Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – Blue Volleys Gotha (Sonntag, 16 Uhr, Bildungszentrum Salem). – Christian Pampel sollte Recht behalten. Der Mimmenhausener Spielertrainer hatte Anfang Dezember nach der glatten 1:3-Niederlage beim damaligen Tabellenneunten Gotha den bemerkenswerten Satz gesagt: „Wenn sie so weiterspielen, dann gewinnen sie noch sehr oft.“ Jetzt, drei Spieltage vor Saisonende (Gotha tritt noch am Samstag bei den YoungStars Friedrichshafen an), ist anschaulich wahr geworden, was der erfahrene ehemalige Weltklassespieler vor vier Monaten schon deutlich gesehen hatte: Die Mannschaft von Trainer Jonas Kronseder eilt von Erfolg zu Erfolg. Auffallend oft. Die Blue Volleys haben nur in vier der 20 absolvierten Partien nicht gepunktet. Auch in dieser Statistik stehen sie vor dem TSV Mimmenhausen. Der war bisher sechsmal ohne Punkte geblieben.

Ein fetter Happen für den TSV Mimmenhausen

Gotha steht auf Rang vier. Auf einem Platz, auf dem die Mimmenhausener Volleyballfans und ihre Mannschaft – nach der Verletzung und dem damit verbundenen Saison-Aus des Spielertrainers – unter den Umständen zufrieden wären. Aber die Thüringer haben Mimmenhausen als Anführer des Mittelfeldes abgelöst, zuletzt Spitzenreiter Baden Volleys SSC Karlsruhe auf seinem Weg in die 1. Bundesliga mit ihrem deutlichen 3:1-Heimerfolg einen kräftigen Nasenstüber verpasst.

Da kommt also ein fetter Happen auf den TSV Mimmenhausen zu, der für ordentlich Verdauungsstörungen bei den Gastgebern sorgen kann. Und die stecken in einer zu Beginn der Saison kaum für möglich gehaltenen Situation. Vizemeister Mimmenhausen gehört nicht mehr zu den besten drei Mannschaften der Liga. Das sprichwörtliche Fallobst ist er deshalb noch lange nicht. Das Team hat unbestreitbar Qualität. Aber in einer selten so kompakten Konkurrenz wie in dieser Saison – ein einziger Punkt trennt Rang sieben und vier – bedeutet: Eine Schwächephase kann sich keiner erlauben. Sonst wird er gnadenlos und unsanft durchgereicht in die „graue“ Tabellenzone. Dorthin, wo der TSV Mimmenhausen derzeit rangiert.

Absturz in den Tabellenkeller droht nicht

Weder Kapitän Federico Cipollone & Crew noch die Fans wollen dort die Saison beenden. Nur: Die Punkte in den letzten drei Partie der Saison hängen verdammt hoch für die blau-gelben Volleyballer. Nicht ausgeschlossen, dass sie am Ende nicht mehr als 36 Zähler holen. Falls das so kommen sollte wegen des sehr anspruchsvollen Restprogramms mit Gotha, Dachau und zum Saisonende am 22. April das Heimspiel gegen Freiburg – ein Absturz in den Tabellenkeller droht nicht. Acht Punkte Abstand auf Rang acht sind ein dickes Polster.

Saison nicht abschreiben

„Wir haben noch schwere Aufgaben vor uns“, weiß Pampel, dass „ein leichtes Restprogramm anders aussieht“. Dennoch schreibt er die Saison nicht einfach ab. Im Gegenteil. Jetzt gelte es, so Pampel, schon an die nächste Punkterunde in der zweithöchsten deutschen Liga zu denken. Einspielen für eine Zeit, in der einer der besten Diagonalangreifer der Welt dem Team auf dem Spielfeld sehr wahrscheinlich nicht mehr helfen kann. Die Jungen sollen ran, meint der 43-Jährige. Höchste Zeit, zu zeigen, was sie drauf haben. Auch gegen die Blue Volleys Gotha, die „in allen Mannschaftsteilen gut sind“ (Pampel). Nicht zuletzt mit ihrem Block.

Trainingseinheiten mit der Blockwand

Auf den haben sich die Mimmenhausener Angreifer in den vergangenen 14 spielfreien Tagen gezielt vorbereitet. Die „Blockwand“ kam häufiger zum Einsatz in den Trainingseinheiten. Ob in der Kürze schon Verbesserungen erarbeitet worden sind, werden die Duelle am Sonntag und den kommenden Wochen zeigen. Pampel ist zuversichtlich. „Wir spielen, was wir können“, sagt er, und „wenn wir unsere Hausaufgaben ordentlich gemacht haben, kriegen wir das auch hin.“ Nicht abwegig, weil das Tableau ja so eng ist, dass der TSV Mimmenhausen dann doch noch ein paar Tabellenplätze nach oben rutscht.