Andreas Joas

Handball, Aufstieg zur 2. Bundesliga: Wilhelmshavener HV – HSG Konstanz 27:32 (9:21). – Die HSG Konstanz hat sich im Hinspiel des Finals um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga beim Wilhelmshavener HV eine sehr gute Ausgangsposition erspielt und nimmt nach dem 32:27-Erfolg an der Nordsee ein Fünf-Tore-Polster mit in das alles entscheidende letzte Spiel am Samstag, 20 Uhr, in der Schänzlehalle. Die Gelb-Blauen verpassten es jedoch, nach einer 14-Tore-Führung bereits eine Vorentscheidung herbeizuführen. Karten für das große Finale gibt es im Internet unter www.hsgkonstanz.de/tickets.

Furiose erste Hälfte

Vor allem außergewöhnliche erste 30 Spielminuten dürften das Herz der eigenen Fans erfreut haben. Mit einer wieder einmal extrem beweglichen und aggressiven offensiven Deckungsformation stellte Konstanz den WHV vor große Probleme. Zudem erwischte Maximilian Wolf im Tor einen echten Sahnetag. Etwas mehr als sieben Minuten ging das gegenseitige Abtasten, ehe die HSG ihre Stärken voll zur Entfaltung bringen konnte. Hinten wurde leidenschaftlich und aufmerksam gearbeitet, ehe es blitzschnell nach vorne ging. Über 9:4 erhöhten die Gäste trotz der frühen zweiten Auszeit von WHV-Coach Christian Köhrmann auf 14:6. Gespielt war hier gerade einmal etwas mehr als eine Viertelstunde. In diesem Tempo ging es immer weiter. Wolf krallte sich zwei Siebenmeter und Matthias Hild besorgte per Doppelschlag die 17:9-Führung kurz vor der Pause. Höhepunkt war der Kempa-Trick von Fynn Beckmann zum fast schon unglaublichen 21:9-Halbzeitzstand beim letztjährigen Zweitligisten.

Wilhelmshavener Kampfgeist

In der zweiten Hälfte zeigte sich dann, dass man nicht 60 Minuten fehlerfrei spielen kann. „Wir haben gesehen, welche Rolle der Kopf spielen kann“, so der Konstanzer Chef-Coach Jörg Lützelberger. „Und dass Wilhelmshaven eine gute Mannschaft ist und gute Spieler hat.“ Der WHV bewies im zweiten Durchgang große Moral, viel Kampfgeist und hatte in Keeper Jakub Lefan einen starken Rückhalt, der seiner Mannschaft neuen Mut einhauchte. Nachdem Michel Stotz mit zwei Treffern hintereinander zu Beginn der zweiten 30 Minuten noch auf 24:10 für seine Farben gestellt hatte, kam der WHV nochmal ordentlich auf. Acht Minuten blieben die Konstanzer in der Folge torlos. Die Niedersachsen nutzten die Konstanzer Ballverluste für schnelle Tore und kamen bis auf 18:24 (43.) heran. In der Schlussphase hatte das Spiel so noch einmal eine ganz andere Dynamik und war wieder ein offener Schlagabtausch, in dem auch die HSG Charakter bewies. Näher als auf vier Tore kam Wilhelmshaven aber nicht heran. Am Ende waren es durch den 32:27-Sieg fünf Treffer, die die Konstanzer als Polster mit ans Schänzle brachten.

HSG Konstanz: Wolf, Grabenstein (beide Tor); Stotz (4), Czako (2), Michelberger, Hild (4), Mauch, Hadlich, Jo Knipp (1), Beckmann (5), Bornhauser (5), Wendel (1), Schramm (1), Ingenpaß (3), Köder (5/4), Knezevic (1).