Von orange bis grün, von rund bis gezackt – Kürbisse sind viel mehr als eine Schnitzvorlage und einfache Herbstdekoration. Die Gewächse, welche botanisch gesehen eigentlich zu den Beerenfrüchten gehören, sind wahre Kraftprotze. In ihnen stecken viele wichtige Nährstoffe, die unsere Abwehrkräfte stärken können. Wer viel Kürbis isst, macht es damit der nächsten Grippe oder Erkältung deutlich schwerer. Das Gemüse senkt unseren Cholesterinspiegel und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Auch die leckeren Kerne der Kürbisse haben es in sich. Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan. Dieses unterstützt die Bildung von Serotonin – einem Glückshormon. Kürbisse sorgen für gute Laune. Aber welchen soll man nun essen? Hier eine kleine Kürbis-Kunde:

  • Liebling in der Küche: der Butternut
    Butternut Squash
    Bild: Barbara Pheby

    Die Sorte Butternuss (Englisch: Butternut) sieht aus wie eine übergroße Birne. Manchmal wird er Birnenkürbis genannt. Doch außer der Form hat der beliebte Butternut nichts mit dem Obst gemeinsam. Dafür wird der Butternut seinem Namen sehr gerecht. Dieser schmeckt würzig-nussig und hat sehr viel butterweiches orangefarbenes Fruchtfleisch mit nur wenigen Kernen. Wenn er frisch geerntet ist, kann sogar die Schale mitgegessen werden. Lagert er schon etwas länger, wird die Schale zu hart. Der Speisekürbis eignet sich sehr für Pürees oder Suppen, aber auch zum Einlegen und Braten. Er schmeckt sogar super in Süßspeisen wie Puddings oder Kuchen.

    Geschmack: 5/5

     
  • Der kleine Riese: der Hokkaido
    Bild 2: So vielfältig schmecken Kürbisse – Wir zeigen Ihnen die schmackhaftesten Exemplare und echte Hingucker
    Bild: Bozena Fulawka

    Einer der bekanntesten Speisekürbisse ist der Hokkaido. Die Sorte ist eher handlich, flachrund und wird in der Regel nur 500 Gramm bis drei Kilogramm schwer. Wie der Name schon erahnen lässt, ist der Hokkaido eine Züchtung, die von der gleichnamigen japanischen Insel stammt. Geschmacklich erinnert die Sorte an Esskastanien. Sie haben einen intensiv nussigen Geschmack, ein leicht süßliches und saftiges Fruchtfleisch. Von daher sind sie wie gemacht für Püree, Suppen, Aufläufe und Kuchen. Die Schale, die man mitessen kann, da sie beim Kochen weich wird, enthält sehr viel Beta-Karotin. Die Kerne können getrocknet und geröstet werden. Sie schmecken grandios in Salaten.

    Geschmack: 5/5

    Das könnte Sie auch interessieren
     
  • Der Halloween-Klassiker: der Early Harvest
    Bild 3: So vielfältig schmecken Kürbisse – Wir zeigen Ihnen die schmackhaftesten Exemplare und echte Hingucker
    Bild: foto_tech

    Die Sorte Early Harvest (frühe Ernte) ist das Schreckgespenst unter den Kürbissen. Der orange runde Riese wird bis zu acht Kilogramm schwer, 20 bis 30 Zentimeter dick und hat eine feste Schale. Seine kräftige Farbe zieht alle Blicke auf sich. Damit hat er die perfekte Größe und Beschaffenheit zum Aushöhlen, Schnitzen und Erschrecken. Geschmacklich kann diese Sorte aber nicht mit seinen kleineren Konkurrenten mithalten. Er ist deutlich milder im Geschmack, schmeckt aber auch nussig. Nichtsdestotrotz ist die Sorte vielseitig in der Küche einsetzbar.

    Geschmack: 2/5

     
  • Das Schwergewicht: der Muskatkürbis
    Kürbis verschiedene Sorten isoliert auf weiß
    Bild: fotolia_anjak

    Ein wahrer Koloss unter den Kürbissen ist die Sorte Muskatkürbis. Ein einzelner Kürbis kann bis zu 40 Kilogramm wiegen. Von daher findet man die Sorte eher selten auf dem Markt oder im Supermarktregal. Bekommen kann man in trotzdem. Er wird oft in Scheiben verkauft. Er schmeckt ganz vorzüglich. Er hat einen leicht säuerlichen Geschmack, die durch eine Muskatnote ergänzt wird – wie der Name schon erahnen lässt. Daher ist er gut geeignet für Suppen, Füllungen, süße und herzhafte Kuchen.

    Geschmack: 4/5

     
  • Gemüse aus dem Weltall: der Patisson
    Bild 5: So vielfältig schmecken Kürbisse – Wir zeigen Ihnen die schmackhaftesten Exemplare und echte Hingucker
    Bild: Wolfgang Mücke

    Er sieht aus, wie eine winzige fliegende Untertasse: Er ist ziemlich flach, leicht gezackt, zehn bis 20 Zentimeter groß, mal sonnengelb, grün, ganz weiß oder zweifarbig. Die Kürbissorte Patisson wird daher scherzhaft Ufo-Kürbis genannt. Angeblich haben ihn schon die Inkas angebaut. Der Patisson zählt zu den kleinsten Speisekürbissen. Ganz jung und klein (ein Mini-Patisson) schmeckt die Sorte am besten. Er erinnert an eine Mischung aus Artischocke und Zucchini. Ist der Kürbis noch jung, ist seine Schale hauchzart und kann mitgegessen werden. Die Sorte ist auch roh ein Genuss – samt seiner Kerne. Ein geschmacklicher Höhepunkt ist die Sorte aber sauer eingelegt. Da der Kürbis klein ist, kann man ihn auch mit Hackfleisch oder Couscous füllen und im Backofen backen.

    Geschmack: 3/5

     
  • Ein richtiger Süßer: der Sweet Dumpling
    Bild 6: So vielfältig schmecken Kürbisse – Wir zeigen Ihnen die schmackhaftesten Exemplare und echte Hingucker
    Bild: george3973 

    Dieser etwa 600 Gramm schwere Kürbis macht seinem Namen alle Ehre. Sweet Dumpling bedeutet salopp übersetzt süßer Kloß oder Knödel. Die Sorte schmeckt sehr süß und ähnlich nussig wie Maronen. Das Fruchtfleisch ist hell, fest, knackig und kein bisschen faserig, wie bei vielen seiner Verwandten. Außerdem kann man die grüne Schale mit länglichen Rillen mitessen. Besonders gut schmeckt der Sweet Dumpling, wenn er zubereitet wird wie Bratkartoffeln. Auch für Süßspeisen, Tartes und Kuchen ist er spitze.

    Geschmack: 4/5

     
  • Ein Kürbis mit Kopfbedeckung: die Bischofsmütze
    Bild 7: So vielfältig schmecken Kürbisse – Wir zeigen Ihnen die schmackhaftesten Exemplare und echte Hingucker
    Bild: Erich Mücke

    Einer der dekorativsten und schmackhaftesten Kürbissorten ist die Bischofmütze oder auch Türkenturban genannt. Warum dieser seltsame Name? Natürlich ist es eine Beschreibung, woran dieser Kürbis die Menschen erinnert. Die Sorte ist rund, flach und hat einen Durchmesser von etwa 45 Zentimetern. Beim Wachstum bleibt bei dieser Sorte ein Blütenansatz als Ring stehen. Daraus bildet sich das wulstige Fruchtfleisch, was aussieht wie eine Mütze oder Turban. Dank seines festen und saftigen Fruchtfleisches und seines süßlich-würzigen Aromas eignet sich diese Sorte sehr gut zum Grillen und Anbraten. Auch wenn der Kürbis als Delikatesse gilt, hat das leckere Gemüse einen Haken. Es ist sehr schwer, an das Fruchtfleisch ranzukommen. Die Schale muss erst geknackt werden, und sie ist nicht essbar.

    Geschmack: 4/5

     
  • Der Geheimtipp: der Spaghettikürbis
    Bild 8: So vielfältig schmecken Kürbisse – Wir zeigen Ihnen die schmackhaftesten Exemplare und echte Hingucker
    Bild: Erich Mücke

    Ja, dieser Kürbis hat im Inneren wirklich Spaghetti. Aber aus reinem Kürbis. Dabei erinnert der ovale, gelbliche Spaghettikürbis äußerlich eher an eine Honigmelone. Wenn man diese Sorte richtig zubereitet, sieht sein faseriges Fruchtfleisch Spaghetti zum Verwechseln ähnlich. Zur Vorbereitung sticht man den Kürbis rundum mehrmals mit dem Messer ein. Dann muss man ihn in Salzwasser etwa 30 bis 40 Minuten garen. Den weichgekochten Kürbis muss man nun halbieren. Im Inneren stößt man dann auf das nudelartige Kürbisfleisch. Aber es geht noch einfacher und zwar mit Hilfe der modernen Technik so: Den rohen Kürbis in zwei Hälften teilen und für zehn Minuten in die Mikrowelle stecken. Auch geschmacklich sticht dieser Kürbis heraus. Er schmeckt leicht nussig mit einer feinen Birnennote. Leider gibt es den Spaghettikürbis noch nicht in jedem Supermarkt oder Marktstand zu kaufen.

    Geschmack: 5/5

Warum Kürbisse zu Halloween?

Warum werden am 31. Oktober zu Halloween eigentlich ausgehöhlte Kürbisse als Schreckgespenster vor die Türen gestellt?
 

  • Die Erzählung: Der Brauch geht auf eine irische Sage zurück. Dort lebte einst ein Dieb und Trunkenbold namens Jack Oldfield, dessen Seele der Teufel am Abend vor Allerseelen holen wollte. Aber der Dieb trickste den Teufel aus. Als letzten Wunsch wollte Oldfield einen Drink. Der Teufel gewährte dies und verwandelte sich in ein Geldstück, damit das Getränk gezahlt werden konnte. Der Trunkenbold steckte die Münze in seinen Geldbeutel, wo er auch ein silbernes Kreuz aufbewahrte. Jetzt konnte der Teufel nicht entfliehen. Der Dieb verhandelte, dass er noch zehn weitere Jahre leben durfte. Der Teufel willigte ein. Zehn Jahre später kam er zurück, um die Seele von Oldfield zu holen. Aber wieder trickste der Mann den Teufel aus, sodass der Teufel versprach, Oldields Seele nie zu holen. Als Oldfield schließlich starb, konnte er wegen seiner schlechten Taten nicht in den Himmel, aber auch nicht in die Hölle.
  • Aber was hat das mit Kürbissen zu tun? Der Teufel hatte Mitleid und schenkte Oldfield eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer. Er höhlte eine Rübe aus, steckte die Kohle hinein und benutzte sie als Laterne. Seither wandelt der Mann der Sage nach in der Nacht zu Allerseelen durch die Nacht. Daraus entstand der Aberglaube, dass man den Teufel mit einer Rübenlaterne verscheuchen kann. Iren nahmen die Sage mit in die USA. Dort fanden sie Kürbisse, die weit besser als Laterne genutzt werden konnten. (kst)
Rückmeldung an den Autor geben