Es sind schöne Bilder aus dem Zoo in Basel von den Pelikan-Küken. Genauer gesagt, hat es bei den Rosapelikanen jüngst Nachwuchs gegeben. Wie die Pressestelle des Zolli, die der Basler Zoo liebevoll genannt wird, mitteilt. Das ist seit 20 Jahren nicht mehr passiert. Deshalb ist das erfreuliche Ereignis für den Zolli eine kleine Sensation.

Ein Küken schält sich aus dem Ei.
Ein Küken schält sich aus dem Ei. | Bild: Zoo Basel

Noch nicht alle Eltern ausfindig gemacht

Vor etwa einem Monat haben sich die drei Kleinen aus dem Ei geschält. „Sie werden von den Elternpaaren vorbildlich umsorgt und mit vorverdautem Fischbrei gefüttert“, heißt es. Die drei kleinen Pelikane sind in zwei Nestern geschlüpft. Laut Angaben wurde der Vater des ältesten Kükens 2003 im Zolli nachgezogen. „Wer die restlichen Eltern sind, ist noch nicht gänzlich geklärt, da man die Vögel möglichst nicht stören will“, schreibt der Zoo weiter. Bei Pelikanen würden die Eier von beiden Elternteilen bebrütet.

Wenn die Küken zur Welt kommen

Die Küken kämen nackt zur Welt und entwickelten nach ein paar Tagen bis Wochen ein flauschiges Daunengefieder. Wen zwei Küken im selben Nest schlüpfen, könne es vorkommen, dass sich eins – zumeist das erstgeschlüpfte – schneller entwickle. „Weil es von den Eltern mehr gefüttert wird, und dadurch das Geschwisterküken verdrängt.“

Beschützt von den Eltern.
Beschützt von den Eltern. | Bild: Zoo Basel

Warum es so lange gedauert hat

Die vorerst letzte geglückte Aufzucht liege beinahe 20 Jahre zurück. Das sei im Mai 2004 gewesen. Aber warum? Seit der damals erfolgreichen Aufzucht hätten die eindrücklichen Vögel regelmäßig und intensiv gebalzt, sich um Nistmaterial gestritten und ansatzweise Nester gebaut.

Auch ihren sogenannten Balzschmuck, etwa die hühnereigroße Beule am Ansatz des Oberschnabels, die langen Schmuckfedern am Hinterkopf oder eine intensiv gefärbte Gesichtshaut, hätten sie zur Schau getragen. Sogar Eier seien gelegt worden. Aber Küken seien bis jetzt nie geschlüpft.

Die Eltern sind natürlich auch stolz.
Die Eltern sind natürlich auch stolz. | Bild: Zoo Basel

Warum es gerade jetzt geglückt ist

Warum haben sich die Pelikane gerade jetzt dazu entschlossen, zu brüten? Dafür könnten mehrere Gründe angeführt werden, schreibt der Zolli weiter. Seit Ende 2021 teile sich die Gruppe der Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) ihre Anlage mit den Krauskopfpelikanen (Pelecanus crispus).

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Die Auswahl dieser Tierart sei nicht zufällig getroffen worden. „Die etwas größeren grauen Vögel mit lustiger Frisur sollten die schon seit langer Zeit im Zoo Basel lebenden Rosapelikane in Brutstimmung versetzen.“ Krauskopfpelikane würden nämlich bereits in einer Kolonie mit wenigen Tieren anfangen, zu nisten. Rosapelikane würden dies bevorzugt in dichten Kolonien tun.

Sieht putzig aus, das Kleine – oder?
Sieht putzig aus, das Kleine – oder? | Bild: Zoo Basel

Im Zolli vermutet man, dass die Vogelgrippe ebenfalls einen Einfluss auf die Brutstimmung der Pelikane gehabt haben könnte. Seit dem 24. November lebten die Tiere in einem geschlossenen Gehege relativ kuschlig zusammen. Die Tierpfleger hätten die Anlage kaum noch betreten und hätten die Vögel um Haus gefüttert. „Diese Umstände könnten dazu beigetragen haben, dass bei den Rosapelikanen fünf, bei den Krauskopfpelikanen zwei Nester gebaut wurden.“

Liebevoll von den Eltern umsorgt.
Liebevoll von den Eltern umsorgt. | Bild: Zoo Basel

Obwohl die Schutzmaßnahmen vor der Vogelgrippe am 1. Mai schweizweit aufgehoben worden seien, bleibe das Schutzgehege bei den Pelikanen bis auf Weiteres bestehen. Um die Vögel bei der Aufzucht möglichst nicht zu stören.

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