Am 29. Oktober ist es wieder soweit: Die Uhren werden von der Sommer- auf die Winterzeit umgestellt. Diese Zeitumstellung ist für viele schon längst ein leidiges Thema. Immer wieder wird diskutiert, ob man nicht einfach bei einer Zeit bleiben sollte. Wird es die Uhrumstellung tatsächlich bald nicht mehr geben? Wir haben alle Informationen, die Sie für die Zeitumstellung am 29. Oktober wissen sollten.

Warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt?

Die Zeitumstellung, wie es sie bis heute gibt, wurde im Sommer 1980 eingeführt. Grund dafür war die Annahme, dass das Tageslicht dadurch besser genutzt werden und demnach Energie gespart werden könne. Gut zu wissen: Die Normalzeit ist eigentlich die Winterzeit.

Winterzeit 2023: Wann wird die Uhr umgestellt?

Grundsätzlich findet die Umstellung auf die Winterzeit immer am letzten Sonntag im Oktober statt. 2023 ist das der 29. Oktober. Dann werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt: von 3 Uhr auf 2 Uhr. Daher können Sie eine Stunde länger im Bett bleiben.

Wann wird 2024 auf die Sommerzeit umgestellt?

Auf die Sommerzeit wird grundsätzlich am letzten Sonntag im März umgestellt. Am 31. März 2024 wird das wieder der Fall sein, wenn die Uhren von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt werden. Sie müssen also eine Stunde früher aufstehen.

Übrigens: Die Umstellung auf die Winterzeit findet 2024 am 27. Oktober statt.

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Zeitumstellung Merksätze: Wann wird die Uhr vorgestellt und wann zurück?

Jedes Jahr wird zweimal die Uhr umgestellt, doch wie soll man sich merken, in welche Richtung der Zeiger gestellt wird? Wir haben ein paar einfache Merksätze für Sie in der Übersicht:

  • Im Frühjahr werden die Gartenmöbel vorgeholt, im Winter zurückgestellt.
  • Im Frühling gehen die Temperaturen hoch (eine Stunde vor), im Winter runter (eine Stunde zurück).
  • „Spring forward, fall back“ (dt: „Frühling vor, Herbst zurück“)
  • Die Uhr wird immer Richtung Sommer gestellt, also im Herbst zurück, im Frühling nach vorne
  • Bei diesem Merkspruch muss man auf die Vokale achten: Im S-O-mmer nach v-O-rne, im W-I-nter nach h-I-nten.
  • Es gibt eine recht bekannte Bauernregel: „​Zur Erntezeit, das merk dir bloß, fällt dir ‘ne Stunde in den Schoß.“ Zur Erntezeit im Herbst werden die Uhren also eine Stunde zurückgestellt – und damit wird uns eine Stunde geschenkt.
  • Und hier noch etwas für Zahlenfreaks: Es gilt die 2-3-2-Regel, denn im Frühling wird die Uhr von 2 Uhr auf 3 Uhr gestellt und im Herbst von 3 Uhr auf 2 Uhr

Wer hat die Zeitumstellung erfunden?

Die erste Idee, die Uhren umzustellen, entstand bereits 1784. Benjamin Franklin, ein US-Amerikaner, der unter anderem auch den Blitzableiter erfand, war der Meinung, dass man dadurch Kerzenlicht sparen könne. Als eigentlicher Erfinder gilt jedoch der Brite William Willett. Er schlug 1907 vor, die Uhren im Frühjahr um eine Stunde vorzustellen. Doch erst 1916 fand die erste Zeitumstellung im Deutschen Reich und anderen Ländern wie Österreich-Ungarn oder Großbritannien statt. Diese wurde allerdings nach Ende des Ersten Weltkrieges abgeschafft. Lediglich Großbritannien behielt die Zeitumstellung bei.

Benjamin Franklin ist nicht nur auf dem US-Dollar-Schein abgedruckt und gilt als Erfinder des Blitzableiters: Von ihm stammt auch die ...
Benjamin Franklin ist nicht nur auf dem US-Dollar-Schein abgedruckt und gilt als Erfinder des Blitzableiters: Von ihm stammt auch die Idee, die Uhren zweimal im Jahr umzustellen. | Bild: Florencia Martin, dpa

1947 gab es sogar eine „Hochsommerzeit“. Diese wich um zwei Stunden von der Winterzeit ab. Wer also besonders mit der jetzigen Zeitumstellung hadert, sollte daran denken, dass es diese im letzten Jahrhundert quasi in der doppelten Form gab. Seit 1980 wurde die Zeitumstellung dann so eingeführt, wie wir sie heute kennen.

Wird die Zeitumstellung abgeschafft?

2019 stimmte das EU-Parlament dem Vorschlag zu, die Zeitumstellung 2021 abzuschaffen. Der Umstieg soll nun allerdings doch bis mindestens Ende 2026 dauern. Dass die Umstellung so lange dauert, liegt unter anderem daran, dass immer noch die Zustimmung aller 27 EU-Länder fehlt. Außerdem gibt es bislang keine einheitliche Position, ob die Sommer- oder Winterzeit künftig gelten soll. Als dann auch noch die Coronakrise und andere Ereignisse in den Mittelpunkt rückten, wurde das Thema vorerst auf Eis gelegt.

Wird nach der Abschaffung die Sommer- oder Winterzeit bleiben?

2021 gab der ehemalige Wirtschaftsminister Peter Altmaier an, dass er die Einführung einer ganzjährigen Sommerzeit favorisiere. Auch andere Länder wie zum Beispiel Frankreich oder Kroatien präferieren die Sommerzeit. Forschende raten jedoch, eine ganzjährige Winterzeit einzuführen, die so auch schon vor 1980 der Regelfall war. Ähnlich sehen das auch einige Länder wie zum Beispiel Finnland oder Spanien: Sie plädieren für die Einführung der ganzjährigen Winterzeit.

Sollten sich also die EU-Länder nicht einigen können und die Zeitumstellung trotzdem endgültig abgeschafft werden, könnte es sein, dass es bald in Europa mehrere verschiedene Zeitzonen gibt.

Was sind die Vorteile der Zeitumstellung?

Würde man die Zeitumstellung abschaffen, so hätte das Konsequenzen. Bliebe man zum Beispiel bei der Winterzeit, so würde in Teilen Deutschlands die Sonne Ende Juni schon etwa um 4 Uhr aufgehen und um etwa 21 Uhr wieder unter. Bei einer ewigen Sommerzeit könnte es sein, dass die Sonne im Dezember erst um 9:30 aufgeht, um 17:30 Uhr wieder unter. Kurzgefasst bedeutet das also, dass durch die Zeitumstellung mehr Tageslicht genutzt werden kann. Und auch das bringt positive Effekte mit sich: Diese effiziente Nutzung des Tageslichts verstärkt das „Aktiv-Gefühl“, die Motivation. Außerdem ist man durch die langen Sommernächte unternehmenslustiger – das kurbelt die Wirtschaft an.

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Was sind die Nachteile der Zeitumstellung?

Natürlich gibt es auch Nachteile, die die Zeitumstellung mit sich bringt. Denn: Das ständige Vor- und Zurückstellen der Zeit hat Einfluss auf unsere innere Uhr. Deshalb leiden viele an einem „Mini-Jetlag“. Einige Schlafforschende raten deshalb, zur Winterzeit zurückzukehren. Und was ist mit dem ursprünglichen Argument, dass dadurch mehr Energie eingespart werden kann? Darüber ist man sich uneinig. Allerdings bestätigte die Bundesregierung bereits 2005, dass durch die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit kaum Energie eingespart werden würde. Zwar würde es zu einem geringeren Einsatz von künstlichem Licht kommen, doch würde der Verbrauch an Heizenergie steigen.

Welche Folgen hat die Zeitumstellung für die Gesundheit?

Wie bereits erwähnt, ist eine der Folgen der Zeitumstellung das Gefühl eines Mini-Jetlags. Symptome können beispielsweise Schlafstörungen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwächen sein. Tatsächlich kann es bis zu vier Wochen dauern, bis sich der Körper wieder an die neuen Zeiten gewöhnt hat.

Für viele hat die Zeitumstellung auch gesundheitliche Folgen: Sie fühlen sich müde und kraftlos.
Für viele hat die Zeitumstellung auch gesundheitliche Folgen: Sie fühlen sich müde und kraftlos. | Bild: Jens Kalaene, dpa

Wer leidet besonders unter den Folgen der Zeitumstellung?

Eine Umfrage ergab, dass insbesondere Frauen unter Schlafproblemen infolge der Zeitumstellung leiden. Auch Personen, die einen sehr starren und festgelegten Arbeitsbeginn haben, sind von den Folgen der Sommerzeit betroffen. Dazu zählen unter anderem Schülerinnen und Schüler. Allgemein trifft es Jugendliche besonders hart, denn sie haben einen späten biologischen Tag-Nacht-Rhythmus. Ihnen fällt es also schwer, früh einzuschlafen und früh aufzuwachen. Aber auch Personen ab etwa 55 Jahren haben es schwer: Da diese ohnehin ein höheres Risiko für Schlafstörungen haben, macht sie das empfindlicher gegenüber der Zeitumstellung.

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Was hilft gegen den Mini-Jetlag?

Doch was können Sie gegen diesen Mini-Jetlag tun? Dafür gibt es einige Tipps, die Sie beachten können.

  • An den Tagen davor: Wird von der Sommer- auf die Winterzeit umgestellt, so empfiehlt es sich – sofern das möglich ist – schon die Tage zuvor später ins Bett zu gehen und im Gegenzug am nächsten Tag etwas länger zu schlafen.
  • Tipps, um besser einschlafen zu können: Wer Probleme beim Einschlafen hat, sollte abends auf fettiges Essen sowie koffeinhaltige Getränke verzichten. Trinken Sie stattdessen zum Beispiel eine heiße Milch mit Honig oder einen Baldrian-Tee. Außerdem kann ein Bad mit ätherischen Ölen wie Lavendel helfen. Diese beruhigen Körper und Geist.
  • So werden Sie morgens besser wach: Um etwas in Schwung zu kommen, hilft es zum Beispiel, morgens Sport zu machen, am besten an der frischen Luft. Auch morgens die Sonne in sein Schlafzimmer zu lassen, kann helfen. Mutige können morgens abwechselnd mit kaltem und warmem Wasser duschen. Das regt die Durchblutung an!
  • Tipps gegen die Müdigkeit: Wer dehydriert ist, leidet an Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit. Wer also müde ist, sollte deshalb besonders darauf achten, viel zu trinken: Als Richtwert kann man sich zum Beispiel 250 ml Wasser pro Stunde setzen. Man kann sich aber auch wach snacken! Dafür eignen sich zum Beispiel Nüsse oder Bananen.
  • Das bringt Energie: Außerdem hilft gegen Müdigkeit Akupressur. Massieren Sie dafür einfach Ihre Ohrläppchen mit Daumen und Zeigefinger. Dieser kleine Kniff bringt kurzzeitig mehr Energie. Auch Kaugummi-Kauen ist ein Geheimtipp! Denn das Kauen erhöht den Herzschlag und damit auch die Durchblutung des Gehirns.
  • Wer trotz allem noch müde ist, kann diese Müdigkeit zum Beispiel mit einem Mittagsschlaf vertreiben.

Hier finden Sie noch mehr Tipps, wie Sie am besten mit dem Mini-Jetlag umgehen können.