Schon bei der Aufnahme des epochalen Meisterwerks "Abbey Road" von den Beatles bediente er die Regler: Alan Parsons, ursprünglich von Beruf Toningenieur, seit rund 40 Jahren aber auch Musiker – und zwar ein ziemlich erfolgreicher. 1976 enterte er die Charts mit seinem Debütalbum "Tales Of Mystery And Imagination", einer musikalischen Umsetzung mehrerer Kurzgeschichten von Horror-Altmeister Edgar Allan Poe – eine LP, bei der er lediglich ein wenig Keyboards spielte und für den Gesang hochkarätige Gastmusiker anheuerte, etwa Arthur Brown ("Fire") oder Terry Sylvester von den Hollies. Ein knappes Dutzend weiterer Alben – unter dem Label "Alan Parsons Project" – folgten, darunter "I Robot" (1977) und "Pyramid" (1978), Letzteres ist fast eine High-Fidelity-Test-LP, klangtechnisch so brillant aufgenommen, dass sie auch heute noch, im digitalen Zeitalter, als Sound-Referenzplatte dienen kann. Dass Parsons auch die Pink-Floyd-Meilenstein-LPs "Atom Heart Mother" und "Dark Side Of The Moon" tontechnisch betreut hat, erklärt seine ausgesprochene Vorliebe für epische Science-Fiction-Sounds – die er nach langem Zögern seit geraumer Zeit auch live präsentiert. Der 35. Jahrestag des Erscheinens von "Eye In The Sky", seinem kommerziell erfolgreichsten Album, bewegte ihn letztes Jahr dazu, mal wieder auf Tour zu gehen: Am Sonntag, 29. Juli, ist er mit seinem "Live Project" Stargast beim diesjährigen Hohentwiel-Festival.

Die US-Sängerin Beth Ditto wurde vor knapp zehn Jahren als Sängerin von Gossip weltweit bekannt: deren Smash-Hit "Heavy Cross" fräste sich damals unaufhaltsam in die Gehörgänge von Millionen. 2016 löste sich die Band auf, und die stimmgewaltige Frontfrau schlug eine Solo-Karriere ein. Nebenberuflich entwirft sie heute Mode für Übergrößen. Ihr aktuelles Album "Fake Sugar" brachte es in Deutschland immerhin auf Platz 22 der CD-Charts (in der Schweiz sogar auf Platz 11). Am Montag, 23. Juli, wird sie, zweifellos mit dem ganzen Gewicht (nicht nur) ihrer Stimme, die Burgruine auf dem Hohentwiel rocken.

Zu Dieter Thomas Kuhn muss man wohl nicht mehr allzu viel sagen. Seit Jahren füllt er die allergrößten Stadien mit seinen halb-ironischen, halb-ernsthaften Neuinterpretationen von sattsam bekannten Schlager-Klassikern – zu denen er nach einer eher missglückten Umorientierungsphase in Richtung zeitgenössischer Deutsch-Pop immer wieder zurückkehrt. Nicht zuletzt auch ein Mode-Revival ist mit Kuhns Namen inniglich verbunden: Schlaghosen und Blümchenhemden à la 1970er-Jahre sind ein "Must" bei der Outfit-Wahl seiner Fans. Am Samstag, 21. Juli, tritt die "singende Föhnwelle", wie ihn seine Anhänger(innen) liebevoll nennen, auf dem Singener Hausberg auf.

Für die jüngeren Festivalbesucher gibt's dieses Jahr den Rapper Kontra K (der in Wirklichkeit Maximilian Diehn heißt). Auf insgesamt sechs Studioalben hat er es bisher gebracht, ein siebtes soll am 18. Mai erscheinen. Am Donnerstag, 26. Juli, entert er die Bühne auf dem Hohentwiel. Und auch ein zünftiges Burgfest gibt's wieder: am Sonntag, 22. Juli. Bleibt nur zu hoffen, dass der Wettergott es mal wieder gnädig mit uns meint.
