Für die zweite Mannschaft der HSG Konstanz ruht seit Mitte Dezember der Ball. Kein Training, seit 24. Oktober kein Spiel in der 3. Liga mehr. Der ursprünglich auf Ende Januar terminierte Spielstopp wurde längst auf 28. Februar erweitert. Nun gab es neue Beratungen zwischen dem Deutschen Handballbund (DHB) und den Clubs, wie es weitergehen könnte. Vom Beenden der Hinrunde über freiwilligen Abbruch bis hin zu Aufstiegs- und Pokalrunden werden einige Modelle diskutiert.
Die Fortsetzung des Spielbetriebs in der 3. Liga ab 1. März wird nach den Beschlüssen der Ministerpräsidenten nicht mehr möglich sein, dafür wäre Anfang Februar eine flächendeckende Rückkehr in den Trainingsbetrieb nötig. Sollte dem doch so sein, soll ab März die Hinrunde absolviert werden. Danach würden Absteiger und Teilnehmer an der Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gemeldet.
Da an dieses Szenario jedoch kaum mehr jemand glaubt, wurden Alternativen erarbeitet. Somit wird es wohl auch in dieser Saison keine Absteiger, aber Aufsteiger geben. Stattdessen sollen nur noch jene Vereine spielen, die dies auch wollen – ohne negative Konsequenzen. Entweder in einer Pokalrunde um die Teilnahme am DHB-Pokal, oder aber mit einer Meldung für die 2. Bundesliga in einer Aufstiegsrunde. So könnte theoretisch auch der Tabellenletzte noch für die Spiele um den Aufstieg melden. Die Aufstiegsrunde könnte, so die Planspiele, im April und Mai ausgetragen werden – nach Möglichkeit mit Hin- und Rückspielen. Alternativ wäre ein Play-off-Modus denkbar. Alle Varianten stellen im Moment lediglich Gedankenspiele dar. Die Entscheidungen trifft die Politik mit ihren Corona-Maßnahmen. Denn anders als in der 2. Bundesliga soll keine umfangeiche PCR-Testung zum Einsatz kommen, sondern lediglich Schnelltests.
Doch auch diese Zusatzkosten hätten es für die ohnehin schon leidenden Vereine ohne Zuschauereinnahmen in sich. Zusätzlich soll die vorgesehene Anzahl von zwölf Aufsteigern aus den Oberliga-Bereichen zur kommenden Saison zugelassen werden. Die ohnehin schon von 64 auf 72 Teams angewachsene 3. Liga würde so nach einer Variante bereits am ersten August-Wochenende mit weiter angestiegener Mannschaftszahl wieder mit der neuen Saison starten. Es sollen in diesem Fall möglichst kleine Staffeln mit maximal zehn Mannschaften gebildet werden.
Drei Wochen Vorbereitung
Zwar werden die 3. Liga und A-Jugend-Bundesliga in Baden-Württemberg dem Profisport zugeordnet und dürfen daher trainieren, in anderen Bundesländern sieht dies jedoch anders aus. Den Mannschaften soll eine dreiwöchige Vorbereitungszeit eingeräumt werden.
Alleine zwei Wochen sind nach einer längeren Pause für die Hallengewöhnung nötig, um keine Verletzungen der Jungs zu riskieren. Dabei geht es nur um den gesundheitlichen Aspekt, ausgeklammert sind dann schon Technik und Taktik.“Jessica Bregazzi, Trainerin der HSG Konstanz II
Zu wenig, meint Jessica Bregazzi mit deutlichen Worten: „Das wäre unverantwortlich. Alleine zwei Wochen sind nach einer längeren Pause für die Hallengewöhnung nötig, um keine Verletzungen der Jungs zu riskieren. Dabei geht es nur um den gesundheitlichen Aspekt, ausgeklammert sind dann schon Technik und Taktik.“ Sie selbst hatte daher vorzeitig vor Weihnachten auf Training verzichtet und zuvor auf individuelles Training und Athletikeinheiten umgestellt, auch weil wir „eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung tragen.“ (joa)