Futsal: – Für Noah Langendorf gibt es keine Diskussion: „Obwohl wir ein paar Schlappen kassiert haben, war es für uns eine tolle Erfahrung und wir hatten mächtig viel Spaß“, blickt der 20-jährige Kapitän des SC Niederhof/Binzgen auf die Premiere der Futsal-Verbandsliga: „Ich bin mir sicher, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sind und hoffe, dass mehr Clubs mitmachen, damit wir dann in zwei Gruppen spielen können.“
Ein Fazit, das Ralf Brombacher gern hört: „Auf den ersten Blick sehen sechs Teilnehmer wenig aus. Aber die Sache muss sich etablieren. Ich denke, dass wir nächstes Jahr viel mehr Clubs dabei haben“, glaubt der Obmann der südbadischen Schiedsrichter, der die – gar nicht wirklich – neue Sportart in Südbaden etablieren will: „Nicht als Konkurrenz zum Fußball, sondern als Nischenprodukt und Pausenfüller im Winter.“

Der Aufwand war nicht gering für die Premiere. Die Vorrunde wird am Wochenende beendet und mit einem noch zu terminierenden „Final Four“ um den südbadischen Futsal-Titel und den Aufstieg in die Regionalliga abgerundet.

Mit zwei Clubs aus dem Breisgau sowie je einem Team aus Villingen, Offenburg und Konstanz bestritt der hiesige B-Kreisligist die Auftaktrunde. Brombachers Schiedsrichter-Gilde schulte je drei Unparteiische pro Bezirk: „Zusammen mit den sechs ausgebildeten Schiris der Futsal-Regionalliga haben wir also 24 Spielleiter für die Liga gestellt.“
Schulung war nicht nur für Regelhüter nötig, denn Futsal unterscheidet sich nicht nur wegen des trägen Balles vom herkömmlichen Hallenfußball. Das Spiel ist zwar nicht körperlos, doch hartes „Einsteigen“ eines Spielers wird fürs Team bestraft. Beim Futsal werden Fouls gezählt und ab dem sechsten Foul gibt es einen Strafstoß von der Zehn-Meter-Marke – und zwar jedes Mal!

Der SC Niederhof/Binzgen ist stolz auf seine blitzsaubere Weste: „Nicht nur weil zur Pause wieder auf Null gestellt wird“, lacht Langendorf, der sich als Futsal-Fan outet: „Technisch und taktisch ist es anspruchsvoll. Nicht zu unterschätzen ist die Nettospielzeit von zweimal 20 Minuten. Wichtig sind deshalb ein großer Kader und eine gute Abstimmung“, blickt er auf seinen bunten Kader mit 20 Spielern aus sieben Clubs.

Beim Spielrecht erlaubt der Verband dem federführenden Verein eine unbegrenzte Zahl an Gastspielern. So kickte ein gutes Dutzend vom SV Blau-Weiß Murg beim Lokalrivalen: „Wir haben in der Jugend gemeinsam Futsal gespielt. Umso schöner war es, jetzt wieder in einem Team zu sein“, so Langendorf, der bei allen Trainern problemlos das Okay für seine Mitspieler bekommen hat.

Zum Abschluss, am Sonntag bei Hajduk Villingen, geht‘s für den SC Niederhof/Binzgen nochmals ums Ganze: „Die sind technisch stark, aber wir wollen siegen und in die Playoffs“, deutet Langendorf an, dass sein Team bei allem Spaß auch sportliche Ziele hat.