Reiten: – Das Pfingstwochenende mit dem Reitturnier in Tiengen war wieder eines der Jahres-Highlights der heimischen Reitsportfans. Für den Reitsportnachwuchs der Region ist das traditionelle Pfingstturnier in Tiengen, das seinen Ursprung schon im Jahr 1927 hat, auch einer der wichtigsten Termine im Jahr.
Mit mehr als 600 Starts folgten rund 200 Reiterinnen und Reiter dem Ruf des Veranstalters RV Tiengen. Das Besondere in Tiengen: Es werden Wettbewerbe in allen Klassen ausgetragen, die mit den Einsteigern (E) beginnen und über Anfänger (A), Leicht (L), Mittel (M) bis zu Schwer (S) reichen. In der jeweiligen Klasse gibt es dazu die Schwierigkeitsgrade, die mit einem bis fünf Sterne gekennzeichnet sind.
Die sportlichen Höhepunkte im Reitstadion an der Wutach waren am Pfingstmontag das Dressurreiten der Klasse M** und das Springreiten der Klasse S*, das als Zwei-Phasen-Springprüfung ausgetragen wurde. Dabei besteht der Parcours aus zwei Teilen. Wer den ersten Teil fehlerfrei reitet, muss im zweiten Teil möglichst schnell und fehlerfrei sein.
Der Sieg ging an den Vorjahressieger Christophe Herz (RV Hofgut Mahlspüren) auf „Parabelle“, der fehlerlos blieb und am schnellsten war. In diesem schweren Springen mit Hindernissen bis zu 1,40 Meter Höhe war auch Sieglinde Heinrich vom RFV Klettgau-Bühl am Start.
Vor dem Start zeigte sie Respekt: „Ich habe schlechte Erinnerungen an den Untergrund Gras, da ich vor Jahren schwer gestürzt bin.“ Vielleicht übertrug sich die Unsicherheit auf ihr Pferd „Clüver“. Drei Fehler und die verpasste Zeitschranke führten zur Disqualifikation. „Bis zum fünften Hindernis war er heute nicht so ganz bei der Sache. Nach einem kurzen Stopp wurde es besser. Dass ich die Zeitschranke dann noch übersehen hatte, war nicht mehr so schlimm“, zeigte sich Sieglinde Heinrich trotz des misslungen Auftritts zufrieden mit dem Pfingstwochenende. Sie war schon am Samstag in der Punktespringprüfung der Klasse M* erfolgreich. Ebenfalls auf „Clüver“ umrundete sie den Parcours in Bestzeit und gewann punktgleich vor Christian Wieber (RV Singen) auf „Jack Sparrow“.
Lokalmatadoren auf dem Podium
In den L-Springprüfungen gab es weitere fehlerfreie Ritte für Starterinnen und Starter aus der Region, die zu Podiums-Platzierungen und einem Sieg erreichten. Magdalena Rose vom PSV Wolfsgrube Klettgau-Erzingen blieb mit „Tinka Bell“ am Montag ohne Abwurf und war auch die Schnellste. Auf Rang drei schaffte es am Samstag Christof Grießer auf „Akio“, und am Sonntag wurde Christine Simmel (beide RFV Klettgau-Bühl) auf „Cajou“ Zweite.

Herausragend in der Dressur war einmal mehr Lokalmatadorin Tanja Gerber aus Wutöschingen (RV Schopfheim). Schon am Sonntag siegte sie mit „Vitruv“ in der M*-Dressurprüfung und war in diesem Wettbewerb mit „Sir Boss“ auf Rang vier zu finden.
Beim Dressur-Höhepunkt, der M**-Prüfung am Pfingstmontag, wiederholte sie das Kunststück und siegte erneut mit „Vitriv“. Mit „Sir Boss“ reichte es dieses Mal als Dritte sogar auf das Podium. „Generell ist Sir Boss auch ein Pferd, mit dem ich gewinnen kann. Allerdings war es in Tiengen sein erster Wettkampf nach der Winterpause. Da ist er natürlich noch nervös“, analysierte sie ihre erfolgreichen Auftritte in Tiengen.