Frank Ferkels Idee war denkbar einfach: Er kickert gerne und mag Bier. Warum also nicht beides verbinden? Der Erfinder aus der Nähe von Ludwigshafen machte sich ans Werk; dabei kam der „Schoppekicker“ heraus: An seinem Tischkicker hängt ein Aluminiumkasten mit eingebauter Zapfanlage, aus der zwei Hähne ragen. Schießt ein Spieler ein Tor, fließt Bier in eines der bereitstehenden Gläser. Möglich macht's eine Mechanikvorrichtung, die über ein Magnetventil Kontakt zwischen dem ins Tor sausenden Kickerball und der Zapfanlage herstellt.
Ferkels Frau Tina war zuerst skeptisch. Als „Männerspielerei“ habe sie seinen „Schoppekicker“ verspottet, gibt der Gatte zu. Beim Pressetermin zur Erfindermesse iENA in Nürnberg ist seine Frau aber mit von der Partie. Sie weist darauf hin, dass sich die Zapfanlage für Kinder natürlich auch mit Limonade oder Apfelschorle füllen lasse.
Alltagstauglich sind auch viele andere Ideen, die bei der iENA vom 2. bis 5. November zu sehen sind. Etwa der sogenannte „Stromstopp“ für Räume von Marco Reitmeier (16) aus Fürstenzell. Der Gymnasiast hat eine Art Lichtschranke in einem Türrahmen installiert. Sie erfasst, wie viele Personen in ein Zimmer hinein- und aus diesem herausgehen. Hält sich niemand mehr im Raum auf, werden das Licht und andere Elektrogeräte automatisch ausgeschaltet. „Das spart Strom – und das Betätigen des Lichtschalters entfällt auch“, erklärt der Jugendliche. Da sei auch ein gewisser Bequemlichkeitsfaktor dabei.
Für Behaglichkeit soll auch die Erfindung von Jochen Heusel sorgen. Er hat einen Projektor mit einer Laser-Technologie ausgestattet, die einen Sternenhimmel samt Lichteffekten an die eigene Schlafzimmerwand werfen kann. Dazu gibt es sphärische Klänge. Die Neuheit sei, dass über weißes Laserlicht brillante, weiße Sterne erzeugt würden. „Das gab es vorher noch nicht“, sagt Heusel. Den Projektor könne man überall hinstellen und mitnehmen. 2018 soll der Sternenhimmel-Projektor auf den Markt kommen. Kostenpunkt: rund 750 Euro.
Eine wichtige Rolle bei der Erfindermesse spielt das Thema Sicherheit. Alfons Zauner aus Pörndorf bei Passau hat eine Zusatzsicherung für Fenster und Türen gebaut, die für Einbrecher nur sehr schwer zu knacken sein soll. Der unauffällige Zusatzbeschlag aus Edelstahl erschwere Eindringlingen die Arbeit, sagt der Schreiner.

Monika Bernhard-Brendel will die Verbraucher ebenfalls schützen – und zwar vor unliebsamen Zusätzen in Lebensmitteln und Kosmetika. Die Fränkin entwickelte eine Handy-App, über die man unerwünschte Inhaltsstoffe in einem eigenen Profil hinterlegen kann. Man müsse dann nur noch in den Laden gehen, das Produkt in die Hand nehmen und per App den Barcode scannen. „Dann erfährt man, ob der nicht gewünschte Inhaltsstoff drin ist“, sagt Bernhard-Brendel. Die Informationen finden sich in einer Datenbank mit Angaben zu inzwischen rund einer Million Produkten. Die Erfinderin und ihr Team hoffen auf Investoren. Das gilt auch für „Schoppekicker“-Erfinder Frank Ferkel, der seine Idee schon mal patentieren ließ.
