Bahnkunden und Pendler in die Schweiz müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Die Strecke zwischen Waldshut und Koblenz ist ab Samstag, 1. April, bis voraussichtlich 29. Oktober 2023 gesperrt.
Ursache sind Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke zwischen Deutschland und der Schweiz. Laut einer Mitteilung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) führt die Sperrung zu umfangreichen Fahrplanänderungen im Grenzverkehr.
Was bedeutet die Sperrung für Bahnkunden?
In der Zeit vom 1. April bis 29. Oktober fallen die Züge der Linien S27 (Waldshut Richtung Baden) und S36 (Waldshut Richtung Bülach) zwischen Koblenz und Waldshut in beiden Richtungen aus. Laut SBB verkehren in dieser Zeit Bahnersatzbusse auf der drei Kilometer langen Strecke.
Wie oft fahren die Ersatzbusse?
Aufgrund des stark variierenden Verkehrsaufkommens auf der Bundesstraße 34, am Grenzübergang und auf der Ortsdurchfahrt von Koblenz können laut der SBB die Fahrzeiten der Bahnersatzbusse schwanken.
Daher verkehren zwischen Montag und Freitag während der Hauptverkehrszeiten und zusätzlich am Samstag zwischen 9 und 16 Uhr die Busse im 15-Minuten-Takt, ansonsten im 30-Minuten-Takt.
Wo finden Kunden aktuelle Informationen?
Die SBB bittet die Kunden, ihre Verbindung vor Reiseantritt im Online-Fahrplan unter sbb.ch oder in der SBB Mobile App zu prüfen. „Der Online-Fahrplan ist angepasst und schlägt jeweils die besten Verbindungen vor“, schreibt die SBB.
Wieso wird die Eisenbahnbrücke saniert?
Die geschichtsträchtige Rheinbrücke ist Teil der Bahnlinie Waldshut-Koblenz und gilt als älteste erhaltene Rheinquerung der Eisenbahn. „Sie ist damit eine wichtige Verbindung zwischen der Schweiz und Deutschland. Auf der Brückenmitte verläuft die Grenzline der beiden Länder“, informiert die SBB auf ihrer Internetseite.

Die eingleisige Eisenbahnbrücke wurde 1859 fertiggestellt. Sie zählt zu den europaweit seltenen Gitterträgerbrücken im Originalzustand. Nach 164 Jahren muss die Rheinbrücke instandgesetzt werden. Damit verlängere sich ihre Lebensdauer um weitere 50 bis 60 Jahre.
Im Auftrag des Bundes führt die SBB in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn die Sanierung für 17 Millionen Franken durch. „Damit wird sichergestellt, dass die Züge weiterhin sicher und pünktlich verkehren“, so das Unternehmen.
Was genau wird instandgesetzt?
Die Hauptarbeiten umfassen laut SBB den Ersatz der nicht mehr funktionstüchtigen Brückenlager aus dem Jahr 1858, den Ersatz des Sekundärträgers aus dem Jahr 1912 und die Erneuerung des Korrosionsschutzes von 1970.
Wie lange dauert die Sanierung?
Die Arbeiten, für die eine Sperrung der Bahnstrecke nötig ist, starten im April und dauern bis Herbst 2023. Während der Wintermonate pausieren die Bauarbeiten, da Korrosionsschutzarbeiten nur im Sommerhalbjahr erfolgen können.
Von April bis Oktober 2024 erfolgt der Rest der aufwändigen Korrosionsschutzarbeiten. Während dieser Arbeitsphase sei der Bahnbetrieb nicht betroffen, betont die SBB.