Darum geht's:

Forstarbeiter entdecken im Wald ein Skelett. Es handelt sich um Elmira Dumbrowa aus Moldawien, ein begabtes ehemaliges Mitglied der Tanzsportgemeinschaft Münster, die wohl durch Gewalteinwirkung starb. Marie und Jonas, zwei ihrer Tanzpartner, rücken ins Visier der Ermittlungen. Jonas war unglücklich verliebt in Elmira. Vereinschef Steul und Tanzlehrer Roth tragen nicht wirklich zu den Ermittlungen bei und sorgen sich eher um den bevorstehenden Wettkampf zum Einzug in die Bundesliga. Schon bald haben es Thiel und Boerne mit einer weiteren Leiche sowie einem einzelnen Fuß zu tun, der zu Lebzeiten viel Zeit auf dem Tanzparkett verbracht zu haben scheint. Haben sie es mit einem Doppelmord zu tun?

Darum geht's wirklich:

Natürlich darf auch in diesem Tatort die obligatorische Gesellschaftskritik nicht fehlen. Wie gewohnt, kommt sie mit dem Feingefühl eines Presslufthammers daher, etwa bei der Figur des aalglatten, karrierebewussten Vereins-Präsidenten Steul (großartig verkörpert von Thomas Heinze), der Boerne und Staatsanwältin Klemm persönlich in die Kunst des Paartanzes einführt. Selbstsucht und Geltungsbedürfnis als Handlungsmotive bilden den Nährboden für Schandtaten einiger Beteiligter, für die diese auch bereit sind, über Leichen zu tanzen beziehungsweise zu gehen.
Rechtsmediziner Boerne bildet hier übrigens, trotz seiner Selbstverliebtheit, eine Ausnahme. 

Was man aus diesem Tatort lernen kann:

Wer mit seinem derzeitigen Verdienst unzufrieden ist, sollte auf Orthopäde umschulen und am besten gleichzeitig Präsident einer Tanzschule werden, wie Dr. Steul. So lässt sich das Angenehme (Tanzen) mit dem Nützlichen (Geld verdienen mit der Behandlung kaputter Füße und Knie) verbinden. 

Männliche Vornamen sind als Passwörter für E-Mail-Konten ganz und gar nicht geeignet. 

Die Münsteraner Polizei scheint fortschrittlicher als das amerikanische FBI: Mithilfe einer Gesichtserkennungssoftware lassen sich aus anonymen Fotos per Internet die Identitäten der abgebildeten Personen blitzschnell ermitteln.

Fliegenpilze verzehren und gleichzeitig Taxifahren ist der allgemeinen Gesundheit abträglich.

Lohnt das Einschalten?

Unbedingt. Der 29. Münster-Tatort "Ein Fuß kommt selten allein" reicht vom Herzschmerz-Level zwar nicht an "Dirty Dancing" heran, liefert aber eine spannende "Wer-war-der-Mörder?-Choreographie" mit moderatem Klamauk-Faktor ab. Besonders sehenswert sind die aufwendig gefilmten Tanzszenen.