Volleyball, 2. Bundesliga: LE Volleys Leipzig – TSV Mimmenhausen 1:3 (26:24, 15:25, 15:25, 20:25). – Diesem TSV Mimmenhausen gebührt höchster Respekt. Am Ende einer langen, zähen, Nerven und Kraft aussaugenden Saison lassen sich die Volleyballer von keiner Hiobsbotschaft und keinem Kontrahenten aus ihrer Ruhe bringen. Und wenn es der Gegner zulässt, so wie Leipzig beim 26:24, 15:25, 15:25 und 20:25, dann hat die Mannschaft von Spielertrainer Christian Pampel trotz ihres personellen Handicaps so großen Spaß an ihrem Sport, dass sie auch eine Partie um die Goldene Ananas gewinnen will.
Mimmenhausen klar die bessere Mannschaft
Die sieben von einst 13 Volleyballern (Heiko Schlag hat Corona und blieb Zuhause) ließen den Gastgeber nur im ersten Satz von Punkten träumen. Je länger die Partie dauerte, desto klarer wurde, wer die bessere Mannschaft ist. „Jeder von uns hat nochmal zehn Prozent auf die 100 draufgepackt“, sagt Kapitän Federico Cipollone, „das haben wir aller Rückschläge zum Trotz sehr gut gemacht“, schwingt ein wenig Stolz mit beim Zuspieler, der mit sechs goldenen (MVP auch in Leipzig) und fünf silbernen Medaillen Zweitbester der Liga ist.
Nur der Auftakt geriet etwas mühsam
Der Auftakt geriet etwas mühsam. Lange konnte sich keine Mannschaft so recht einen Vorteil verschaffen (7:8, 15:16, 22:24). Leipzig benötigte drei Satzbälle (Mimmenhausen hatte keinen), um den Durchgang auf der Habenseite zu verbuchen. Aber schon da hatte sich gezeigt, dass Leipzig große Probleme mit den Floataufschlägen des TSV hatte. Mimmenhausen hielt die Annahme. Daraus entstanden viele direkte Punkte – und Breakbälle. Nicht nur über Außen sondern auch über die Mitte. Der TSV setzte sich ab (8:5, 16:8, 24:15), so wie auch im dritten Satz (8:7, 16:11, 24:15): Stark im Aufschlag, solide in der Annahme und schier unüberwindlich in der Feldabwehr. Umso wichtiger wäre für Leipzig gewesen, Chancen konsequent zu nutzen.
Nur noch Abteilungsleiter auf der Auswechselbank
Das ließ der TSV nicht oft zu. Und 18 Punkte gingen alleine nach misslungenen Aufschlägen an Mimmenhausen. An ein Team, das personell auf dem Zahnfleisch daherkommt. In Leipzig musste Libero Joshua Müller auf die Außenbahn. Pampel hatte nur noch Tim Frings als etatmäßigen Annahmespieler. Auf der Bank übrigens saß nur noch Abteilungsleiter Christof Kraußer. Co-Trainer Christian Oswald hat Corona.
Mit sechs Punkten im Gepäck
GSVE Delitzsch – TSV Mimmenhausen 0:3 (16:25, 14:25, 17:25). – Dass dieses Duell „ein anderes Spiel“ (Cipollone) werden könnte, vermutete nicht nur Cipollone. Der GSVE sei besser als Leipzig, hatte Pampel gesagt. „Aber wir fahren nicht dahin, um zu verlieren.“ Das klappte auf ganzer Linie. Mimmenhausen nutzte den Leipziger Aufwind und kehrt mit kaum für möglich gehaltenen sechs Punkten aus Sachsen zurück.
TSV Mimmenhausen: Müller, Streibl, Pampel, Frings (MVP, D. ), Zippel, Cipollone (MVP, L.), Reusch.