Jael Rickenbacher

Für „My Paketshop“ in Bad Säckingen hält der Päckchen-Boom der Pandemie noch immer an. Vor allem in der Weihnachtszeit gingen besonders viele Pakete ein und aus. Laut Inhaber Simon Kühn sind über die Woche vom 21. bis zum 28. Dezember 6404 Pakete im Shop angekommen und 6355 herausgegangen.

„2022 war wesentlich besser als letztes Jahr“, sagt er, und zum Vergleich: Dieses Jahr gab es runde 200.000 Sendungen, letztes Jahr etwa 148.000. Weiter erzählt Kühn: „Im November und Dezember von diesem Jahr hatten wir so viele Pakete wie 2021 im ganzen vierten Quartal.“

2000 Päckchen am 23. Dezember

Am meisten los war am 23. Dezember, kurz vor Heiligabend. 1300 Pakete sind an dem Tag angekommen und 2000 wurden abgeholt – die meisten davon landeten wohl unter dem Tannenbaum. An Heiligabend war es natürlich ruhig und „My Paketshop“ hatte nur bis 14 Uhr geöffnet.

Manche Kundinnen und Kunden hatten sich ganz schön ins Zeug gelegt beim Bestellen: Jemand holte in diesem Jahr 1500 Pakete ab. Übertrumpft wird dieser Kunde nur von einem Firmenkunden – dieser empfing 1600 Päckli. Die Top-5-Kundinnen und -Kunden erhielten jeweils mehrere hundert Pakete.

Amazon ist auf Platz 1

Amazon ist eine der beliebtesten Websites zum Bestellen. Kühn erzählt: „Von Amazon haben wir traditionell sehr viele Pakete: etwa 60 Prozent. Auch Bestellungen von Shein haben extrem zugenommen – im Vergleich zu Amazon ist die Marke aber nicht wirklich nennenswert.“ Die Fast-Fashion-Marke mache etwa fünf Prozent der Pakete aus. Oben mit dabei sind auch Zalando, Mytoys“ und Tiernahrungsanbieter wie zum Beispiel „Zooplus“. Über hundert E-Bikes sind ebenfalls durch den Päckli-Shop gegangen. Viele davon sind in der Pandemie bestellt worden und konnten wegen der Lieferengpässe nicht geliefert werden.

„My Paketshop“ war davon aber nicht stark betroffen, sagt Kühn: „Manche Kundinnen und Kunden beklagten sich wegen Bestellungen im Elektrobereich, die nicht angekommen sind. Aber sonst haben wir nicht gross etwas davon gemerkt.“

Aber auch bei ihnen macht sich der Krieg bemerkbar: In Deutschland haben sich die Strom- und Gaspreise verdreifacht. „Das wird irgendwann ­sicherlich einen Einfluss auf uns haben“, sagt Kühn, „aber ich bin zuversichtlich. Wir hatten ein sehr erfolgreiches Jahr.“ Auch merkte er, dass manche Kundinnen und Kunden palettenweise Stromgeneratoren bestellten.

Bestellt und nicht abgeholt

Wenn ein Paket von niemandem abgeholt wird, gibt es eine grundsätzliche Aufbewahrdauer von einem Monat. Dann wird die Kundin oder der Kunde kontaktiert und nachgefragt. „Meistens wurde das Paket einfach vergessen und der Kunde holt es dann ab“, erzählt Kühn, „aber das sind sehr seltene Fälle.“

Nur etwa eines von 10000 Paketen wird nicht abgeholt. Wenn die Kundin oder der Kunde gar nicht mehr reagiert, wird das Paket an den Sender zurückgeschickt.

Preisvergleiche Deutschland-Schweiz

Der Artikel über die Paketshops erschien in der ‚Aargauer Zeitung‘.