2. Bundesliga: HSG Nordhorn-Lingen – HSG Konstanz (Samstag, 19.30 Uhr, Emslandarena Lingen). – Nach dem Heimspiel am Mittwoch gegen Dessau ging es am gestrigen Freitag auf die Reise zur zweiten weiten Auswärtsfahrt binnen acht Tagen. Das dritte Spiel der Woche führt die Konstanzer zum Topteam der HSG Nordhorn-Lingen. Das nächste Heimspiel findet am 27. Mai gegen den Tabellenzweiten ThSV Eisenach statt.
Wenngleich das Endergebnis gegen Dessau (26:32) enttäuschend war, so gab es dennoch Grund zur Freude bei der HSG Konstanz. Die eingesetzten Talente aus der zweiten Mannschaft hinterließen einen guten Eindruck und sind Beleg für die gute Jugendarbeit und große Durchlässigkeit bei der HSG.
In Lars Michelberger ist ein Talent aus dem eigenen Stall längst zum Leistungsträger und mit 115 Treffern zum Top-Torschützen gereift. Linkshänder Jo Knipp steht nach seinem Comeback Anfang des Jahres ebenso in den Startlöchern wie auch Kreisläufer Jens Koester und Mittelmann Fynn Osann. „Die Jungs arbeiten, haben ein Bekenntnis zum Leistungssport gegeben und bekommen ihre Chance“, freut sich Trainer Jörg Lützelberger.
In der aktuellen Situation ist die HSG gegen körperlich starke Teams wie Dessau – und in diese Kategorie fällt auch der nächste Gegner Nordhorn-Lingen – auf ein schnelles und gutes Passspiel angewiesen. Ein Punkt, der zuletzt nur phasenweise erreicht wurde. „Wir sehen, dass wir hart arbeiten, Dinge entwickeln und Lösungen finden“, sagte Lützelberger, doch „einige Dinge, auch in der Ballzirkulation, funktionieren nicht in der Qualität, wie wir es aus der letzten Saison gewohnt sind.“
„Verlieren ist doof“
Auch die körperliche und emotionale Müdigkeit war der zweitjüngsten Mannschaft der Liga zuletzt deutlich anzusehen. Zum einen den vielen weiten Auswärtsfahrten geschuldet, aber auch, weil, so der ehemalige Bundesligaprofi, „gewinnen Spaß macht und verlieren doof ist. Trotzdem sind die Jungs in den Spielen motiviert und kämpfen.“ Allerdings koste es natürlich Kraft dies hochzuhalten, wenn man fast das ganze Spiel in Rückstand liegt.
„Ich werde trotzdem nicht müde, sie dazu aufzufordern, mit Freude in die Aktionen zu gehen, sich den nächsten Ball zu holen und wieder motiviert zu sein, zu sprechen und zu helfen“, erklärt er. „Das ist Leistungssport“, hält Lützelberger fest. „Du stehst auf, machst einen Schritt vor den anderen und gibst alles, was du hast. Das werden wir bis zum letzten Tag in dieser Saison tun, das werden wir über den Sommer tun.“
Am besten schon am Samstag im Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen, gegen die die Konstanzer in der Hinrunde unglücklich in letzter Sekunde mit 30:31 verloren hatten. In der Emslandarena in Lingen erwartet die Gelb-Blauen eine Mannschaft, die über ein großes taktisches Repertoire verfügt. „Die eine große, sehr kompakte 6:0-Abwehr mit guten Torhütern stellt“, so der zweifache Familienvater.
Der niederländische Nationaltorhüter Bart Ravensbergen etwa hat sich für einen Vertrag beim Erstligisten Frisch Auf Göppingen ab der nächsten Saison empfohlen. Wichtige Kräfte sind zudem Alexander Terwolbeck als Spielmacher und zwei wuchtige Kreisläufer. (joa)