Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – HSC 2000 Coburg (heute, 20 Uhr, Schänzlehalle). – Rund eineinhalb Monate kochte sie nicht mehr, die Schänzlehalle. Nach der WM-Pause wird das heute, 20 Uhr, wieder anders sein, wenn die HSG Konstanz zum ersten Heimspiel 2023 und ersten Rückrundenspiel in der 2. Bundesliga den HSC 2000 Coburg empfangen wird. Beim BGV-Spieltag wird zudem ein buntes Rahmenprogramm mit Glücksrad, Gewinnspielen, Airbrush-Maschine, Trikotverlosung und Autogrammstunde geboten. Tickets sind im Vorverkauf zwei Euro vergünstigt unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.
„Die Vorfreude ist groß“, lächelt Jörg Lützelberger mit der Aussicht auf eine, so lässt der gut verlaufende Vorverkauf hoffen, vollbesetzte Schänzlehalle und heiße Stimmung im eigenen Hexenkessel. Nach bislang drei Testspielen in fremden Hallen in diesem Jahr und dem verlorenen Derby in Bietigheim brennt die zweitjüngste Mannschaft der zweiten Liga auf ihren ersten Auftritt vor den eigenen emotionalen Fans. Nach der höchsten Niederlage der Saison in Bietigheim (23:36) möchte sie ein anderes Gesicht zeigen. So wie im Dezember, als mit bärenstarken Auftritten die Topteams der Liga an den Rand der Niederlage gebracht werden konnten. Im Hinspiel zum Saisonauftakt war die HSG in Coburg jedoch chancenlos und unterlag mit 22:34. „Ich weiß, dass wir weiter sind als damals“, sagt der Chef-Coach, „Coburg aber auch. Es ist viel passiert in beiden Mannschaften. Wir treffen in einer ähnlichen Konstellation aufeinander – die große Veränderung ist die Halle.“ Diese soll sein Team jedoch „beflügeln“, denn Teil des Plans ist es, diese „hinter uns zu bringen und in dieser Atmosphäre über uns hinauszuwachsen.“
Mit dem HSC 2000 Coburg hat es sein junges Team jedoch mit einem ambitionierten, routinierten Ex-Erstligisten zu tun, der wieder zurück in die Bundesliga möchte. Lützelberger: „Wir treffen auf einen brutal guten Gegner, der hohe Ziele verfolgt“. Mit dabei ist in Felix Jaeger ein ehemaliger Konstanzer, der nach einem einjährigen Intermezzo in Würzburg in Oberfranken sein Glück gefunden hat. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Max auf auf der linken Außenbahn und dem schon in der deutschen A-Nationalmannschaft aufgelaufenen Florian Billek auf Rechtsaußen, besticht der HSC durch eine extrem gefährliche Flügelzange. Coburg ist, so weiß der 37-Jährige, „auch in der Breite spitze besetzt.“ In seinem Aufgebot machen die zuletzt ausgefallenen Leistungsträger wie der österreichische Nationalspieler Samuel Wendel als auch Kapitän Michel Stotz gute Fortschritte. Ob es zu einem Einsatz schon reichen wird, steht noch nicht fest.
So oder so muss die HSG sich auf eine massive 6:0-Deckung einstellen, die mit dem 41-Jährigen ehemaligen tschechischen Nationaltorwart Jan Kulhanek zwischen den Pfosten über ein echtes Bollwerk verfügt, das die Konstanzer im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison vor große Probleme gestellt hatte. „Wir müssen schnell nach vorne spielen und voll in die Tiefe gehen“, fordert daher der HSG-Coach. „Da gilt es mit viel Dampf anzugreifen.“ Die Rolle des Favoriten liegt klar auf Seiten der Gäste, denn „Coburg reist mit einer klaren Zielstellung und Erwartungshaltung nach Konstanz. Das ist die Messlatte, die uns reizt und die wir reißen wollen.“ Gemeinsam mit den eigenen Anhängern möchte sich sein Team in die Partie kämpfen und „alles rausfeuern, was wir haben und damit die Stirn bieten.“