Nein, nein, wir wollen nicht heute schon an Aschermittwoch denken. Jetzt geht die Fasnacht ja gerade erst los. Aber, und man kann es ja auch als gute Nachricht sehen: Während sie in den allermeisten Regionen am Aschermittwoch endet, startet sie an einzelnen Orten danach gerade richtig durch.

Das bekannteste Beispiel ist der Basler Morgestraich am Montag nach Aschermittwoch, ähnlich verhält es sich aber auch mit der Buurefasnacht (Bauernfasnacht) im Markgräflerland, etwa in Weil am Rhein oder dem Lörracher Stadteil Hauingen.

Was dahinter steckt, erklärt sowohl ein verbreitetes Missverständnis als auch eine Redewendung. Reisen wir dafür rund 930 Jahre zurück, ins Jahr 1091. Dort berief Papst Urban II. im heute italienischen Benevento eine Synode ein.

Der dortige Beschluss: An Sonntagen muss nicht mehr gefastet werden. Damit dennoch 40 Tage lang verzichtet wird, verlegte man den Beginn der Fastenzeit sechs Wochentage vor, eben auf den jetzigen Aschermittwoch.

Urbans anderer Einfall war schlechter

Urbans schlechteste Idee war das nicht, jedenfalls besser als die, vier Jahre später seine Christen zum ersten Kreuzzug nach Palästina aufzurufen, was zehntausende Menschen das Leben kostete.

Jedenfalls geht die Fastenzeit heute also nicht die viel zitierten 40 Tage, sondern tatsächlich 46, falls man sonntags mitfastet.

Nicht jeder macht mit

So richtig toll fanden diese synodale Änderung aber natürlich nicht alle. Und einige feierten Fasnacht eben weiterhin dann, wann sie es vor der Synode gefeiert hatten. Deswegen gibt es die Ausnahmen – entgegen anderer Mythen hat das also auch nichts mit dem Übergang vom julianischen auf den gregorianischen Kalender im 16. Jahrhundert zu tun.

Wahr ist aber, dass diese Besonderheit eine die Redewendung entstehen hat lassen: Die kommen daher wie die alte Fasnacht. Eben einfach etwas zu spät...

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