Hallenradsport: Erstmals an einem Abend trug der Radsportbezirk Hegau-Bodensee die Bezirksmeisterschaft der Elite und Junioren im Kunst- und Einradsport aus. In der Schulsporthalle von Aach fanden die Sportler und Sportlerinnen beste Verhältnisse vor und zeigten starke Leistungen. „In all den Jahren habe ich noch nie so wenige Absteiger zu Beginn der Saison gesehen“, freute sich Aachs Trainer Urgestein Paul Gaißer. Woran dies lag, begründeten die Trainerinnen Ulrike Temme und Angelika Streit (Orsingen) mit der abendlichen Austragung des Wettkampfs. „Es ist genau die Zeit, in der sie sonst ihre Trainingseinheiten absolvieren. Das passt zum Biorhythmus der Sportler.“
16 der insgesamt 22 Starter konnten sich für die Baden-Württembergischen Meisterschaften qualifizieren. Von den zwölf zu vergebenden Bezirkstiteln blieben acht in Aach, drei gingen an den RMSV Orsingen, einen nahm der RV Klengen mit ins Brigachtal.
Sechs Starter gab es im 1er der Juniorinnen. Die favorisierte Mia-Marie Muffler (Orsingen) setzte sich wie erwartet mit 98,24 Punkten ab. Strahlend ging sie von der Fläche, nachdem sie die von Sara Knobelspies (Volkertshausen) vorgelegten 92,58 hatte übertreffen können. Susan Wetsch (Nenzingen) vervollständigte das Siegertreppchen. Einer der Höhepunkte war der Auftritt von Lena und Eva Streit (Orsingen) im 2er der Juniorinnen. Die amtierenden Europameisterinnen waren mit einem aufgestockten Programm am Start. 135,5 Punkte waren ihre Vorgabe, mit 131,65 und unter großem Applaus gingen sie von der Fläche. Lisa und Sara Knobelspies (Volkertshausen) zeigten mit 74,5 ebenfalls eine starke Kür. Auch Ida Harnest/Rosalie Stemmer (Orsingen) erfüllten mit 45,12 Punkten und Platz drei die Vorgabe für die Junioren-Landesmeisterschaften am 5. März in Aach. Im 1er der Frauen war Lucia Temme (Orsingen) im ersten Elitejahr allein am Start, nachdem ihre Konkurrentin Viviana Klesel (Nenzingen) krankheitsbedingt nicht antreten konnte. Kurz vor Schluss musste Temme vom Kunstrad, sodass 101,4 Punkte übrigblieben.
In den Mannschaftsdisziplinen war der RMSV Aach unter sich. Bei den Frauen waren in den beiden 4er Disziplinen gleich zwei Aacher Teams am Start. Sowohl im 4er Kunstrad als auch im 4er Einrad setzte sich jeweils knapp das etablierte Team 1 (Sabrina Bürßner, Alina Bötzer, Franziska Bötzer, Carolin Schmid) knapp gegen die Youngsters (Natalie Grote, Hannah Elsässer, Janina Setzer, Sarah Bötzer) durch. 203,84:199,31 im Kunstrad und 141,41:140,20 waren die Resultate dieses Duells. Während im 6er Einrad das Programm problemlos gemeistert wurde, waren im 6er Kunstrad einige Unsicherheiten erkennbar, was zu Punktabzügen führte. Auch die Junioren-Teams zeigten, dass mit ihnen in 2023 auf nationaler Ebene gerechnet werden muss. Alle vier Programme im 4er bzw. 6er (Natalie Grote, Rebekka Grote, Hannah Elsäßer, Lena Andorinha, Yannick Gaißer, Jone Burow, Anika Meßmer) wurden gekonnt und ohne große Fehler innerhalb der Fünf-Minuten Vorgabe absolviert. „Wir sind mit den Leistungen unserer Sportler und Sportlerinnen mehr als zufrieden“, so das Fazit von Aachs Cheftrainerin Katja Gaißer. „Jetzt geht der Blick Richtung Junioren-BaWü in der eigenen Halle. Die Form zu halten wird nicht einfach, da aufgrund der bevorstehenden Fasnacht die große Halle längere Zeit für den Sport nicht nutzbar ist.“ (ws)