Einen interessanteren Einstand hätte sich Schwenningens Neuzugang Carl Neill wohl kaum wünschen können. Das erste Derby in dieser Woche hatte der Kanadier noch „in Zivil“ erlebt, im zweiten innerhalb von zwei Tagen war dann Teil der Wild Wings. Der 26-jährige Verteidiger, gerade von Ljubljana an den Neckarursprung gewechselt, bestritt seine erste Partei für den seinen neuen Arbeitgeber an der Seite des in den Kader zurückgekehrten Johannes Huß. „Es ist cool mit einem solchen Spiel anzufangen. Wir brauchen heute wieder die Playoff-Mentalität“, meinte Neill. Als überzähliger Ü23-Spieler war Peter Spornberger nicht im Aufgebot.
Florian Elias sorgt für starken Start der Wild Wings
Es war dies übrigens das 70. Aufeinandertreffen der beiden Klubs in der höchsten deutschen Spielklasse und es begann für den Außenseiter aus dem Schwarzwald mal so richtig gut. In der sechsten Minute war es ausgerechnet Florian Elias, der zum 1:0 für die Wild Wings traf. Der von den Adlern ausgeliehene Stürmer wurde von Mitch Wahl mit einem prima Querpass bedient und vollendete trocken.
Schwenningen versteckte sich nicht, agierte geradlinig, mit einem sehr guten Forechecking und einem schnellen Umschaltspiel. Zudem waren die Schwäne sehr präsent in den Zweikämpfen und mit ihren wenigen Angriffen immer gefährlich. Dazu hatten sie wieder einmal einen bestens aufgelegten Joacim Eriksson im Tor. Einziger Wermutstropfen in diesen ersten 20 Minuten: Die Wild Wings kassierten gleich drei Strafzeiten. „Das ist zu viel. Wir müssen die Beine mehr bewegen und versuchen, Mannheim unter Druck zu setzen“, forderte auch Torschütze Elias.
Tyson Spink sorgt für das 2:0 der Schwenninger
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild kaum. Die Quadratestädter spielten viel, sich aber oftmals eben auch fest. Die Gäste standen sicher, machten die Räume sehr eng und ließen weiterhin nur Schüsse von außen zu. Mit zunehmender Dauer schafften sie es gar, die Anzahl der Versuche der Adler zu reduzieren.
Am Ende des Mitteldrittels lautete die Schussbilanz 37:18 für Mannheim. Viel wichtiger war aber die Torstatistik, und da hieß es nach 40 Minuten 2:0 für Schwenningen. Einen Bilderbuchkonter über Phil Hungerecker und Zwillingsbruder Tylor verwertete Tyson Spink mit einem präzisen Schuss an Mannheims Schlussmann Arno Tiefensee vorbei ins untere Eck.
Alexander Karachun macht den 3:0-Sieg gegen Mannheim perfekt
Die Wild Wings verwalteten den Vorsprung auch im letzten Abschnitt klug, waren dabei aber erstmals oft selbst in der Offensive. Und sie trafen erneut. In der 49. Minute nutzten die Schwarzwälder ihr erstes Überzahlspiel und eine weitere angezeigte Strafe gegen Mannheim zum 3:0 durch Alexander Karachun, der bestens von Tylor Spink bedient worden war.
Die Nordbadener reagierten mit zunehmender Verzweiflung. Schwenningen blieb dagegen souverän und so waren am Ende der Shutout für Eriksson und die so wichtigen drei Punkte im Kampf um einen Playoff-Platz absolut verdient.