Die Nase läuft, sie kitzelt und die Augen tränen. Es ist Heuschnupfen-Zeit. Und so mancher wird sich auch vor Verwunderung die juckenden Augen reiben, weil er auf einmal selbst davon betroffen ist. Denn ob man eine Pollenallergie entwickelt, hängt grundsätzlich nicht vom Alter ab. Auch jenseits der 50 kann man noch Heuschnupfen bekommen.
Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) wies erst kürzlich darauf hin, dass die Zahl der Heuschnupfen-Diagnosen in den vergangenen zehn Jahren gestiegen sei. Bei den 50- bis 59-Jährigen nahm die Zahl um ein Drittel zu, bei den 70- bis 74-Jährigen hat sie sich sogar verdoppelt. Heute sei jeder 20. Erwachsene ab 45 Jahren betroffen. Aber auch bei Jüngeren geht die Tendenz nach oben.
Klimawandel könnte ein Grund sein
Als ein Grund vermuten Experten den Klimawandel. Besonders in städtischen Ballungsgebieten nimmt laut KKH die Zahl der Erkrankungen durch eine erhöhte CO2-Belastung zu. Denn das Klimagas beschleunigt das Pflanzenwachstum. Auch die zusätzliche Belastung der Pollen durch Umweltschadstoffe spielt eine Rolle. Die zusätzlich tendenziell milderen Temperaturen sorgen dann für eine längere Pollenflug-Saison. Im Alter komme außerdem hinzu, dass das Immunsystem schlechter wird.
Generell gilt aber: Allergien können durch Veränderung der Lebensumstände, Hormonschwankungen, Alter und vieles mehr in jedem Lebensabschnitt auftreten. Der Mythos, Allergien entwickle man bereits ab dem Kindesalter, stimmt also nicht.