2. Bundesliga: ThSV Eisenach – HSG Konstanz 30:29 (12:13). – Wenn der ThSV Eisenach und die HSG Konstanz, außerhalb des Spielfeldes nach vielen packenden Duellen freundschaftlich verbunden, aufeinandertreffen, ist Drama vorprogrammiert. Nach einer schnellen 6:2-Führung schien dieses Mal endlich die HSG in Thüringen an der Reihe. Spielte wie aus einem Guss, mit schnellem Ball, wenigen Fehlern und mit Tom Wolf und Peter Schramm einem überragenden Rückraum. 19 Treffer erzielten die beiden Distanzschützen zusammen und nährten die Hoffnungen, dass auch ohne die verletzten Felix Jaeger und Tim Jud alles ein gutes Ende nehmen würde.
Doch es kam, wie es 2019 schon geschah. In einem packenden Schlagabtausch verdichtete sich erneut alles auf die letzte Szene. Damals traf Ante Tokic mit der letzten Sekunde zum 27:26-Sieg, nun war es der Ex-Magdeburger Alexander Saul, der zwei Gegenspieler abschüttelte und aus ungünstiger Position zum finalen Verzweiflungswurf ansetzte. Mit Erfolg. Eisenach tanzt, jubelt, kann sein wiederholtes Glück nicht fassen und die Gäste sind wieder einmal leer. Enttäuscht, fassungslos, sprachlos.
„Das ist bitter“, rang HSG-Trainer Daniel Eblen um Worte. „Wir haben richtig gut gespielt.“ Immer wieder geschickte Nadelstiche gesetzt, schnell, präzise und mit schönen Tempoverschärfungen im richtigen Moment agiert. Aber eben irgendwann vielleicht auch die schlechten Erfahrungen der letzten Jahre im Hinterkopf und nicht das nötige Spielglück. Erst musste Peter Schramm nach einem Zusammenprall raus, dann war für Joschua Braun nach einem Griff in den Wurfarm der Abend beendet. Schließlich landeten Abpraller bei den Hausherren und der ThSV wirkte in einer hitzigen Schlussphase etwas cleverer und abgezockter.
„Wir waren gut, aber vielleicht zu unkonstant. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, am Ende geht es unglücklich für uns aus“, sagte Eblen. Mit großer Enttäuschung und gesenktem Haupt schleppte sich die HSG in den Bus. „Aber das gehört dazu“, sagte der Trainer. „Wir haben gekämpft und keinen Grund, über unsere Leistung enttäuscht zu sein: Sehr wohl aber über das Ergebnis.“
Bis zum nächsten Spiel am 1. November in Bietigheim hat die HSG Konstanz jetzt etwas Zeit, zahlreiche Blessuren auszukurieren. „Die Pause kommt für einige angeschlagene Spieler nicht ungelegen“, sagt Eblen. Das nächste Heimspiel ist auf den 13. November gegen Lübbecke terminiert.
HSG Konstanz: M. Wolf, Haßferter (Tor); Stotz, Schlaich (1), Czako, Mauch, Hild (1), Wolf (13/6), Dangers (4), Krüger, Maier-Hasselmann (1), Beckmann (1), Braun (1), Wendel (1), Schramm (6), Knezevic. – Z: 666.