In Europa leiden viele Orte unter dem Ansturm der Touristen – einige mehr als andere: Frankreich, Spanien und Italien waren 2019 die am meist bereisten europäischen Länder. Das besagt eine Statistik der „World Bank Group“, die unter anderem die Zahl der Touristen in europäischen Ländern von 1995 bis 2019 zusammengetragen hat.
Wer in seinem Urlaub nicht an einem überfüllten Strand liegen möchte, sollte sich die folgenden zehn Tipps aus dem europäischen Ausland genau anschauen.
Platz 10: Montenegro

Der direkt an Kroatien angrenzende Balkanstaat Montenegro ist mit seiner Mischung aus Adriaküste, Bergen und historischen Altstädten ein sehenswertes Reiseziel abseits der bekannten Hotspots. Rund 2,5 Millionen Touristen verzeichnete das Land 2019 – und eröffnet damit dieses Ranking.
Das gibt es zu entdecken: Als besonders sehenswert in Montenegro gilt die Bucht von Kontor. Sie ist fast 30 Kilometer lang und ähnelt den Fjorden in Norwegen. Obwohl Montenegro nicht so touristisch überlaufen ist, ist die Bucht von Kontor trotzdem ein Besuchermagnet. Etwas wniger touristisch ist der Durmitor Nationalpark. Wanderer kommen hier auf ihre Kosten.
Landestypisches Essen: Die Kulinarik Montenegros lebt unter anderem von Einflüssen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Als ein landestypisches Gericht gilt Kačamak, eine Art Maisbrei.
Die beste Reisezeit: Grundsätzlich ist es am besten, zwischen Juni und Mitte September zu reisen, da sich in dieser Zeit die vielen Berge in Montenegro gut erwandern lassen.
Durchschnittliche Kosten: 2023 waren die Lebenshaltungskosten in Montenegro um 34 Prozent geringer als in Deutschland. Damit ist Montenegro ein vergleichsweise günstiges Urlaubsziel. Je nach Region variieren die Preise aber stark.
Platz 9: Island

Das Land im hohen Norden zog im Jahr 2019 rund 2,2 Millionen Reisende an. Was einen Urlaub in Island auszeichnet? Besonders die Naturphänomene wie Geysire, Quellen und Wasserfälle.
Das gibt es zu entdecken: Neben den besonderen Landschaften, bietet Island mit Reykjavík die nördlichste Hauptstadt der Welt. Die Stadt beherbergt neben vielen Cafés und Lokalen auch Sehenswürdigkeiten wie das Konzerthaus Harpa oder die Hallgrimskirche. Südwestlich von Reykjavík befindet sich der Vulkan Fagradalsfjall. Er ist noch immer aktiv und brach 2022 zum bisher letzten Mal aus.
Landestypisches Essen: Fisch und Lamm gehören zum Hauptbestandteil der isländischen Küche. Der isländische Skyr, eine Art Joghurt, ist ebenfalls über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Die beste Reisezeit: Juni bis August sind die wärmsten und zugleich auch die regenärmsten Monate in Island. Die Chance, Polarlichter zu sehen, ist zu dieser Zeit allerdings gering. Wer Nordlichter bestaunen möchte, sollte zwischen September und April anreisen.
Durchschnittliche Kosten: Island ist vergleichsweise teuer. Vor allem für das Essen muss man mit hohen Ausgaben rechnen. Grund für dieses hohe Preisniveau ist unter anderem die kurze Vegetationsperiode.
Platz 8: San Marino

Wer nicht auf Urlaub in Italien verzichten möchte, aber trotzdem weniger Touristen erleben will, sollte einen Blick auf San Marino werfen. Neben dem Vatikanstaat ist die Republik einer von zwei Staaten innerhalb der italienischen Landesgrenze – und begrüßte 2019 mit 1,9 Millionen Touristen deutlich weniger als Italien.
Das gibt es zu entdecken: Erkennungszeichen des zwischen Bologna und Rimini gelegenen Zwergstaats sind drei Befestigungstürme, die auf dem Bergkamm Monte Titano stehen. Seit 2008 ist die historische Altstadt San Marinos mit ihren zahlreichen Gassen außerdem Weltkulturerbe der UNESCO.
Landestypisches Essen: Wenig überraschend hat die italienische Küche großen Einfluss auf die Kulinarik in San Marino. So gibt es auch hier Pasta und verschiedene Desserts wie die Crostata, ein mit Orangenmarmelade gefüllter Kuchen, der auch als San Marino Torte bekannt ist.
Die beste Reisezeit: Das Klima in San Marino ist recht mild, weshalb es als ganzjähriges Reiseziel bekannt ist. Besonders gut sind jedoch die Frühjahrsmonate geeignet, da die Temperaturen angenehm sind.
Durchschnittliche Kosten: Zwar ist San Marino im Durchschnitt günstiger als Deutschland, trotzdem muss man vor allem in der san-marinesischen Altstadt damit rechnen, mehr Geld für beispielsweise Souvenirs ausgeben zu müssen.
Platz 7: Serbien

Serbien wird mit 1,8 Millionen Touristen im Vergleich zu seinem Nachbarland Kroatien relativ wenig bereist. Deshalb ist das Land ein guter Tipp für Urlauber, die nicht zu viel Trubel wollen.
Das gibt es zu entdecken: Serbien hat viel Natur zu bieten. Zu sehen gibt es unter anderem den Fluss Uvac, die Resava-Höhle oder den Nationalpark Tara. Außerdem gut zu wissen: In Serbien gibt es 53 Thermalbäder. Ganz im Süden des Landes in Vranjska Banja befinden sich zudem die europaweit heißesten Quellen. Auch die Hauptstadt Belgrad ist eine Reise wert.
Landestypisches Essen: Serbisches Essen ist vor allem eins: deftig. Einige Gerichte haben es auch schon in deutsche Küchen geschafft. So zum Beispiel die Ćevapčići, gegrillte Hackfleischröllchen, zu denen in Serbien häufig Ajvar gereicht wird.
Die beste Reisezeit: Da Serbien keinen direkten Küstenzugang hat, sind Urlauber nicht so sehr auf Bade-Wetter angewiesen. Am besten eignet sich jedoch der Spätsommer von August bis Oktober als Reisezeit: Die Temperaturen sind angenehm und es fällt weniger Niederschlag als beispielsweise im Frühling.
Durchschnittliche Kosten: Die Lebenshaltungskosten in Serbien sind deutlich geringer als in Deutschland. Da Serbien außerdem ein noch kein stark touristisch geprägtes Land ist, sollten keine unerwartet hohen Kosten entstehen.
Platz 6: Bosnien und Herzegowina

Ein weiterer Balkanstaat, der es auf diese Liste geschafft hat: Bosnien und Herzegowina. Mit 1,2 Millionen Touristen landet es auf dem fünften Platz. Als vielleicht noch unterschätztes Reiseziel hat das südosteuropäische Land einiges zu bieten.
Das gibt es zu entdecken: Sarajevo ist die einzige bosnische Metropole und sollte auf auf der Liste eines jeden Touristen stehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Brücke von Mostar, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde und symbolisch für die Brücke zwischen Christentum und Islam steht. Für Freunde des Wintersports ist außerdem die Region Jahorina empfehlenswert.
Landestypisches Essen: Die Balkanregion ist bekannt für „Dolma“. Das ist gegartes Gemüse, gefüllt mit Reis und Fleisch. Außerdem ein landestypischer Leckerbissen: Uštipci. Diese kleinen Teigwaren gibt es häufig zum Frühstück. Üblicherweise werden sie in Kajmak, eine Art Schichtsahne, getaucht.
Die beste Reisezeit: Die beste Zeit, um nach Bosnien und Herzegowina zu reisen, ist von Mai bis September. Dann liegen die Temperaturen durchschnittlich zwischen 22 und 28 Grad.
Durchschnittliche Kosten: Der Balkanstaat gilt als eher günstiges Reiseziel.
Platz 5: Luxemburg

2019 besuchten etwas mehr als eine Million Touristen Luxemburg. Winzerdörfer, Wanderwege und Schlösser – das kleine Nachbarland von Deutschland eignet sich auch auf Grund der Nähe für einen Kurzurlaub.
Das gibt es zu entdecken: In Luxemburg lassen sich Outdoor-Aktivitäten und Städte-Besichtigungen gut miteinander verbinden. Naturliebhaber können zum Beispiel das natürliche Höhlensystem oder die mittelalterlichen Festungen in Vianden und Clervaux erkunden. Wer Städtereisen bevorzugt, sollte durch die Altstadt von Luxemburg schlendern.
Landestypisches Essen: Zwar ist Luxemburg ein sehr kleines Land, doch hat es eine Vielzahl an besonderen Speisen zu bieten, zum Beispiel Rieslingspaschtéit: Ein mit Fleischfüllung und Weingelee gefüllter Blätterteig, der als Luxemburgs kulinarisches Aushängeschild gilt.
Die beste Reisezeit: Wer einen Urlaub in Luxemburg in Erwägung zieht, sollte am besten im Spätfrühling oder Sommer anreisen.
Durchschnittliche Kosten: Die Urlaubskosten in Luxemburg sind in etwa mit denen in Frankreich oder Großbritannien zu vergleichen: Zwar ist es dort nicht gerade günstig, doch im Vergleich mit beispielsweise Island deutlich preiswerter.
Platz 4: Nordmazedonien

Der Binnenstaat in Südosteuropa liegt nicht direkt am Meer – und fällt damit für viele Urlauber aus dem Raster. Doch Nordmazedonien hat neben unberührten Landschaften noch mehr zu bieten. 2019 erkundeten 758.000 Touristen das Land.
Das gibt es zu entdecken: Zu den schönsten Orten in Nordmazedonien zählen zum Beispiel der Matka Canyon und der Ohridsee. Der Matka Canyon befindet sich westlich von der Hauptstadt Skopje. Dort kann gewandert oder auch eine kleine Bootstour unternommen werden. Der Ohridsee ist einer der ältesten Seen der Welt und ist mit seinem kristallklaren Wasser vielleicht einer der schönsten Orte in Nordmazedonien.
Landestypisches Essen: Es gibt viele traditionelle Gerichte in Nordmazedonien, darunter viele Käsesorten. Außerdem beliebt ist die „kulen“, eine Wurst mit Paprikageschmack, die neun Monate reifen muss.
Beste Reisezeit: Die beste Zeit für eine Reise nach Nordmazedonien ist von Ende Mai bis Anfang November. Wer wandern möchte, sollte besser erst im Herbst anreisen, denn im Sommer kann es heiß werden.
Durchschnittliche Kosten: Unterkünfte, Aktivitäten und Restaurants sind in Nordmazedonien preiswert. Insgesamt ist der Balkanstaat eines der günstigsten Länder auf dieser Liste.
Platz 3: Monaco

Glamour, Glanz und Luxus – damit verbinden viele den Stadtstaat an der französischen Mittelmeerküste. 2019 überzeugten sich 174.000 Touristen von Monacos Vorzügen.
Das gibt es zu entdecken: Der Stadtbezirk Monte Carlo ist bei Besuchern sehr beliebt. Dort gibt es zahlreiche Shoppingmöglichkeiten, Restaurants und Bars. Um Monaco herum gibt es schöne Landschaften zu sehen. Nicht zu vergessen: Der Yachthafen ist für alle, die Monacos Glanz erleben wollen, der richtige Anlaufpunkt.
Landestypisches Essen: Feinschmecker kommen in Monaco vermutlich auf ihre Kosten. In zahlreichen Sterne-Restaurants lässt sich hochwertiges Essen genießen. Monaco ist kulinarisch durch die französische und italienische Küche geprägt.
Beste Reisezeit: Da in Monaco ein typisch mildes Mittelmeerklima vorherrscht, kann es das ganze Jahr bereist werden. Formel-1-Fans sollten jedoch die zweite Maihälfte anpeilen, wenn der Große Preis von Monaco stattfindet.
Durchschnittliche Kosten: Monaco ist eine Luxus-Stadt – und damit nicht günstig. Hier sollte ein großes Reisebudget eingeplant werden.
Platz 2: Republik Moldau

2019 reisten etwa 174.000 Touristen in die Republik Moldau, auch Moldawien genannt. Die Infrastruktur des Landes ist ausbaufähig, dafür überzeugt es mit beeindruckenden Landschaften.
Das gibt es zu entdecken: Die Hauptstadt Chișinău ist einen Besuch wert. Sie gilt nicht nur als eine der grünsten Städte Europas, sondern beherbergt auch den größten Weinkeller der Welt. Die vielleicht schönste Landschaft Moldawiens heißt Orheiul Vechi. Die UNESCO-Welterbestätte ist ein historisches Siedlungsgebiet und unter anderem für sein tatarisches Badehaus bekannt.
Landestypisches Essen: Ein typisches Gericht der Moldauer Küche „Drob de miel“, ein Gericht, das eigentlich aus Rumänien stammt und aus gehackten Lamminnereien zubereitet wird. Eine weitere typische Speise ist „Scrob“, das in etwa mit einem Omelett zu vergleichen ist.
Beste Reisezeit: Da in den Wintermonaten pro Tag nur etwa zwei bis drei Stunden die Sonne scheint, ist die beste Reisezeit von April bis Oktober.
Durchschnittliche Kosten: Die Republik Moldau ist günstig. Urlauber müssen in der Regel nicht tief in die Tasche greifen.
Platz 1: Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein liegt zwischen der Schweiz und Österreich, im Zentrum des europäischen Alpenbogens. Das Land empfing 2019 nur rund 98.000 Touristen und liegt damit auf Platz eins der am wenigsten bereisten Länder Europas.
Das gibt es zu entdecken: Dadurch, dass Liechtenstein so klein ist, lässt sich das ganze Land innerhalb eines Tages vollständig erkunden. Ein beliebtes Reiseziel im Fürstentum ist der Liechtenstein-Weg, den Wanderliebhaber im Blick haben sollten.
Landestypisches Essen: Kasknöpfle mit Apfelmus, Zwetschgenknödel oder Fondue – landestypisches Essen aus Liechtenstein ist wohl das, was man als urig bezeichnen kann.
Beste Reisezeit: Egal, ob Sommer- oder Winterurlaub: Liechtenstein eignet sich ganzjährig für einen Aufenthalt.
Durchschnittliche Kosten: Die Kosten in Liechtenstein liegen in etwa so hoch wie die in seinem Nachbarland der Schweiz. Demnach sollte ein höheres Reisebudget angesetzt werden.
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