Sportschießen: – Mahnende Worte, zahlreiche Ehrungen und eine neue Sportschützen-Variante beherrschten den 66. Kreisschützentag beim SV Albbruck-Kiesenbach. Dessen fleißige Brigade hatte alle Hände voll zu tun, denn knapp 100 Delegierte aus 16 der 21 Vereine hatten den Weg ins Schützenhaus gefunden.

Eine Beteiligung, die sich Kreisschützenmeister Bernd Schweizer (Wutöschingen) zu gern beim Landesschützentag im vergangenen Jahr gewünscht hätte: „Wir sollten uns dort angemessen präsentieren, sonst kann es gut sein, dass unsere Interessen als zweikleinster Kreis nicht mehr gehört werden“, mahnte er beim südbadischen Treffen, 2024 in Neustadt, eine repräsentativere Beteiligung an.
Weit mehr Freude hatte Schweizer bei der Fülle der Ehrungen, die er 19 Schützenschwestern und -brüdern durch Kreisdamenleiterin Silvia Altmann (Bad Säckingen) ans Revers heften ließ (siehe Infokasten). Herausragend dabei die Auszeichnung für Helmut Kuder vom Gastgeber: „Er ist seit 40 Jahren als zweiter Vorsitzender im Amt und bekommt unsere große Ehrennadel, mit der in der Regel nur Oberschützenmeister geehrt werden“, anerkannte Schweizer das außergewöhnliche Engagement des Albbruckers.

Sportschützenkreis Hochrhein
„Blasrohrschießen“ soll Nachwuchs locken
Engagement wünscht sich indessen Dieter Schweinlin, Vize-Präsident „Wettkampforganisation“ im Südbadischen Sportschützenverband (SBSV) aus Müllheim, bei der Einführung der neu geschaffenen Sektion „Blasrohrschießen“. Noch werde es in den Vereinen teilweise belächelt, erklärte der Funktionär am Rand der Sitzung: „Aber es gefällt vor allem Kindern und Jugendlichen, die wir so für unsere Vereine gewinnen können. Die relativ geringen Anschaffungskosten machen diesen Sport zusätzlich interessant.“

Zudem habe das aus Asien nach Europa geschwappte Blasrohrschießen einen gewichtigen medizinischen Aspekt: „Wir stehen bereits mit Kliniken und Lungenfachärzten in Kontakt, denn das Blasrohrschießen kann auch Teil einer Reha sein. Auch für die Kooperation der Vereine mit Schulen ist Blasrohrschießen eine Option.“

Nach der Corona-Zwangspause in den Schießständen, lebte 2022 der Wettkampf wieder auf. Kreismeister mit der Kleinkaliber-Sportpistole wurde Matthias Schmidt von der SSG Wehr mit 1688 Ringen. Mit seiner Mannschaft gewann er den Siegerpokal vor den beiden Teams aus Murg. Beim Liegend-Wettkampf dominierte Thomas Ranz vom SV Laufenburg, der 2931 Ringe erzielte. Den Mannschaftspokal holten sich die Laufenburger mit 8734 Ringen vor ihrer eigenen „Zweiten“ und den Schützen aus Lauchringen.

Die vom Vorjahressieger Bernd Schweizer gestiftete Ehrenscheibe des Kreisschützentages sicherte sich Oberschützenmeisterin Annette Böhler von der SG Tell Lauchringen, die Uwe Mühl (SSG Wehr) und Eberhard Jehle (SG Waldshut) hinter sich ließ.

Dringend einen Referenten suchen die Bogensportler, spätestens beim 67. Kreisschützentag, am 20. Januar 2024 bei der SSG Wehr, sollen möglichst alle vakanten Ämter wieder besetzt werden. Die Bogenmeisterschaften organisierte Bernd Schweizer interimsmäßig – mit Unterstützung von Patricia und Axel Roth (Waldshut-Tiengen). Vielleicht findet sich Unterstützung im neu aufgenommenen Verein „Bogenfreunde Öflingen“.