2. Bundesliga: ThSV Eisenach – HSG Konstanz (Samstag, 19.30 Uhr, Werner-Aßmann-Halle). – Mit dem Wissen, auch gegen ein Topteam wie Nordhorn-Lingen mithalten zu können, einer keinen Portion Wut im Bauch nach der sehr unglücklichen 30:31-Niederlage und ganz viel Vorfreude tritt die HSG Konstanz zum Abschluss der vorletzten Englischen Woche in diesem Jahr beim nächsten Spitzenteam an: dem Traditionsverein ThSV Eisenach.
Der in Suhl aufgewachsene Konstanzer Trainer Jörg Lützelberger kommt bei diesem Namen und der altehrwürdigen Werner-Aßmann-Halle ins Schwärmen. „Dort habe ich mein erstes Erstligaspiel live in einer Halle gesehen. Ich freue mich jetzt schon auf Final Countdown und das Einlaufen – das sind Kindheitserinnerungen. Das wird geil“, sagt der ehemalige Bundesligaprofi.
Kein Wunder, dass sich sein Blick nicht nur deshalb, sondern auch angesichts des engen Terminkalenders und der kurzen Vorbereitungszeit direkt auf das nächste Highlight richtete. „Wir sehen nicht nach hinten. Die Mannschaft hat eine Reaktion gegen Nordhorn gezeigt und hatte sie am Rande der Niederlage“, schloss er das Kapitel Mittwochsspiel ab und meinte: „Die letzten Minuten waren sehr unglücklich. Daraus werden wir wieder etwas lernen.“
Nach einem erfrischenden Bad im Seerhein, ein festes Ritual des Coaches, war der Blick mit „frischem, klarem Kopf“ (Lützelberger) nur nach vorne gerichtet. Auf die Partie beim Tabellenfünften, dessen Fans eine Freundschaft mit den HSG-Anhängern pflegen.
Heißblütige Stimmung in der Halle
Heißblütig wie beide ihre Mannschaften mit vollem Einsatz, Emotionen und Begeisterung nach vorne treiben, verstehen sie sich bestens und feierten bei den letzten Aufeinandertreffen stets miteinander.
„In Eisenach herrscht schon eine andere Stimmung als in anderen Hallen“, so der in Thüringen aufgewachsene Lützelberger. „Das ist nicht das Eventpublikum aus den großen Arenen, das nur zusieht, sondern seinen Verein bedingungslos unterstützt.“
Zudem kennen sich beide Mannschaften gut. Im Sommer trafen sie zuletzt bei einem Vorbereitungsturnier aufeinander. Damals hatte der ThSV mit 28:24 die Nase vorne. Seitdem hat sich jedoch nicht nur bei den Konstanzern, sondern auch beim Aufstiegsaspiranten viel getan.
Der konnte am Mittwoch beim Erstliga-Absteiger Lübbecke einen wertvollen Punkt mitnehmen. „Eisenach stellt für mich die härteste Abwehr der Liga“, sagt Lützelberger.
Schlüsse ziehen aus dem Testspiel
Der ThSV setzt dabei auf eine sehr unangenehme 5:1-Formation, die pro Spiel die wenigsten Gegentore der Liga zulässt. Wie schwer diese zu bespielen ist, „durften wir nach einer guten ersten Hälfte bereits in der Vorbereitung am eigenen Leib erfahren“, weiß der Konstanzer Übungsleiter, der Eisenach auch offensiv inzwischen deutlich weiter und breiter aufgestellt sieht.
Für Samstag will Lützelberger „aus dem Test damals zwei, drei Schlüsse zu ziehen, die uns besser machen.“ Man darf gespannt sein, ob es der HSG Konstanz gelingt.