Profifußballer zu werden – davon träumen viele Kinder und Jugendliche. Omar Sijaric ist einer der wenigen, für den dieser Traum zur Realität geworden ist. Denn seit diesem Sommer schnürt der Youngster seine Fußballschuhe für Türkgücü München in der 3. Liga.
„Ich freue mich extrem, dass ich die Chance bei einem Profiklub bekommen habe“, sagt der variabel einsetzbare Mittelfeldspieler, der erst vor knapp zwei Wochen 19 Jahre alt wurde. Als Kind habe er sich immer gewünscht, „später mal oben dabei zu sein“.

In der 3. Liga kommt er in der bisherigen Saison auf zwei Einsätze, zuletzt bremste ihn allerdings ein Bänderriss aus. Auch wenn die Verletzung, wie er selbst meint, zu einem ungünstigen Zeitpunkt passiert ist, hadert er nicht: „Wenn man immer 100 Prozent Gas gibt und hart arbeitet, kommen die Chancen. Und wenn es dann zu Einsätzen kommt, muss die Leistung stimmen. Egal, wie alt du bist“, sagt der 19-Jährige.

Sein Debüt im Türkgücü-Dress am 16. Oktober, das die Münchner beim 1. FC Magdeburg mit 0:2 verloren hatten, werde er trotz der Niederlage nie vergessen. Er erinnert sich, wie sein Trainer Alexander Schmidt ihm in der Halbzeit signalisierte, dass er eingewechselt werde.
„Ich war dann schon etwas nervös. Aber als der Schiedsrichter die zweite Hälfte angepfiffen hat, war die Aufregung weg. Ich habe alles ausgeblendet“, sagt Sirajic und ergänzt zu seinem Debüt vor 5100 Zuschauern: „Das war schon ein geiles Gefühl.“
Viele Glückwünsche
Im Anschluss an diese Partie habe er viele Glückwünsche bekommen: „Das hat mich natürlich sehr gefreut und ein Stück weit auch stolz gemacht“, sagt der Youngster, dem der Kontakt nach Pfullendorf wegen seiner Freunde und seiner Familie weiterhin enorm wichtig ist.

Für Sijaric sind die ersten Einsätze im Profibereich aber alles andere als ein Grund, sich auszuruhen. Ganz im Gegenteil, denn für ihn geht das Abenteuer Profifußball gerade erst los: „Man darf nie aufhören, wenn man sich das Vertrauen des Trainers erarbeitet hat. Ich versuche, in jedem Training 100 Prozent zu geben.“
Türkgücü München habe ihm und seinem Berater Miroslav Stevic von Anfang an das Gefühl gegeben, großes Potenzial in ihm zu sehen. „Dieses Vertrauen möchte ich zurückgeben“, sagt Sijaric.
In diese Spielzeit wolle er so viele Einsatzminuten wie möglich sammeln. Ebenso wichtig ihm aber, sich für die Zukunft „Dinge von den erfahrenen Spielern abzuschauen.“
Im Team mit prominenten Namen
Wie zum Beispiel von Sercan Sararer, der unter anderem für den VfB Stuttgart, Fortuna Düsseldorf und die türkische Nationalmannschaft auf Torejagd ging. „Das ist schon ein Wahnsinns-Spieler“, sagt Sijaric über den 30-jährigen Sararer, der auf der Zehn bei den Münchnern gesetzt ist.
Die Zehn ist auch die Lieblingsposition von Omar Sijaric, auch wenn er bei Türkgücü München bislang auf dem Flügel eingesetzt wurde. Ein Grund mehr also für den Youngster, genau hinzuschauen: „Jungs wie Sararer sind in manchen Aktionen einfach noch abgezockter. Sie finden super Lösungen in schwierigen Situationen“, sagt er.
Papa Adnan hat eine wichtige Rolle
Neben seinen Mitspielern ist es vor allem seine Familie, die für seine fußballerische und persönliche Entwicklung die entscheidende Rolle spielt. Speziell sein Vater Adnan, der die 1. Mannschaft des SC Pfullendorf in der Verbandsliga Südbaden trainiert.

„Wir sind immer in engem Austausch. Mein Vater weiß, auf was es ankommt und gibt mir viel mit auf den Weg“, sagt Omar Sijaric. Der Youngster schätzt das kritische Feedback seines Papas: „Ich bin ein Typ, der das gerne annimmt. Das bringt mich ja nur weiter“, sagt er.
Denn weiter soll es bei Omar Sijaric auch in Zukunft gehen: „Irgendwann in die Bundesliga oder im Ausland zu spielen, das ist natürlich das Ziel“, blickt der 19-Jährige voraus.