Radsport: – Nach einer intensiven ersten Wettkampfphase, die mit dem legendären Frühjahrsklassiker „Mailand-San Remo“ für Nico Denz zu Ende ging, gilt die Konzentration des Albbruckers vom „Bora hansgohe Team“ nun voll und ganz dem Giro d‘ Italia, der am 6. Mai in Fossacesia Marina mit einem 18 Kilometer langen Prolog beginnt und am 28. Mai nach 3489 Kilometer in Rom endet.

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In dieser Woche geht‘s für ihn und seine Teamkollegen in die Sierra Nevada in Südspanien, einem Skigebiet, das bis auf eine Höhe von 3482 Metern über dem Meer reicht und sich unweit von Malaga bzw. Granada befindet. Auf dem Programm steht dort ein „Sleep high train low“, eine spezielle Form des Höhentrainings. Auf einer Höhe von rund 2200 Metern über dem Meer wird dabei geschlafen. Die Trainingseinheiten werden aber im Tal absolviert. „Wir werden sicher auch öfters hochfahren, aber sonst trainieren wir rund um Granada“, erklärt Nico Denz. Die Sierra Nevada ist ideal für dieses Trainings-Konzept und hat den Vorteil, bei sommerlichen Temperaturen intensiver trainieren zu können.

Unterstützung für zwei Kapitäne

Ab 25. April soll dann die „Tour de Romandie“ in der Schweiz auf den insgesamt fünf Etappen plus Prolog die nötige Wettkampfhärte bringen. „Für mich geht es in der Schweiz darum, möglichst gut für den Giro in Schwung zu kommen. Vielleicht ergibt sich aber auch die Chance für das ein oder andere gute Ergebnis“, sagt Denz. Bei der Italien-Rundfahrt soll er seine beiden Kapitäne Alexander Vlasov (Russland) und Lennard Kämna (Deutschland) bestmöglich unterstützen.

Nico Denz, Radprofi aus Albbruck: „Es war sehr wichtig für mich, in diesen ersten Wochen der Saison gut im Team anzukommen. Das ...
Nico Denz, Radprofi aus Albbruck: „Es war sehr wichtig für mich, in diesen ersten Wochen der Saison gut im Team anzukommen. Das hat perfekt geklappt.“ | Bild: Matthis Waetzel / BORA - hansgrohe

Das Fazit der ersten Wettkampfphase der Saison fällt bei Nico Denz gemischt aus. Einerseits war die Form sehr gut, und in seinem neuen Team hat er sich sofort heimisch gefühlt. „Es war sehr wichtig für mich, in diesen ersten Wochen der Saison gut im Team anzukommen. Das hat perfekt geklappt. Es fühlt sich so an, als ob ich schon immer dazu gehört habe“, zeigt er sich begeistert vom Team aus Raubling bei Rosenheim. Auf der anderen Seite hadert er ein wenig mit seinen gesundheitlichen Problemen vor dem ersten Klassiker „Omloop Het Nieuwsblad“: „Das war sehr schade. Ich hatte einfach keine Kraft nach dem Magen-Darm-Infekt und habe deshalb auch die Strade Bianche verpasst.“

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Auch zuletzt bei „Mailand–San Remo“ lief es für ihn und das Team nicht ganz rund. Beim ersten der fünf „Radsport-Monumente“ und mit 294 Kilometern Gesamtdistanz längsten Eintagesrennen der UCI-World-Tour waren 27 Kilometer vor dem Ziel – an der legendären „Cipressa“, einem 5,6 Kilometer langen Anstieg mit 237 Höhenmetern – zwei Bora-Fahrer gestürzt, was die gesamte Teamtaktik durcheinander brachte.

„Stress auf dem Rennrad“

Der Albbrucker hatte die Aufgabe, seine Teamkollegen nach vorn zu fahren, doch auch ihn hatte es in dieser entscheidenden Rennphase fast erwischt. Der Kontakt mit dem Asphalt blieb ihm zwar erspart, der ursprüngliche Rennplan war aber nicht mehr umzusetzen. „Das war so ziemlich das Stressigste, was ich in letzter Zeit auf dem Rad erlebt habe“, schildert er die Rennsituation. Mit seiner Leistungsfähigkeit war er bei seinem zweiten Start bei Mailand-San Remo allerdings auch nicht zufrieden: „Das war nicht mein bester Tag.“

Auf der „Via Roma“ der Mittelmeerstadt San Remo erreichte er mit 7:06 Minuten Rückstand auf Sieger Mathieu van der Poel (Niederlande) als 114. das Ziel. Als beste Fahrer von Bora hansgrohe kamen der Österreicher Marco Haller als 17. und der deutsche Meister Nils Politt als 21. mit dem ersten Hauptfeld ins Ziel, das auf Sieger Mathieu van der Poel (Niederlande) einen Rückstand von 32 Sekunden hatte. Zumindest ein Achtungserfolg für das Team.

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