2. Bundesliga: HSG Konstanz – TV Großwallstadt 28:25 (14:11). – Die letzten Sekunden ticken von der Uhr, die Spieler der HSG Konstanz versuchen erst gar nicht mehr, aufs Tor zu werfen. Sie wollen es einfach genießen, einmal nicht bis zum Schluss um den Lohn ihrer Arbeit zittern zu müssen.

Drei Sekunden, zwei eine, dann ist das Spiel gegen den TV Großwallstadt vorbei. 28:25 gewinnt der Aufsteiger vom Bodensee und holt nach dem Erfolg gegen Dormagen die nächsten beiden wichtigen Punkte im Abstiegskampf.

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In den ersten Minuten konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen, doch nachdem der sechsfache Deutsche Meister aus Franken mit 3:2 (8.) in Führung gegangen war, drehten die Gastgeber das Spiel. Die Konstanzer Defensive stand sehr sicher und machte dem TVG das Leben schwer. Mehr als fünf Minuten lang warteten die Gäste auf einen eigenen Treffer, die HSG dagegen marschierte auf 6:3 davon (13.).

Die Zuschauer in der Schänzlehalle tobten – allerdings nicht nur wegen des furiosen Zwischenspurts ihrer Konstanzer, sondern auch wegen des Torschützen. Den sechsten Treffer der HSG erzielte übers komplette Feld ins leere Tor – der Keeper der Hausherren, Moritz Ebert.

Torhüter und Torschütze

Der 22-Jährige knüpfte nahtlos an seine starke Leistung vom jüngsten Heimsieg gegen Dormagen an und reihte eine Parade an die nächste. Und wenn sich ihm neben seinen zehn abgewehrten Würfen in der ersten Hälfte einmal die Gelegenheit dazu bot, dann half die Nummer 26 des Aufsteigers auch gerne mal seinen Kollegen im Angriff, wie eben beim erwähnten 6:3.

Die HSG-Abwehr stand weiter sehr sicher, sodass die Großwallstädter hart um jedes Tor kämpfen mussten. Dass die Mannschaft von Trainer Vyacheslav Lochman aber große Qualität besitzt, zeigten die Spieler in den dunkelblauen Trikots immer wieder. So kam der TVG nach einer zwischenzeitlichen Konstanzer Vier-Tore-Führung beim 11:10, vier Minuten vor der Pause, wieder bis auf einen Treffer heran.

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Doch immer wenn es aus Konstanzer Sicht brenzlig wurde, dann war der Mann zwischen den Pfosten auf dem Posten: Torhüter und Torschütze Moritz Ebert, der den großen TV Großwallstadt andauernd zur Verzweiflung brachte, und dessen HSG Konstanz eine 14:11-Führung mit in die Kabine nahm.

Ihren Drei-Tore-Vorsprung behauptete die Mannschaft von Trainer Jörg Lützelberger auch nach der Pause lange Zeit. Als es beim Stand von 23:21 sechs Minuten vor dem Ende spannend zu werden drohte – wieder einmal, muss man fast schon sagen – da hatten die Konstanzer das Glück des Tüchtigen.

Souveräner Sieg, ohne großes Zittern

Als TVG-Torhüter Petros Boukovinas zweimal gegen Fynn Beckmann und David Knezevic parierte, landeten die Abpraller bei der HSG. Im dritten Anlauf wurde Aron Czako gefoult, und Lukas Köder erzielte das 24:21 von der Siebenmeterlinie.

Und so schaffte die HSG Konstanz an diesem Abend etwas ganz Besonderes. Sie brachte einen Sieg ins Ziel, der zu keinem Zeitpunkt auf der Kippe stand.

HSG Konstanz: Ebert (21 Paraden/1 Tor), Grabenstein (1 Parade) (Tor); Stotz (2), Czako (4), Foege (1), Michelberger (4), Thomann (4), Erifopoulos (3), Mauch, Mack, Beckmann (2), Braun (3), Wendel, Köder (1/1), Knezevic (3), Hutecek. – Z: 1250.