2. Bundesliga: HSG Konstanz – HSG Nordhorn-Lingen 30:31 (16:15). – Das nächste Nervenspiel in der Schänzlehalle: Zur Halbzeit 16:15 vorne, im zweiten Durchgang fast immer in Führung, kurz vor Schluss auch noch 30:29 – und dann heißt es schließlich nach 60 Minuten doch 30:31.
In der Schlusssekunde holt sich die HSG Nordhorn-Lingen einen glücklichen Auswärtssieg, oder sagen wir es so herum: Nach dieser Partie hätte die HSG Konstanz nicht mit leeren Händen dastehen dürfen.
Zu Beginn legen die Gäste vor, beim 5:4 schafft Lukas Köder die erstmalige Führung der HSG. Doch danach ist der Wurm drin. David Knezevic, Niklas Ingenpaß, Luis Foege, Joel Mauch, wieder Knezevic und Michel Stotz liefern eine Sechserserie an Fehlwürfen. Das Gute daran: Die Gäste können das lediglich zum 5:5 ausnutzen, was auch zeigt, dass die Partie in dieser Phase nicht eben hochklassig ist.
Ab der 13. Minute läuft es dann bei der HSG. Über 8:6, 10:7 und 12:9 dominieren die Schützlinge von Jörg Lützelberger auf dem Parkett. Doch eigene Fehler verhindern, dass der Vorsprung deutlicher wird. Dafür dreht Nordhorns Tarek Marschall auf und hält mit drei Toren in Serie seine Mannschaft am Leben.
Konstanzer Pausenführung
Nach 25 Minuten steht es 14:14 und damit wieder unentschieden in einem Spiel, das sich zu diesem Zeitpunkt schon deutlich zugunsten der Gelben hätte entwickeln können. Stotz und Beckmann sorgen immerhin für eine 16:15-Führung zur Halbzeit.
Schon in der ersten Halbzeit hatte HSG-Coach Lützelberger mehrfach auf den siebten Feldspieler gesetzt, und das durchaus erfolgreich. Der Start in die zweiten 30 Minuten misslingt den Gastgebern allerdings, denn Mauch flutscht der Ball aus den Händen und Possehl wirft ihn zum Ausgleich ins leere Tor.
Hin und her geht es, mal stark, mal zerfahren, die Führung wechselt von Konstanz zu Nordhorn-Lingen und wieder zurück. her. Als Lars Michelberger sein zweites Tor wirft, leuchtet ein 22:20 von der Anzeigetafel. Dann heißt es 22:22, 24:22, 25:23, haben die Konstanzer jetzt endlich den Bock umgestoßen? Nein, haben sie nicht, kurz darauf steht es 25:25.
Nach 54 Minuten führt die HSG 28:26, anderthalb Minuten später 29:27, aber nicht mal die neunte Parade von Moritz Ebert hilft, Nordhorn-Lingen gleicht erneut aus, 29:29 zwei Minuten und zwanzig Sekunden vor Ende. Sebastian Hutecek erzielt das 30:29, dann trifft Stotz, doch die Schiedsrichter entscheiden, der Konstanzer Kapitän habe vor dem Wurf im Kreis gestanden. Zwölf Sekunden später fällt das 30:30, es brodelt mal wieder in der Schänzlehalle.
K.o. in letzter Sekunde
Der Ball ist bei der HSG, 16 Sekunden vor Ende nimmt Jörg Lützelberger eine Auszeit. Was tun? Punkt sichern oder auf auf den Sieg gehen? Immerhin ist ja auch Zeitspiel angezeigt. Die Konstanzer versuchen einen Kempa-Trick, aber Aaron Czako muss acht Sekunden vor Schluss aus ungünstiger Position werfen und Nordhorns Torwart Ravensbergen pariert.
Und in letzter Sekunde gelingt dem mit neun Treffern überragenden Markus Stegefelt das 31:30 für die Gäste.
Fazit: Die HSG Konstanz hat damit ein Spiel verloren, das sie niemals hätte verlieren müssen und, mehr noch, auch nicht hätte verlieren dürfen.
HSG Konstanz: Grabenstein (2 Paraden), Ebert (10) – Stotz (3), Czako (1), Foege (1), Michelberger (2), Thomann, Erifopoulos, Mauch (2), Beckmann (2), Wendel (4), Ingenpaß (3), Köder (6/3), Knezevic (5), Hutecek (1).. – Z: 700.