschend beim Gipfel der Arabischen Liga
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zum Gipfel der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien gereist. Selenskyj landete am Freitag aus Polen kommend in der Küstenstadt Dschidda, wie der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete. Selenskyj selbst bestätigte seine Ankunft in dem Königreich zugleich bei Twitter und erklärte, es sei seine erste Reise dorthin. Saudi-Arabien spiele eine „bedeutende“ Rolle, schrieb Selenskyj. „Wir sind bereit, unsere Zusammenarbeit auf eine neue Stufe zu heben.“
Der saudische König Salman hatte Selenskyj Diplomatenkreisen zufolge als Ehrengast zum jährlichen Gipfeltreffen der Liga eingeladen. Die Golfstaaten pflegen meist gute Beziehungen mit Russland und bemühen sich im Ukraine-Krieg um Neutralität.
11.36 Uhr: G7 wollen mit neuen Sanktionen Russlands „Kriegsmaschinerie“ lahmlegen
Die G7-Staats- und Regierungschefs wollen mit neuen Sanktionen Russlands „Kriegsmaschinerie“ so weit wie möglich lahmlegen. Der G7-Gipfel beschloss am Freitag, „Russland die G7-Technologien, Industrieausrüstung und Dienstleistungen zu entziehen“, die für den Krieg in der Ukraine genutzt würden. Dies umfasst demnach Exportbeschränkungen für Güter, die „entscheidend für Russland auf dem Schlachtfeld“ sind, und auch Sanktionen gegen Unternehmen, die für Moskau Kriegsmaterial an die Front bringen.
„Wir bleiben geeint bei der Verhängung koordinierter Sanktionen und anderer wirtschaftlicher Maßnahmen, um Russlands Fähigkeit weiter zu untergraben, seine illegale Aggression zu führen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der G7 zur Ukraine. „Wir werden unsere Maßnahmen ausweiten, um sicherzustellen, dass die Ausfuhr aller Güter, die für Russlands Aggression entscheidend sind, in allen unseren Rechtssprechungsbereichen eingeschränkt wird.“
11.26 Uhr: G7 fordert Russland zu Truppenabzug aus Ukraine auf
Die G7 führender demokratischer Wirtschaftsmächte hat Russland erneut eindringlich zu einem kompletten Rückzug seiner Truppen aus der Ukraine aufgefordert. „Russland hat diesen Krieg begonnen und kann diesen Krieg beenden“, heißt es in einer am Freitag von den Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen im japanischen Hiroshima beschlossenen Erklärung. „Wir unterstreichen, dass es keinen gerechten Frieden geben kann ohne den vollständigen und bedingungslosen Abzug der russischen Truppen und der militärischen Ausrüstung, und das muss bei jedem Friedensaufruf berücksichtigt werden.“
11 Uhr: G7-Gipfel: Von der Leyen fordert neue Instrumente für die Ukraine
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim G7-Gipfel in Japan für einen weiteren Ausbau der militärischen Unterstützung für die Ukraine geworben. „Wir müssen der Ukraine jetzt die Instrumente an die Hand geben, die sie braucht, um sich erfolgreich zu verteidigen und um volle Souveränität und territoriale Integrität zurückzugewinnen“, sagte sie am Freitag bei dem Spitzentreffen der führenden demokratischen Industrienationen.
Es gelte, der Ukraine so lange wie nötig die notwendige militärische und finanzielle Unterstützung zu geben. Friedensverhandlungen, die den Angreifer und das Opfer auf eine Stufe stellten, müssten abgelehnt werden.
10.20 Uhr: Ukraine: Selenskyj reist zum G7-Gipfel nach Japan
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben aus Kiew persönlich am G7-Gipfel im japanischen Hiroshima teilnehmen. „Dort werden sehr wichtige Dinge entschieden, daher ist eben die physische Anwesenheit unseres Präsidenten absolut wichtig dafür, um eben unsere Interessen zu vertreten“, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen.
Ursprünglich hatte es geheißen, der ukrainische Präsident werde bei dem G7-Gipfel per Video zugeschaltet. „Denn, wenn du dich dort irgendwo weit weg befindest, dort auf der anderen Seite des Ozeans, dann fühlen und begreifen sie nicht immer, was in den Weiten unseres Landes passiert. Eben die physische Präsenz unseres Präsidenten ist äußerst wichtig bei solchen Veranstaltungen“, erläuterte Danilow weiter.
9.05 Uhr: Ende von Waffenlieferungen wäre laut Pistorius das Ende der Ukraine
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Zweifel an den fortgesetzten Waffenlieferungen an die Ukraine deutlich zurückgewiesen. "Wer heute fordert, die Waffenlieferungen in die Ukraine zu stoppen, der überlässt die Ukraine ihrem Schicksal", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" und der "Main-Post" vom Freitag. "Das Ende der Waffenlieferungen heute wäre das Ende der Ukraine morgen."
Pistorius bekräftigte, es gehe darum, "die Ukraine mit allem zu unterstützen, was geht, was wir leisten können". Er bekräftigte in diesem Zusammenhang die Absage der Bundesregierung an die Lieferung von Kampfjets: "Ich habe wiederholt gesagt, dass wir keine Kampfflugzeuge haben, die der Ukraine sofort helfen."
8 Uhr: G7-Staaten kündigen zu Gipfel-Auftakt neue Sanktionen gegen Russland an
Zum Auftakt des G7-Gipfels haben die Mitglieder der Gruppe großer Industriestaaten ihre Entschlossenheit bekräftigt, weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine zu verhängen. Die USA kündigten zu dem Treffen im japanischen Hiroshima am Freitag ein neues Sanktionspaket gegen dutzende Unternehmen an. Die EU und Großbritannien wollen ihrerseits den milliardenschweren Handel mit russischen Rohdiamanten ins Visier nehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nun persönlich bei dem Gipfel erwartet.
Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 19. Mai:
20.45 Uhr: London: Ukraine hat neue Marschflugkörper bereits eingesetzt
Die Ukraine hat die von Großbritannien gelieferten Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow bereits im Krieg gegen Russland eingesetzt. „Es ist mein Verständnis, dass sie genutzt wurden, seitdem wir ihre Übergabe an die Ukraine angekündigt haben“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag. Mit den Raketen hätten die Ukrainer die Möglichkeit, russische Kommandozentren zu treffen, die aus Furcht vor Artilleriesystemen wie dem US-Mehrfachraketenwerfer Himars ins Hinterland verlegt wurden. Weitere Details nannte der Minister nicht.
19 Uhr: Kiew: Ukrainische Truppen rücken bei Bachmut weiter vor
Das ukrainische Militär stößt nach eigener Darstellung in schweren Kämpfen bei Bachmut weiter vor. „In einigen Gebieten sind unsere Truppen um bis zu einem Kilometer vorgerückt“, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstagabend auf Telegram. Um seine Positionen zu festigen, habe das russische Militär inzwischen die meisten seiner Reserven nach Bachmut verlegt. Die russischen Gegenangriffe zur Rückeroberung verlorener Stellungen vor allem im Süden von Bachmut seien abgeschlagen worden.
17.40 Uhr: Kiew: Russische Raketenangriffe als Zeichen der Verzweiflung
Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine wertet die wiederholten russischen Angriffe auf ukrainische Großstädte als Zeichen der Verzweiflung Moskaus. „Kiew bleibt Kremlchef Wladimir Putins manisches und unerreichbares Ziel“, twitterte Olexij Danilow am Donnerstag. „Sinnlose und kostspielige Angriffe auf die Hauptstadt sind für den Kreml notwendig, um den Grad der patriotischen Hysterie im Land zu erhöhen.“ Die ukrainische Hauptstadt war im Mai bereits mehrmals Ziel russischer Angriffe mit Raketen oder sogenannten Kamikaze-Drohnen.
Nach Meinung Danilows machen sich die russischen Misserfolge an den Fronten der Ukraine in der Bevölkerung Russlands bereits bemerkbar: „In Russland entwickelt sich angesichts des Scheiterns der Offensive und der Rückschläge an der Front ein Prozess der Verzweiflung und Frustration gegenüber den Behörden.“
16.10 Uhr: Kiew meldet Abwehr „beispielloser“ Welle russischer Raketenangriffe - Moskau spricht von Erfolg
Die ukrainische Armee hat in der Nacht zum Donnerstag eigenen Angaben zufolge eine „beispiellose“ Welle von russischen Luftangriffen abgewehrt. Ukrainische Luftabwehreinheiten hätten 29 der 30 von Russland auf Kiew und andere Landesteile abgefeuerten Marschflugkörper zerstört und vier Drohnen abgeschossen, erklärte die ukrainische Luftwaffe. Das russische Verteidigungsministerium versicherte hingegen, alle Ziele bei den Angriffen „zerstört“ zu haben. Unterdessen sagte der chinesische Ukraine-Sondergesandte Li Hui Angaben aus Peking zufolge, er sehe kein „Allheilmittel zur Lösung der Krise“ zwischen der Ukraine und Russland.
Nach Angaben der ukrainischen Armee feuerten russische Streitkräfte die Marschflugkörper aus verschiedenen Richtungen vom Land, vom Meer und aus der Luft ab. Serhij Popko, Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, sprach von einer „Serie von Luftangriffen auf Kiew, von beispielloser Stärke, Intensität und Vielfalt“.
11.31 Uhr: G7-Staaten wollen Export russischer Diamanten einschränken
Die Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen will den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken. Eine entsprechende Erklärung soll beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima beschlossen werden soll, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag sagten.
8.44 Uhr: G7-Beratungen zu Russland: USA stellen neue Sanktionen in Aussicht
7.15 Uhr: Neue russische Raketenangriffe auf die Ukraine
Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 17. Mai:
22.35 Uhr: Selenskyj begrüßt Haltung des Europarats
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidung des Europarats zur breiten Unterstützung der Ukraine ausdrücklich begrüßt. „Der Europarat hat eine wichtige Entscheidung getroffen: Die endgültige Entschließung des Gipfels in Island unterstützt die ukrainische Friedensformel“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. „Es ist wichtig, dass Europa im Interesse eines ehrlichen Friedensplans so geeint ist.“ Er danke allen Staats- und Regierungschefs Europas und allen Mitgliedstaaten des Europarats für ihre Haltung.
Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 16. Mai:
22.30 Uhr: Selenskyj sieht weitere Unterstützung für Kampfjet-Koalition
In den Bemühungen um eine Stärkung der ukrainischen Luftwaffe möglichst mit Flugzeugen aus westlicher Produktion sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj zunehmende Unterstützung für die angestrebte Kampfjet-Koalition. „Gestern haben wir in Großbritannien mit Rishi (Sunak), dem Premierminister, vereinbart, dass wir an einer Koalition von Kampfjets arbeiten - Ausbildung, Flugzeuge, Ergebnisse“, berichtete Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache von den Ergebnissen seiner Europareise.
„Gestern wurde dies vom französischen Präsidenten (Emmanuel) Macron unterstützt, und heute vom niederländischen Premierminister Mark Rutte“, sagte Selenskyj. „Ein guter Start für die Koalition! Ich danke Ihnen allen!“
22.02 Uhr: Russland dementiert Abschuss von Hyperschallraketen durch die Ukraine
Russland hat Angaben der Ukraine zum Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen dementiert. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag, Russland habe gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert wie der ukrainischen Regierung zufolge in der Nacht zuvor abgefangen worden waren.
20.50 Uhr: London und Den Haag wollen "Koalition" für Kampfjet-Lieferung an Ukraine bilden
Großbritannien und die Niederlande wollen eine "internationale Koalition" schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich am Rande des Gipfeltreffen des Europarats in Islands Hauptstadt Reykjavik auf ein solches Vorgehen verständigt, teilte ein Sprecher der britischen Regierung am Dienstagabend mit. Die Ukraine solle F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden.
20.16 Uhr: Scholz wirbt für Register ukrainischer Kriegsschäden
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor einem Europaratsgipfel in Reykjavik für ein internationales Register der ukrainischen Kriegsschäden geworben. Es sei sehr wichtig, „dass wir ein Schadenregister aufbauen, das uns jetzt in die Lage versetzt, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entstehenden Schäden gemeinschaftlich zu erfassen“, sagte er am Dienstagabend. Damit solle eine Basis für den Wiederaufbau der Ukraine geschaffen werden.
Das Register sei Voraussetzung dafür, dass mit gemeinsamen Daten gearbeitet werden könne, so Scholz. Es könne bei Gesprächen auf internationaler Ebene eine Grundlage sein. „Insofern ist das für die Zukunft der Ukraine von allergrößter Bedeutung“, sagte der Bundeskanzler. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als einem Jahr gegen eine russische Invasion.
17.05 Uhr: Ukrainische Armee meldet Rückeroberung von 20 Quadratkilometern bei Bachmut
Die ukrainische Armee hat in der Umgebung der hart umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen 20 Quadratkilometer von Russland zurückerobert. "In den vergangenen Tagen haben unsere Soldaten rund 20 Quadratkilometer nördlich und südlich des Stadtrands von Bachmut befreit", erklärte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag. Innerhalb Bachmuts sei aber "der Feind" weiter vorgerückt, fügte Maljar hinzu. Russland zerstöre mit seinen Artillerieangriffen die ganze Stadt.
11.32 Uhr: Ukrainischer Kommandeur bezeichnet Bachmut als „Mausefalle“ für Russen
Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut als „Mausefalle“ für die russischen Truppen bezeichnet. „Die Wagner-Söldner sind nach Bachmut wie die Ratten in die Mausefalle gekrochen“, sagte der 57-Jährige am Dienstag bei einem weiteren Besuch im Frontgebiet. Durch „aktive Verteidigung“ seien die ukrainischen Einheiten an mehreren Abschnitten bei Bachmut zu Gegenangriffen übergegangen.
10.20 Uhr: Ukraine meldet erfolgreichen Abschuss von sechs russischen Hyperschallraketen
Die Ukraine hat bei erneuten nächtlichen russischen Luftwaffenangriffen eigenen Angaben zufolge sechs moderne russische Hyperschallraketen abgefangen. „Ein weiterer unglaublicher Erfolg für die ukrainischen Luftstreitkräfte! Vergangene Nacht haben unsere Luftverteidiger sechs russische Hyperschallraketen vom Typ Kinschal und zwölf weitere Raketen abgeschossen“, erklärte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Nach Armee-Angaben zerstörte die Luftabwehr alle von Russland über Nacht abgefeuerten 18 Raketen sowie neun Drohnen. Mit welchen Waffen die Raketen vom Himmel geholt wurden, teilte die Armee zunächst nicht mit. Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gingen einige Trümmerteile in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt nieder, unter anderem im Zoo, wo sie demnach drei Menschen verletzten.
9.15 Uhr: Strack-Zimmermann lehnt Lieferung deutscher Kampfjets an Ukraine ab
Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die Lieferung von deutschen Kampfjets an die Ukraine erneut abgelehnt. Sie sehe keinen Tornado und keinen Eurofighter über dem ukrainischen Luftraum, sagte die FDP-Politikerin am Dienstag im Deutschlandfunk. „Das hat schlicht was mit der Reichweite der Maschine zu tun, mit der Komplexität der Ausbildung“.
Strack-Zimmermann hält die Lieferung von anderen Flugzeugtypen wie etwa sowjetischen MiGs oder F-16-Kampfjets aus US-Produktion für hilfreich. „Man könnte Selenskyj natürlich anbieten, in Deutschland Militärstützpunkte zur Verfügung zu stellen, wo die F-16 gewartet werden“, sagte sie dem MDR.
Das waren die Entwicklungen am Montag, 15. Mai:
20 Uhr: Selenskyj nach Vierländertour wieder in die Ukraine zurückgekehrt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach einer Tour durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt. „Wir kehren mit neuen Verteidigungspaketen nach Hause zurück: mehr Munition, stärkere Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung“, fasste der 45-Jährige die Reise in einem im Zug aufgezeichneten Video am Montag zusammen. Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden.
18.46 Uhr: Hochrangiger pro-russischer Funktionär bei Explosion in Luhansk verletzt
Bei einer Explosion in der russisch kontrollierten ostukrainischen Stadt Luhansk ist nach Separatistenangaben ein hochrangiger pro-russischer Funktionär verletzt worden. Bei dem Vorfall, der sich der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge in einem Friseursalon nahe dem Gebäude der pro-russischen Regionalverwaltung ereignete, wurden dem örtlichen Separatistenführer Leonid Pasetschnik zufolge der als Innenminister der selbsternannten Volksrepublik Luhansk bezeichnete Igor Kornet und sechs weitere Menschen verletzt. Vier von ihnen, darunter ein 17-jähriger Jugendlicher, seien in einem kritischen Zustand.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine wurden zahlreiche von Moskau eingesetzte pro-russische Separatisten Ziel von Mordversuchen, einige von ihnen wurden getötet. Die Ukraine hat sich nie zu diesen Angriffen bekannt.
15.20 Uhr: Merz offen für Gespräche über weitere Unterstützung für Ukraine
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat sich offen für Gespräche über eine weitere militärische Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gezeigt. „Es wäre gut, wenn sich die Europäer und die Amerikaner gemeinsam verständigen, wie in Zukunft weiter der Ukraine geholfen wird“, sagte er nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. Ziel müsse sein, dass die Ukraine den Krieg gewinne, „und zwar im Sinne eines vollständigen Rückzugs der russischen Truppen von ukrainischem Territorium“.
10.03 Uhr: Ukraine meldet "ersten Erfolg" der Offensive rund um Bachmut
Die ukrainische Armee hat am Montag einen erfolgreichen Vorstoß ihrer Streitkräfte in Gebiete nahe der hart umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet. "Der Vorstoß unserer Truppen in Richtung Bachmut ist der erste Erfolg der Offensive im Rahmen des Einsatzes zur Verteidigung Bachmuts", teilte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Montag im Onlinedienst Telegram mit.
Die letzten Tage hätten gezeigt, "dass wir auch unter solch extrem schwierigen Bedingungen voranschreiten und den Feind vernichten können", sagte Syrskyi. "Wir kämpfen mit weniger Ressourcen als der Feind. Gleichzeitig gelingt es uns, seine Pläne zu zerstören", teilte er weiter mit.
9.10 Uhr: Großbritannien sagt Ukraine Hunderte Kampfdrohnen zu
Großbritannien weitet seine militärische Unterstützung für die Ukraine erneut deutlich aus. Zu einem neuen Paket gehören Hunderte Flugabwehrraketen sowie Hunderte Kampfdrohnen mit einer Reichweite von mehr als 200 Kilometern, wie die Regierung in London am Montag anlässlich eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilte. Damit könnten die unbemannten Flugkörper auch Ziele auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim erreichen. Zuvor hatte Großbritannien bereits Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow mit größerer Reichweite zur Verfügung gestellt.
8.20 Uhr: Selenskyj kündigt für Montag Gespräche in London an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für diesen Montag Gespräche in Großbritannien angekündigt. Er werde sich in London mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, teilte Selenskyj bei Twitter mit.
Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 14. Mai:
21.13 Uhr: Selenskyj zu Beratungen in Paris eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntagabend nach seinem Deutschland-Besuch auch zu Beratungen in Paris eingetroffen. Nach der Landung auf einem Militärflughafen bei Paris wurde Selenskyj von Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne sowie Außenministerin Catherine Colonna empfangen. Im Élyséepalast erwartete Staatschef Emmanuel Macron den ukrainischen Präsidenten zu einem Arbeitsabendessen. Macron werde die unerschütterliche Unterstützung Frankreichs für die Ukraine bekräftigen, teilte der Élyséepalast mit.
In dem Gespräch zwischen Macron und Selenskyj soll es laut Élyséepalast um weitere militärische und humanitäre Unterstützung gehen. Auch eine langfristige Perspektive für einen Frieden in Europa könnte demnach Thema sein. Für Selenskyj ist es der zweite Besuch in Paris seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land. Erst Anfang Februar hatte er dort Macron und den ebenfalls angereisten Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen.
19.47 Uhr: Selenskyj reist nach Deutschland-Besuch weiter nach Paris
Der ukrainische Präsident reist nach seinem Deutschland-Besuch am Sonntagabend überraschend weiter nach Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wolle ihn zu einem Arbeitsabendessen empfangen, teilte der Élyséepalast mit.
18.39 Uhr: Selenskyj bezeichnet Scholz als „Verteidiger Europas“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz für seine sicherheitspolitische Kehrtwende nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gelobt. „Als Du die Zeitenwende sahst, begannst Du so zu handeln, wie ein Verteidiger Europas zu handeln hat“, sagte er bei der Verleihung des Karlspreises. „Europa wird Dir und dieser Regierung Deutschlands immer dankbar sein.“

Konkret dankte Selenskyj Scholz für die Waffenlieferungen der vergangenen Monate. Das Flugabwehrsystem Iris-T habe beispielsweise bereits Tausende Menschenleben gerettet. Ausdrücklich nannte Selenskyj auch die Leopard- und Marder-Panzer. „Wichtig ist auch, dass Deutschland nicht nur militärisch, sondern mit seiner Führung in den wirtschaftlichen, humanitären Bereichen und der Diplomatie hilft.“
Scholz hatte sich wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine dafür entschieden, der Ukraine Waffen zu liefern. Außerdem kündigte er eine massive Aufrüstung der Bundeswehr an. Heute zählt Deutschland nach den USA und neben Großbritannien zu den größten Waffenlieferanten der Ukraine.
18.11 Uhr: Selenskyj: Ukraine streitet für Freiheit Europas
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Auszeichnung mit dem Karlspreis als „große Ehre“ bezeichnet. Er stehe hier für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die jeden Tag für ihre Freiheit und für die Werte Europas kämpften, sagte Selenskyj am Sonntag in seinem Dankeswort bei der Verleihung des Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses.
„Jeder von ihnen würde es verdienen, hier zu stehen.“ Selenskyj betonte, dass die Ukraine nichts lieber wolle als den Frieden - dieser könne in dem derzeitigen Konflikt aber nur mit einem Sieg gewonnen werden. Der Krieg in der Ukraine entscheide auch über das Schicksal Europas, weil es Russland darum gehe, die Geschichte der europäischen Einigung ungeschehen zu machen. Russland sei „zu jeder Grausamkeit und Gemeinheit fähig“.
17.20 Uhr: Scholz an Ukrainer: „Unsere Geschichte wird gemeinsam weitergehen“
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Selenskyj und seinem Volk für die Verteidigung gemeinsamer europäischer Werte gedankt. Der SPD-Politiker erinnerte in seiner Laudatio daran, wie Selenskyj am Morgen des russischen Angriffs mit wirkmächtigen Worten den Widerstand bekräftigt habe. „"Der Präsident ist hier. Wir alle sind hier"“, zitierte Scholz auf Ukrainisch aus der ersten Videobotschaft Selenskyjs und stellte fest: „Wohl selten in der Geschichte hatten so knappe Worte so große Wirkung.“
Es sei augenblicklich klar gewesen, dass das ukrainische Volk nicht vor Russlands Gewalt weichen, sondern widerstehen werde. „Europa hat dem ukrainischen Volk und ganz persönlich dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sehr viel zu verdanken“, sagte Scholz. Der Krieg zeige für die Ukraine und für die Europäische Union auf: „Wir stehen zusammen! Wir gehören zusammen! Und: Unsere Geschichte wird gemeinsam weitergehen.“
17.10 Uhr: Scholz: Karlspreis Auftakt für weiteres Zusammenwachsen in Europa
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sein Volk als Auftakt für das weitere Zusammenwachsen in Europa bezeichnet. In seiner Laudatio nannte der SPD-Politiker dabei neben der Ukraine auch die Staaten des Westlichen Balkans, Moldau „und perspektivisch auch mit Georgien“.
„Falls Wladimir Putin geglaubt hat, er könnte die ukrainische Nation mit Gewalt von ihrem Weg nach Europa abbringen, dann hat er - mit all seinen Panzern, seinen Drohnen und Raketenwerfern - nichts als das Gegenteil bewirkt“, sagte Scholz laut Redemanuskript. „Ihr Freiheitswille und Ihre Widerstandskraft in dunkler Zeit spenden Hoffnung und Inspiration weit über die Ukraine hinaus. An der Spitze des gesamten ukrainischen Volks verteidigen Sie die Werte, für die Europa steht.“
16.44 Uhr: Zeremonie zur Karlspreis-Verleihung an Selenskyj hat begonnen
Mit gut einer Stunde Verzögerung hat im Krönungssaal des Aachener Rathauses die feierliche Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begonnen. Lange war unklar gewesen, ob Selenskyj dafür persönlich nach Aachen kommen würde. Dann aber betrat er am Nachmittag den mittelalterlichen Saal, in dem die Gäste schon warteten - gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz war er zuvor aus Berlin nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Bei seinem Eintritt in den Saal bekam Selenskyj Standing Ovations.
Der Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung wurde dieses Jahr Selenskyj und dem ukrainischen Volk für ihre Verteidigung europäischer Werte bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zuerkannt.
16.15 Uhr: Selenskyj bei Karlspreis-Verleihung - Wüst: „Ein Held Europas“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Karlspreis-Verleihung in Nordrhein-Westfalen eingetroffen. Nach dpa-Informationen wurde er von Bundeskanzler Olaf Scholz begleitet und nach der Landung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) empfangen. Selenskyj wird zur Verleihung des Preises in Aachen erwartet.
„Ein Held Europas und ein großer Kämpfer für die Freiheit - willkommen in NRW“, schrieb Wüst am Sonntag auf Twitter. Selenskyjs Teilnahme an der Zeremonie in Aachen war monatelang ungewiss. Der Präsident des Landes, das sich gegen den Angriffskrieg Russlands wehrt, gilt als sehr gefährdet. Die Zeremonie im Aachener Rathaus wird von extrem strengen Sicherheitsauflagen begleitet.
13.30 Uhr: Mehrere Demos zum Karlspreis: Etwa tausend Menschen für Ukraine
Im Umfeld der Karlspreis-Verleihung haben am Sonntag etwa tausend Menschen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einer Demonstration in Aachen unterstützt. Der Zug startete am Bahnhof in Richtung Innenstadt. Die meisten Demonstranten waren Ukrainer. Viele hatten sich die ukrainische Fahne umgehängt und hatten traditionelle Hemden und Blusen an.
In der Stadt sind parallel zur Verleihung des Karlspreises an Selenskyj und das ukrainische Volk sechs Demonstrationen unterschiedlicher Lager bei der Polizei angemeldet. Etwa 300 Menschen gingen begleitet von Trommeln in einem pro-russischen Demonstrationszug mit. „Friede mit Russland“ forderten sie auf einem Banner. „Ich bin nicht im Krieg mit Russland“, stand auf einem anderen Transparent.
12.20 Uhr: Selenskyj: Wir greifen das russische Territorium nicht an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Befürchtungen entgegengetreten, seine Streitkräfte könnten mit moderneren westlichen Waffen auch russisches Staatsgebiet angreifen. „Wir greifen das russische Territorium nicht an. Wir befreien unser gesetzmäßiges Gebiet“, sagte Selenskyj. „

Wir haben dafür keine Zeit, keine Kräfte und keine überzähligen Waffen dafür.“ Man habe sich gemäß internationalem Recht bei der Vorbereitung der Gegenoffensivaktionen ausschließlich auf die Befreiung „unseres von der ganzen Welt anerkannten Territoriums“ konzentriert.
12.10 Uhr: Selenskyj: Arbeiten an Koalition für Kampfjets - Scholz zurückhaltend
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland gebeten, sein Land in einer Koalition mit anderen Partnern durch die Lieferung moderner Kampfjets zu unterstützen. Die Ukraine arbeite während seines Besuchs in europäischen Hauptstädten daran, „eine Kampfjet-Koalition zu schaffen“, sagte Selenskyj. Er werde sich auch an die deutsche Seite wenden mit der Bitte, die Ukraine in dieser Koalition zu unterstützen.
„Das ist für die Ukraine sehr wichtig, unsere Anstrengungen zu koordinieren“, sagte Selenskyj. Russland habe derzeit ein Übergewicht im Luftraum. Dies wolle man ändern.
12.08 Uhr: Selenskyj und Scholz fliegen gemeinsam nach Aachen
Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz fliegen an diesem Sonntag gemeinsam nach Aachen zur Verleihung des Karlspreises an den Staatschef. Das bestätigte Scholz am Vormittag in einer Pressekonferenz mit Selenskyj in Berlin. Bisher war aus Sicherheitsgründen noch offengeblieben, ob Selenskyj selbst zur Verleihung des Preises nach Nordrhein-Westfalen kommt.
Die Verleihungszeremonie beginnt nach bisherigen Angaben gegen 15.30 Uhr nach einem Gottesdienst. Scholz wird die Laudatio halten. Als weitere Redner sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki dabei.
11.58 Uhr: Scholz versichert Selenskyj: Unterstützen so lange wie nötig
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die weitere Unterstützung Deutschlands zugesichert. „Wir unterstützen Euch so lange, wie es nötig sein wird“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt in Berlin. Bisher sei Hilfe im Wert von 17 Milliarden Euro geleistet worden.
11.23 Uhr: Selenskyj nennt Deutschland „wahren Freund und zuverlässigen Verbündeten“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seinem Deutschland-Besuch für die Unterstützung Berlins im Kampf gegen die russischen Truppen bedankt. Deutschland habe sich als „unser wahrer Freund und zuverlässiger Verbündeter erwiesen, der im Kampf für die Verteidigung der Freiheit und der demokratischen Werte entschlossen an der Seite des ukrainischen Volkes steht“, schrieb Selenskyj beim Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin am Sonntagmorgen auf Englisch ins Gästebuch von Schloss Bellevue.
Er dankte zudem Steinmeier für dessen „persönliche Unterstützung der Ukraine“ und dem deutschen Volk für dessen „fantastische Solidarität“. Auf Deutsch fügte Selenskyj hinzu: „Danke Deutschland!“.
10.19 Uhr: Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt empfangen
- Scholz trifft ukrainischen Präsidenten in Berlin
Nach seinem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit militärischen Ehren in Berlin empfangen worden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte ihn am Sonntagvormittag vor dem Kanzleramt. Ein Musikkorps spielte die Hymnen beider Länder, bevor Scholz und Selenskyj sich zu einem Gespräch ins Kanzleramt zurückzogen.
8.53 Uhr: Selenskyj von Steinmeier in Berlin empfangen
- Auftakt zu Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Auftakt seines Deutschland-Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin empfangen worden. Selenskyj traf am Sonntagmorgen im Schloss Bellevue ein, wo er von seinem deutschen Kollegen begrüßt wurde.

Der ukrainische Staatschef war in der Nacht zu Sonntag in Deutschland gelandet. Es ist sein erster Besuch hierzulande seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Ein Flugzeug der Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte Selenskyj nach Angaben der Luftwaffe am Samstagabend in Rom abgeholt, wo der ukrainische Präsident Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus getroffen hatte.
8.45 Uhr: Landesweiter Luftalarm in der Ukraine
In der Ukraine ist am frühen Sonntagmorgen ein landesweiter Luftalarm ausgelöst worden. Auslöser sollen örtlichen Medienberichten zufolge Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Samstagabend in Berlin zu Gesprächen über weitere Waffenlieferungen eingetroffen.
8.30 Uhr: Stadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer am Abend des Wettbewerbs "bombardiert"
Die Heimatstadt des ukrainischen Musik-Duos Tvorchi, das sein Land dieses Jahr beim Eurovision Song Contest vertreten hat, ist am Abend des Wettbewerbs von russischen Angriffen getroffen worden. Die westukrainische Stadt Ternopil "ist von Russland bombardiert worden, während wir gesungen haben", erklärten Tvorchi wenige Minuten nach ihrem Auftritt am Samstagabend in Liverpool im Onlinedienst Instagram. Ein Vertreter der Militärverwaltung der Stadt betätigte die Angriffe.
Wolodymyr Troutsch erklärte im Onlinedienst Telegram, es habe Angriffe auf "Firmenlager, Handelsunternehmen und eine religiöse Organisation" gegeben. Demnach wurden zwei Menschen durch Granatsplitter verletzt. Der Vorsitzende der Regionalrats, Mychailo Golowko meldete einen Angriff auf das Gewerbegebiet der Stadt.
Voriges Jahr hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra mit ihrem Song "Stefania" den ESC gewonnen. Wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs konnte das Siegerland des Vorjahres den ESC aber nicht wie üblich ausrichten. Daher sprang das zweitplatzierte Land Großbritannien ein und richtete die Show in der nordwestenglischen Hafenstadt Liverpool aus.
5.00 Uhr: Selenskyj in Berlin eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist erstmals seit dem russischen Angriff auf sein Land zu politischen Gesprächen nach Deutschland gereist. „Bereits in Berlin“, twitterte Selenskyj am frühen Sonntagmorgen. „Waffen. Starkes Paket. Luftverteidigung, Wiederaufbau. EU. Nato. Sicherheit.“, fügte er hinzu - Stichworte für die möglichen Gesprächsthemen in Berlin. Das genaue Programm Selenskyjs wurde aus Sicherheitsgründen zunächst nicht bekannt gegeben. Es wurde erwartet, dass der Gast aus Kiew von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen wird.
0.54 Uhr: Ukraines Präsident Selenskyj verkündet Landung in Berlin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag in Deutschland gelandet. „Schon in Berlin“, schrieb Selenskyj um 00.36 Uhr im Onlinedienst Twitter. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev teilte Selenskyjs Nachricht über sein eigenes Twitter-Konto.
Das waren die Entwicklungen am Samstag, 13. Mai:
21.27 Uhr: Luftalarm in Ukraine zu Beginn des ESC-Finales
Zu Beginn des Finales vom Eurovision Song Contests (ESC) ist in der von Russland angegriffenen Ukraine am Samstagabend in den meisten Regionen Luftalarm ausgelöst worden. Die Ukraine hatte den Gesangswettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen und hätte laut den ESC-Regeln den Wettbewerb ausgerichtet. Weil das zu gefährlich gewesen wäre, wurde das Event ins englische Liverpool verlegt. Unklar war am Abend noch, ob es tatsächlich zu Angriffen kam.
Stunden vor dem Finale gab es in der Ukraine auf den Informationsseiten der staatlichen App Dija noch einmal einen Hinweis auf die Live-Übertragung der Musikshow in der App. An die Hunderttausenden ukrainischen Flüchtlinge gerichtet, kam zudem noch der mit einem Smiley versehene Hinweis: „Vergesst nicht, für unsere (Jungs) zu stimmen, wenn Ihr in Europa seid.“
Im Land selbst übertrug der Kultursender der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt die Show. Im vergangenen Jahr hatte das Kalush Orchestra gewonnen. Russland darf nicht am ESC teilnehmen.
19.36 Uhr: Selenskyj in Rom: Italien sichert Hilfe zu, Papst bittet um Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in Rom um weitere Unterstützung für den Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg geworben. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sicherte dem Gast aus Kiew Hilfe zu, „so lange es nötig ist und darüber hinaus“, wie sie nach einem Arbeitsessen am Samstag sagte. Selenskyj hatte zuvor auch Staatspräsident Sergio Mattarella getroffen. Im Anschluss stand eine Audienz bei Papst Franziskus an. Selenskyj schrieb nach seiner Landung auf Twitter von einem „wichtigen Besuch, um den Sieg der Ukraine zu erreichen“.
17.17 Uhr: Selenskyj trifft Papst Franziskus im Vatikan
15 Uhr: Moskau wirft Ukraine Angriff auf zivile Ziele mit britischen Raketen vor
Russland hat der Ukraine den Beschuss „ziviler Ziele“ mit von Großbritannien gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow vorgeworfen. Die Luft-Luft-Lenkflugkörper, deren Lieferung London Kiew erst am Donnerstag zugesagt hatte, seien am Freitag bei einem Angriff auf die von Russland besetzte ostukrainische Stadt Luhansk genutzt worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag. Bei dem Angriff seien Wohngebäude zerstört und Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder.
Der Angriff habe auf eine chemische Fabrik und einen Fleischverarbeitungsbetrieb in Luhansk gezielt, erklärte das Ministerium. Durch den Angriff sei ein Brand ausgelöst worden, nahegelegene Wohngebäude seien zerstört worden. Der Angriff sei „trotz der Zusicherung Londons, dass die Waffen nicht gegen zivile Ziele verwendet werden“ erfolgt.
14.28 Uhr: Regierungskreise in Berlin: Selenskyj kommt nach Deutschland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommen. Regierungskreise in Berlin bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass der Besuch am Sonntag stattfinden wird. Ob Selenskyj schon am Samstagabend oder erst am Sonntag eintreffen wird, blieb zunächst unklar.
14 Uhr: Russischer Kampfjet und Hubschrauber nahe der Ukraine abgestürzt
Ein Kampfjet und ein Hubschrauber sind in der russischen Region Brjansk am Samstag nach Berichten russischer Medien abgestürzt. Zunächst hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den Absturz eines Hubschraubers in unbewohntem Gebiet in dem Ort Klinzy gemeldet. In sozialen Netzwerken war auf Videos eine Explosion an dem Hubschrauber zu sehen, bevor er brennend zu Boden stürzte. Später meldete Tass auch noch den Absturz eines russischen Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34. Die Hintergründe waren zunächst unklar.
Russland beklagt immer wieder den Beschuss seiner an die Ukraine grenzenden Regionen. Dort gab es bereits massive Schäden, Tote und Verletzte - allerdings nichts Vergleichbares mit dem auf die Zerstörung der Ukraine gerichteten russischen Angriffskrieg. Die Führung in Kiew betont immer wieder, in dem Konflikt kein russische Staatsgebiet anzugreifen.
13.05 Uhr: Ukraine meldet Fortschritte in "einigen Gebieten" um Bachmut
Die ukrainische Armee hat Fortschritte in "einigen Gebieten" um die seit Monaten heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet. "Unsere Soldaten rücken in einigen Gebieten der Front vor, und der Feind verliert Ausrüstung und Personal", teilte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Die Verteidigungsoperation in Richtung Bachmut gehe weiter.
Am Vortag hatte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar in Onlinenetzwerken mitgeteilt, die ukrainische Armee habe zwei Kilometer Gebiet nahe Bachmut zurückerobert. Die russische Seite habe "erhebliche Verluste" erlitten. Die Ukraine habe hingegen in Bachmut seit Wochenbeginn "keine einzige Stellung aufgegeben", erklärte Malijar.
12.34 Uhr: Kiew begrüßt angekündigte deutsche Rüstungslieferungen
Die ukrainische Regierung hat die von der Bundesregierung angekündigten milliardenschweren Rüstungslieferungen begrüßt. Die westlichen Waffenlieferungen zeigten, dass Russland dazu "verurteilt" sei, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verlieren und auf der "Bank der historischen Schande zu sitzen", erklärte Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Samstag.
11.48 Uhr: Ukraine meldet russische Drohnenangriffe – Explosionen in Luhansk
Die Ukraine hat zahlreiche neue russische Drohnenangriffe und mehrere Explosionen im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet. Es seien kritische Infrastruktur getroffen und Menschen verletzt worden, teilte der Bürgermeister der gleichnamigen Gebietshauptstadt, Olexandr Symtschyschyn, am Samstag mit. Die Behörden sprachen von elf Verletzten. Dem Vernehmen nach waren auch Bahnanlagen betroffen. Die ukrainische Eisenbahn informierte nach dem Beschuss über Verzögerungen bei Zugfahrten um bis zu zwölf Stunden und über den Einsatz von Schienenersatzverkehr.
Details zu den konkreten Schäden gab es zunächst nicht. In sozialen Netzwerken war ein riesiger Feuerball zu sehen, der gen Himmel stieg. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren bei den nächtlichen Angriffen insgesamt 17 von 21 iranischen „Kamikaze-Drohnen“ vom Typ Shahed-136/131 abgeschossen worden. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit massiven Drohnenangriffen.
10.45 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Besuch in Italien eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Samstag zu einem Besuch in Rom eingetroffen. Nach der Landung auf dem Flughafen Ciampino verließ ein langer Fahrzeugkonvoi den militärischen Teil des Flughafens, wie auf Bildern des italienischen Fernsehens zu sehen war. Es ist Selenskyjs erster Besuch in Italien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Selenskyj wird in Rom von Präsident Sergio Mattarella empfangen. Wie Selenskyj nach seiner Ankunft im Onlinedienst Twitter mitteilte, wird er auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen.
Am Sonntag soll der ukrainische Staatschef mit dem Aachener Karlspreis geehrt werden. Ob er dazu nach Aachen kommen und ob er auch nach Berlin reisen wird, war am Samstag noch unklar.
10.06 Uhr: Bundesregierung sagt Ukraine milliardenschweres Waffenpaket zu
Die Bundesregierung hat der Ukraine vor einem möglichen Deutschlandbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.
9.35 Uhr: Hohe Sicherheitsmaßnahmen für Selenskyj in Rom - Interview am Abend
Mit außerordentlichen Sicherheitsmaßnahmen hat sich Rom auf den Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingestellt. Rund 1500 Polizisten und Sicherheitsleute sind Medienberichten zufolge an diesem Samstag für einen reibungslosen Ablauf des Staatsbesuchs im Einsatz. Flughäfen, Bahnhöfe und die U-Bahn werden demnach besonders kontrolliert. Über der Stadt wurde eine Flugverbotszone auch für Drohnen eingerichtet. Scharfschützen seien überall dort positioniert, wo Selenskyj erwartet wird.
Offiziell bestätigt wurde zunächst nur ein Besuch bei Staatspräsident Sergio Mattarella. Es ist davon auszugehen, dass der Gast aus Kiew auch Regierungschefin Giorgia Meloni in deren Amtssitz Palazzo Chigi im historischen Zentrum Roms triff. Am Nachmittag ist dann eine Audienz bei Papst Franziskus geplant, wenn auch noch nicht offiziell vom Heiligen Stuhl bestätigt. Am Abend ist Selenskyj dann Gast in der bekannten TV-Show „Porta a Porta“, wie der Sender Rai mitteilte.
8.23 Uhr: Selenskyj: Russland intern schon auf Niederlage eingestellt
Russlands Führung hat sich Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge insgeheim bereits auf eine Niederlage im Krieg gegen sein Land eingestellt. „In ihren Köpfen haben sie diesen Krieg bereits verloren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. „Wir müssen täglich Druck auf sie ausüben, damit sich das Gefühl der Niederlage bei ihnen in Flucht, Fehler und Verluste verwandelt.“ Zugleich verkündete der ukrainische Staatschef weitere Sanktionspakete gegen Russland - unter anderem gegen die dortige Rüstungsindustrie.
Aus Russland gab es mehr als 14 Monate nach Beginn des Angriffskriegs zuletzt teils düstere Einschätzungen über die eigene Lage an der Front. So sprach etwa der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin von einer „Flucht“ der Armee nordwestlich der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen betonte, es habe lediglich strategische Umgruppierungen gegeben.
Das waren die Entwicklungen am Freitag, 12. Mai:
17.20 Uhr: Russischer Militärhubschrauber über Krim abgestürzt: Zwei Piloten tot
Beim Absturz eines russischen Militärhubschraubers über der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Angaben aus Moskau zufolge beide Piloten ums Leben gekommen. Die Mi-28 habe am Freitag einen planmäßigen Übungsflug im Gebiet Dschankoj absolviert, als ersten Erkenntnisse zufolge die Technik ausgefallen sei, meldeten russische Agenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
Dschankoj liegt im Norden der Krim, wo sich in den vergangenen Monaten mehrfach Drohneneinschläge und Explosionen auf russischen Militärstandorten ereigneten. In der Regel übernimmt Kiew dafür offiziell keine Verantwortung. Beobachter gehen aber davon aus, dass es sich um Vorbereitungen für die geplante ukrainische Gegenoffensive handeln könnte.
15.50 Uhr: Chinesischer Diplomat kommt nach Europa
Erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs schickt China einen ranghohen Diplomaten für Gespräche nach Kiew. Wie das Pekinger Außenministerium am Freitag mitteilte, wird der für Eurasien-Angelegenheiten zuständige Sonderbeauftragte Li Hui ab Montag die Ukraine, Polen, Deutschland, Frankreich und Russland besuchen, um über eine politische Lösung des Konflikts zu sprechen.
Der Besuch eines chinesischen Vertreters in relevanten Ländern zeige, dass China sich für die Förderung von Frieden und Gesprächen einsetze, sagte ein Ministeriumssprecher. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 betonte Peking immer wieder, sich für Verhandlungen einzusetzen. Jedoch gibt China dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Rückendeckung, was der chinesischen Führung viel internationale Kritik einbringt. Während Präsident Xi Jinping mehrfach mit Putin sprach, gab es bislang nur ein einziges Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
15.05 Uhr: Wagner-Chef wirft russischer Armee Flucht aus Gebiet von Bachmut vor
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der russischen Armee vorgeworfen, aus ihren Stellungen bei der ostukrainischen Stadt Bachmut zu „fliehen“. Die dortigen russischen Verteidigungslinien „brechen auseinander“, während der russische Generalstab die Lage „verharmlost“, sagte Prigoschin am Freitag in einem Video. Die Kämpfe um Bachmut dauern seit Monaten an, die Wagner-Söldner nahmen auf russischer Seite eine zentrale Rolle in diesem Kampf ein.
12.54 Uhr: Selenskyj bestätigt Geländegewinne der ukrainischen Armee
Nach dem Verteidigungsministerium hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ebenfalls Geländegewinne der Armee bei Bachmut bestätigt. „Wir haben den Bericht von General (Olexander) Syrskyj gehört, dessen Einheiten mit übermächtigen Anstrengungen den Feind aufgehalten und sogar an einigen Abschnitten zurückgeworfen haben“, teilte der 45-Jährige nach einer Generalstabssitzung am Freitag bei Telegram mit. Die Lage sei auch an den übrigen Frontabschnitten unter Kontrolle. Daneben sei der Stand bei der Ausrüstung mit Technik und Munition von neu gebildeten Brigaden besprochen worden.
12.40 Uhr: Italiens Präsidentenpalast: Selenskyj am Samstag in Rom
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Samstag zu einem Besuch in Rom erwartet. Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella werde den Gast aus Kiew empfangen, bestätigte der Präsidentenpalast in Rom am Freitag auf Anfrage. Es wurde erwartet, dass Selenskyj auch Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen werde.
10.20 Uhr: Verteidigungsministerium der Ukraine bestätigt Vormarsch bei Bachmut
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat kleinere Geländegewinne unweit der seit langem umkämpften Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk bestätigt. „Unsere Verteidiger sind im Abschnitt Bachmut um zwei Kilometer vorgerückt“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Freitag bei Telegram. In der Stadt selbst seien innerhalb dieser Woche keine Positionen aufgegeben und dem russischen Feind große Verluste zugefügt worden.
Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 11. Mai:
22.33 Uhr: Selenskyj will ukrainisches Strafrecht für EU-Beitritt anpassen
Für den Weg in die Europäische Union hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen „umfassenden strategischen Plan“ zur Reform des Strafrechts und des Strafverfolgungssystems ausgearbeitet. „Vereinfacht gesagt, müssen wir ein System zur Gewährleistung von Recht und Ordnung für unser Land sicherstellen, das mit unserem Ziel eines raschen Beitritts der Ukraine zur EU im Einklang steht“, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache.
20.48 Uhr: Berichte: Selenskyj könnte Rom und Vatikan am Wochenende besuchen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt laut italienischen Medienberichten am Wochenende einen Besuch in Rom. Dort könnte er Ministerpräsidentin Giorgia Meloni treffen und auch von Papst Franziskus empfangen werden, hieß es am Donnerstagabend unter anderem bei der Nachrichtenagentur Ansa. Diese berief sich auf Quellen in der Regierungsmehrheit sowie innerhalb des Vatikans. Über einen Abstecher Selenskyjs nach Rom werde derzeit noch beraten, hieß es. Offizielle Bestätigungen gab es nicht. Zuletzt war auch erwartet worden, dass der Ukrainer gegen Ende der Woche nach Berlin kommt.
19.07 Uhr: Kiew: Kämpfe in und um Bachmut dauern an
Trotz ihrer jüngsten Gebietsverluste haben russische Truppen ihre Angriffe in und um die ostukrainische Stadt Bachmut am Donnerstag fortgesetzt. Die russischen Attacken seien auch von Kampfflugzeugen unterstützt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Abend in seinem täglichen Lagebericht mit. Der Frontverlauf sei unverändert geblieben.
Auch aus Marjinka wurden neue russische Angriffe gemeldet. Insgesamt seien im Ostabschnitt der Fronten bei Bachmut, Marjinka, Awdijiwka und Liman am Donnerstag rund 30 Angriffe des russischen Militärs gezählt worden, hieß es.
Russland führt seit über 14 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit einigen Monaten versuchen russische Truppen, ihre Gebietseroberungen im Osten des Landes auszuweiten.
18.01 Uhr: Atomchef: Ukraine kann AKW Saporischschja bei Gegenoffensive umgehen
Das Atomkraftwerk Saporischschja könnte bei einer ukrainischen Gegenoffensive nach Ansicht des Atomkonzernchefs von Gefechten verschont bleiben. Es reiche aus, die russischen Besatzungstruppen im Kraftwerk von ihrem Hinterland abzuschneiden, sagte der Chef des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom, Petro Kotin, dem US-Sender CNN. „Wir brauchen nur die Verbindung zwischen dem AKW Saporischschja und (der Halbinsel) Krim zu kappen“, so Kotin. Dies werde erreicht, sobald die ukrainischen Truppen die Großstadt Melitopol gut 90 Kilometer südöstlich des Kraftwerks in Enerhodar erobert hätten. Danach hätten die russischen Truppen nur noch die Möglichkeit zu fliehen oder sich zu ergeben.
Vor dem Krieg hatte die Stadt Melitopol rund 150 000 Einwohner. Sie gilt als Hauptziel der erwarteten ukrainischen Offensive im südukrainischen Gebiet Saporischschja. Im besetzten Teil der Region haben die russischen Behörden nach eigenen Angaben mehr als 12 000 Menschen aus frontnahen Gebieten evakuiert. Enerhoatom zufolge soll es auch russische Pläne geben, über 3100 Menschen aus Enerhodar, darunter etwa 2700 Kraftwerksmitarbeiter, zu evakuieren.
14.18 Uhr: Britischer Minister bestätigt Raketenlieferung an Ukraine
Großbritannien liefert der Ukraine wie bereits angekündigt Raketen mit größerer Reichweite vom Typ Storm Shadow. „Die Stiftung dieser Waffensysteme bietet der Ukraine die beste Möglichkeit, sich zu verteidigen“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag im Parlament. Die russischen Kräfte auf ukrainischem Territorium könnten nun zurückgedrängt werden. Er machte keine Angaben, ob die Ukraine die Waffen bereits erhalten hat. Der US-Sender CNN hatte zuvor berichtet, Großbritannien habe bereits mehrere Raketen geliefert.
11 Uhr: Selenskyj: Ukraine braucht für Großoffensive noch etwas Zeit
Die ukrainische Armee zögert den Start ihrer angekündigten Großoffensive gegen die russischen Besatzungstruppen noch etwas hinaus, weil noch nicht alle versprochenen Militärfahrzeuge eingetroffen sind. Mit dem Material, das schon da sei, könne die Ukraine zwar angreifen und auch Erfolg haben, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem am Donnerstag veröffentlichten BBC-Interview. „Aber wir würden viele Menschen verlieren. Ich finde, das ist inakzeptabel“, sagte Selenskyj. „Deshalb müssen wir warten. Wir brauchen noch etwas Zeit.“
10 Uhr: London: Russisches Militär rekrutiert Häftlinge nun selbst
Das russische Verteidigungsministerium rekrutiert nach Einschätzung britischer Geheimdienste mittlerweile selbst Häftlinge für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es sei wahrscheinlich, dass sich allein im April 2023 bis zu 10 000 Gefangene dem Militär angeschlossen haben, teilte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit.
Die Initiative laufe seit Jahresbeginn. Die Kampagne sei Teil des Versuchs, die Zahl der Soldaten zu erhöhen und gleichzeitig eine neue Mobilmachung zu vermeiden, die in der russischen Öffentlichkeit sehr unpopulär wäre, hieß es in London.
Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 10. Mai:
21.35 Uhr: Ukraine meldet Rückzug russischer Truppen aus Teilen Bachmuts - Russische Streitkräfte „um bis zu zwei Kilometer zurückgefallen“
Russische Truppen haben sich nach Angaben eines hochrangigen ukrainischen Militärbeamten aus einigen Gegenden der seit Monaten heftig umkämpften Stadt Bachmut zurückgezogen. Der Rückzug sei nach Angriffen durch ukrainische Soldaten erfolgt, erklärte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Mittwoch in Onlinediensten. Demnach sind die russischen Truppen in der östlichen Region Donezk an einigen Stellen der Front um bis zu zwei Kilometer zurückgefallen.
„Unsere Verteidigungskräfte halten die Front und hindern den Feind am Vormarsch - die Schlacht um Bachmut geht weiter“, erklärte Syrskyj. „Wir sehen die Ergebnisse der effektiven Aktionen unserer Einheiten“, betonte er und fügte hinzu, dass seine Truppen rund um Bachmut Gegenangriffe starteten.
20.25 Uhr: Tschechien liefert zwei Flugabwehrsysteme an Ukraine
Tschechien überlässt der Ukraine zwei Flugabwehrraketensysteme des sowjetischen Typs 2K12 Kub. Die Lieferung umfasse eine „relativ große Zahl an Raketen“, sagte der tschechische Präsident Petr Pavel am Mittwoch in einem Rundfunk-Interview. Die Ukraine könne diese Technik sofort einsetzen, da ihre Soldaten mit ihr vertraut seien. Das System kann etwa zum Schutz von Panzerverbänden vor Angriffen aus der Luft dienen.
17.56 Uhr: Russland beruft Reservisten mitten im Krieg zu Übungen ein
Mitten im Krieg beruft Russland seine Reservisten zu alljährlichen Übungen ein. Am Mittwoch wurde das von Präsident Wladimir Putin unterzeichnete Dokument im Amtsblatt veröffentlicht, mit dem die Reservisten zur diesjährigen Übung verpflichtet werden. Mit diesem Erlass könne das Verteidigungsministerium entsprechende Anweisungen an die Wehrbezirksämter verfassen, die dann die bei ihnen gemeldeten Reservisten zu Übungen einberufen, berichtete die Staatsagentur Tass.
Angesichts des Kriegs in der Ukraine dürften viele Reservisten zweifeln, ob es sich in ihrem Fall nur um Übungen handelt oder ob sie an die Front im Nachbarland geschickt werden sollen. Schon bei den jüngsten Einberufungen von Rekruten hatten es viele junge Männer vorgezogen, ins Ausland zu flüchten.
15 Uhr: Russland verärgert Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen
Russland hat sein Nachbarland Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen verärgert. „Eine weitere russische Provokation“, schrieb die Präsidentin der ehemals sowjetischen Republik im Südkaukasus, Salome Surabischwili, am Mittwoch auf Twitter. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, demzufolge es künftig wieder Direktflüge russischer Fluglinien nach Georgien geben soll.
Diese waren im Jahr 2019 wegen bilateraler Spannungen eingestellt worden. Außerdem sollen Georgier - mit einigen Ausnahmen - ohne Visum nach Russland einreisen dürfen.
10 Uhr: Ukrainische Einheiten erzielen offenbar Gebietsgewinne bei Bachmut
In der Ostukraine haben sich südwestlich von Bachmut ukrainische und russische Truppen nach Angaben beider Kriegsparteien erneut schwere Kämpfe geliefert. „Die Angriffe wurden auf einer Breite von drei Kilometer und einer Tiefe von 2,6 Kilometer durchgeführt“, sagte der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram. Das Territorium sei komplett frei von russischen Soldaten. Dabei sollen mindestens zwei Kompanien der russischen Armee aufgerieben und Gefangene gemacht worden sein.
Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 9. Mai:
19.48 Uhr: Putin attackiert Westen bei Weltkriegsgedenken scharf - Selenskyj fordert europäische Partner zu rascher Munitionslieferung auf
Am Gedenktag zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat der russische Präsident Wladimir Putin den Westen wegen seiner militärischen Unterstützung für die Ukraine scharf angegriffen und sein Land zum „Sieg“ aufgerufen. „Die Menschheit ist erneut an einem Wendepunkt. Ein Krieg wurde gegen unser Vaterland entfesselt“, sagte Putin bei der traditionellen großen Militärparade zum 78. Jahrestag der deutschen Kapitulation in Moskau. Der ukrainische Präsident Selenskyj ermahnte unterdessen in Kiew bei einem Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die europäischen Verbündeten, seinem Land zugesagte Munition rasch zu liefern.
An der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau nahmen neben Weltkriegsveteranen auch mehrere hundert in der Ukraine eingesetzte Soldaten teil. „Nichts ist derzeit wichtiger als euer Kampfauftrag“, rief Putin den Soldaten zu. Die Sicherheit des Landes sowie „die Zukunft unseres Staates und unseres Volkes“ hingen von ihnen ab.
17 Uhr: USA kündigen weitere Militärhilfe an die Ukraine in Milliardenhöhe an
Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro) angekündigt. Damit sollen insbesondere die ukrainische Luftverteidigung gestärkt und der Bedarf an Munition unterstützt werden, wie das US-Außenministerium am Dienstag mitteilte. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch zusätzliche Artilleriegeschosse und Unterstützung für die Instandhaltung bereits vorhandener Waffensysteme. Die Militärhilfe stammt dieses Mal nicht aus Beständen des US-Militärs, sondern wird aus der Industrie bezogen.
12.56 Uhr: Europa lässt sich von Putins „Machtgehabe“ nicht einschüchtern - Kanzler wirbt in Grundsatzrede für „geopolitische“ EU
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin militärisches „Machtgehabe“ vorgeworfen. Putin lasse an diesem 9. Mai „seine Soldaten, Panzer und Raketen aufmarschieren“, sagte Scholz am Dienstag vor dem Europaparlament in Straßburg. „Lassen wir uns nicht einschüchtern von solchem Machtgehabe! Bleiben wir standhaft in unserer Unterstützung der Ukraine“, mahnte Scholz.
Die friedliche Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg stehe „im klaren Kontrast zu dem Säbelrasseln in Moskau“, hatte Scholz zuvor bei einer Pressekonferenz in Straßburg betont. Er spielte damit auf die Moskauer Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland 1945 an. Putin hatte dem Westen dabei vorgeworfen, einen „Krieg“ gegen Russland zu führen.
9.49 Uhr: Putin rechtfertigt Kämpfe gegen Ukraine - und spricht von „Krieg“
Am 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland hat Russlands Präsident Wladimir Putin sein Land im aktuellen Krieg gegen die Ukraine als angebliches Opfer dargestellt. „Heute befindet sich die Zivilisation erneut an einem entscheidenden Wendepunkt“, sagte Putin am Dienstag vor Tausenden Soldaten auf dem Roten Platz in Moskau. „Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt“, fügte er mit Blick auf die Kämpfe gegen die Ukraine hinzu, die er vor mehr als einem Jahr selbst angeordnet hatte. „Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten.“
7.50 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew angekommen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist am Dienstag in Kiew eingetroffen, um dort symbolisch den am 9. Mai begangenen Europatag zu feiern. Von der Leyen reiste mit einem Nachtzug aus Polen an; später sind Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant.
Es ist bereits von der Leyens fünfter Besuch in der ukrainischen Hauptstadt seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Er findet aufgrund der verstärkten russischen Raketenangriffe unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.
Der Europatag erinnert an die Unterzeichnung der sogenannten Schuman-Erklärung im Mai 1950. Sie gilt als erster Schritt hin zur Europäischen Union. Die EU-Kommission begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung Selenskyjs, am 9. Mai von nun an den Europatag zu feiern statt wie bisher den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Die EU hatte der Ukraine im Juni 2022, vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges, den Status eines EU-Beitrittskandidaten zugebilligt.
Das waren die Entwicklungen am Montag, 8. Mai:
20.50 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin meldet nach Abzugsdrohung Erhalt von Munitionslieferungen
Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin hat drei Tage nach seiner Abzugsdrohung den Erhalt neuer Munitionslieferungen für den Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut gemeldet. In einer am Montag verbreiteten Audiobotschaft sagte der Chef der Söldnertruppe Wagner, "nach vorläufigen Daten" hätten die Lieferungen für seine Kämpfer begonnen. Am Freitag hatte Prigoschin in Videobotschaften mit dem Abzug seiner Kämpfer aus Bachmut gedroht und Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow mit drastischen Worten vorgeworfen, dringend benötigte Munitionslieferungen zu verzögern.
18.20 Uhr: Organisatoren: Selenskyj-Teilnahme an Preisverleihung in Aachen weiter ungewiss
Die Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Verleihung des Aachener Karlspreises am Sonntag ist weiter ungewiss. Die Organisatoren bereiteten sich auf verschiedene Szenarios vor, teilte der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums Jürgen Linden am Montag in Aachen mit. Denkbar seien eine persönliche oder per Video zugeschaltete Teilnahme des Präsidenten oder eine Preisverleihung ohne seine Teilnahme, aber mit einem ranghohen ukrainischen Vertreter.
13.58 Uhr: Von der Leyen reist am Dienstag zu Gesprächen mit Selenskyj nach Kiew
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist am Dienstag zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Kiew. "Die Präsidentin wird die uneingeschränkte Unterstützung der EU für die Ukraine bekräftigen", sagte Kommissionssprecher Eric Mamers am Montag in Brüssel. Ihr Besuch in der ukrainischen Hauptstadt am Europatag am 9. Mai werde sich "auf alle Dimensionen unserer Beziehungen mit der Ukraine konzentrieren".
Es ist bereits der fünfte Besuch von der Leyens in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion vor über einem Jahr. Er findet aufgrund der verstärkten russischen Raketenangriffe unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.
Der Europatag am 9. Mai erinnert an die Unterzeichnung der sogenannten Schuman-Erklärung im Mai 1950. Sie gilt als erster Schritt hin zur Europäischen Union. Die EU-Kommission begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung Selenskyjs, von nun an am 9. Mai den Europatag zu feiern statt wie bisher den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland.
Die Ukraine will die Gedenkfeierlichkeiten zum Weltkriegsende laut Selenskyj stattdessen künftig am 8. Mai abhalten, dem Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. An diesem Tag wird auch in Deutschland und anderen westlichen Staaten des Weltkriegsendes gedacht.
Mit der Vorverlegung der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende grenzt sich der ukrainische Staatschef weiter von Russland ab. Moskau erinnert alljährlich am 9. Mai an den Sieg über Nazi-Deutschland, insbesondere mit einer Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau.
13.23 Uhr: EU-Kommission schlägt neue Sanktionen gegen Russland vor
Die EU-Kommission hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. Ziel der neuen Maßnahmen ist es, die Umgehung bestehender Sanktionen einzudämmen, wie Kommissionssprecher Eric Mamer am Montag mitteilte. "Ziel ist es zu verhindern, dass für den Export nach Russland verbotene Güter einen Weg in den russischen Militärkomplex finden", sagte er.
Das von der Kommission vorgeschlagene Sanktionspaket ist das insgesamt elfte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wie aus einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Dokument hervorgeht, sollen erstmals auch Firmen aus China und Hongkong von den Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs betroffen sein. Diesen acht Firmen wird der Export problematischer Güter nach Russland vorgeworfen.
10.25 Uhr: Selenskyj äußert sich anlässlich des 8. Mai zuversichtlich zu „Sieg“ über Russland - Ukrainischer Staatschef: Werden gemeinsam das Böse vernichten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich anlässlich des 8. Mai zuversichtlich mit Blick auf einen „Sieg“ seines Landes über Russland geäußert. „Wir werden siegen“, sagte der ukrainische Staatschef am Montag anlässlich des internationalen Gedenktages zum Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. „All das alte Böse, das das moderne Russland“ zurückbringe, werde „auf die gleiche Weise besiegt werden, wie der Nationalsozialismus besiegt wurde“.
Kiew werde zudem die von Moskau besetzten Gebiete „befreien“, sagte Selenskyj in einer vor dem Kiewer Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg aufgezeichneten und online verbreiteten Rede. „So wie wir damals gemeinsam das Böse vernichtet haben, so vernichten wir jetzt gemeinsam ein ähnliches Übel“, sagte Selenskyj. Dieses sei heute „anders“, habe aber „das gleiche Ziel: Versklavung oder Zerstörung“.
Der Beitrag des ukrainischen Volkes zum Sieg über den Nationalsozialismus werde „niemals vergessen“, sagte Selenskyj weiter. Der 8. Mai ist der Jahrestag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Russland gedenkt am 9. Mai des Siegs der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Selenskyj sagte, er habe dem Parlament vorgeschlagen, das Gedenken formell auf den 8. Mai zu verlegen. Am 9. Mai solle ein Europatag gefeiert werden. Damit würde sich Kiew weiter von Moskau distanzieren.
Die Ukraine schließt nach eigenen Angaben derzeit die Vorbereitungen für eine Großoffensive ab, um die von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes sowie die annektierte Krim zurückzuerobern. Nach Einschätzung mancher Experten deuten die zuletzt gehäuften Drohnenangriffe auf beiden Seiten darauf hin, dass die ukrainische Offensive bald beginnen könnte.
08.56 Uhr: Ukraine meldet Luftangriffe auf Kiew und Odessa
Zum Wochenbeginn hat die Ukraine russische Luftangriffe auf mehrere Landesteile gemeldet - darunter erneut auch auf die Hauptstadt Kiew. Dort seien durch den nächtlichen Beschuss mindestens fünf Menschen verletzt worden, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagmorgen. Drohnenteile seien dort unter anderem auf ein Wohnhaus gefallen. Insgesamt wurden laut Militärverwaltung im Luftraum der Hauptstadt 30 der unbemannten Flugkörper entdeckt und abgeschossen.
Auch in Odessa meldeten die ukrainischen Behörden Beschuss - durch russische Marschflugkörper vom Typ Ch-22. In Brand geraten sei dort ein Lebensmittellager.
Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 7. Mai:
22.05 Uhr: Medien: Russland inszeniert oder unterwandert Proteste in westlichen Metropolen
Russische Geheimdienste inszenieren oder unterwandern laut Medienrecherchen zu Propagandazwecken Demonstrationen in westlichen Großstädten. Ziel sei unter anderem, Stimmung gegen die Ukraine zu machen oder den Nato-Beitritt Schwedens zu erschweren, ergab eine exklusive Recherche von "Süddeutscher Zeitung", NDR, WDR und internationalen Partnern. Die Medien berufen sich auf geleakte Unterlagen, die aus dem Sicherheitsapparat des Kreml stammen sollen.
Die Unterlagen wurden den Angaben zufolge dem Londoner Dossier Center zugespielt, einer Rechercheorganisation des Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski. Die Echtheit lässt sich von unabhängiger Seite nicht hundertprozentig überprüfen. Die darin genannten Links und Hinweise führen aber tatsächlich zu Demonstrationen, die so wie geschildert stattgefunden haben.
Provokateure hätten zudem offenbar in mehreren Städten Demonstrationen zu anderen Themen wie Pflege, Rente oder Klima mit Propaganda unterwandert, die sich gegen die Unterstützung der Ukraine richtet. Auch diese Auftritte in Paris, Den Haag, Brüssel oder Madrid seien offenbar orchestriert gewesen, teilweise seien die identischen Plakate von denselben Menschen benutzt worden.
20 Uhr: Ukraines Minister: Offensive wird Russland in Panik versetzen
Die in naher Zukunft erwartete Offensive der ukrainischen Streitkräfte zur Rückeroberung besetzter Gebiete wird Russland nach den Worten des ukrainischen Vize-Verteidigungsministers Wolodymyr Hawrylow „in Panik versetzen“. Die Russen hätten immer noch nicht verstanden, dass ihre Propaganda ihnen ein falsches Bild von der Lage zeige, sagte Hawrylow am Sonntag in einem Interview der britischen Zeitung „The Independent“. „Dieser Krieg wird am Boden gewonnen, und nicht an der Fernsehbildschirmen oder im Internet.“
Einen Zeitpunkt für die seit langem angekündigte und erwartete Offensive wollte Hawrylow nicht nennen. „Wir werden unsere Gegenoffensive starten - wann und wo ist im Moment nicht wichtig.“
17.50 Uhr: Militärsprecherin: Russen testen ukrainische Flugabwehr
Das russische Militär sucht mit ständig wechselnden Taktiken nach Möglichkeiten, die ukrainische Flugabwehr zu umgehen. „Sie versuchen, unsere Flugabwehr zu erschöpfen, und einen Weg zu finden, sie zu umgehen“, sagte am Sonntag Natalja Humenjuk, Sprecherin der ukrainischen Heeresgruppe Süd, im nationalen Fernsehen. „Sie setzen dabei alles ein, was ihnen zur Verfügung steht.“ Lediglich mit Hochpräzisionswaffen werde gespart.
Mit verschiedenen Einsätzen suche das russische Militär nach den Standorten der ukrainischen Flugabwehr. Daneben sorgten die häufigen Luftangriffe sowie die Aktivitäten der russischen Luftwaffe dafür, den psychologischen Druck auf die Ukrainer zu erhöhen und ihre Abwehr zu erschöpfen.
13:00 Uhr : Moskau hat Söldnergruppe Wagner Munitionslieferungen zugesagt
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach seiner Drohung eines Abzugs der Wagner-Kämpfer aus der Frontstadt Bachmut eigenen Angaben zufolge „ein Versprechen“ für mehr Munition von der russischen Armee bekommen. „Sie haben uns versprochen, uns all die Munition und Ausrüstung zu geben, die wir brauchen, um die Aktionen fortsetzen zu können“, sagte Prigoschin in einer am Sonntag von seinem Pressedienst veröffentlichten Audio-Botschaft.
Ihm sei versichert worden, „dass alles Notwendige zur Verfügung gestellt wird“, fügte der Söldneranführer hinzu. Prigoschin hatte die russischen Militärbefehlshaber zuvor wegen der Situation in Bachmut scharf kritisiert und gedroht, seine Kämpfer von dort abzuziehen. Die Stadt ist das Epizentrum des ukrainischen Kampfs gegen Moskaus Streitkräfte.
Das waren die Entwicklungen am Samstag, 6. Mai:
21.30 Uhr: Sechs Ukrainer beim Minenräumen in der Region Cherson getötet
Beim Minenräumen in der südlichen Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben sechs Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. "Sechs unserer Spezialisten wurden getötet", teilte der staatliche ukrainische Rettungsdienst am Samstag im Onlinedienst Telegram mit.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Ende September die Annexion von Cherson und drei weiteren ukrainischen Regionen verkündet. Im November eroberten ukrainische Truppen die Regionalhauptstadt zurück. Damals betonte Putin, Cherson bleibe trotz des russischen Truppenabzugs Teil des russischen Staatsgebiets.
18 Uhr: Russland meldet Abschuss von ukrainischer Rakete über der Krim - Vorfall ereignet sich vor erwarteter ukrainischer Offensive
Die russische Armee hat nach russischen Angaben eine ukrainische Rakete über der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim abgewehrt. „Die Luftabwehr hat eine ballistische Rakete über der Republik Krim abgeschossen“, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Onlinedienst Telegram. Die Rakete sei mit dem ukrainischen Hrim-2-System abgefeuert worden, es gebe keine Schäden oder Opfer, fügte er hinzu.
Sein Berater Oleg Kriutschkow erklärte später, dass laut aktualisierten Informationen zwei Hrim-2-Raketen abgeschossen worden seien. AFP konnte die Angaben zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.
15.50 Uhr: 45 gegen 3: Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus
Mehr als 14 Monate nach Kriegsbeginn haben Russland und die Ukraine erneut Gefangene ausgetauscht. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Samstag mit, drei Piloten der russischen Luftwaffe seien „als Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses“ freigekommen. In Kiew war von 45 Soldaten die Rede, die im Gegenzug aus der russischen Gefangenschaft entlassen worden seien. Es handele sich um 42 Männer und 3 Frauen, die im vergangenen Frühjahr die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bis zu deren Fall verteidigt hätten, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram.
Der Austausch unterscheidet sich insofern von vielen in der Vergangenheit, als dass bei ihnen die Zahl der zurückgekehrten Russen und Ukrainer in der Regel ungefähr gleich hoch gewesen war.
15 Uhr: Ukraine meldet "historischen" Abschuss einer russischen Hyperschallrakete
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge erstmals eine russische Hyperschallrakete abgeschossen. "Ich gratuliere dem ukrainischen Volk zu diesem historischen Ereignis", erklärte Luftwaffen-General Mykola Oleschtschuk am Samstag im Onlinedienst Telegram. "Ja, wir haben die 'unvergleichliche' Kinschal abgeschossen", fügte er unter Verwendung des Typennamens der Raketen hinzu.
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurde die Hyperschallrakete in der Nacht zu Donnerstag mit einem Patriot-Abwehrsystem vom Himmel über Kiew geholt.
Das waren die Entwicklungen am Freitag, 5. Mai:
21.02: Russisches Gericht ordnet Untersuchungshaft für zwei Theaterschaffende an
Ein Moskauer Gericht hat am Freitag Untersuchungshaft für die Theaterregisseurin Jewgenija Berkowitsch und die Dramaturgin Swetlana Petrijtschuk wegen "Rechtfertigung von Terrorismus" in einem ihrer Stücke angeordnet. Wie die russischen Nachrichtenagenturen berichteten, müssen die 38-jährige Berkowitsch und die 43-jährige Petrijtschuk bis zum 4. Juli in Gewahrsam bleiben. Ihnen drohten bei einer Verurteilung bis zu sieben Jahre Gefängnis.
Berkowitsch und Petrijtschuk waren am Donnerstag festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, in dem ausschließlich mit Frauen besetzten Stück "Finist, der tapfere Falke", "Terrorismus gerechtfertigt" zu haben. In dem preisgekrönten Werk geht es um russische Frauen, die im Netz rekrutiert werden, um Islamisten in Syrien zu heiraten.
19.31 Uhr: Kadyrow bietet Ersatz für Söldnertruppe Wagner an
Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat angeboten, seine eigene Truppe „Achmat“ in die ostukrainische Stadt Bachmut zu schicken, sollten sich der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und seine Leute aus dem Ort zurückziehen. „Ja, wenn der ältere Bruder Prigoschin und "Wagner" gehen sollten, dann verliert der Generalstab eine erfahrene Einheit und an ihre Stelle könnten dann der kleine Bruder Kadyrow und "Achmat" treten“, schrieb Kadyrow am Freitag auf Telegram. Seine Kämpfer seien bereit, voranzugehen und die Stadt zu erobern. „Das ist nur eine Frage von Stunden.“
Zuvor hatte Prigoschin einen Abzug seiner Söldnereinheiten am kommenden Mittwoch angekündigt. Diese müssten „ihre Wunden lecken“. Als Ursache hatte der 61-Jährige hohe Verluste wegen mangelnder Artillerieunterstützung durch die russischen Streitkräfte angeführt und dabei die Armeeführung direkt angegriffen.
19.08 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine dauern an
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich am Freitag erneut schwere Kämpfe im Osten der Ukraine geliefert. „Die schwersten Gefechte toben um Bachmut und Marjinka“, meldete der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht. Allein an diesen beiden Frontabschnitten seien am Freitag knapp 30 russische Angriffe abgeschlagen worden. Auch bei Limansk lieferten sich beide Seiten schwere Kämpfe.
Nach Darstellung der ukrainischen Militärführung sind die russischen Truppen bemüht, Bachmut bis spätestens 9. Mai vollständig zu erobern. Für Moskau wäre dies ein Prestigeerfolg zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Da die Kapitulation, die eigentlich am 8. Mai 1945 in Kraft trat, damals auf Wunsch Stalins in der Nacht zum 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal unterzeichnet wurde, gilt dieser Tag in Russland als Feiertag.
19.07 Uhr: Ukrainischer Botschafter unglücklich über Flaggenverbot an Mahnmalen in Berlin
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, ist irritiert über das Verbot von ukrainischen Flaggen rund um sowjetische Mahnmale in Berlin am 8. und 9. Mai. Aus der ukrainischen Sicht sei die Entscheidung der Berliner Polizei sehr kurzsichtig und unbegründet, sagte Makeiev dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er rief die Behörde auf, „die Entscheidung zu revidieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen“.
Die Berliner Polizei hatte am Freitag eine Allgemeinverfügung für den 8. und 9. Mai erlassen - dann jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Demnach ist in dieser Zeit rund um die drei sowjetischen Ehrenmale in der Hauptstadt unter anderem das „Zeigen von Fahnen und Flaggen mit russischem oder ukrainischem Bezug“ verboten.
19.03 Uhr: Ukraine erhält Munition für weitere Milliarde Euro von der EU
Die EU stellt eine weitere Milliarde Euro für die Anschaffung von Munition für die Ukraine bereit. Dies vereinbarten Regierungsvertreter der 27 Mitgliedstaaten am Freitag in Brüssel. Zusammen mit einem früheren Beschluss von Mitte April steigt die Munitionshilfe somit auf zwei Milliarden Euro. Insgesamt erhöht sich die militärische Unterstützung, die über die sogenannte Friedensfazilität finanziert wird, auf 5,6 Milliarden Euro.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, die ukrainischen Streitkräfte benötigten erhebliche Mengen an Munition, um das ukrainische Volk und sein Territorium zu verteidigen. „Sie brauchen sie schnell“, betonte Borrell.
Mit der Maßnahme sollen 155-Millimeter-Artilleriegranaten und gegebenenfalls Raketen bei der europäischen Rüstungsindustrie beschafft werden. EU-Staaten, die entsprechende Beschaffungsverträge oder Bestellungen bis zum 30. September abschließen, können sich die Kosten über die Friedensfazilität erstatten lassen.
17.38 Uhr: Wagner-Chef attackiert russische Armeespitze und droht mit Abzug aus Bachmut
Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Armeeführung seines Landes in beispiellos harscher Kritik für massive Verluste in der Ukraine verantwortlich gemacht und mit dem Abzug seiner Kämpfer aus dem heftig umkämpften Bachmut gedroht. In einem am Freitag veröffentlichten Video zeigte sich Prigoschin erbost über ausgebliebene Munitionslieferungen. Russland ordnete unterdessen Evakuierungen in der südukrainischen Region Saporischschja an.
Prigoschin veröffentlichte am Freitag gleich drei Videos sowie eine schriftliche Erklärung, in denen er Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow zornig attackierte. Er drohte mit dem baldigen Abzug seiner Söldner aus der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut.
17.19 Uhr: Ukrainische Armee sieht keine Anzeichen für Wagner-Abzug aus Bachmut
Das ukrainische Militär hat trotz einer Ankündigung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin keine Anzeichen für einen baldigen Abzug der russischen Söldner aus Bachmut festgestellt. „Diese Erklärungen wurden vor dem Hintergrund gemacht, dass er ein weiteres Versprechen, Bachmut bis zum 9. Mai zu erobern, nicht erfüllen kann“, sagte ein Vertreter der Militäraufklärung, Andrij Tschernjak, am Freitag der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Prigoschin versuche damit nur, die Verantwortung auf andere abzuschieben.
Das ukrainische Militär sieht bei den Russen auch - anders als von Prigoschin dargestellt - keinen Munitionsmangel. „Allein heute wurde in Bachmut und Umgebung 520 Mal aus Artillerie unterschiedlichen Typs geschossen“, erklärte Armeesprecher Serhij Tscherewatyj. Der eigentliche Hintergrund der Erklärungen Prigoschins seien die hohen Verluste der Söldnertruppen von 100 und mehr Toten pro Tag.
16.43 Uhr: Berliner Polizei bereitet sich auf Selenskyj-Besuch vor
Die Berliner Polizei bereitet sich auf einen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai in Berlin vor. Er wolle übernächstes Wochenende auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die Hauptstadt kommen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Mittwoch auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur. Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen würden vorbereitet, konkrete Informationen zu dem Termin gäbe es so lange im Voraus aber noch nicht. Die Zeitung „B.Z.“ hatte zuerst über den geplanten Besuch berichtet.
Das Kanzleramt bestätigte den Berlin-Besuch Selenskyjs zunächst nicht. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte zu den Berichten auf Anfrage, zu den Terminen des Bundeskanzlers äußere man sich erst am Freitag der Vorwoche.
15.41 Uhr: Russland ordnet Teil-Evakuierung von Region Saporischschja an
Russland hat am Freitag die Teil-Evakuierung von Gebieten nahe der Südfront in der Ukraine angeordnet. Familien mit Kindern und ältere Menschen sollten "vorübergehend" aus den von Russland gehaltenen Frontgebieten in der Region Saporischschja gebracht werden, weil der Beschuss von ukrainischer Seite zugenommen habe, schrieb der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region, Jewgeni Balizki, im Onlinedienst Telegram. 18 Dörfer und Städte seien von der Maßnahme betroffen.
14.17 Uhr: Pistorius sichert Ukraine Unterstützung zu „as long as it takes“
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat gemeinsam mit seinem dänischen Amtskollegen Troels Lund Poulsen die Ausbildung ukrainischer Soldaten besucht und dauerhafte Unterstützung zugesagt. „Ich bleibe dabei und sage es immer wieder aus tiefster Überzeugung: wir werden die Ukraine unterstützen, mit allem was möglich ist - as long as it takes“, sagte Pistorius am Freitag bei dem Besuch im Norden Sachsen-Anhalts. Dänen und Deutsche bilden dort ukrainische Soldaten an Leopard 1 A5 Kampfpanzern aus.
Diese lernen, das Waffensystem zu benutzen und im Feld instand zu setzen. Pistorius hob die hohe Motivation und den großen Einsatz hervor. Die Ausbildung sei ein Beispiel für Unterstützung im multinationalen Rahmen und auch für die Zusammenarbeit von Streitkräften und der Industrie.
12.39 Uhr: Lawrow kündigt nach angeblichem Drohnenangriff "konkrete Maßnahmen" an
Nach dem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow "konkrete Maßnahmen" angekündigt. "Wir werden mit konkreten Maßnahmen antworten", sagte Lawrow am Freitag. Lawrow sagte weiter, der angebliche Drohnenangriff habe nicht ohne das Wissen der USA stattfinden können.
Moskau hatte am Mittwoch den Abschuss zweier ukrainischer Drohnen bekannt gegeben, die angeblich den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Visier hatten. Der Kreml warf den USA vor, hinter diesem Drohnenangriff zu stecken. Die Ukraine und die USA wiesen eine Beteiligung zurück. Lawrow sagte am Freitag, "die Fähigkeit unserer ukrainischen und westlichen Freunde zu lügen, ist sehr gut bekannt".
Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 4. Mai:
20.30 Uhr: Ukrainische Hauptstadt von mehreren Explosionen erschüttert
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Donnerstagabend von mehreren Explosionen erschüttert worden. AFP-Journalisten sahen eine Drohne, welche die ukrainische Luftabwehr abzuschießen versuchte. Die Militärverwaltung der Stadt erklärte, die Luftabwehr über Kiew sei im Einsatz.
Die Explosionen hörten nach etwa 15 bis 20 Minuten auf. Die Militärverwaltung teilte mit, der Luftalarm sei beendet. Über der Stadt hing eine schwarze Rauchwolke in der Luft.
"Die feindliche Drohne wurde abgeschossen", erklärte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von "Explosionen und Bränden" im Bezirk Solomjanskyj und warnte die Menschen vor etwaigen Drohnentrümmern.
19. 20 Uhr: Ukrainisches Militär: Schwere Kämpfe in Bachmut dauern an
Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe in der Ostukraine am Donnerstag fortgesetzt. Einmal mehr sei die Stadt Bachmut im Brennpunkt des Geschehens gewesen, berichtete der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht. Insgesamt seien bei Bachmut, Limansk und Marjinka rund 50 russische Angriffe zurückgeschlagen worden. „Die russischen Besatzungstruppen erleiden weiterhin schwere Verluste auf dem Schlachtfeld, und alle medizinischen Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten sind mit verwundeten Besatzungssoldaten überfüllt“, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten nicht unabhängig überprüft werden.
13.58 Uhr: Berliner Polizei ermittelt wegen Geheimnisverrats vor möglichem Selenskyj-Besuch
Die Berliner Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts des Geheimnisverrats vor einem möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeleitet. Hintergrund sei ein am Mittwoch in einer Berliner Tageszeitung erschienener Artikel, teilten die Beamten am Donnerstag mit. In diesem waren angeblich ein Angehöriger der Polizei zitiert und vertrauliche Details zu einem in Planung befindlichen Einsatz wiedergegeben worden.
11.29 Uhr: Selenskyj besucht Weltstrafgericht
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag besucht. Der Präsident wurde am Donnerstag von Gerichtspräsident Piotr Hofmanski empfangen. Das Weltstrafgericht hatte im März einen internationalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine.
Selenskyj war am Vorabend überraschend in den Niederlanden eingetroffen. Er sollte am Donnerstag eine Rede halten zum Thema „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit für Ukraine.“ Später waren auch Gespräche mit Premier Mark Rutte und Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren geplant. Es ist der erste Besuch des Präsidenten in den Niederlanden.
Am Morgen war Selenskyj im Parlament empfangen worden. Er sprach auch mit Abgeordneten. Die Niederlande haben der Ukraine bisher militärische Hilfe in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro für ihren Kampf gegen den Angriffskrieg Russlands geliefert.
Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 3. Mai:
21 Uhr: Kreml wirft der Ukraine Anschlagsversuch auf Putin vor
Russland wirft der Ukraine einen versuchten Drohnen-Anschlag auf Kremlchef Wladimir Putin vor und droht offen mit Gegenmaßnahmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies die Vorwürfe zurück und sagte, der Kreml habe sich das ausgedacht. Seine Armee greife weder Moskau noch Putin an. Selenskyj will am 13. Mai auf Einladung von Kanzler Olaf Scholz nach Berlin kommen, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei berichtete. Am 14. Mai soll Selenksyj zudem in Aachen den Karlspreis erhalten.
Das russische Präsidialamt berichtete, in der Nacht zu Mittwoch seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Putin sei jedoch nicht dort gewesen. „Wir betrachten diese Handlungen als einen geplanten Terrorakt und Anschlag auf das Leben des Präsidenten der Russischen Föderation“, stand in einer Mitteilung des Kreml. „Die russische Seite behält sich das Recht vor, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“ Vor der bald erwarteten ukrainischen Gegenoffensive hatte es in den vergangenen Tagen mehrere Anschläge auf russische Infrastruktur gegeben.
Selenskyj warf Russland vor, sich die Anschuldigungen zu einem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml ausgedacht zu haben. „Wir greifen weder Putin noch Moskau an, wir kämpfen auf dem eigenen Territorium und verteidigen unsere Dörfer und Städte“, sagte der 45-Jährige auf einer Pressekonferenz in Finnland. „Wir greifen Putin nicht an, das überlassen wir dem (internationalen) Tribunal.“ Moskau denke sich so etwas aus, da Russland den vor etwas mehr als 14 Monaten begonnenen Krieg inzwischen verloren habe. Der Kreml versuche so, seine Soldaten zu motivieren.
20.41 Uhr: US-Regierung kündigt weitere Ukraine-Militärhilfe an
Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 300 Millionen US-Dollar (gut 271 Millionen Euro) angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch an. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch Panzerabwehrwaffen, Raketen und Kleinwaffen an Kiew. In dem Paket seien außerdem „Lastwagen und Anhänger zum Transport von schwerem Gerät sowie Ersatzteile und andere wichtige Feldausrüstung“ enthalten. Dies werde es der Ukraine erlauben, sich weiterhin gegen den Überfall Russlands zu verteidigen.
Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und unterstützen die Ukraine seit Beginn des Angriffskriegs. Laut Verteidigungsminister Lloyd Austin steuerten die Vereinigten Staaten seit Kriegsbeginn Militärhilfen im Wert von mehr als 35 Milliarden Dollar (knapp 32 Milliarden Euro) bei.
19.22 Uhr: Selenskyj weist Anschuldigungen Russlands zu Drohnen-Vorfall zurück
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, sich die Anschuldigungen zu einem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml ausgedacht zu haben. „Wir greifen weder Putin noch Moskau an, wir kämpfen auf dem eigenen Territorium und verteidigen unsere Dörfer und Städte“, sagte der 45-Jährige am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der finnischen Hauptstadt Helsinki. „Wir greifen Putin nicht an, das überlassen wir dem (internationalen) Tribunal.“
19.15 Uhr: Ex-Kremlchef Medwedew: Selenskyj muss physisch eliminiert werden
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert als Reaktion auf den mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Gegenzug die „physische Eliminierung“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique“, schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram.
In seinen Augen werde Selenskyj „zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht“, schrieb Medwedew.
17.49 Uhr: Tote durch russischen Beschuss im südukrainischen Gebiet Cherson
Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden. Allein in der Gebietshauptstadt Cherson seien mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 22 weitere wurden verletzt. Nördlich der Stadt starben demnach drei Elektromonteure und nordöstlich ein weiterer Zivilist durch russischen Beschuss.
Früher am Tag hatten die ukrainischen Behörden zunächst von sieben Toten gesprochen. In der Stadt Cherson gerieten offenbar ein Baumarkt und der Bahnhof unter Beschuss.
Der Eisenbahn zufolge wurde auch ein Waggon des Zugs nach Lwiw getroffen und ein Schaffner verletzt. Die Passagiere hätten sich zu dem Zeitpunkt in einem Schutzkeller befunden. Im Gebiet seien fünf weitere Ortschaften beschossen worden, teilte Prokudin mit. Zuvor hatte er eine fast dreitägige Ausgangssperre in Cherson für das kommende Wochenende angekündigt.
17.15 Uhr: Ukrainische Staatsanwälte: 16 Tote bei russischen Angriffen in Region Cherson
Bei russischen Luftangriffen in der Region Cherson in der Südukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 16 Menschen getötet worden. 22 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft von Cherson am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Russland habe "massive" Angriffe gegen Zivilisten in der Region geführt.
Den Angaben zufolge wurden zwölf der Opfer in der Stadt Cherson getötet. Den Behörden zufolge trafen zwei Angriffe einen Supermarkt und den Bahnhof der Stadt. Ein weiteres Bombardement traf demnach drei Menschen, die an der Reparatur einer Energieanlage arbeiteten.
Die ukrainischen Behörden hatten am Mittwoch eine Ausgangssperre für Cherson angekündigt. Ab Freitag 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 MESZ) werde in der Stadt in der Nähe der Front eine Ausgangssperre gelten, erklärte der Chef der Militärverwaltung, Oleksander Prokudin, im Onlinenetzwerk Telegram. Die Ausgangssperre solle bis Montag, den 8. Mai, um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) gelten.
16.29 Uhr: Ukraine weist russischen Vorwurf von versuchter Drohnen-Attacke auf Putin zurück
Die Ukraine hat die Verantwortung für einen angeblichen Anschlagsversuch mit Drohnen auf den russischen Staatschef Wladimir Putin in Moskau zurückgewiesen. "Die Ukraine hat nichts mit Drohnenangriffen auf den Kreml zu tun", sagte am Mittwoch der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak.
Das russische Präsidialamt hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass in der Nacht zum Mittwoch zwei ukrainische Drohnen über dem Kreml in Moskau abgeschossen worden seien. Der Kreml bezeichnete den Vorfall als "geplanten Terrorangriff und einen versuchten Anschlag auf das Leben des Präsidenten der russischen Föderation" und machte die Führung in Kiew direkt dafür verantwortlich.
Der ukrainische Präsidentenberater sagte dazu, die Ukraine greife den Kreml nicht an, weil auf diese Weise keine "militärischen Ziele" erreicht würden. "Die Ukraine führt einen ausschließlich defensiven Krieg und greift keine Ziele auf dem Territorium der Russischen Föderation an", betonte er.
15.09 Uhr: Kreml wirft Ukraine versuchte Drohnen-Attacke auf Putin vor
Vor der bald erwarteten, ukrainischen Frühjahrsoffensive mehren sich Berichte aus Russland über angebliche Angriffe oder Sabotage-Akte in dem Land oder auf annektiertem Gebiet. Über dem Kreml in Moskau wurden nach Angaben des russischen Präsidialamts in der Nacht zu Mittwoch zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Der Kreml sprach von einem versuchten Mordanschlag auf Staatschef Wladimir Putin. Währenddessen traf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend zu einem Besuch in Finnland ein. Er soll am 13. Mai auch in Berlin erwartet werden.
Ziel der beiden Drohnen in Moskau sei der Kreml und Putin gewesen, gab der Kreml bekannt. Die Überreste der abgeschossenen Drohnen seien auf das Kreml-Gelände gefallen, es sei aber niemand verletzt worden, hieß es in einer Erklärung weiter. Der Kreml bezeichnte den Vorfall als „geplanten Terroranriff und einen versuchten Anschlag auf das Leben des Präsidenten der russischen Förderation“ und machte die Führung in Kiew direkt dafür verantwortlich. Die Militärparade in Moskau am 9. Mai zum Sieg über Nazi-Deutschland soll aber wie geplant stattfinden. Kiew versicherte, „nichts mit den Drohnenangriffen auf den Kreml zu tun zu haben“, wie Präsidentschaftsberater Michailo Podoljak sagte.
13.50 Uhr: Moskau: Zwei ukrainische Drohnen mit Ziel Kreml abgeschossen
Russland hat nach eigenen Angaben zwei ukrainische Drohnen mit dem Ziel Kreml in Moskau abgeschossen. Der Kreml warf der ukrainischen Führung daraufhin am Mittwoch einen Anschlagsversuch gegen Staatschef Wladimir Putin vor. Der Angriff werde als "geplanter Terroranschlag und Mordversuch gegen den Präsidenten der Russischen Föderation" eingestuft.
13.30 Uhr: Berliner Polizei bereitet sich auf Selenskyj-Besuch vor
Die Berliner Polizei bereitet sich auf einen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai in Berlin vor. Er wolle übernächstes Wochenende auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die Hauptstadt kommen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Mittwoch auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur. Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen würden vorbereitet, konkrete Informationen zu dem Termin gäbe es so lange im Voraus aber noch nicht. Die Zeitung „B.Z.“ hatte zuerst über den geplanten Besuch berichtet.
11.50 Uhr: Präsident der Ukraine überraschend in Finnland zu Besuch
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu einem Besuch in Finnland eingetroffen. Selenskyj nehme an einem Gipfel der nordischen Länder teil, gab die finnische Präsidentschaft am Mittwoch bekannt. Wegen des Kriegs in der Ukraine war Selenskyj bisher nur sehr selten zu Besuchen im Ausland, darunter in Polen und in den USA.
11 Uhr: Ukraine verhängt 58-stündige Ausgangssperre für Cherson ab Freitag
Inmitten der ukrainischen Vorbereitungen für eine Frühjahrsoffensive haben die Behörden am Mittwoch eine Ausgangssperre für die südukrainische Stadt Cherson angekündigt. Ab Freitag 20.00 Uhr (Ortszeit; 19.00 ) werde in der Stadt in der Nähe der Front eine Ausgangssperre gelten, erklärte der Chef der Militärverwaltung, Oleksander Prokudin, im Online-Netzwerk Telegram. Die Ausgangssperre solle bis Montag, den 8. Mai, um 6.00 Uhr (Ortszeit; 05.00 Uhr) gelten. "In diesen 58 Stunden ist es verboten, sich fortzubewegen und sich in den Straßen der Stadt aufzuhalten. Die Zufahrt und Ausfahrt von (Cherson) wird auch gesperrt."
9.05 Uhr: Dutzende russische Drohnenangriffe in mehreren Regionen
Das russische Militär hat ukrainischen Behördenangaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere Regionen des Landes mit Drohnen angegriffen. In der Region Kirowohrad habe es nahe der Gebietshauptstadt Kropywnyzkyj Einschläge bei einem Öllager gegeben, teilte der Gouverneur Andrij Raikowitsch am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Es gab keine Opfer. Alle Einsatzkräfte haben rasch gehandelt.“ Raikowitsch berichtete von drei Drohnen. Über die Höhe der Schäden gebe es noch keine Angaben, fügte er hinzu.
Laut dem ukrainischen Generalstab hat Russland aus dem Gebiet Brjansk und vom Ostufer des Asowschen Meeres aus insgesamt 26 Drohnen gestartet. Davon seien 21 abgefangen worden. Über der ukrainischen Hauptstadt Kiew konnten demnach alle Drohnen abgeschossen werden. Für Kiew war es bereits der dritte Drohnenangriff innerhalb der vergangenen sechs Tage.
7.30 Uhr: Erneut Tanklager in Südrussland in Brand geraten
Im Süden Russlands nahe der von Moskau 2014 annektierten Halbinsel Krim ist in der Nacht ein Großfeuer in einem Tanklager ausgebrochen. „In der Ortschaft Wolna im Kreis Taman ist ein Treibstoffreservoir in Brand geraten“, teilte der Gouverneur der südrussischen Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Tote und Verletzte gebe es nicht. Der Brand sei allerdings als besonders schwer eingestuft worden.
Am Rande der Siedlung Wolna liegt ein großes Umschlagterminal für Öl und Ölprodukte, die dann über das Schwarze Meer verschifft werden. Medienberichten zufolge ist eine Zisterne mit 20 000 Kubikmetern Treibstoff in Brand geraten. Rauch und Flammen seien bis auf die gegenüberliegende Halbinsel Krim zu sehen, hieß es. Das Feuer habe derzeit eine Fläche von 1200 Quadratmetern erfasst, teilte der Leiter der Kreisverwaltung Fjodor Babenkow mit. Die Feuerwehr versuche, die Flammen einzudämmen und ein Übergreifen auf andere Zisternen zu verhindern. Über die Ursachen des Brandes wurde bislang nichts bekannt.
Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 2. Mai:
22.15 Uhr: Selenskyj: Müssen euro-atlantische Sicherheit stärken
Mit Blick auf den bevorstehenden Nato-Gipfel im Juli hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Zusammenhalt westlicher Staaten angemahnt. „Das Wichtigste, was uns verbindet, ist die Sicherheit für alle Europäer, Stabilität und daher die weitere Entwicklung und Stärkung der europäischen und euro-atlantischen Gemeinschaft“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. Bei einem Treffen mit dem portugiesischen Parlamentspräsidenten Augusto Santos Silva habe er deshalb auch über die ukrainischen Forderungen an die Nato gesprochen.
Zuvor hatte Selenskyj bereits klar gemacht, dass er von dem Gipfel in Vilnius erwarte, dass dort der Weg zur Aufnahme seines Landes in das westliche Militärbündnis freigemacht werde. Unterstützung bei seinen Forderungen bekommt Kiew insbesondere von mittel- und osteuropäischen Staaten wie Gipfelgastgeber Litauen. Dass Nato-Partner wie die USA zu einer konkreten Beitrittsperspektive für die von Russland angegriffene Ukraine bewegt werden können, gilt Diplomaten zufolge derzeit allerdings als unwahrscheinlich.
20.25 Uhr: Ukraine droht Enttäuschung bei Nato-Gipfel
Die Hoffnungen der Ukraine auf eine konkretere Nato-Beitrittsperspektive drohen vorerst enttäuscht zu werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben zuletzt Bündnismitglieder wie die USA und Deutschland hinter verschlossenen Türen deutlich gemacht, dass sie vorerst keine Zusagen machen wollen, die substanziell über eine vage Nato-Erklärung aus dem Jahr 2008 hinausgehen. In ihr hatten die damaligen Staats- und Regierungschefs vereinbart, dass die Ukraine und Georgien der Nato beitreten sollen. Einen konkreten Zeit- oder Fahrplan dafür gab es allerdings nicht.
Das Außenministerium in Kiew betonte unterdessen, dass die Ukraine „kein Problem, sondern ein Vorteil“ für die Militärallianz sei. „Außenminister Dmytro Kuleba hat die Erwartungen der Ukraine klar umrissen: Auf dem Gipfel in Vilnius erwartet die Ukraine eine Zusage ihrer Verbündeten, die den Weg zu unserem Nato-Beitritt bestimmen wird“, schrieb Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko am Dienstag bei Facebook.
17 Uhr: Ukraine verlängert Kriegsrecht um weitere 90 Tage
Mehr als 14 Monate nach dem russischen Einmarsch hat die Ukraine das Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 18. August verlängert. Für die beiden Anordnungen ergab sich am Dienstag im Parlament eine deutliche Zweidrittelmehrheit, wie Abgeordnete mitteilten.
16.30 Uhr: Russland weist Deutschen wegen angeblicher LGBT-Propaganda aus
Die russischen Behörden haben einen Deutschen wegen angeblicher Homosexuellen-Propaganda bestraft und mit seiner Abschiebung begonnen. Der Mann sei zunächst von der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands nach Moskau verbracht worden, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Dienstag. Von dort soll er am Nachmittag über die Türkei nach Deutschland fliegen. Darüber hinaus habe der 40-Jährige eine Geldstrafe von 150.000 Rubel (knapp 1700 Euro) zahlen müssen, hieß es.
Das Gerichtsurteil war bereits Anfang April ergangen und wurde nun vollstreckt. Medienberichten zufolge hatte der Mann versucht, sich im Internet mit einem Russen für den Aufbau einer sexuellen Beziehung bekannt zu machen.
13 Uhr: Russland beziffert ukrainische Verluste im April auf 15.000 Soldaten
Das ukrainische Militär hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im April hohe Verluste erlitten. „Allein im vergangenen Monat haben sie mehr als 15.000 Mann verloren“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag dem Telegram-Kanal der Behörde zufolge. Zudem sei es der russischen Armee im gleichen Zeitraum gelungen, 8 feindliche Flugzeuge, 277 Drohnen und 430 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 225 Artilleriegeschütze abzuschießen. Unabhängig lassen sich die Aussagen nicht überprüfen. Zu eigenen Verlusten machte Schoigu keine Angaben.
11.15 Uhr: USA: Schwere russische Verluste in der Ukraine
Russland hat nach Einschätzung von US-Geheimdiensten im Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten schwere Verluste erlitten. Seit Dezember seien mehr als 20.000 Soldaten getötet und rund 80.000 verwundet worden, sagte der der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag in Washington. Unklar blieb zunächst, ob sich die Angaben auf die Ukraine insgesamt oder nur auf die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut beziehen.
Hierzu gab es widersprüchliche Angaben: Kirby hatte zunächst klargestellt, dass sich die Zahlen „allein auf die Kämpfe um Bachmut“ beziehen. Sein Stellvertreter Sean Savett korrigierte dies zu einem späteren Zeitpunkt und sagte der „Washington Post“, dass die Zahlen die russischen Verluste seit Dezember in der gesamten Ukraine widerspiegelten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.
Bei etwa der Hälfte der gefallenen Soldaten auf russischer Seite handle es sich um Söldner der Wagner-Truppe, sagte Kirby weiter. Die meisten von ihnen seien russische Strafgefangene gewesen, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt worden seien, sagte Kirby. Angaben zu den Opfern auf der ukrainischen Seite machte Kirby nicht.
10.14 Uhr: Ukraine wirft Russland gezielte Angriffe auf Wohngebiete vor
Die Ukraine hat Russland eine veränderte Taktik mit gezielten Raketenangriffen auf Wohngebiete vorgeworfen. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass sie direkte Angriffe eben auf zivile Mehrfamilienhäuser oder Orte ausführen, an denen es viele Häuser der Zivilbevölkerung gibt“, sagte der Berater des Präsidentenbüros Mychajlo Podoljak in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Moskau wolle dadurch unter anderem eine verfrühte Gegenoffensive Kiews provozieren. Dazu wolle der Kreml testen, ob die Ukraine in der Lage sei, den eigenen Luftraum zu schützen.
9.20 Uhr: London: Russische Rüstungsindustrie kommt Kriegsbedarf nicht nach
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste verfügt Russland nicht über genügend Munition, um bei Offensiven in der Ukraine entscheidende Fortschritte zu erzielen. Moskau räume der Stärkung der Rüstungsindustrie zwar oberste Priorität ein, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums - die Branche werde dem hohen Kriegsbedarf jedoch weiterhin nicht gerecht.
Russlands politische Führung verlange Erfolge auf dem Schlachtfeld, während die für die Logistik verantwortlichen Führungskräfte auf der Strecke blieben, hieß es. Als Beispiel dafür nennen die Briten die kürzliche Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Michail Misinzew, der acht Monate lang für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig war. In der vergangenen Woche wurde seine Auswechslung bestätigt, seine Aufgabe hat nun Generaloberst Alexej Kusmenkow übernommen, bislang stellvertretender Direktor der Nationalgarde.
Das waren die Entwicklungen am Montag, 1. Mai:
21.45 Uhr: Selenskyj: Flugabwehr muss effektiver werden
Nach den neuesten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine effektivere Flugabwehr angekündigt. „Wir arbeiten mit unseren Partnern so aktiv wie möglich daran, den Schutz unseres Luftraums noch zuverlässiger zu gestalten“, sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Allein in der letzten Nacht, von Mitternacht bis sieben Uhr am Morgen, ist es uns gelungen, 15 russische Raketen abzuschießen“, sagte Selenskyj. „Aber leider nicht alle“.
17.20 Uhr: Kiews Verteidigungsminister: Vorbereitung der Offensive in Endphase
Die Vorbereitungen der Ukraine für die erwartete Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete sind nach Worten von Verteidigungsminister Olexij Resnikow „in der Endphase“. „Ich glaube an sie“, sagte er am Montag im Staatsfernsehen. „Es ist viel für ihren Erfolg getan worden.“
„Ich glaube, dass wir ab heute auf die Zielgerade einbiegen und sagen können: Ja, alles ist bereit“, betonte Resnikow. „Und dann werden der Generalstab, der Oberbefehlshaber und sein Team auf der Grundlage der Entscheidung und des Verständnisses der Lage auf dem Schlachtfeld entscheiden, wie, wo und wann“, sagte der Minister. Er sei ebenso wie die internationalen Partner der Ukraine vom Erfolg der Offensive überzeugt. Schließlich verstünden die Partner Kiews, dass ein Erfolg „im Sicherheitsinteresse ihrer Länder und ihrer Völker liegt“.
16.45 Uhr: Putin-loyale Motorradfahrer brechen zu Rallye Richtung Berlin auf
Eine Gruppe von Putin-loyalen Motorradfahrern ist von Moskau zu einer Rallye aufgebrochen, die sie bis nach Berlin führen soll. Wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, startete die Kolonne am Samstag im Südosten der russischen Hauptstadt. Sie bestand aus hunderten Mitgliedern des Clubs Nachtwölfe, der Kreml-Chef Wladimir Putin vehement unterstützt.
Mehrere Teilnehmer der Rallye trugen russische und sowjetische Fahnen. Einige hatten auf ihren Motorrädern den Buchstaben Z angebracht, der die vom Kreml offiziell als "militärische Spezialoperation" bezeichnete Offensive in der Ukraine symbolisiert. Die Rallye trägt den Namen "Die Routen des Sieges". Angeführt wird die Rallye von Alexander Saldostanow, dem Chef und Gründer der Nachtwölfe, der sich als "Freund" Putins bezeichnet.
15.30 Uhr: Kiewer Führung streitet über russische Pässe in besetzten Gebieten
Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hat dem Rat des Menschenrechtsbeauftragten Dmytro Lubinez widersprochen, dass Ukrainer in den besetzten Gebieten notfalls russische Pässe annehmen sollen. „Wer hat gesagt, dass die Russen lange in den temporär besetzten Gebieten sein werden?“, schrieb Wereschtschuk am Montag bei Telegram. Es sei ihrer Meinung nach unmöglich, aus Ukrainern Russen zu machen. Abschiebungen von Ukrainern aus den russisch kontrollierten Gebieten seien aufgrund fehlender „humanitärer Korridore“ ebenso unmöglich.
Die 43-Jährige forderte Moskau und das Internationale Rote Kreuz auf, eine geregelte Ausreise in das ukrainisch kontrollierte Gebiet zu ermöglichen. Darüber hinaus blieben die Empfehlungen der Ministerin für die Menschen in den besetzten Gebieten bestehen. „Keine russischen Pässe annehmen, nicht mit den Besatzern kooperieren, wenn möglich ausreisen, auf die ukrainischen Streitkräfte warten“, zählte Wereschtschuk auf.
11.02 Uhr: Kiews Menschenrechtsbeauftragter rät zur Annahme russischer Pässe
Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez hat Ukrainern in den von Russland besetzten Gebieten zur Annahme russischer Pässe geraten. „Überleben, das ist die Hauptsache“, sagte der 41-Jährige im Fernsehen, wie örtliche Medien in der Nacht zum Montag berichteten. Die Regierung würde darauf verständnisvoll reagieren, da die Einbürgerungen unter Druck stattfinden. Lubinez sprach sich „kategorisch“ gegen eine strafrechtliche Verfolgung von Ukrainern aus, die die russische Staatsbürgerschaft zum „Überleben“ angenommen hätten.
Ausgenommen von der Straffreiheit seien jedoch die Organisatoren des Einbürgerungsprozesses, die als „Kollaborateure“ gerichtet würden. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, gemäß dem Ukrainer in den vom Kreml im vergangenen Oktober formell annektierten Gebieten ab 1. Juli 2024 als Ausländer gelten. Ohne Aufenthaltstitel droht Ukrainern wie anderen Ausländern dann die Abschiebung.
10.35 Uhr: Zahl der Verletzten nach russischem Raketenangriff steigt weiter an
Die Zahl der Verletzten im ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk nach nächtlichen russischen Raketenangriffen ist weiter gestiegen. „Es gibt schon 34 Verletzte durch den Raketenschlag auf den Kreis Pawlohrad“, teilte der Gouverneur der Region, Serghij Lyssak, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Zuvor hatte er von 25 Verletzten berichtet.
Die meisten Opfer wiesen Brüche und Prellungen, Stich- und Fleischwunden durch Splitter sowie Rauchvergiftungen durch die Brände auf. Zwei Frauen im Alter von 45 und 55 Jahren seien auf der Intensivstation, so Lyssak. Unter den Verletzten seien auch drei Minderjährige, darunter ein achtjähriges Mädchen. Die Aufräumarbeiten in den Trümmern gehen weiter.
8.31 Uhr: Mindestens ein Toter und dutzende Verletzte bei russischen Angriffen in der Ukraine
Bei erneuten russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben in der Region Cherson ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten "im Laufe des vergangenen Tages 39 Beschüsse ausgeführt", die Stadt Cherson im Süden des Landes sei "achtmal" getroffen worden, erklärte Oleksandr Prokudin von der Militärverwaltung Cherson am Montag. "Infolge der russischen Aggression kam eine Person ums Leben und drei weitere, darunter ein Kind, wurden verletzt."
Am Montagmorgen meldete Kiew zudem weiteren russischen Raketenbeschuss, die meisten russischen Marschflugkörper seien jedoch abgefangen worden. "Heute Nacht hat der Feind einen weiteren massiven Luftangriff auf die Ukraine ausgeführt", erklärte Kiews Militärverwaltung am Montag im Onlinedienst Telegram. Die ukrainische Luftwaffe teilte auf Telegram mit, dass 18 Raketen abgeschossen worden seien, 15 von ihnen wurden demnach zerstört. Die Raketenabwehr der Ukraine war zuletzt durch die Lieferung hochmoderner Abwehrsysteme durch die westlichen Verbündeten massiv verstärkt worden.